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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186207233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-07
- Tag1862-07-23
- Monat1862-07
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1862
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. M A>4. Mittwoch 2S. 18«2. ... Mil ^ t L'?. . Bekanntmachung, die Anmeldung neuer Schüler in die vereinigte Raths- und Wendler'fche Freischule, so wie in die Schule des Arbeitshauses für Freiwillige betreffend. Diejenigen Aeltern, Pflegeältern und Vormünder, welche für nächste Ostern um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflege befohlenen in die vereinigte Raths- und Wendler'fche Freischule oder in die Schule deS Arbeit-haufeS für Freiwillige bei uns anzusuchen gesonnen find, haben ihre Gesuche von jetzt an bis spätestens denBV. September d. I. auf dem Rathhause in der Schulgelder-Einnahme persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragm vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über das Alter deS anzumeldenden Kindes, so wie darüber, daß demselben die Schutzpocken mit Erfolg eingeimpft worden, gleichzeitig mitzubringen. Noch wird aber bemerkt, daß nur die Kinder ausgenommen werden, welche nächste Ostern das achte Lebensjahr nicht überschritten haben, und daß daher jede diesem Erfordernisse nicht entsprechende Anmeldung unberücksichtigt bleiben muß. Nach erfolgter Prüfung wird die Bekanntmachung der beschlossenen Aufnahmen in der bisherigen Maße erfolgen. Leipzig den 21. Juli 1862. Der Rath der Stadt Leipzig. - - Berger. Schleißner. Bekanntmachung. Die zu dem Neubau deS Waisenhauses erforderlichen Tischler- und Schlosser-Arbeiten sollen auf dem Wege der Sub, misston vergeben werden. ES sind die Zeichnungen und ArbettSverzeichnisse nebst den Bedingungen auf dem Bauamte einzusehrn und die Preisangaben bis zum 8R. Juli d. I. versiegelt daselbst abzugeben. Leipzig den 19. Juli 1862. DeS RathS Bau-Deputation. Heute Mittwoch den 23. Juli s. e. Abends '^7 Uhr öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Tagesordnung: I) Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über a) Herrn vr. HeynerS Antrag, das Damm- und Brückengeld betreffend; d) die Vorlagen wegen der projectirten Wasserleitung; o) den Verkauf eines TheilS der Fischerei in der Luppe und die Verpachtung einer Wiese an den Mühlenbesitzer Herrn Kittler in Lindenau; ä) den Verkauf einer Parzelle an der Waldstraße an Herrn vr. Heine; e) die Heizbarmachmrg der beiden Hauptkirchen. Die Schleusten in Paris. . (Schluß.) «. Hier und da, namentlich unter dem Gerichtspalaft, glaubte man ehemalige Höhlungen, Kerker, zu entdecken, die in der Kloake selbst angebracht waren. Entsetzliche Kerker! Ein eisernes Hals band hing in einer dieser Zellen. Man hat sie alle zugemauert. Auch mancherlei seltsame Dinge fand man, unter anderem das Skelett eine- Orang UtangS, der 1805 aus dem botanischen Garten verschwunden war und ohne Zweifel mit dem Erscheinen deS Teufel- bei den Bernhardinern nn letzten Jahre de- 18. Jahrhun derts in Verbindung stand; der arme Teufel war in der Kloake ertrunken. Ueberall in dem Schlamme, den die Räumer unerschrocken zu handhaben gelernt batten, gab es in Menge kostbare Gegenstände, Gold- und Silberschmuck, Edelsteine, Geld. Ein Riese, welcher die Kloake filtrirt hätte, würde den Reichthum von Jahrtausenden gefunden haben. An einer Stelle hob man eine seltsame huge nottische Kupfermünze auf, auf der man auf der einen Seite ein Schwein mit einem CardinalShute und auf der andern einen Wolf mit der Papstkrone auf dem Kopfe sah. Den überraschendsten Fund machte man am Eingang der gro ßen Kloake. Dieser Eingang war sonst durch ein Gitter geschlossen gewesen, von dem nur noch die Angeln übrig geblieben. An einer dieser Angeln hing ein unförmlicher Schmüzlappen, der, ohne Zweifel im Borüberschwimmen ausgehalten, im Dunkel schwamm und hier vollend- zerfiel. Bruneseau hielt seine Laterne hin und besah den Fetzen aufmerksamer. Cs war sehr feiner Batist und «an sah in einer der Ecken, welche noch am besten sich erhalten hatte, eine Krone eingeftickt über den sieben Buchstaben L.^I78L8k. Es war eine Marquiskrone und die sieben Buchstaben bedeuteten Laubespin e. Man erkannte, daß das, was man vor Augen hatte, ein Stück von dem Leichentuch Marats gewesen war. Marat hat in seiner Jugend Liebschaften gehabt, in der Zeit, als er zum Haushalte des Grafen von Artois als Pferdearzt gehörte. Von jenen historisch beglaubigten Liebschaften mit einer vornehme^ Dame war ihm ein Betttuch übrig geblieben, das er mitgenommen oder geschenkt erhalten hatte. Nach seinem Tode hüllte man ihn in diese- Tuch, weil e- das einzige etwa- feine Wäschstück war, da- man bei ihm fand. Bruneseau ging weiter; man ließ den Fetzen wo er war; au- Achtung oder aus Verachtung? Marat verdiente beides. Und dann war das Geschick auch bereits so dar auf eingeprägt, daß man zögerte daran zu rühren. Uebrigens muß man den Dingen des Grabes die Stelle lassen, die sie sich ausgewählt haben. Jedenfalls war es ein seltsames Ueberbleibsel! Eine Marquise hatte darauf geschlafen, Marat war darauf verfault. ES hatte seinen Weg von dem Pantheon zu den Ratten der Kloake gefunden. Dieser Fetzen au- einem Alkoven, dessen Fallen Watteau zu seiner Zeit appetitlich gezeichnet haben würde, war endlich des stieren Bücke- Dantes würdig geworden. Die totale Durchsuchung der unterirdischen Schmuzstadt dauerte sieben Jahre, von 1805—1812. Bruneseau entwarf dabei bedeu tende Arbeiten und führte sie aus. Ueberall legte er neue Linien an, während er zu gleicher Zeit da- ganze Geflecht reinigen und deSmficiren ließ. Schon im zweiten Jahre hatte er seinen Schwie gersohn Naraaud dazu genommen. Nichts glich an Grauen diesem entsetzüchep Orte in alter Zeit, dem DerdauungSsystem Babylon-, diesem titanischen Maulwurf-gange, in welchem im Dunkel, im
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