Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186208247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-08
- Tag1862-08-24
- Monat1862-08
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1862
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
» Anzeiger. Amtsblatt des Siimgl. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. W 236. Sonntag dm 24. August. 1862. Bekanntmachung. Herr Carl Anselm Joseph Destderius de BowenS, welcher am 4. Juni 1862 Concession zur gewerb- mäßigen Betreibung von Agenturgeschäften erhallen, hat am 12. August d. I. auf die ertheilte Concession wieder verzichtet, was wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen. Leipzig am 22. August 1862. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. vr. Günther. Dienstag den 26. August d. I. Abends IrTUHr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: 1) Mittheilungen des RatheS über a) die Reparatur dreier Brücken im Connewitzer Holze und der Centralbrücke; d) mehrere bauliche Herstellungen in der Amtswohnung deS OberdiakonuS an der Neukirche; e) die theilwcise Beleuchtung deS JacobShoSpitalS mit GaS. 2) Gutachten deS Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über . a) den Turnhallenbau; d) die von den Adjazenten zur Beschleußung der Blumengaffe gebotenen Beiträge. 3) Gutachten deS VerfaffungSauSschuffeS über die Pensionirung deS früheren AufwärterS Schulze. Das Lahresfest der Evangelisch - lutherischen Misston zu Leipzig. Ueber das am 11. Juni allbier abgehaltene Missionsfest ist zwar im Tageblatt vom 13. desselben Monats bereits ein Bericht erstattet worden, derselbe bezieht sich aber nur auf den Festgottes dienst in der Kirche zu St. Nicolai, bei welchem mehrere Missionare für die Tamuleu eingesegnet wurden, wahrend die an denselben sich anschließenden mehr privaten Zusammenkünfte der Herren Geist lichen unserem Berichterstatter tticht zugänglich waren. Da jedoch der .Pilger aus Sachsen" nachträglich auch über diesen Therl des Festes so wie über die am folgenden Tage abgehaltene Prediger- conferenz in sehr ausführlicher Weise berichtet, so mögen, lediglich der wünschenSwerthen Vollständigkeit halber, hier noch einige kurze Auszüge auS dem Referate deS „Pilgers" folgen. Der Mittagstisch am 11. Juni wurde im Hotel de Prusse ab gehalten und war diesmal zahlreicher als sonst besucht, so daß der Platz kaum auSreichte und die Bewirthung mehr Zeit hinwegnahm als wünschenSwerth gewesen wäre. Jndeß saß man doch zwischen Brüdern und es fehlte nicht an Unterhaltung und Aussprachen, mancherlei Trinksprüche unterbrachen das Mahl, und schließlich wurde der Choral: „Nun lob' mein' Seel' den HErrn" angestimmt, daß eS, wie der „Pilger" erzählt, gar lustig durch den Saal schallte, der sonst wohl nicht viel von geistlichen lieblichen Liedern zu hören bekommt, Abends fand man sich wieder im Saale des Hotels zur Vorbesprechung zusammen, und da giebt's, wie der „Pilger" sagt, „gemeiniglich emen sehr genußreichen Abend, wie die Welt nie einen gekannt hat". So war'S auch diesmal. Erst ward gesungen: „Ich habe nun den Grund gefunden", dann betete Pastor Ahlfeld der Versammlung ein herzliches Gebet vor und eröffnete nach demselben die Reihe der Mittheilungen mit einer Ansprache, in der er, wie oer „Pilger" sich ausdrückt, nach seiner unnachahmlichen Art an zwei Dinge des gewöhnlichen Lebens anknüpfte. Am Trichter, den die Hausfrau braucht, der oben weit ist und unten immer enger wird, zeigte er, wie's mit einem Herzen gehe, das immer mehr von der Hingabe an den HErrn verliere. Da höre zuerst das Gefühl für die Kirche auf, dann werde der Trichter immer enger, das Gefühl für die Freundschaft höre auf, dann da- Gefühl für die Familie, und endlich sitze der Mensch mit seinem Ich ganz unten im Trichter. Am schrecklichsten sei es, wenn in solchem Trichter ein TodeScandidat sitze. — Und weiter hielt er eine ^ zufällige Andacht" über die Zwiebel. Die hat neu» Häute. Der Mensch hat mehr. Dazu, daß er ganz der Barmherzigkeit abstirbt, braucht- viel. Aber doch vertrocknet oft mals eine Haut nach der andern, bis endlich nur der Herzkolben übrig bleibt. Auch auf den kann der HErr noch Thau gießen. Bisweilen trocknet- aber auch bis dahin aus. Da ist kein Interesse mehr für das kirchliche, fürs Familienleben; immer heißt's nur: Ich, ich! Die „ich, ich" sagen, sind die ärgsten Ego—isten. Aber wer im Glauben sagen kann: Mein HErr und Gott, wer das sagen kann mit Demuth, als rechtes Bekenntniß und aus jubelndem erzen, und wer dazu sagen kann: Meine Brüder! der hat Segen. !ei Dem geht es aus der Tiefe des Trichters wieder aufwärts. Der sorgt wieder für Kinder, Lehrlinge, für die Gemeinde, die Kirche, für die Belehrung der andern Confessionen, ja der guckt endlich auch über den Rand des Trichters hinweg nach Heiden und Juden. Nach diesem Bortrage erzählte Pastor Sommer über die Noth der lutherischen Kirche in Nordamerika, Pastor Brunn aus Stee den „in gewinnender Einfalt" von einem Anfänge, dem nord amerikanischen Arbeitermangel (auf dem Acker der Mission) abzu helfen, und Pastor Ru perli über den Kirchenjammer in Bremer haven, wo es, wie der Pilger berichtet, recht traurig auSsieht, indem dort nicht blos eine Union zwischen Lutherisch und Reformirt, sondern von „allen Seelen, die in der AuSwandererftadt zusammen geschwemmt werden", existirt, was um so mehr zu bedauern, als das Bremer Gebiet vordem gut lutherisch gewesen und erst durch einen Bürgermeister die reformine Lehre „eingeschmuggelt" worden ist. Dann erzählte vr. Ahlfeld eine Geschichte und eine Sage vom Collectiren, hierauf wurde das Ergebmß der mittlerweile un ternommenen Geldsammlung veröffentlicht, dann sang man zur Stärkung zweier bald wieder nach Ostindien aufbrechender Missio nare ein Lied und zuletzt schloß vr. Ahlfeld mit einem Gebet. Auch der folgende Tag brachte, wie der „Pilger" berichtet, de- Erbaulichen und Erquickenden noch Manches. In der Aula der Universität trat die Pastoren-Conferenz zusammen und in dieser trug Consistorialrath Münchmeyer aus Buer in Hannover ein Dutzend Sätze über die Stellung der Geistlichen zur Presse vor. Der Sinn derselben war ungefähr folgender: Die Feindseligkeit und Gewalt der schlechten Presse wird immer größer. (Der Pilger" setzt hinzu: „Man fühlt Dies überall, auch wenn man in einem Winkel lebt, wie viel mehr im Mittelpunkt der deutschen Presse, in Leipzig"). Es kann Die- auch gar nicht ander- fein, denn eS ist ja die „letzte Stunde", in welcher der allerletzten Stunde ein schwerer Abfall vorheraehen und der Mensch der Sünde geoffenbaret werden soll. T>a nehmen die Mächte der Finstermß auch von der Preffe Besitz. „Die Preßfreiheit aufzuheben ist nicht möglich, und wenn e- möglich wäre, auch nicht räthlich. Sie kommt dem Reiche
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite