Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186209286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-09
- Tag1862-09-28
- Monat1862-09
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1862
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>«- 4- «ÜhltNr 20. Gerber- »str. 16. 40. >dt Ora- 1. 10. ng- 8. Grimm. kg 5 eida, Ka- str. 28. r. 5. . 5. 2«. )0N. tel garni. und Hof. Berlin. Seinfaß. »ld. Hirsch, bäum kkronprinz. »hn. >rerg. S. 5. Hof 19. rühl 58. ür. 51. ße 10. 7. 34. g l3. rstr. 4. 36. r/O., Tho- Der blinde Schluß), i — Auil lattr«. SO i «Shw orr Trrdiv lugSb. x.0i Pw« Anzeiger. Amtsblatt -es Sönigl. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. W 271. Sonntag dm 28. September. 18K2. Aunitverein »Allein die Aeltern schienen die häufige Anwesenheit ihrer Tochter ^ ^ ' »in ihrem Hause für Letztere nicht zweckdienlich zu erachten, und Ausstellung rm VerernSlocale. »sprachen deshalb gegen die Dienstherrschaft den Wunsch aus, die Da- letzte große FreScobild für das Treppenhaus des Berliner ! fraglichen Besuche weniger oft ru erlauben. Diese Aeußerung Museums, besten Gegenstand die „Reformation" bildet, ist von l Seiten der Aeltern mochte der Forßbohm aar nicht behagen; ihr W. v. Ka ulbach soeben im Cartvn vollendet worden und nach »Wunsch, nach Leipzig zu gehen, erwachte lebhafter in ihr, zumal demselben eine in meisterhafter Weise auSgeführte Albert'sche I da er einige Unterstützung in den Zurechtweisungen fand, welche Photographie in größtem Format erschienen, welche gegenwärtig I ihr von Seiten der Dienstfrau hier und da wegen Pflichtwidrig- ausgestellt ist. . ! keilen zu Theil geworden waren. Allein sie fand nicht daS richtige Die ungemein reiche Eompositiou umfaßt eine Vereinigung aller I Mittel zur Erreichung des Zweckes, der Persönlichkeiten, auf deren Wirken der geistige Umschwung des! Da geschah es, wie so häufig im Leben, daß ein bloßes Wort, ReforwationSzeitaltnS beruht: in der Mitte der Composition,! eine leicht hingeworfene Bemerkung. von der andern Seite aufge- welche im Chor einer dreischiffigen gothischen Kirche angeordnet ist, »griffen, bestimmend für die ganze Zukunft wird, die Reformatoren selbst mit den Vorkämpfern, Bekennern und I Am Sonnabend vor dem Osterfeste traf sie im Nachbarhause Verteidigern ihre- Werke-; links die Männer der Wissenschaft und ! den Kellnerburschen über dem Putzen der Thürenschlöffer, wobei der Entdeckungen, recht- die Dichter und Künstler. Nach Kaulbach'S ! dieser sich verdünnter Salzsäure bediente. Im Laufe de- Gesprächs Richtung konnte man erwarten, daß ein Reichthum geschichtlicherI äußerte derselbe gegen die Forßbohm: „wenn Du ein Bischen davon und philosophischer Beziehungen in der Zusammenstellung und »trinkst, mußt Du gleich sterben.* Charakteristik der Persönlichkeiten dieser Compositiou von ihm ent-I Diese Aeußerung scheint es gewesen zu sein, die sie auf die faltet werden würde, und in der That bedarf e- eines eingehenden! Idee brachte, gerade dieses Mittel zur Tödtung des ihr anver- Studium-, um die Fülle der Bildnisse und die Andeutung aller!trauten Kinde- zu benutzen. aeistige« Beziehungen zu erkennen. Die technische Vollendung der I Einige Tage darauf wurde ihr von ihrer Dienstfrau der Auf- Kohlenzeichtnng, welche OaulbachS Werke kennzeichnet, ist au- den »trag, die Lampen und Leuchter zu putzen. Da ihr der Ort be- grvßen Photographien nach den Blättern der Goethe-Gallerie ge-I kannt war, wo der Kellnerbursche sein Putzmittel aufbewahrte, holte nugsam bekannt geworden. !sie, ohne daß ihre Dienstfrau davon Kenntniß hatte, das Fläsch- Die Auffassung diese-, den Abschluß eines der größten monu-!chen, um seinen Inhalt in gleicher Weise zu benutzen. Inzwischen mentalen Kunstunternehmen bildenden Werkes, dessen Stoffwahl! überkam sie wieder mächtig der Gedanke an Leipzig — sie erinnerte bekanntlich bereit- erst nach längen Kämpfen zu Stande kam, I sich der Worte de- Kellner« — und da sie mit dem Kinde allein dürste einen lebhafte» Austausch der Ansichten für und wider die-Isich in der Stube befand, beschloß sie, an einem Versuche die Wir selbe Hervorrufen; desto interessanter wird es sein, den Carton in I kung der Säure zu erproben. einer Nachbildung studiren zu können, welche in jeder Beziehung! Sie goß, wie sie sagte, „ein Bischen" auf den Finger und ein spiegel-getreue- Abbild de- Originals ist. z strich diesen dem schlafenden Kinde durch den Mund. Sofort I,,- färbten sich die Lippen desselben bleich und Erbrechen stellte sich ein, welches trotz der Seilen der herbeigerufenen Hebamme angewandten Mittel in den ersten drei Tagen nicht weichen wollte. Die Dienstherrschaft hatte kein Arg gegen ihr Kindermädchen und vermochte sich diesen Krankheitszustand in keiner Weise zu erklären. Auffällig erschien ihnen nur der Umstand (und wurde 45 ai 1 5- tiz- «. 4V»/, chn-A(tm ti)- 8 rs chl-s. «6 ze».' 65 bi : lv< GefstntUche Eertchtssttzung. Leipzig, den 26. September. Daß junge Mädchen in den sogenannten Entwickelung-jahren, um ihnen unliebsam oder lästig . ^ ^ . gewordene Dienstverhältnisse zu lose»,. zu Brandstifterinnen werden,! ihnen später erklärlich), daß von dieser Zeit an das Kind eine rst eine in der Strafrecht-Pflege leider nicht selten vorkommende! unbegrenzte Abneigung gegen seine Wärterin an den Tag legte, Erschejmng; tzaj sie ab« «»- deurselbe» Motive vor dem schwersten I eine Abneigung, welche so weit ging, daß es Jene nicht nehmen Verbrechen, dem Morde, nicht zurückschrecken, dürfte zu den größten I durfte, außer unter lautem Schreien. Seltenheiten gehöre»: Referenten ist rjn derartiges Beispiel aus! Dieser ungünstige Erfolg hätte nun sicherlich eine Andere be- den Annalen nicht bekannt geworden. »stimmt, ihren Plan aufzugeben, allein die Forßbohm blieb bei Ein Fall der letzteren Art lag heute dem königlichen Bezirks-1 ihrem Entschluß, das Kind zu tödten, beharrlich stehen und „ dachte, gericht zur Entscheidung vor. I sie hätte ihm nicht genug gegeben *. Wilhelmine Anna Forßbohm, am 29. Juli 1846 in Nadeseld! Nach Verlauf von etwa 14 Tagen, während welcher die kleine geboren, Tochter eine- im besten Rufe stehenden, jetzt in Dewitz IK. körperlich sichtlich abgenommen hatte, — am 6. Mai — Nach- dei Taucha wohnhaften Schullehrer-, mußte, nachdem sie noch ein I mittag- 2 Uhr erhielt sie den Auftrag, das Kind auszufahren. Sie Jahr nach ihrer Eonfirmation zu Hause zugedracht hatte, auf »fuhr nach dem gewöhnlichen Sammelplätze der Kindermädchen, Wunsch ihr« Aeltern, die für eine zahlreiche Familie zu sorgen I dem Kirchhofe (worunter sie den Raum um die Kirche verstand), habe», da- älterliche Lau- verlassen, um nunmehr für ihren eigenen! Als sie dort Niemanden antraf, fuhr sie wieder fort. Unterwegs Leben-erwerb »nt« fremden Leuten bedacht zu sein. Nachdem sie! fing das Kind an zu schreien; das war ihr unangenehm, dazu sich au mehreren Orten in dies« Weise versucht hatte, brachte sie »kam der Gedanke an die ihr zu Theil gewordenen »Zurechtweisungen, der Bat« am 1. April d. I. nach Taucha zu dem dortigen Amts- > der Wunsch, das dienstliche Verhältniß aufzugeben. Sofort be- «chivar und Polizeiexpedienten K., in dessen Hause ihr auß« I schloß sie Salzsäure zu holen, um sie dem Kinde zu geben, damit, einigen leichteren Verrichtungen hauptsächlich die Wartung und I wenn dasselbe daran stürbe, sie ihre Stellung aufgeben könne. In °"1kge eine- »och nicht einjährigen Kindes weiblichen Geschlechts! einem Fläschchen, welche- sie hinter einem Steine gefunden, ver tragen worden war. . ! langte sie in der Apotheke für 4 Pfennige Salzsäure und erhielt Diese Stellung mochte jedoch der Forßbohm für die Dauer! sie ohne Bedenken. Ihr« Angabe zufolge habe sie dafür nicht nicht zasagen; sie sehnte sich nach ein« Auflösung diese-Btthält-1 viel bekommen. Nunmehr fuhr sie zum Kirchhof zurück und flößte -L- ... - ^ ^ . -. . . .... ruhig geworden war, den ganzen n- ein. Als darauf da- Kind jämmerlich zu . . . . » . .. . , ' , alsbald Erbrechen, „sie brach roth wie Blut", ihre Entfernung vom älterlichen Hause möglichst wenig fühlbar zu I sich einstellte, warf die Forßbohm die Flasche bei Seite und nahm mache«, gestatteten ihr die K.'schen Eheleute allwöchentlich Soun-1 das Kind in die Höhe. Da das „Wimmern* des Kinde- nicht t-ß- einen Besuch zv den in d« Nähe wohnhaften Angehörigen. * nachließ, auch das „Ausgebrochene Alle- zerriß", wurde ihr endlich
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite