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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186209300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-09
- Tag1862-09-30
- Monat1862-09
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1862
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5294 weN»§ste»D vorläufig, zum AuStrag kommen Müsse. Bi» jetzt, wähänd der sogenannten Vorwoche, hat sich noch nicht» ent schieden. Die jüdischen Neujahrsfeiertage haben das Geschäft ver zögert und viele Käufer werden erst noch in den nächsten Tagen erwartet. Einige sind wieder abgernst, nachdem sie den nothwen- digsten Bedarf befriedigt haben, die Änderen verhalten sich meist noch zuwartend. Die Nachrichten vom Kriegsschauplätze gaben den Schwankungen der Speculation aufs Neue Raum. Während nun die Mitte der Woche die Berichte über die jüngsten Siege 'und Fortschritte der Conföderirten die Hoffnung nährten, daß es nun auch ohne Intervention bald zum Frieden kommen müsse und ein sofortiges Sinken der Rohstofsprelse hervorbrachten, sind die letzteren zu Folge der seitdem eingelaufenen Nachrichten schon wieder in die Höhe gegangen. Es läßt sich noch nicht sagen, zu wessen Gunsten sich das Zünglein der Waage wenden werde. Die Unsicherheit des Ausgangs der Differenzen über den fran zösischen Handelsvertrag und die Möglichkeit einer Sprengung des Zollvereins kommt für jetzt neben den obigen Verhältnissen wenig in Betracht; daß solche Zustände, wie sie vor der Begründung des Zollvereins geherrscht, je dauernd wiederkehren könnten, hält ja ohnehin niemand für denkbar. Wir werden nunmehr, zu den einzelnen Branchen übergehend, zunächst über die Ledermesse berichten, auf welche die israelitischen Feiertage wenig Einfluß geübt haben und die bereit- als beendet betrachtet werden darf. Vorläufiger Sericht über die Sehenswürdigkeiten dieser Messe. Selten haben wir so viele Sehenswürdigkeiten gehabt, dir diesen Namen wirklich verdienen, als in gegenwärtiger Michaelis messe. Wir machen vorläufig in Folgendem nur auf die vorzüg lichsten in der Kürze aufmerksam und behalten uns vor, später ausführlicher darüber zu berichten. Der Circus Hüttemann L Suhr hat schon durch seine riesige Größe die Aufmerksamkeit auf sich gezogen; denn einen Circus von diesem Umfange sah Leipzig in der That noch nicht; wir können aber auch versichern, daß das, was im Innern geboten wird, nicht mindere Aufmerksamkeit verdient. Die Gesellschaft, welche die mannichfaltigsten gymnastischen Künste prodncirt, hat in ihrer Mitte Künstler und Künstlerinnen, deren Leistungen zu den vorzüglichsten gehören. Unter den Pferden sind Exemplare, welche den Kenner entzücken müssen: ihre Dressur ist vortrefflich und, was die Hauptsache ist, die Direktion sorgt auch für reiche Ab wechselung, die wir selbst in manchem großen Circus schmerzlich vermißten. Ueberall und zuletzt in München hat die Gesellschaft sich mit Recht des größten Beifalls zu erfreuen gehabt und auch hier wird ihr derselbe nicht entgehen. Freunde der Natur finden diesmal eine große Auswahl der interessantesten Gegenstände. Herr Kreutzberg, der berühmteste Thierbändiaer Deutschlands und Besitzer einer der größten Me nagerien, oesucht uns nach langer Zeit wieder und wird Thiere vorführen, unter denen so manches Neue, vor Allem aber, neben einem Zwergelephanten, einen weiblichen Elephanten von wahrhaft riesiger Größe. Die Zahmheitsproduclionen, ausgeführt von zwei jungen Damen, übenresfen Alles was wir je hier gesehen haben; denn auf einem großen Theater werden sich beide Damen mitten unter Löwen, Panther, Bären, Hyänen u. s. w. begeben, die hier vereint auf das Commando ihrer Herrinnen warten und Alles was sie verlangen auf das Pünktlichste ausführen. Ferner besucht uns Herr Casanova, einer der intelligentesten und gebildetsten Menageriebesitzer, dem es gelungen ist, von seiner Reise durch Afrika manches Neue und höchst Seltene uns vor führen zu können. Obenan steht in dieser Beziehung vor Allem ein junger echt afrikanischer Elephant. Alle Elephanten, welche bis jetzt hier gezeigt wurden, waren, obgleich sie auf dem Anschlagzettel gewöhnlich als afrikanische angegeben wurden, doch immer nur astatische. Die riesigen Ohren und die gewölbte Stirn lasten u. A. den Unterschied des afrikanischen von dem asiatischen sogleich erkennen. Außerdem sehen wir hier vier wunderschöne Giraffen, ein afrikanisches Straußenpaar, einen schönen Leoparden, einen hier noch nie gezeigten afrikanischen Luchs, viele junge ge deckte Hyänen, einen jungen Löwen, einen Leopard und Hyänen zusammen in einem Käfige, und noch manches Andere. Kurz diese Menagerie bietet soviel des Interestanten, daß wir sie nicht minder empfehlen können. Herr Schulz, einst unser Mitbürger und als Eonservator längst rühmlichst bekannt, zeigt uns ein wahres Weltwunder, näm lich das Skelett eines vorweltlichen Riesenhirsches. Außer dem stellt derselbe in seinem zooplastischen Museum auSgestopfte Thiere zur Ansicht, so treu, so ganz dem Leben abgelauscht wieder gegeben, daß man glauben möchte, man habe daS lebende Thier vor sich. Ganz vorzüglich auSgestopst sind namentlich ein Tiger, ein Leopard und drei Füchse. Endlich finden wir hier auch zahl reiche Köpfe von Iagdthieren, wahre Prachtexemplare, meist mit vollständigem Gebisse und meisterhaft ausgeführt, so daß fie Iagd- liebhabern eine wahre Augenweide gewähre» müssen. Ueber eine kleinere Menagerie der Witwe TeSki und Schumann können wir noch nichts Näheres berichten. — Theils WachSprä- parate, theils in Natur finden wir 725 Gegenstände auS dem Gebiete der Ethnologie, Geologie, Anatomie v. s. w. in dem Museum aus Stockholm vor dem Königsplatze ausgestellt. Mit dem Innern eines Kohlenwerkes und den Arbeiten in demselben macht uns durch ein sehr instructiveS Modell Herr Vaude ville bekannt. Auch die Schweizer RiesendameIessonda besucht uns wieder und neben ihr eine junge Dame, welche die Natur mit einem schönen Garibaldibarte geschmückt hat. Sie pro- ducirt sich in einer Bude hinter der des Herrn Casanova. Der Zauberpalast des Herrn Basch verdient gewiß auch einen recht zahlreichen Besuch, denn Herrn Basch dürfen wir zu den besten unserer EscamoteurS zählen. Seine Künste sind zum Theil ganz neu, alle sehr überraschend, da er sie zumal mit außer ordentlicher Sicherheit ausführt In einem zweiten Zauberpalaste wird Herr Hofsmann und seine sechszehnjährige Tochter das Publicum rmt Zauberkünsten unterhalten. An Panoramen, Knnst- theatern, Stereoskopen u. s. w. wird eS in dieser Messe natürlich mäloen, welche uns in drei Abtheilungen vorgeführt werden. Wir haben gerade von Nordamerika, vaS durch die KrieaSereigniffe jetzt ein ganz besonderes Interesse hat, bereits drei verschiedene Cyklo- ramen gesehen, aber kein- hat un- so angesprochen, wie daS de- Herrn Beyer; denn dasselbe ist meisterhaft ausgeführt, dazu noch neu und frisch und sehr gut beleuchtet. F. Bayers Panoramen sind ebenfalls zu den besten zu zählen. Von den übrigen neunen wir noch Liotards mechanisches Panorama Mit beweglichen Figuren; Th. Schwiegcrlings Kunstfigurentheater und die immer gern gesehenen Stereoskopen von RühlmanN, sowie eine große Stereoskopenausstellung in einem Riesen wagen nahe bei dem Ciücus und endlich die Panoramen und Stereoskopen der Herren Böhle und Willardt, die sehr zu loben sind und gewiß wieder sehr zahlreich besucht werden dürften, da jeder Besuchende für das geringe Entree auch noch ein oft sehr werthvolles Präsent erhält. Rch. Äus Mittel'Deutschland. Die Agitation für den bekannten Pfennig-Tarif hat endlich solche Zielpuncte erreicht, daß sich ein Ueberblick über die Larifirung der Stemkohlenfracht für ganz Deutschland gewinnen laßt. Wenn auch ein völlig einheitlicher Pfennig schwerlich eher in alle Tarife eingeführt wird, als ein und derselbe Pfennig über daS aesammte deutsche Gebiet gilt, so wird doch in der nächsten Zeit schon der Pfenniasatz, nach den verschiedenen Münzsystemen, bei allen deut schen Eisenbahnen sich Geltung verschaffen. In Mittel-Deutschland (Sachsen, Thüringen, Kurhessen) wird es der »/„» Groschen, in Nordwest-Deutschland (Rhein- Provinz, Westphalen, Hannover, Braunschweig) der */,, Groschen; in Nord ost-Deutschland (Provinz Preußen, Posen, Branden burg, Pommern, Sachsen, Schlesien) ebenfalls der i/i, Groschen; in Südwest-Deutschland (Bayern, Würtemberg, Baden, Nassau, Großherzogthum Hessen) wird es vorläufig der Satz von 1i/r süddeutschen Pfennigen sein. Nur der Satz, den Süd ost- Deutschland (Exzherzogthum Oesterreich incl. Böhmen) auf seinen Eisenbahnen ermäßigt einführen wird, läßt sich momentan nicht voraussehen, wiewohl nach den neuesten Vereinbarungen mit der bayerischen Ostbahn angenommen werden kann, daß die österreich. Eisenbahnen sich dem südwest-deutschen System anschließen werden. Welche Fortschritte nun aber in dieser wichtigen Sache seit Jahresfrist geschehen, wurde in der diesjährigen Versammlung der deutschen Gasfachmänner zu Berlin umfassend dargeleat. Es wurde constatirt, daß Frachtermäßigungen für die Thüringische Eisenbahn, Friedrich-Wilhelm-Nordbahn, Sächsische StaatSbahn, Leipzig-Dre-d- ner Bahn, Berlin-Anhaltische Bahn, Main-Wefer-Bahn, Nieder schlesisch-Märkische Bahn stattgefunden haben. Ferner wurde darauf Bahn, die Bayerischen Staats- und Ost-Bahnen eine besondere Tarifclaffe für die Steinkohlen mit dem t*/» Pfenniasatz einzuführen beschlossen hat, welchem Beschluß nur von Würtemberg nicht bei- getrrten wurde. Wenn hierbei aber hervorgehoben wurde, daß die bayerische Staatsregierung, welche zur Zeit allein mit der Ausführung dieses Beschlusses vorging, eine Frachtermäßigung gewährt, die sich an der äußersten Landesgrenze, incl. 28 Groschen sächsischer Fracht vielen anderen Staat«- und spiel vorangegangen ist. und M Märkisö bnrger ' ist ein i ihre Ri gelangt Lei sich der auf der und ze erfolgte buden ^ eben in * L wird ar der S es kein We die St nvat - Bahnen mit dem besten Bei- vom 1. Septbr. d. I., laut Ver-
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