Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186603105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: S. 1415 statt S. 1451
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-03
- Tag1866-03-10
- Monat1866-03
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1866
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1442 nehmen der Bettelei in den Vorstädten sich herschreibe, so wissen wir nicht, wer sich die Mühe genommen hat, die Polizeiorgane in dieser Richtung zu controliren, soviel können wir aber amtlich versichern. daß die Abpatrouillirung der Vorstädte eben so regel mäßig ersolgt, wie die der inneren Stadt. Beklagt man sich trotz dem über das Ueberhandnehmen der Bettelei, so liegt der Grund davon vorzugsweise in der übelangebrachten Mildthätigkeit der Ein wohner, welche von den Bettlern förmlich auSgebeutet wird. Der großen Anzahl von täglich zur Bestrafung gelangenden Bettlern gegenüber können wir aber unfern Polizewrganen einen Mangel von Wachsamkeit nicht beimessen. Damit wollen wir aber aller dings nicht ausgesprochen haben, daß nicht noch eine umfäng lichere Überwachung zu wünschen wäre, allein um dazu zu ge langen, müßten wir die Vermehrung der Polizeidiener um 10 bis 20'Mann beantragen, eine Maßregel, zu welcher wir uns wegen des damit verknüpften Kostenaufwandes bis jetzt schlechterdings nicht haben entschließen können." Der Verfassungsausschuß hatte zu beklagen, daß der Rath nicht selbst seine Competenz und das Recht des Collegiums, welches die Verwilligungen für daS Polizeiamt ausrusprechen hat, gewahrt habe. Das Collegium habe daher auf Grund der §§. 115e und 1866 der Städteordnung seine Competenz in der angeregten Frage aufrecht zu erhalten. Der Ausschuß rieth einstimmig der Versammlung an: 1) sich in dieser Weise gegen den Rath zu erklären, — und gegen l Stimme — 2) m Betracht, daß die betreffende Bezirkswache nicht mehr nach der früheren Vereinbarung in den äußeren Vorstädten be findlich, zur Wahrung des Verwilligungsrechts das Postulat für Miethzins dieser Bezirkswache in Conto 2 des nächst jährigen HauShaltplanS abzulehnen. Nnlangend den Passus wegen der Arreturen, so hatte der Aus schuß den durch nichts veranlaßten gereizten Ton des Expose des Polizeiamtes lebhaft zu bedauern. Ueber die letzten Puncte glaubt er dagegen Beruhigung fassen zu sollen. Herr Geheimerath von Wächter fand die Erklärung des Polrzeiamts nicht ganz unrichtig, bat aber um Auskunft über die Frage, ob der frühere Beschluß auf Errichtung der Polizeiwachen in den „äußeren" Vorstädten gerichtet gewesen. Herr Näser: Auf die Anfrage des Geheimrath v. Wächter erwiedere er: In früherem Jahre machte das Polizeiamt dem Rathe eine Vorlage des Inhalts, daß bei der zunehmenden Ausdehnung der Stadt erforderlich sei, an geeigneten Stellen, entfernt von der- inneren Stadt Polizeibezirkswachen einzurichten, da gegenwärtig die äußersten Vorstädte bei der großen Entfernung von der Wache am Naschmarkte häufig in die Lage kämen, eines wirksamen polizeilichen Schutzes zu entbehren. Es schlug vor, Locale zu der artigen Wachen in der langen Straße, äußeren Frankfurter Straße, am Windmühlenthore rc. zu errichten. Rath und Stadtverordnete erkannten die oben angeführten Gründe des Polizeiamts als triftig an und es wurden vom Collegium die Kosten und der jährliche Mehraufwand verwilligt. — Durch die Verlängerung der Waisen hausstraße macht sich der Abbruch des Thorhauses, worin bisher die dortige Bezrrkßwache untergebracht war, nöthig. Man hätte nun glauben sollen, daß dieselbe eher weiter hinaus als herein verlegt worden sein müßte, da ja namentlich in dortiger Gegend viele neue Straßen entstanden sind und die Bevölkerung erheblich zugenommen hat. Statt dessen ermiethete das Polizeiamt ein Local, welches an dem entgegengesetzten innersten Ende der Windmühlen straße, also zwar der Stadt ganz nahe sich befindet, aber den bei Errichtung der Bezirkswache angegebenen Zweck eines wirksamen Schutzes der äußersten Vorstädte illusorisch macht. Es war dem Ausschuß unmöglich, Gründe für dieses Verfahren aufzusinden, da passende Localitaten erfahrungsgemäß leichter und billiger entfernt von der inneren Stadt aufzufinden sind als in deren Nähe. Ganz sachgemäß wurde die Wache am Frankfurter Thore beim Abbruch deS Linnemann'schen Hauses weiter hinaus verlegt und erfüllt so ihren Zweck durch die Näherrückung an Reichet'« Garten noch vollkommener als früher. — Diese Gründe bestimmten den Ausschuß, sich dafür zu erklären, daß ihm die Herein Verlegung der Bezirkswache vom Wmdmühlen- thore in die nächste Nahe ver inneren Stadt als dem früher angegebenen und für triftig befundenen Zweck zuwiderlaufend erscheine, und er rieth dem Collegium an, da ihm ein anderes verfassungsmäßiges Mittel nicht zusteht, den MiethzinS nur auf daS laufende Jahr zu verwilligen, für die Folge aber abzulehnen. Tritt das Collegium diesem Anträge bei, so befindet es sich voll kommen in seinem Rechte, da es wohl befugt ist, solche Ausgaben zu verweigern, die eS für daS Wohl der Stadt nicht entsprechend erachtet. Ich kann zur Unterstützung dieser Ansicht eine Autorität anführen, die Sie sicher anerkennen werden, — der Ausschuß hat den Beschluß einstimmig gefaßt, Vorsitzender desselben war der Herr vr. Stephani, jetziger Bicebürgermeister. Herr Lorenz nahm daS Ausschußgutachten in Schutz. So lange die Polizei städtisch sei, solle daS Collegium gegenüber dem schroff abweisenden Tone de- PotizeiamtS sich auch da- Recht wah ren, seine verfassungsmäßigen Berwilkgungen zu Ausgaben aus zusprechen, welche ferner Cognition unterliegen. Die Sicherheitspolizei könne nicht über der Wohlfahrt-Polizei stehen; sollte zum Beispiel ein neues Spritzenhaus erbaut werden und der Platz erschiene nicht geeignet dazu, so würde eS Niemand Wunder nehmen, wenn dre Versammlung ihre Zustimmung ver weigerte. Wir hätten, Gott sei Dank! noch eine städtische Poüzei, deren Chef sich nicht über die Stadt stellen solle. Es gelte daher also auch, die volle Einwirkung auf diese unsere städ tische Polizei und deren organische Einrichtungen zu erhalten. Herr Geheimrath von Wächter dankte Herrn Näser für die ertheilte Auskunft, durch die er sich für vollkommen befriedigt er klärte. Habe man beschlossen, daß zum Schutz der äußeren Vor städte in denselben oder in ihrer Nähe Wachen errichtet werden sollen, so könne man mit allem Rechte die Miethe für ein Local verweigern, das'durch seine Lage seinem Zwecke nicht entspricht. Die Versammlung trat darauf den Ausschußanträgen ein stimmig bei. Conto 3. Communalgarde. Bedürfnisse 5220 Deckungsmittel . Conto 4. Stadtverordnete und Wahlkosten. Bedürfnisse 3038^. . DeckungSmittel . Conto S. Pensionen und Wartegelder. Bedürfnisse 16372-»L. Deckungsmittel 108 ^29 ^9 <5- Conto 6. Gefangene. Bedürfnisse 3300 . * Deckungsmittel . Diese Conti wurden ohne Bemerkung genehmigt. (Fortsetzung folgt.) Verschiedener. )) Leipzig, 9. März. Die Herzogin von Altenburg kam heute Mittag 1/412 Uhr in Begleitung deS Oberst-Hofmeister von Minkwitz auf der Berliner Bahn von Dessau hier an und reiste 1/212 Uhr unter Benutzung der Verbindungsbahn auf der bayeri schen Bahn zurück nach AÜenburg. * Leipzig, 9. März. Am 1. d. M. starb in Zirl (Tyrol) der als zeitweiliger Begleiter Sr. Majestät deS verunglückten Königs Friedrich August von Sachsen auf seinen Touren durch die Tbäler Tyrols bekannte Frühmeffer Alois Moriggl, geboren zu Nau- ders am 24. Februar 1810. Der Verblichene beschäftigte sich mit besonderer Vorliebe mit geschichtlichen Studien, wie denn auch meh rere schätzenswerthe Beiträge zur vaterländischen Geschichte aus seiner Feder erschienen sind. H Leipzig, 9. März. In der Nonnenmühle fand man heute Morgen in der 7. Stunde den hiesigen 64 Jahre alten Bürger und Agenten Otto Jauch todt im Wasser auf, und noch denselben Vormittag zog man unfern deS Kirschwehres am Schleußiger Wege abermals einen männlichen Leichnam aus der Pleiße; derselbe ist zur Zeit unbekannt, gehört einem jungen Manne von etwa 20 bis 22 Jahren an und muß schon einige Wochen im Wasser gelegen haben. Den Agenten I. scheinen Nahrungssorgen zum Selbst morde getrieben zu haben, im andern Falle ist noch zu erörtern, ob eine Selbstentleibung oder eine Verunglückung vorlregt. — Heute Nachmittag 1/22 Uhr brach in einer Kleiderkammer im Hofe des Grundstücks Nr. 18 der kleinen Fleischergasse in der ersten Etage Feuer aus, wie eS heißt durch die Unvorsichtigkeit eines Dienstmädchens, das mit dem Lichte einem der dort auf bewahrten Kleidungsstücke zu nahe kam. ES verbrannten mehrere Kleider und ein Stuhl, doch blieb da- Feuer hierauf beschränkt, da schnelle Hülfe bei der Hand war und man rechtzeitig eingreifen konnte; auch hatten sich dre Feuerlöschmannschaften eingefunden. — Im schwarzen Bret hier stürzte heute Nachmittag ein Zjähriger Knabe 2 Stock zum Fenster hinaus. Das Kind fiel in ein Gärtchen auf einen Haufen aufgelockerte Erde und kam ohne alle Beschädigung davon. * Leipzig, 9. März. In Pehritzsch, an der Grenze mit Debitz, am Tauchaer Wege, sind auf einem zum Gute des Herrn Amtmann Menny gehörigen großen Feldplane sehr gute Braun kohlen in einer Mächtigkeit von 11 preuß. Fuß erbohrt worden. Dre Förderung derselben hat nicht mit Wasser zu kämpfen, ebenso wenig mit Flugsand, das Unternehmen der Hebung derselben ver spricht daher ein sehr vorteilhaftes zu werden, insbesondere auch für die Umgegend, in welcher es an einem Kohlenwerke gänzlich fehlt. Leipzig, 9. März. Gestern haben die Mitglieder de- Directormms der Leipzig-DreSdner Eisenbahn-Compagnie beim Bezirksgerichte den Vertrag wegen der neuen 6-Millionen-Anleihe recognoScirt und eS hat dabei der gewiß selten vorkommende Stempelbetrag von fünf Tausend Thalern erlegt werden müssen. (L. Abdpst.) Der nunmehr seit sechzehn Jahren bestehende „Frauen hilfsverein zu Neuschönefeld" hat soeben seinen Mitglie dern die achte öffentliche Abrechnung — für die Jahre 1864 und 1865 — zugeschickt. Wir entnehmen derselben, daß der Verein, obgleich ferne Thätigkeit nur in bescheidener Weise stattsinden ge konnt, doch manche Thrane -u trocknen im Stande gewesen sa; 225' 27 N SPf Jahr, vir r sich a 15 N iu C, verga richt Unter stört i deS § armer Kinde Schul zur L des L foldete )re führt, theilm wirken Fraue dünge. falsche, Jahrei silbert Schrif wurde, schen ( 1856 Einer lichen Contrr daß je den N Die C samme führt c thaler- kauen .Ich" mern t - We die ihr bene „ Eine a schabt, en gai itzt gei Lerhal Schwi en gr< de Lem I. v. l SiemeS dorn ii sammer Marie Gottfri, Carl F Martha Hennin Ein un Alexand Auguste Eugeni« Christi«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder