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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186603080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-03
- Tag1866-03-08
- Monat1866-03
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1866
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 87, Donnerstag den 8. März. 1868. Bekanntmachung. Im vormals Lehmann'schen Grundstücke, Lohrs Platz, auf den dortigen Bauparcellen, sollen Donnerstag den 8. d. M. von Nachmittags 3 Uhr an 6 Linden- und 3 Kastanienbaume gegen sofortige baare Zahlung unv unter der Bedingung, daß dieselben bei Verlust des Erstehungsrechtes bis Ende dieser Woche wegzunehmen sind, an die Meistbietenden versteigert werden. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 5. März 1866. vr. E. Stephani. Cerutti. Scricht über die symnastisch-orthopädische Heilanstalt zu Leipzig von vr. C. H. Schildbach, Direktor derselben. Nachdem ich bereits zwei Mal (1861 und 1864) meinen Be- rufSgenossen Rechenschaft abgelegt habe über den Stand meiner Anstalt und das in derselben von mir geübte Heilverfahren, ist es nun wohl an der Zeit, auch einmal meinen Mitbürgern über die äußern Verhältnisse dieses in ihrer Mitte bestehenden Instituts Mittheilung zu machen, eines Instituts, das ja hauptsächlich der mir hier so vielfach zu Theil gewordenen wohlwollenden Unter stützung sein bisheriges Emporblühen verdankt. Die genannte Anstalt wurde 1829 von Carus gegründet, 15 Jahre später von Schreber übernommen und bald darauf in das zu diesem Behufe erbaute Haus, Zeitzer Straße 43, verlegt, welches sie noch jetzt inne hat. Nach abermals 15 Jahren, Ostern 1859, fand sich Schreber durch anhaltende Kränklichkeit veranlaßt, das Institut an mich abzutreten. Noch 21/2 Jahr lang war es mir vergönnt, mich seiner Mitwirkung und Unterstützung zu er freuen, bis im November 1861 ein unerwarteter und viel zu früher Tod seiner segensreichen und unvergeßlichen Thätigkeit ein Ziel setzte. War mein verehrter Freund und Vorgänger durch seine in den letzten zehn Jahren seines Lebens zeitweise eintretende körperliche Behinderung genöthigt gewesen, seine orthopädische und heilgym- nastische Thätigkeit möglichst einzuschränken, so mußte es mein erstes Bestreben sein, die Wirksamkeit der Anstalt allmälig bis zu ihrem frühern Umfange wieder herzuftellen. Es wurden daher von mir neue heilgymnastische Curstunden eingerichtet, allmälig immer mehr Raume für die Zwecke der Anstalt hinzugezogen, verschiedene neue Apparate und eine Anzahl neuer orthopädischer Betten angeschafst und behufs sorgfältigerer Beaufsichtigung der Pensionäre und der Teilnehmer an den gymnastischen Uebungsstunden eine Gouver nante und ein Gehilfe engagirt. So ist denn die Anstalt in fort schreitender Entwickelung zu ihrer jetzigen Organisation gelangt, wie ich sie im Folgenden kurz schildern werde. Von hervorragendster Bedeutung ist das Pensionat, indem nur durch ein solches die Zwecke der orthopädischen Behandlung bei allen nicht ganz geringen Formfehlern so weit, als es die ein zelnen Fälle gestatten, erreicht werden können. In den letzten wahren war ich genöthigt, die Aufnahme in dasselbe auf Mädchen zu beschränken und auch unter diesen wieder hauptsächlich auf solche, welche an RückgratSverkrümmungen leiden. Andere Form fehler sind zwar nicht ausgeschlossen gewesen, haben aber immer nur Ausnahmen gebildet. In Zukunft hoffe ich jedoch, mich in dieser Hinsicht freier bewegen zu können, indem meiner Anstalt zu Ostern eine Erweiterung um 4 Zimmer bevorsteht. — Bei der Mehrzahl der Pensionärinnen sind die Stunden des Morgens im Sommer von 7—8, im Winrer von */r8—^9, Nachmittags 2—3 und 5—1/26 Uhr regelmäßig der Cur gewidmet, wozu bei den an Schiefheit Leidenden täglich, gewöhnlich Nachmittags, noch zwei stündiges Liegen auf den orthopädischen Betten hinzukommt. ^ Außer den Pensionären hat die Anstalt auch stets Halb- Pensionäre gehabt, welche dieselbe Cur genossen, aber außerhalb des Institut- wohnten. In dieser Weise wurde auch die Behand lung von Knaben und Jünglingen bewerkstelligt, natürlich unter völliger Trennung beider Geschlechter. An den gymnastischen UebungSstunoen der Pensionärinnen be teiligten sich auch Diejenigen, welche, fei es wegen der Natur ihres Formfehlers oder wegen äußerer Verhältnisse, an dem übrigen Theil der Cur nicht Theil nahmen, sondern nur durch Heilgym nastik zu behandeln waren. Außer diesen Stunden, in welchen jede Teilnehmerin nur die ihr fpeciell vorgeschriebenen Hebungen.vorzunehmen hat, ist die Einrichtung getroffen, daß die Pensionärinnen und Alle, welche sich ihnen anschließen, wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonn abends von 2—3 Uhr, im gewöhnlichen Turnen geübt werden. Getrennt davon hat ein ganz ähnlicher Cursus für allgemeine Gymnastik bereits seit dem Sommer 1859 zu den Stunden Mitt wochs und Sonnabends */s4—*/s5 bestanden, welcher aber in den beiden letzten Wintern auf die Stunde von 2—3 verlegt und mit dein vorerwähnten vereinigt worden ist. Endlich hat sich im gegenwärtigen Winter eine kleine Anzahl von Damen vereinigt, welche Dienstag und Freitag */r12 — */r1 bei mir Gymnastik üben. Zur herlgymnastischen Behandlung von Personen männ lichen Geschlechts habe ich kurz nach Ucbernahme der Anstalt die Nachmittagsftunde von 4—5 an den Tagen Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag bestimmt, eine Einrichtung/welche noch jetzt besteht. Außerdem wird im Sommerhalbjahr an einigen oder nach Be dürfnis; an allen Tagen der Woche die Frühstunde von 6—7 zur Betreibung der Gymnastik für das männliche Geschlecht benutzt. Endlich ist noch zu erwähnen, daß in einigen Wintern sich ein Privat-Turncursus von Herren bildete, welcher an 3 Tagen der Woche von 11—12 unter meiner Leitung dem Turnen oblag. Die Theilnahme gesunder Kinder an den hieraufgeführten Cursen hat sich etwas vermindert seit der neuerdings erfreulicher weise immer vollständiger gewordenen Einführung des Turnens in den Schulen; jedoch' giebt es, auch außer den mit Formfehlern Behafteten, immer Kinder genug, welche bestimmt ausge- wählte Uebungen oder wenigstens sorgfältigere Beaufsichtigung und vielleicht Hilfeleistung beim Turnen bedürfen, als sie ihnen auf dem Turnplätze zu Theil werden kann, und solche Kinder sind es, welche neben jenen meinen Turnsaal besuchen. Die Benutzung der Anstalt in ihren verschiedenen Richtungen hat sich folgendermaßen gestaltet: Es waren in Behandlung am I.Mai. 1.Jan.1.Jan.1 Jan.I.Ian.1.Jan.I.Jan.1.Jan. Ende Febr. 1859 1860 1861 1862 1863 18«2 1866 1866 1866 Pensionäre: 4 3 2 4 8 10 9 IL 14 Halb-Pensionäre: 2 2 2 2 3 3 6 4 4 Theilnahme» männl.Geschl.: 9 10 14 23 IS 9 9 12 andenavm-) ... nast.Eursenj we.bl. «esch,.: 12 2S 17 20 39 42 22 2V 33 Zusammen : 18 39 31 40 73 > 74 46 44 63 Hierzu ist zu bemerken, daß die Ziffern des 1. Jan. fast ohne Ausnahme die geringsten des ganzen Jahres sind, indem die Zeit um Weihnachten die des stärksten Austritts aus dem Pensionat und der Cur ist, wofür die Zeit nach Neujahr wieder Er satz bringt. Nach dem Eintritte in die Cur oder den TurncursuS geordnet gruppiren sich die Zahlen folgendermaßen: 1859 I960 1861 1862 1863 1864 1865 Zahl der Eintrrtrndtnr 62 42 73 77 VI 79 72 Davon al« Pensionäre: 2 3 12 7 9 12 »8 Al« Halb - Pensionär«: 2 2 S 2 6 10 3 Eine Zusammenstellung der mit den Curmitteln der Anstalt in der Zeit vom 1. Mai 1859 bis 31. December 1865 behan« delten Fälle ergiebt folgende Zahlen. Der Grund, aus welchem die Anstalt benutzt wurde, war;
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