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Dresdner Nachrichten : 03.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187301030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-03
- Monat1873-01
- Jahr1873
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- Dresdner Nachrichten : 03.01.1873
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U»r in der Srdedtt««» «irlen- Itrsbe i». «donnc- mnitddret» viertel- jährlich L2>^, 21g>., durch die Poll 2j R«r Nntelnr dir. , N-r. — «ulioae: SS,«» S^emdlarc. Iulerate,Anuol,me audivürtdl H-a-en- »t«i» I Vvxlor in Hamdur», Berlin, Wien, Leidjia, Baikl, Srrtiau. tzranyurt n M.—RuLIko-ooin Btrlin,Leip«i,,Wic„. Hamduro . ^ranlsurt a. m., München. — v.ad« 16«. in Nranl- fnrt a. M. — tr. V^ist in illiemiii«— ll»»x, l,»<iti«. ö»I- U«r I Lo. in Pari». Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschästsverlehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lttpsch öe Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Julius Neichardt. ,s «i Strre -araiiti- fttrdal «SD «rn dv Inserat« W - nicht ge,«den. »u»wä«tch« Lmt« «uftrüg« i»m uni, kannt«« Vrrnen u. . s-nen tnserte«« toi, «»< ae,e« PriiuinniMWl»! Aadlr«, dnrch «arten »er Post lang, rq Silden II, «ul künnen die Aahli, «ui eine Lrerdnei. amveiten. Diel Rr. 3. Achtzehnter Jahrgang. Atltredacteur: vr. L»»tt »lerv^. Für das Feuilleton: Lu»IvI« Unrein»»». Dresden, Freitag, 3. Zmmär187S. Politisches. Im Clysee zu Paris ist cü recht glänzend hergcgangen. Thiers gab ein großes diplomatisches Diner, er scherzte über seinen neulichen Sturz und über die davon geschwollene rechte Hand. Doch scheint er einige Kopfschmerzen von dem Fall getragen zu haben. Man bemerkte, daß die eiirfachcn Trachten, die Biadame ThierS und deren Schwester, Fräulein Dome, im Gegensatz zu den auffallenden aber glänzenden Toiletten ver Exkaiserin Eugenie entführen wollten, bereits von der hohen Damenwelt verlassen werden. Sie kehrt zu den excentrischcn Moden des Kaiserreichs zurück. Mit dein päpstlichen Nuntius hat sich Thiers lange Zeit ziemlich erregt unterhalten, schließlich habeir sich Beide mit vergnügten Gesichtern getrennt. Bei einem Besuche, den Tags darauf Thiers dem deutschen Botschafter, Graf Arnim, abstattcn wollte, traf er diesen nicht zu Hause, er plauderte eine Stunde lang mit der Frau Gräfin Arnim. Dies ist ungefähr die Aus beute auf der kleinen Jagd von Neuigkeiten aus Paris. Wich tiger ist die Wendung, welche die Beziehungen von ThierS zum päpstlichen Stuhle genommen haben. Die französische Negierung unterhält nicht blos eine besondere Botschaft beim Papste, son dern hat auch eine Fregatte, den „Orinoko" an der Tibermünd ung stationirt, die unter dein Befehle des gedachten Botschafters steht und auf welche sich der Papst, falls er Nom verlassen sollte, zurückziehen kann. Der französische Gesandte beim italienischen König gab nun auf direkte Weisung von Thiers den Offizieren des Orinoko Befehl, am Weihnachtstage dem Papste, am Neu- jahrStage aber auch dein König von Italien zu gratuliren. Da rin fand der Botschafter beiin Papste eine indirekte Anerkennung des Verlustes der weltlichenMacht des'Papstes und einen direkten Eingriff in seine eignen Befugnisse. Nun gingen zwar auf späteren Befehl die Marineoffiziere weder zum Papste noch zum Könige zur Gratulation. Aber jener Botschafter nahm seine Entlassung und Thiers ersetzt ihn rasch durch einen wannen An hänger des Papstes, v. Eorcellcs. Sehr zum Mißvergnügen der freisinnigen Katholiken Frankreichs, die einen besonder» Bot schafter beim Papste für höchst überflüssig halten. Es scheint, daß der vom Herzog von Gramont ausgeriihrte Skandal mit einem völligen Rücktritt des Grafen von Bcust ins Privatleben enden wird. Fiel es schon auf, daß die amtlichen WienerBlatter nicht ein einzigeSWort der RcchtfertigungBeust's zu sagen wußten, sondernIsich auf Abdruck dessen beschränkten, was ander« Zeitungen gegen den Schwindler Gramont sagten, so erfährt man jetzt, daß Beust vom Kaiser Franz Joseph völlig ignorirt wird und seine Entlassung aus dem österreichischen Staatsdienst als ausgemachte Sache gilt. Oesterreichs Lage vor dem Ausbruch des Kriegs war eine eigenthümljche. 1859 wurde es von Napoleon meuchlings angefallen, 1866 von Preußen mit Krieg überzogen ; beide Male ging es an Macht und Ehren ge schmäht auS dem Kriege. Was Wunder, daß es 1870 weder für Preußen noch für Frankreich besondere Sympathien hatte, obgleich es vielleicht Preußen als seinen gefährlicheren Gegner ansah? Beust handelte amtlich daher zwar völlig correkt, wenn er gegenüber dem Herzoge von Gramont den Krieg mißbilligte, Oesterreich für neutral erklärte, aber sympathische Worte für Frankreich einfließen ließ. Etwas Anderes ist es: ob Beust nicht nebenbei auf eigne Hand Politik trieb, und so scheint es gewesen zu sein. Man behauptet sogar, daß er mit Gramont heimlich über die Details der von Oesterreich an Frank reich zu leistenden Hilfe unterhandelte. Solchenfalls hätte er seinem Kaiser einen schlimmen Dienst geleistet, seine Entlassung als österreichischer Gesandter wäre unausbleiblich. Nur sollte sich Graf Andrassy» nicht auf Kosten Beust's als enorn: deutsch freundlich in den Himmel erheben lassen. Lächerlich ist es, wenn dieselben Magyaren, die alles Deutschthum unterdrücken, die seiner Zeit für einen Ehrensäbel für Ducrot sammelten, jetzt von deutschfreundlichen Gesinnungen überfließen. In Paris aber macht Gramont's Enthüllung aus zwei Rücksichten peinliches Auf sehen: einmal bedient er sich dabei amtlicher Papiere, die nicht in seinem Besitz, sondern den des Ministeriums des Auswärtigen gehören und» auf der Entwendung amtlicher Papiere steht die Galeerenstrafe. Zum andern fürchtet Thiers, daß, wenn er einmal wieder mit Dem oder Jenem geheime Verbindungen an knüpfen will, er keine vorsichtigen Leute findet und andere Mächte sich an dem Gramont'schen Falle eine Lehre nehmen und sich nicht mit Frankreich in Allianz-Verabredungen Anlassen werden. AuS allen Theilen Preußens kommen Klagen über die Un geschicktheiten der Polizei gegenüber der Presse gelegentlich der päpstlichen Brandrede. Die Censur ist abgeschafft, die Eensoren leben! In Berlin hat ein Censor, Friedländer, alle Zeitungen vor dem Abdrucke der betr. Rede väterlich gewarnt. Eine die Rede besprechende Nummer des Jesuitenblatts Germania wurde eonfiScirt. Und, wie zerfahren und unklar in den höheren Krci sen Preußens die Ansichten sind, erhellt aus den: sonderbaren Umstand«, daß nicht nur die Blätter confiscirt wurden, welche die Beleidigungen des Kaisers durch den Papst brachten, sondern daß man auch nahe daran war, die Norddeutsche Allg. Zeitung und die Spenerin zu confiöciren, weil diese durch Uebcrbictungen der päpstlichen Grobheiten wiederum den Papst beleidigt hatten.' Der deutsche Katholikenvcrein aber jubelt auf: er hat durch Frhr. v. Lo>- ein Telegramm an den Papst gerichtet, worin er ihm ver sichert, daß die Katholiken Deutschlands durch seine Rede von Gefühlen der tiefsten Ehrfurcht und Dankbarkeit gegen ihn er füllt worden seien. Außerdem wird die Gründung einer katho lischen Bank in Berlin beabsichtigt. Unklar ist noch völlig der diplomatische Verkehr zwischen der Rcichüregierung und dem Papste. Etwas komisch nimmt es sich aus, wenn ein Seconde- licutenant, der Legationssecretair Stumm, das Reich vertritt und einen so wichtigen Akt, wie die Wahl eines neuen Papstes über wachen sollte. Die preußische Regierung scheint durch oie Brand rede des Papstes fast eingeschüchtcrt. Das Gesetz über Einführung der obligatorischen Eivilehe ist jetzt völlig aufgegeben; nur die Gesetze über die Grenzen der kirchlichen Strafmittel und die geist liche Disciplinargcwalt werden dem Landtage vorgelegt. Reizend sind die letzten Lebenszuckungen der deutschen Spielhöllen gewesen. Sie haben kraft Reichsgesetzes am 31. December aufgchört. Die Direktion des Spielsaales von Hom burg wollte die Skandalscenen beim Spielschlusse in Ems und Baden vermeiden und ließ daher die beiden letzten Tage im Jahr nicht spielen. Sofort fuhren die Spielratten nach Wiesbaden, um dort noch ihr Glück zu versuchen. Dort fanden sie keinen Ein laß, weil sie keine Eintrittskarten vorzeigen konnten. Darüber nun moralische Entrüstung in allen Tonarten! Es muß auch in tiefster Seele wurmen, nur durch die Fenster beobachten zu können, wie in Mitten von Halbweltdamen und Polizeiern An dere ihre Goldfüchse verspielen! Die Homburger Direktion er öffnet ihre Spielsäle übrigens am 2. Januar d. I. wieder, weil sie will, daß die Polizei sie gewaltsam schließt. Sie vergiebt sich damit für ihren Proceß nichts an ihren: „Rechte", welches ihr angeblich gestattet, bis 1866 fortzuspielen. Wie niedlich! Locales und Sächsisches. -- Der Mechaniker und Bandagist Joh. Reichel een. hat die großherzogl. Weimarische silberne Verdienstmedaille, der Ve- zirksgerichtsdirector Marggraf in Plauen i. V. das Ritterkreuz des K. Sächs. Verdienstordens erhalten. — Der Wasserbaudirector Lohse ist auf sein Ansuchen mit Schluß des Jahres, unter Belastung seines Titels und Ranges, pmsionirt und ihm das Comthurkreuz 2. El. des Verdienstordens verliehen worden. — Der Assessor H. Flemming in Oschatz ist aus sein An suchen zur Ausübung der Advokatur und des Notariats ermäch tigt worden. — Am Neujahrstage fand in den Paradesälen des Königl. Schlosses Abends 8 Uhr die übliche Asscmblcc statt, bei welcher die Mitglieder der K. Familie zugegen waren und zahlreiche Vor stellungen einheimischer und fremder Herren und Damen ge schahen. — Ter Invalid Hüttner u. Gen., sowie die verwittwete Sergeant Schütze u Gen. hatten sich an den Landtag mit der Bitte mir Erhöhung ihrer Pensionen gewendet. Ihre Ansprüche datiren aus dem Kriege von 66 ; die auf diesem Rechtstitel hin gewährten Pensionen sind erheblich niedriger, als die vom Reiche für die im deutsch-französischen Kriege invalid Gewordenen an die Hinterlassenen von Gefallenen gewährt werden. In Sachsen leben noch vom 66er Kriege an Invaliden: 3 Feldwebel, 3ö Un teroffiziere und 492 Soldaten, die zusammen jährlich 22,562 Thlr., sowie 40 Sergeanten-, Eorporals- und Soldatcnwittwen und 77 Kinder, die zusammen jährlich 2472 Thlr. an Pension beziehen. Das RcichSkanzleramt hat auf das Bestimmteste erklärt, daß das ncueNeichsmilitärpensionsgesctz nicht rückwirkende Kraft finden solle auf die aus früheren Kriegen invalid Gewordenen. Der JnvalidenkondS im Betrage von 240 Millionen Thalern, der aus der französischen Kriegsentschädigung gebildet wird, reicht kaum aus für die Invaliden und Hinterlassenen der Ge fallenen aus diesem Kriege! Unsere Regierung will jedoch einen Antrag des Landtags, der auf rückwirkende Kraft des Neichs- pensionsgcsctzcü auf alle in früheren Kriegen invalid Gewor denen und die Hinterlassenen Gefallener geht, in sorgfältige Er wägung ziehen. Die vierte Deputation der Ersten Kammer;Rcf. Kammerherr v. Metzsch) schließt sich unter warmer Befürwort ung eines dahingehenden Beschlusses der Zweiten Kammer dem selben an, denn es sei riur gerecht, daß Denen, die früher für das Vaterland gekämpft und geblutet haben, dasselbe gewährt werde, was Spätere,r gegeben wird. — Die Einweihung und Uebergabe des neuen Schlachthofs zum Betriebe des Schlächterhandwerkeö erfolgte gestern. Dieses imposante Etablissement widerlegt in seiner großartigen Anlage und Durchführung die oft gehörteMeinung: Dresden sei ein Krähwinkel, welches Nichts aus großem Style schaffen könne. Die Fleischcrinnung hat bewiesen, was Intelli genz und Energie vereint leisten. Eine Wanderung durch die Räumlichkeiten, die sich in stattlicher Folge unterhalb derMaricn- brücke an der Leipziger Straße hinziehen, gewährt einen in der That befriedigenden Anblick. Schon die Wahl der Lokalität in der Nähe der Leipziger Bahn, zu der aus dem Schlachthof ein Schienenstrang führt, zeigt den praktischen Mick der Unternehme«. Ohne Mühe können die Züge mit von weitem hergeschaffte« Bieh direkt in den Schlachthof verfrachtet werden, um vort- zur AuL» ladung zu gelangen. - 15 zum Theil ausgedehnte Gebäude biete» nicht blos Unterkunft für 1000 Stück Rindvieh, 2000Schwein« und 5000 Kleinvieh, sondern auch Raum für das kunstgerecht« Abschlachten derselben und die mit der Fleischerarbeit sonst vS-r bundenen Geschäfte, als Kaldaunenwäsche, TalgschmAzerei U. s.' w. In Verbindung damit stehen Ställe zur Unterbringung vor» Pferden von fremden und hiesigen Fleischern und Viehbesitzentz die Schlachtsteuer-Expedition, sonstige Bureau-Zimmer, ja zahl reiche Wohnungen für die Schlachthofsbeamten und Verwalter, Restaurationslokalitäten, Fremdenzimmer zum Uebemachten, einen stattlichen Börsenfaal nebst Nebenzimmern, Wohnrmgen für Knechte und Mägde u. s. w. Von gänz besonderem Interesse ist das große massive Schlachthaus, das in 2 Theile geschieden ist zum Schlachten des Rind- und des Kleinviehes. Die Eise», construction, welche im Innern angebracht ist, dient zugleich ali Stütze des Dachs wie als Halt der Kurbeln, an denen die za schlachtenden Thiere aufgezogen werden. Ventilation, Waffer und Gasarrlagen von vorzüglichster Einrichtung lassen die Ein drücke, welche auf Nichtfleischer ein Schlachthos «acht, in der That zurücktreten. Das Ganze sieht förmlich appetitlich und durchweg sauber aus. In dem Maschinenhaus mit hohem Schornstein liegt eine Dampfmaschine von 10 Pferdekrast, die aus einem mächtigen Brunnen das ganze zum Betriebe nöthige Wasser in Reservoirs fördert, die gefüllt eine Wassermaffe von 6000 Eubiksuß in sich aufnehmen und in 1*/, Stunde gefüllt werden können. Mit wie großem Interesse die Vichbesitzer und Fleischer innerhalb Sachsens und weit über dessen Grenzen hinaus der Eröffnung des Dresdner Schlachthofs entgegen gesehen hatten, zeigte der überaus groß« Zustrom des Publikums von nah und fern in den gestrige* Vormittagsstunden BereitSvon8 Uhr an entwickelte sich ein äu- ßerst farbenreiches Bild. Das Hauptinteresse nahmen die mit Thiere» auf dem Schienenstrange aus dem Leipziger Bahnhof», hereinrollenden Waggons in Anspruch. Bis Mittag allein wuv den aus gegen 40 Waggons gegen 300 Rinder, 600 Schweine und mindestens 1200Stück Kleinvieh an derRampe dcSSchlacht- Hofs ausgeladcn. Die Thiere waren meist mit Blumen umwun den, Tanncnreisrankcn und flatternden Bänden» geschmückt. Zahlreiche Gruppen von Vichbesitzern, Viehhändlern, Fleischern n. s. w. musterten diese Thiere, oft wahre Prachtexemplare und begleiteten sie auf dem Transporte nach den Ställen mit ihren sachverständigen Urtheilen. Seht da diese Heerde Rinder, kapi tales Vieh, besonders jenen mächtigen Bullen! Das ist mein Vieh, ruft mit Stolz der Viehhändler Grundmann aus Mügeln, jener Brille stammt aus Köditz bei Oschatz Wem sind jene statt lichen Kälber, jene feisten Hammel und —Platz da! Diese wnnderschönen Holsteiner Kalben? Mein sind sie, ruft Inspektor Bischof. Diese schönste aller Kalben ersteht, sie wiegt nahe 1000 Pfund, Frau Fleischerswittive Müller in Friedrichstadt. Weiter ziehen die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich eine pracht volle Kalben, gezüchtet in Äröthel bei Riesa und dem Viehnrnrkte zugeführt von Jul. Schneider aus Riesa; ferner 3 Ochsen von Apitz aus Mühlberg, ein Zuchtbulle vom Kammergute Rennersdorf bei Stolpen, ausgestellt vom Händler Dekert und sofort gekauft von den Fleischern Becker und Weiß hier; 4 Bullen aus der Bautzncr Gegend, di« der Händler Richter aus Bautzen zuführt und dem Fleischer Eduard Pierffz so in die Augen stechen, daß er sie sofort ankaust. Weiter s Schnittochsen aus Seerhausen bei Riesa, die Fleischer Zumpe sofort mit Beschlag belegt; 2 Prachtrinder des Händler Zimmer mann, gezüchtet auf der Domaine Wiesa bei Görlitz, ein kolossal« Bulle, dem sein Besitzer Baumann aus Weitsche» bei Meißen mit strahlenden Blicken folgt und den er an den Fleischermeisier Richard Arnold hier verkauft. Aus der Branrsch'schen Oecono- mic in Fricdrichstadt sendet man 5 treffliche Rinder, welche di« Fleischer Gottlöber, Schulze und Stange hier sich zuleaen, 4Stück Holsteiner Fersen, ausgestellt vom Viehhändler Bischof. Ein drei blätteriges Kleeblatt in Größe und Schönheit ausgezeichnete» Ochsen, welche die Herren Gebrüder Piersig sich zu eigen mach ten, erregte solche Sensation, daß die größten Feinschmecker sofort Bestellungen auf deren Fleisch machten. Unter den deutschen Landschipeinen zeichnete sich ein besonders fttte» Exemplar von Schreiber aus Oschatz auS. Ungarische Pagonerschwein« wapch» massenhaft vertreten. Unter den Hammel« ragt« «in Meß«, excmplar von Kurzreuter aus Moritzburg hervor. Das prächtiße Thier, gegen 250 Pfund wiegend, wurde mit 40 Thlr. bezahlt, während unter den 12 weiter zur Auction kommenden Harninet» einer mit 61 Thlr. bezahlt wurde. Neben vielen Schafen, dtz den Lama's im zoologischen Garten an Stattlichkeil wenig na^ mrben, bemerkte man 2 Schafe bayrischer Race au» LommatzH schlesische, englische und auf dem Dominium Hennersdorf hei Görlitz gezüchtete englische Schafe, unter den Kälbern drei »ö» den Herren Fleischermeister Gottlöber und Obermeister Lehmann gekaufte prächtige Thiere. Das Ganze gewährte den Anblick einst» Vichausstellung, bei der es sich wahrlich verlyhnte, golden« Am
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