Dresdner Nachrichten : 01.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186309012
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630901
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-09
- Tag1863-09-01
- Monat1863-09
- Jahr1863
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- Dresdner Nachrichten : 01.09.1863
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Wh »ÄlitzAiTchr.Ins««,, »ndm bi- MHeud- 6, Gönnt, dt« Mittag» Lhrangtno». m<n IN VN E^pedttton: Marirnftraße IS. «HvNWchrnt p^tittäM. Al bei umntgeldtichrr Sleferungit Haus. Durch die K. Post vtirtl jährlich rr Ngr. «Inzeln» Rn», wem 1 Sigr. Tageblatt für Uuterhaltuiist uud Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Hso. S44 Dienstai;. den 1. September 1863. Anzeigen i. dies. Blatte, da- zur Zeit in 78<M Erempt ertmeint. finden »ine erfalareicfie Derbreitung. Dresden, den 1. September — Se. Maj der König hat genehmigt, daß der Polizei rath Hermann Müller hier den ihm von Sr. Maj. dem Kai ser von Rußland verliehenen St. Annenorden IU Klasse an nehme und trage. — Se. Maj. der König hat den Abgebrannten in Thum 60 Thlr., den Abgebrannten in Karlsfeld 40 Thlr und den Abgebrannten in Hainichen 100 Thlr. durch die Expedition des Dresdner Journals übersenden lassen — Se K. H. der Kronprinz ist gestern Vormittag wieder hier eingetroffen. — Nach einer neueren Bekanntmachung des Stadtraths ist die Ankunft Sr. Maj. des Königs erst nächsten Donnerstag zu erwarten Was man bis jetzt über die Ausschmückung der Straßen und Plätze unserer Stadt hört, so werden auch meh rere andere Hauptstraßen, welche der königliche Zug nicht Pas sirt, Fahnen und Blumenschmuck anlegen. Ein besonders ge schmackvolles Tableau wird gegenüber der Ankunftshalle am Leipziger Bahnhofe errichtet werden; eine Vereinigung sämmt- licher deutscher Landesfarben umgiebt die auf einer Krone auf gestellte große Büste Sr. Maj. des Königs Johann. Ein wah rer Wetteifer giebt sich auch unter der jungen Damenwelt un serer Stadt kund, dem geliebten Landesvater, gekleidet in die sächsischen Landesfarben, den Weg mit Blumen zu bestreuen. — Gestern Mittag 13 Uhr reiste Se. k. k. H. Erzherzog Wilhelm von Oesterreich hier durch, nahm ein Diner im Leip ziger Bohnhof» ein und begab sich um 2 Uhr weiter nach Berlin. — Königliches Hoftheater. Vorgestern am 29. Au gust wurde Mozarts Entführung gegeben. Dieses Prachtwerk interessirt nicht blos durch den Umstand, daß der große Ton meister in demselben eine umschleisrte Copie seines eigenen Hoch zeitsvorspieles giebt; vielmehr sind es die süßen und glühenden Empfindungen auf dem Zenith des begeisterten Liebeslebens, die in dieser Oper vorzugsweise ächt und menschlich wahr ausge sprochen sind. Und in welcher hinreißenden Schönheit? Und das Alles ohne eigentlich die der Oper zustehenden Efftctmit tel zu erschöpfen So z. B ist hier noch statt der Ouvertüre die alte Form der Symphonie in 3 Sätzen, die Mozart sonst nirgends hat. Auch fehlen die Finale's, wie im deutschen Singspiele überhaupt. Und welche Oper hat in der Charak teristik der Personen Mustergültigeres aufzuweisen als diese? WaS die Besetzung der Parthieen anlangt, so stößt dieselbe bei unfern jetzigen Bühnen auf besondere Schwierigkeiten, weil Mo zart hier für Stimmen von äußerst seltenem Umfange geschrie- ben hat. Zu jener Zeit, wo bekanntlich die Stimmung j Ton tiefer war als jetzt, mag es immerhin schwerer gewesen sein, es dem tiefen Bassisten Fischer, für den der Osmin berechnet war, glrichzuthun; jetzt gehören gute Darsteller des Belmonte und namentlich der Constanze wegen der hinaufgeschrobenen Stimmung ganz entschieden zu den Seltenheiten. Deshalb ist rS nicht nur anzuerkennen, sondern vielmehr aufrichtig zu be wundern, mit welchem nachhaltigen Erfolge sowohl Herr Schnorr v. Carolsfeld als auch Fräul. Alvsleben unbeschadet disficiler Ansprüche an die Correctheit des Gesanges die beiden letztge nannten Parthieen bemeisterten, deS edlen Spieles nicht zu ge denken. das Elfterer mit feinem Verständnisse aus der Musik zu construiren weiß Herr Freny hob die komische Figur OS- min's nach allen Kräften, auch Fräul. Weber zeichnete sich als keckes Blondchen aus, so wie Herr Rudolph (Pedrillo), nur ,nutzte letzterer das Signal-Ständchen etwas genauer intoniren. Die Vorstellung war im Ganzen sehr animirt. Gerufen wur- den Alle, besonders ausgezeichnet Herr Schnorr v. Carolsfeld und Fräul Alvsleben. Armin Früh. — Herr Oberbürgermeister Ritter rc. Pfotenhauer ist von seiner Badereise zurückgekehrt und hat die Leitung der stadträth- lichen Geschäfte bereits wieder übernommen. — Gestern Vormittag hat König Ferdinand von Portugal in Begleitung seines Schwiegersohnes, des Prinzen Georg kgl. Hoheit, die hervorragendsten Kunstsammlungen der Residenz in Augenschein genommen und sich sodann nach Pillnitz begeben, wo Se. Maj bei Ihrer Maj der Königin mit sämmtlichen hier anwesenden Gliedern der königl. Familie das Diner ein» nahmen. — Wenn es eine erkannte Wahrheit ist, daß nichts schwie riger sei, als ein Gelegenheitsstück für die Bühne bei besonde ren Ereignissen oder feierlichen Anlässen zu schreiben, eine Ar beit, so zu sagen, psr Oräro du Itlulti, so ist es um so erfreu licher, wenn in diesem Genre einmal etwas Gutes zu Tage kommt. Wir meinen damit das einaktige Vorspiel: „An Kör ners Grabe" von 0. Julius Pabst, welches am vergangenen Sonntag auf hiesiger Hofbühne wiederum vor Beginn des Trauerspiels: „Zriny" in Scene ging und seine Wirkung durch aus nicht verfehlte. — Bei seinem Aufenthalt in Leipzig sagte einmal Kotzebue zum Professor ClodiuS: „ES ist nichts leichter als von der Bühne aus die Menschen in's Hospital der Rühr ung zu führen und auf die Thränendrüsen zu wirken!" Kotzebue verstand dies freilich und verschmähte hierbei kein Mittel. Der pietätvolle Act von v. Pabst aber entwickelt durch vier Per sonen in wohltönenden Versen eine schöne dramatische Handlung wo die Apologie Körners mit der Sage harmonisch Hand in Hand geht Eine Handlung, die sich in der Zeit und den Ver hältnissen bewegt, fesselt von Anfang bis Ende den Zuschauer und erfüllt sein Herz mit Regung, Ein minder begabter Dich ter, der auf Effect arbeitet, hätte am Schluß sicherlich den ganzen Festzug erscheinen lassen; Pabst läßt ihn uns blos ah nen und bewährt so mit feinem Takt die Lösung der ihm ge wordenen Aufgabe. — Herr Jaffv, als Gast vom Hoftheater zu Braunschweig, errang sich izn darauf folgenden „Zriny", am vergangenen Sonntag in der Repräsentation des Soliman wiederum großen und verdienten Beifall. — Als Erinnerungsbuch mit einer großen Orginal- Jllustration können wir Allen das in der M-inhold'schen Hofbuch druckerei allhier erschienene Merkchen empfehlen, welches den- Titel führt: „Die Lörnerfeier in Dresden." Die beigefügte
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