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Dresdner Nachrichten : 28.02.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186402285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18640228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18640228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1864
- Monat1864-02
- Tag1864-02-28
- Monat1864-02
- Jahr1864
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1864
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einten Bestrebungen der Rahestehenden gelang, ihn durch Her» Überziehen der Eisscholle vor weiterem Unglück zu bewahren. — In der zweiten Morgenstunde des 19. d. M. erwachte der allein in der Schule zu Steinhübel wohnende Hülfslehrer Pauli und fand das Schulgebäude mit Rauch angefüllt. Wei tere Nachforschungen nach der Ursache ergaben, daß der im Parterre-Local der Schule aufbewahrte Torf in Brand gera- then und der Rauch bereits durch die aus Bretern zusammen gefügte Decke gedrungen war. Mit Hülfe der herbeigerufenen Nachbarn gelang eS, das Feuer zu löschen. — Am 32. d. M. brannte dar zwei Stock hohe Wohngebäude des Windmühlen besitzers Feile in Blattersleben bis auf die Umfassungsmauern nieder. — In einem neugebautrn, aber noch unbewohnten Hause auf der Tharandterstraße traf vorgestern der Besitzer einen fremden Mann, der sich dort an einem Schlosse etwas zu schaf fen machte. Er gab vor, bei dem Schlosser in Arbeit zu stehen, der die Schlösser in diesem Hause angeschlagen, allein dieses Vorgeben stellte sich bald als Unwahrheit heraus, und nunmehr behauptete der Unbekannte, -daß er sich nur mit der eigenthüm- lichen Construction des Schlosses, vor dem er getroffen worden, habe bekannt machen wollen. Der Hausbesitzer hatte aber keine Lust, diesem Vergeben Glauben zu schenken, und überwies den als Spitzbuben Verdächtigen der Behörde. — Vorgestern Abend gegen 6 Uhr drang aus einem auf der Ostra-Allee gelegenen, mit geschloffenen Fensterladen ver sehenen Atelier ein bedeutender Rauch auf die Straße. Man glaubte, daß in dem Locale ein Schadenfeuer entstanden sein müsse. Mit Hinzuziehung des Hausbesitzers verschaffte man sich in dasselbe Eingang und fand nunmehr, daß der Ruß des Ofen rohrs, in das aus einem in der ersten Etage gelegenen Kam min brennende Funken gefallen, in Brand gerathen war. Der selbe wurde bald gelöscht und ist ein weiterer Schaden dadurch nicht herbeigeführt worden. — Dem Lehrhäuer Karl Anton Wiegand aus Schneeberg ist für eine mit eigner großer Lebensgefahr vollzogene Lebens- rettung die Rettungsmedaille in Silber verliehen worden. — In der letzten Bundestagssitzung beantragten Oester reich und Preußen die Uebertragung des Oberbefehls der Exe- cutionstruppen in Holstein auf Preußen und die Ernennung zweier neuer großmächtlicher Civilcommissare. — Auch die Gemeinde zu Crostwitz bei Panschwitz hat für ihre 7 in Schleßwig sich befindlichen Ortskinder eine Sammlung veranstaltet, welche eine Summe von 22 Thlr. 10 Ngr. erge ben hat, die nach Schleßwig abgesendet wurden. — s Wieder einmal Viehzeug rebellisch! Gestern Mittag machten sich's zwei Pferde, die in das Haus Nr. 5 der Bautz- nerstraße gehören, zum Vergnügen, durchzugehen und zwar so curagirt, daß der Wag m, der mit Asche beladen war und den sie nachschleppten, ein Rad verlor. Auf der Hauptstraße, in der Nähe der Wernerschen Restauration wurden sie aufgehalten, ohne weiteren Schaden angerichtet zu haben. Das Rad wurde wieder aufgeschraubt und fort gings — langsamer, als eine Viertelstunde vorher — Ein versöhnend Wort. Es hat sich in der Jetzt zeit fast in ganz Deutschland ein gewisser Haß gegen Preußen festgesetzt und seine Wurzeln bis nach Sachsen geführt unter ein Volk, welches durch Bildung und Rechtssinn in Deutsch land den ersten Rang einnimmt. Man hat aber den Unwillen gewiß ohne hinreichenden Grund auf das preußische Volk ge richtet, während derselbe nur auf das Regierungssystem gelenkt werden sollte. — Das preußische Volk hat gethan, was es nur thun konnte, um abzuschütteln, was dasselbe drückt, um zu er ringen, wonach ganz Deutschland strebt. Vergeblich war das Bemühen! Zu dem Unglück, welches das preußische Volk drückt, gesellt sich unser Haß, der sich so weit verirrt, daß wir fast im Stande wären, uns in die Arme eines gefährlichen Feindes von ganz Deutschland zu werfen, um unfern Nachbar staat gedemüthigt zu sehen. — Während wir uns abmühen, einen Bruderstamm in Schleswig und Holstein frei zu machen und für Deutschland zu gewinnen, würden wir vielleicht als puhige Zuschauer unfern Nachbarstaat in Gefahr verwickelt se hen. — Wollen wir doch gerecht bleiben in »mserm Urthe« über Volk und Regierungssystem und eine ganze Nation nicht deshalb verdammen, weil einige Berliner Junker, Juden und Windbeutel uns verletzen. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen vom 37. Februar. Die erste Sitzung beschäftigt sich mit einer Ge schichte, die in'S Reich des Wuchers gehört. Traugott Leberecht Flösse» wurde deshalb mit einer Geldbuße von 300 Thalern und Tragung von zwei Drittheil der Prozeßkosten, Eduard Moritz Kayser aber wegen Unterhändlerschaft mit einer Geld buße von 25 Thalern und Tragung des übrigen Drittheils Un- tersuchungskostrn belegt. Flösser erhob Einspruch, er will über haupt nicht lestraft sein. Kayser hat sich mit seiner Strafe zufrieden gegeben, er befindet sich übrigens neuerdings schon wieder in anderweitiger Untersuchung. Herr Staatsanwalt Held beantragte die Bestätigung des erstinstanzlichen Bescheides. Herr Advocat vr Schaffrath meint, auf Kayser's Aussagen sei nichts zu geben, sie seien in vielen Stücken unwahr, namentlich soll nach seiner Meinung nur ein Scheingeschäft Vorgelegen haben und auch nur beabsichtigt gewesen sein. Herr Schaffrath beantragt die Freisprechung wegen Mangel an gegen Flösser vorliegenden Beweises. Der Gerichtshof verkündete, daß das erste Erkenntniß lediglich zu bestätigen fei. — Vorher betrat die Anklagebank ein junger Mensch von 26 Jahren, der schon im Gefängniß, im Arbeitshause, ja sogar drei Jahre im Zucht hause einen Theil seines Lebens zugebracht. Er ist noch un- verheirathet. Carl Ziegert stahl in dem nahen Strehlen ein Beutelchen mit ca. 3 Thaler. Im Gasthofe zum „Grünen Baum" auf der Münzgasse blieb er über Nacht und mit ihm M derselben Stube schlief ein Berliner. Als Letzterer früh Morgens aufwachte, war Ziegert schon fort, mit ihm aber auch der Rock des Berliners. Ziegert wendete seine Schritte auf einmal nach der bekannten Haidemühle. Dort kehrte er als Gast ein und während er sich unbeobachtet fühlte, zog er das Geldkästchen heraus und entwendete dessen Inhalt, nur drei Pfennige ließ er „zum Wechseln" darin. Ein alter Aus zügler hatte seinen Shaw! an die Wand gehängt, den nahm er auch gleich mit. Herr Staatsanwalt Held beantragte einfach die Bestrafung Ziegler's und sie erfolgte mit einem Jahre Zucht haus. (Schluß morgen.) — Angekündigt« Gerichtsverhandlungen: Mor gen, den 29., Vormittags 9 Uhr, wider Adolph Tilly wegen leichtsinnigen Falscheid. — Um 10 Uhr, Gerichtsamt Döhlen, Wi der Heinrich Alwin Krause wegen Widersetzlichkeit. Vorsitzen der: Glöckner. — Den 1. März, Vormittags 9 Uhr, wider den Lackirer Julius Louis Kießling von hier, wegen Diebstahl. Vorsitzender: Glöckner — Um 11 Uhr Wider den Handarbeiter Carl Aug. Hesse gen. Jftger von hier, wegen Betrugs. Vor sitzender: Leonhardi. — Der gestern Vormittag jll Uhr in Tetschen in Gang gekommene Eisschutz — bei 12 Fuß Wass-rstand — hat sich bis Obergrund zusammengeschoben und steht dort wieder fest. Der Rathen-Wehlener Schutz ist vollständig abgegangen; kein Wuchs mehr, freies Wasser. In Riesa heute 11 Uhr gedräng ter Eisgang ; der Eisschutz bei Strehla war noch unverändert. — An dem den 20. d. M. ohnweit Hennersdorf todt auf gefundenen Bahnarbeiter Juhmann ist höchst wahrscheinlich das Verbrechen des Todtschlags und der Beraubung verübt und haben die von der Gendarmerie angestellten Recherchen zur Verhaftung der muthmaßlichen zwei Thäter, Arbeiter, geführt. Der Eine derselben, Namens Groß, hat wenigstens zugestanden, Juhmann die Baarschaft von 28 Ngr. geraubt zu haben; wer von den Beiden den Todtschlag verübt, wird durch die Unter suchung ermittelt werden. — Wychen-Repertoir des königl. HoftheaterS: Dienstag: Königin Bell. — Mittwoch: Flick und Flock. — Donnerstag: Ein Sommernachtsträum. — Freitag: Mit der Feder. Z. E. Gefahr im Verzüge, Lustspiel in 1. Act. (Neu einst) Die Braut aus der Residenz. — Sonnabend: (Neu einst.) Die Favoritin. — Sonntag: Freien nach Vorschrift.
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