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Dresdner Nachrichten : 05.01.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186001052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-01
- Tag1860-01-05
- Monat1860-01
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1860
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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Tonnt, bis L Ü.) angenommen Durch die Kal. Post vierteljährlich . Mm»--.»-: L,«°d°r Dr°S!fq. 5- Donnerstag» den 5. Januar 186«. Dre-den, den 5 Januar. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Wir haben in der vergangenen Woche schon eine ziemliche Anzahl unverbesserlicher Subjekte vor den Schranken der Oeffentlichkeit gesehen, und der am vorigen Dienstag eben daselbst zu erschauende Kutscher W. A. Müller aus Wei- ßig scheint auch zu dieser noblen Gesellschaft zu gehören, denn er war wegen Spitzbübereien schon mit Gefängniß und Arbeitshaus bestraft wo-der^ und rS gelang ihm, in Folge der Bestimmungen deS Art. 300 diesmal zu dem höchsten Grade der erstrebten Würden, dem Zvchihause, aufzusteigen. Es handelte sich um zwei Diebstähle, die er von Neuem in Dresden begangen, obgleich er von hier polizeilich auSgewiesen ist. Et hatte bei einer Gelegenheit den Ort erfahren, an welchem, wie es bei dergleichen Leu ten üblich ,st, der Kutscher Berge in der Moritzstraße Nr. 3 den Schlüssel zu seiner im Hofe befindlichen Stube hin zulegen pflegt, da dieselbe auch von dem Diener Opitz mit bewohnt wird. Nicht lange darauf vermißte der Erster« einen ihm gehörigen neuen Rock und ein Paar noch ganz gute Stiefeln (auf zusammen 11 Thlr. 20 Ngr. veran- schlogi), Letzterer aber seinen Pelz und seine Uhr im Ge- sammtwerthe von 10 Lhlrn. Es ergab sich, daß Müller sie sich geholt, Rock und Stief.ln verkauft und nur den Pelz und die Uhr behalten hatte. Da er nur immer auf Diebereien auszugehen scheint, so hatte er auch wiederholt Gelegenheit genommen, eine gewisse Frau Kießling, bei der er sich eingevettert hatte, zu bestehlen. Wenigsten- kam zu Tage, daß er ihr drei Servietten, einen Borhang und zwei Handtücher entwendet hatte, die bei einem hiesigen Gastwnth für eine aufgelaufene Zechschuld von ihmunter- pfändlich hingrgeben worden waren. Er trat freilich mit der Ausrede hervor, die Waschfrau der Frau Kießling habe ihm die Wäsche überliefert, damit er sie derselben ausaniworte. Aber diese erklärte eidlich, diese Stücke gar nicht aus den Händen gegeben zu haben, und die ver- meintliche Wäscherin hatte Müller gar nicht aufzufinden gewußt, obschon man ihn in die Straße hatte hinführen lassen, wo sie seiner Angabe zufolge wohnen sollte. ES traf ihn für diese neuen Spitzbübereien das unvermeidliche Jahr Zuchtbaus. — Die Vorstellungen des Hm. Prof. BilS im Saale deS Gewandhauses versammeln allabendlich ein zahlreiches und gewähltes Publikum Die überraschenden, mit seltener Gewandtheit und außerordentlicher Fingerfer- l tigkeit ausgeführten Leistungen lassen uns in Hrn. Bils ! einen Künstler ersten Ranges in seinem Fache erkennen, der sich kühn allen denjenigen renömmirten Predidigateurs, i welche wir hier zu bewundern Gelegenheit hatten, an die Seite stellen darf. Wenn auch die einzelnen Stücke, die er vorführt, nicht immer neu sind, so gewährt doch die ! äußerst gewandte und überraschende Ausführung derselben l einen eigenthümlichen Reiz, der um so mehr fesselt, als er j den bekannten Sachen immer neue und interessante Sei- l ten abzugewinnen weiß. Dabei versteht eS der Künstler, seinen Produktionen einen gewissen wohlangebrachten Hu mor zu verleihen, der unterhält und gefällt. Den sogr- I nannten Goldfischfang, den wir hier zuerst von Hrn. Frickel sahen und als das schwierigste Experiment drffel- ! den anerkennen mußten, führte Hr. Bilö mit einer sol chen Leichtigkeit und Sicherheit aus, daß er daS ganze i Auditorium in Staunen versetzte. Nicht minder interes sant und bewundernswerth war der Goldregen, daß Auf- j fangen deS Geldes in dem Dreifuß, die elektrische GlaS- > chatoulle, die Hervorzauberung einer übergroßen Anzahl ; von Eiern in allen Dimensionen aus einem leeren Pom- ! padour, die unerschöpfliche ProdurtionSkraft eines von ei- ! nem der Zuschauer entliehenen Hutes rc. Wir können un- ! möglich in ein spezielleres Detail der einzelnen Leistungen ^ übergehen und würden auch damit die Ueberraschungen ^ vereiteln, die jedes neue Stück dem Zuschauer bereitet; , wir können nur das Publikum einladen und dringend ! auffordern, einer Zaubersoiree deS seine Zuschauer durch i seine Persönlichkeit, wie durch seine seltene Kunstfertigkeit ! sogleich für sich gewinnenden Künstlers beizuwohnen, und wir sind gewiß, daß Niemand den Saal unbefriedigt ver lassen wird. Zum Schluß läßt Hr. BilS seine Frau ver- j schwinden, ein Kunststückchen, welches vor ihm Hr. Figer I ebenfalls hier prodücirt hat; die Art und Weise, wie Hr. Bits dasselbe aber exerutirt, ist noch räthselhafter, als die früher hier gesehene. Schließlich sei noch bemerkt, daß das Zaubertheater sehr reich und geschmackvoll auSgestatM ist und die zahlreichen und eleganten Apparate eisten hübschen Anblick gewähren. — Man schreibt aus Pari-, Richard Wagst,r wolle den Parisern Gelegenheit geben, sich als Ohrenzeugen rin Urtheil über die Zukunftsmusik zu bilden. Er habe sich ! nämlich entschlossen, im Monat Januar «inen Cyclüs von Coneerten zu beginnen und dann seine sämmtlichen (?) , Opern im italienischen Shsatrr aufführen zu lassen. Zu
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