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Dresdner Nachrichten : 17.01.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186001170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-01
- Tag1860-01-17
- Monat1860-01
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.01.1860
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chen auf der Allee ebenfalls heimlich zugrsteckt worden ist. — Wem es um Verbreitung wahrhaft christlichen Glau ben-, wahrhafter christlicher Gesinnung zu thun ist, der wird gewiß nicht zu dem so oft gennßbrauchten und darum Verrüfenen Tractätchenwesen seine Zuflucht nehmen. Wem es um Verbreitung wahrhaften christlichen Glaubens, wahrhafter christlicher Gesinnung zu thun ist, wird sich nicht einer kindischen Form und Ausdrucks- «etse bedienen, die leicht zu Mißverständissen führt und von jener Kindlichkeit, wie sie Christus anbrft'ehlt, him melweit verschieden ist. Wozu sind überhaupt christliche Kir- chen und Schulen, christliche Prediger und Lehrer, christliche Gebet- und Andachtsbücher da, wenn man, wie in vorlie gendem Fall, selbst die Eisenbahnen zu Bekehrungsanstal- ten mißbraucht, eine Oertlichkeit, die zu Erweckung und Belebung religiöser Stimmung gewiß am allerwenigsten geeignet ist. Die Rüge in Nr. 12 der „Dresdner Nach richten' wird daher vor jedem Einsichtsvollen nur zu ge rechtfertigt bestehen. Auch werden unS alle Angriffe einer in dunkeln Gefühlen sich gefallenden, von unklaren Ideen befinsterten und selbst der deutschen Sprache nicht einmal mächtigen Partei nicht abhaltcn, fort und fort unsere Stimme zu erheben gegen eine kirchliche Afterrichtung, die, Wie bisher die Erfahrung gelehrt, fürwahr noch keinen Segen gebracht hat. — Das „Dr. Journ.' und die „Const.-Ztg." erklären in ihrer heutigen Nummer die von uns gemachte Mit theilung über einen Brand bei der Dresdner Papierfabrik für durchaus unwahr Wir müssen jedoch nach ge nauer Erkundigung die Thatsache als vollkommen wahr festhalten, daß ein neben dem Bauschuppen gedachter Fa brik vorhandener Haufen Lumpen zur angegebenen Zeit gebrannt hat und, durch den Wächter entdeckt, mit Hilfe hrrbeigeeilter Leute sofort gelöscht wurde. — Von anonymer Hand wird uns nachstehender Vorfall mitgetheilt, dessen Wortlaut wir wiederge- ben, ohne für daö Facium selbst einstehen zu können: Als am vergangenen Sonnabend Mittags ein Ar beiter durch die Zwingerpromenaden geht, bemerkt er daselbst ein zusammcngekauerteS, jämmerlich wimmerndes Frauenzimmer, was seine Hilfe anspricht. Auf Befragen, was ihr fehle, erhält er keine nähere Antwort, bald aber ertönt daö Geschrei eines soeben geborenen Kindleins, was nackt auf dem bloßen Erdboden anlangt. Eben so viel Mühe, als es dem Arbeiter kostete, die um das Frauen zimmer sich versammelnden Schulkinder zu verjagen, so schwer wird cs ihm auch, andere Frauenzimmer hcrbeizu- winken, mit deren Hilfe das neugeborene Kind in einige Tücher eingepackt wird, welche die betreffende Person schon mitgebracht hatte. Hierauf halte sich der Arbeiter aber entfernen müssen, weil er zur bestimmten Zeit an seinem Beschästigungöorte eintrcffen mußte. Wahrscheinlich hatte sich das Frauenzimmer zu spät apf den Weg gemacht, um in das Klinikum zu gehen, und ist unterwegs von der Geburt überrascht worden. — In besonderen zu diesem Zweck an sechs verschie denen Orten im Königreich Sachsen angestellten Versu chen hat sich herausgcstellt, daß stder Ccntncr Guano, wo mit «in Feld gedüngt worden war, in 3 auf einander fol genden Jahren 150 Pfund Wchcrikorn, 400 Pfund Kar toffeln und 280 Pfund Klee mehr erzeugte, als ein gleich großes Stück ungedüngtes Feld, und man kann sich da mit einen Begriff machen, in welch' einem ungeheuren Verhältniß durch die jährliche Einfuhr von 100,000 Ton nen oder 2 Mill. Centn« Guano die Korn- und Flrisch- produclton in Europa zugenommm hat. — Am Sonntag Morgen brach im Mühlhofgäßchen an der Annenkirche ein mit Maschinentheilrn schwer bela dener Wagen zusammen. Die Schwere der Gegenstände verhinderte die schnelle Beseitigung des Geborstenen und es entstand dadurch gestern und vorgestern ein« erhebliche Hemmung der engen Straße statt. — Auf einem Neubau auf der Struve'schen Straße ist gestern Morgen der Maurerpolier Gautzsch, beim Her ausnehmen der Bogen im Kellergewölbe, durch Einsturz des letzteren verschüttet und durch Ersticken gelödtet worden. — Zum Besten der Schillerstiftung wird Herr Karl Lausig unter Mitwirkung verschiedener Künstler im Laufe der Monate Januar, Februar und März drei Concerte, daS letzte mit Orchester geben. DaS erste wird den 25. Januar stattsinden. — Dienstag, den 17. Jan. wird daS vierte Sym- phonieconrert der k. s. musikalischen Kapelle stattsinden. — In der Nacht vom Sonntag zum Montag löste sich in dem königl. Kohlenwerke im Plauen'schen Grunde ein Kohlenflötz, welches bereit- unterarbeitet war, plötzlich loS und verschüttete den Häuer Nüßchen total, während eS S andere Häuer weniger bedeutend verletzte. Der Ver schüttete wurde durch angestrengte Arbeit nach einigen Stunden todt hervorgezogen. Er war Vater von neun Kindern, seit 20 Jahren glücklich verheirathet und rin braver und tüchtiger Arbeiter. jA — Zwei Herren gingen vor einigen Tagen — wo zu sollen wir die Gegend allzu genau beschreiben — spa- zieren. Beide in der elegantesten Toilette, den Bart auf das Zierlichste gestutzt, den Kneifer im Auge. Da sahen sie plötzlich zu gleicher Zeit eine Dame an einem Schau fenster stehen. Sie gefällt ihnen ungeheuer Aber nur der Eine dieser Herren hatte den Muth, sich der Dame zu nähern; er kennt seine Unwiderstehlichkeit und weiß, daß dem Muthigen die Welt und die darin flankenden Da men gehören. Mit ziemlicher Ueberzeugung tritt der Un widerstehliche neben die Dame, bewundert mit ihr die zur Schau ausgestellten Sachen und erfährt von der Dame, daß besonders rin im Schaufenster hängender Fächer ihr Gefallen erregt hat. Jetzt ist sie sein, dies geben seine Blicke kund; wer sollte seiner Liebenswürdigkeit und dem Fächer widerstehen können? Er stürzt in den Laden, kauft für 6 Thal« den Fächer, eilt auf den Flügeln des Sturm windes wieder auf die Straße, trifft auch wirklich seine Schöne noch an und überreicht ihr mit siegestrunkenem Blick das theure Geschenk. Und sie? Hochcrrölhend — ihm verheißt eS sein nahes Glück — richtete sie sich so stolz als nur möglich empor Und wirst ihm den Fächer in« Gesicht, Von Dir, mein Engel, begehr' ich ihn nicht. Und verläßt ihn zur selbigen Stunde. — Der in Leipzig wegen Tödlung seines Stiefvaters zur Untersuchung gezogene Conditorgehilfe El. ist, nachdem im Lause der am 13. Jan. und den folgenden Lagen ge führten öffentlichen Verhandlung die ihm von Ersterem zugefügten zahllosen Unbilden ins Licht gestellt worden waren, zu ISjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt worden. — Am 9. d. M. Vormittags wurde der 38 Jahr alte Bergarbeiter E. Schwarzbach aus Ullersdorf bei Zittau in einem seit kurzer Zeit in Angriff genommenen, auf Klein-Poritzscher Flur gelegenen Schachte von einem hereinbrechenden, ungefähr 8 bis 10 Centn« schweren Stück Letten erschlagen. — Eine interessante Baumverpflanzung soll nächsten- in unsrer Gegend erfolgen. Sobald das Erdreich vom Froste wieder völlig durchdrungen sein wird, soll von hier auf Sr. königlichen Hoheit des Kronprinzen neuen Land sitz bei Strehla ein Eschrnbaum von besonderer Größe, Stärke und Schönheit verpflanzt werden. Derselbe (so genannte Trauer- oder Hänge-Esche) stand bisher im Flemming'schen Hofe an hiesiger Palmstraße, schien aber nun wegen seines unhaltbaren Standes auf der von letz terer durch Flemmings Hof nach der Mittelgaffe gebau ten V«bindungsstraße (welche, beiläufig erwähnt, bis zur
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