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Dresdner Nachrichten : 18.01.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186001186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-01
- Tag1860-01-18
- Monat1860-01
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.01.1860
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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Sonnt. biS L Ü ) angenommen Durch die Kal. Post vierteljährlich »Ik,d--.<ur^ Lljk°d°r Droöisch. r>-A-«»»u»«. 18. Mittwoch, dm 18. Januar 1880. Dresden» den 18. Januar. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen.- Der Verbrecher, welcher am gestrigen Tage wegen Dieb stahls sich auf der öffentlichen Anklagebank befand, war schon am 7. April 1858 an derselben Stelle mit einem Jahre Zuchthaus als rückfälliger Dieb bestraft worden. Bor ca. 8 Monaten wieder aus Waldheim hierher zurück- . gekehrt, sing er aber sein früheres Treiben von vorn a», ^ obgleich der Stadtralh auf ein von ihm eingereichteö Ge- .. such ihn bei der Wasserleitung als Arbeiter angestellt und « dort einen sehr lohnenden Erwerb hatte. Es war dies ein früherer Bäckergeselle mit dem poetischen Namen Kr. - * Aug. Blumenstock von hier. Sein guter Verdienst mochte zur Befriedigung seiner sinnlichen Neigungen wahrschein lich nicht ausreichend sein, darum verfiel er bald wieder in die altgewohnte Rolle und stahl, wo er wegkommen zu können glaubte. Gegen Ende des vorigen Jahres hatte er sich hierzu vorzugsweise diejenigen Bäckerwerk stellen erkoren, wo er früher als Geselle gearbeitet hatte. Bekanntlich schlafen die Bäckereigehilfen in der Regel in einer gemeinschaftlichen Hochttageu- oder Bodenkammer, und der zu diesen Behältnissen führende Schlüssel wird für den jederzeiiigen Gebravch an einem festbestimmten verborgenen Ort versteckt. Diese Verstecke waren aber Blumenstöcken bekannt, daher fand er leicht, und zwar zu nächst bei dem Bäckermeister Herrn See der, am 30. Oct. Abends zwischen 9 und 10 Uhr den Eingang. Daß ein Geselle in dem Raume schlief, genirte ihn gar nicht. Wohlgemuth packte er den offen stehenden Kleiderschrank auS und belastete sich mit 4 Oberröckrn nebst einigen in demselben steckenden Kleinigkeiten (zusammen auf 13 Lhlr. geschätzt), und fand schon am anderen Lage Gelegenheit, sie einzeln an verschiedene Personen um Schleuderpreise zu verkaufen. In ganz gleicher Weise verfuhr er am 11. Nov., wo er in dem Hause des Herrn Bäckermeisters Eeiß ebenfalls eine Menge Kleidungsstücke im Werthbe trage von 18 Lhlrn. stahl, unter denen sich ein von dem Gerichtötaxator auf 15 Thlr. veranschlagter Ueberrock be fand, den er auf dem Leihhause sofort für 2 Thlr. 15 Ngr. (!) versetzte. Der Gerichtshof verurtheilte den un verbesserlichen Menschen zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus. — Im Hinteren Hofe des hies. k. Bezirksgerichts, Landhausstraße 11, wird gegenwärtig das Schaffst be hufs einer nöthigen Ausbesserung aufgestellt. Es strömen »ine Menge Menschen hinzu, die der Meinung sind, es stehe die Hinrichtung des Brudermörders Schumann be vor. Diese ist aber noch im weiten Felde, da heute erst das zweitinstanzliche Urtel gefällt wird und dann die Sache noch der Gnade des Königs vorliegt. — Behufs Besetzung der Stelle tines VicarS an der Neustädter Kirche sind von drei Candidaten Probepredig« ten gehalten worden. — Herr Pastor Diethe in Plauen wird nach Leu« den versetzt, an seine Stelle tritt der hiesige Stadtwaisen- hausprediger Herr Tutzschmann, den wiederum der Kate chet Herr 0. Sauer ersetzen wird. — Beim Verladen der Poststück« von dem um 1 Uhr in der Nacht vom 13. zum 14. Jan. in Görlitz an- gekommenen Eisenbahnschnellzuge ist rin Paquet mit einem Inhalte von 713 Lhlrn., und zwar eine Banknote s L00 Thlr., 4 dergl. s 50 Thlr., 1 Kassenschein s 10 Thlr. und 3 dergl. s 1 Lhlr. auf dem Görlitzer Bahnhof« ab handen gekommen. Demjenigen, welcher die Wiedererlang ung des Paquetö resp. seines Inhalts ermöglicht, wird eine Belohnung von 50 Lhlrn. zugesichert. — Die StereoScopen des Hrn. Th. Patzal aus Triest. Wir haben unsere Leser schon oft auf der artige photographische Kunstprodukte aufmerksam gemacht; wir haben gesehen, wie die seit einigen Jahren so beliebt gewordenen Stereoskopen von Zeit zu Zeit Verbesserun gen erfahren haben, die dem Gegenstände, der ohnedres an und für sich schon interessant ist, stets einen neuen Reiz verliehen. Hr. Patzal stellt nun eine Sammlung neu er fundener Streoscopen zur Ansicht aus, die es wohl ver dienen, dem Publicum empfohlen zu. werden. Die neue Erfindung besteht nicht im Bilde selbst, denn diese- ist, wie schon öfter geschehen, auf Glas und ohne Ausnahme von correctrr Schönheit, sondern sie besteht im Apparate selbst. Statt des gewöhnlichen ziemlich langen Kastens, von Holz oder Pappe, hat Hr. Patzal einen neuen flachen Apparat erfunden, das Bild steht ziemlich nahe an den Gläsern, deren sich sechs, statt der gewöhnlichen zwei, darin befinden. Der Effekt, der dadurch erzielt wird, ist «in überaus schöner, man glaubt den Gegenstand in Natur vor Augen zu haben. So steht vor allen Dingen unser Hoftheater der Beurtheilung am nächsten, da nur eS täg lich vor Augen haben. Es ist an einem Hellen Tstge aus genommen, die Sonne spiegelt sich in den Scheiben so deutlich, daß man sich sehr bequem auf den Lheaterplatz hin versetzen kann, man würde zwischen,dem Bilde und
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