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Dresdner Nachrichten : 19.02.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186002194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-02
- Tag1860-02-19
- Monat1860-02
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.02.1860
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1 UI I > ...» ^ ; Nr :i I! ^ Tageblatt str WL?LL.«- Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Tonnt, bi-» ü.) angenommen in der Expedition: Johannes-Allee ». Waisenhausstr. 6. Mitrrdactmr: Theodor Drokisch. bei aus. Durch"dit Kal. Post vierteljährlich »Agr. Einzelne Nummern 1 Ngr 3«. Tonntag, dm IS. Februar 18««. Dresden, dm 19. Februar. — Gestern Mittag beehrten II. HK. HH. Prinz Georg nebst Gemahlin den Wintergarten de- Hrn. Lüdicke mit einem Besuch und äußerten sich höchst huldvoll über da- Streben de- Besitzer- von ElisenSruh, dessen Etablift sement jetzt den Naturfreunden einen wahren Hochgenuß bietet. Eingedenk unserer frühem Zusage, von Zeit zu Zeit Bericht zu geben, welche Pflanzen sich daselbst in Blüthe befinden, können wir die- heute mit besonderem Bergnügen meldrn. Von höchstem Interesse und der Anschauung doppelt werth, ist gegenwärtig in schönster Blüthe prangend: kd/lostonäron pertnsum (Xroiävs) mit seinen 1 Elle 17 Zoll langen und 1 Elk« 12 Zoll breiten durchbrochenen Blättern. Die Blume in Gestalt einer großen Muschel, ist pergamentfarbig, hat 12 Zoll Länge und 14 Zoll Umfang. Nebenbei entzücken noch im schön sten Flor und in großen Sortimenten prachtvolle Eamel« lien, kdoäoävnär», ^ralia inäioa, holländische Hiacynthen und diverse Neuholländer.Pflanzen. — Oeffentliche Gerichtsverhandlung«,,!: Am 15. d. M. wurde bei hiesigem Bezirksgericht gegen den Kaufmann Krück aus Berlin in geheimer Sitzung verhandelt. Derselbe hatte gegen Weihnachten während eine- kurzen Aufenthalt- allhirr an einem Kinde geachte ter Eltern, da- in dem Alter von 5 Jahren steht, einen empörenden Act viehischer Rohheit verübt (Art. 18S), in dem er dasselbe, als es mit einem in gleichem Alter ste henden Mädchen harmlos aus der Straße schlendert«, mit sich auf sein Zimmer im Gasthause ,zum Dampfschiff- ge lockt und daselbst auf so brutale Weise gemißbraucht hatte, daß die bedauernSwrrthe Kleine bis daher ärztlich behan delt werden mußte. Und doch hat der Mann eine Krau und ist Vater mehrerer Kinder! Glücklicherweise hatte daS zweite Kind, welche- der entmenscht« Barbar während je ner Seen« auf das Eopha gesetzt und mit einer Zucker- düte beschäftigt hatte, sich genau daS Haus gemerkt, wo der Unbekannte Beide hingeführt, der tief empörte Vater hatte sich von demselben dorthin geleiten lassen, und auf diese Weise kam daS scheußliche Verbrechen, das unser Strafgesetzbuch wohl noch allzu gelind bestraft, an da- «rfordoliche Licht. Der Verbrecher leugnete die Lhat be harrlich, doch hat daS unverfängliche Zrugniß der unschul digen Kinder, unter Darlegung haarsträubender Einzeln- heiten, gegen ihn so laut gesprochen, daß seine Verschul dung unzweifelhaft war und er zu 4 Jahren Zuchthaus ! verurtheilt wurde. Trotzdem, daß er vorher geleugnet hatte, bat er nach der öffentlich erfolgten Publikation des UrtheilS, daß man ihm doch »eine milbere Strafe* zuer- kennen möge. Natürlich verwies ihn damit der Herr Vor sitzende an seinen Vertheibiger, Herrn Adv. Lohrmann. Wir hätten an die 4 gern eine 0 angesetzt, dann hätte die Welt vor einem solchem Scheusal doch die gehörig« Ruhe! — Am folgenden Lage befand sich abermals rin L5jährigeS Mädchen auf der Anklagebank, der Verübung , von 13 theils ausgezeichneten, theilS einfachen Diebstählen bezüchtigt. Eie heißt Johanna Laura Petermann, ist auS Dresden gebürtig und hat bereit» seit mehreren Jahren beide Eltern verloren. Nach der 'Bersichrrung ihre- Ber- theidigers, de- Herrn Adv. 0. Echaffrath, hat sie sich bi» zum Jahre 185S ganz unbescholten aufgeführt. Nach die- ser Zeit mochts aber di« Noth über sie in so beängstigen der Weise hereingebrochen sein, daß sie einmal sogar in den Kluthen der Elbe ihren Tod suchte, aber von einigen herbeieilenden Arbeitern wieder herausgezogen wurde. Bon dieser Zeit an datirt sich ihre verbrecherisch« Leben-weise. Die Beschäftigung «üit weiblichen Arbeiten — von un züchtigem Erwerbe enthalten die Polizeiacten nicht- — mochte ihr nicht die nöthigen Mittel gewähren, fie wurde von Zeit zu Zeit obdachlos und sucht« sich nun auf dem Wege des Diebstahls Subsistenzmittel zu verschaffen. In dessen Folg« war sie bereit- zweimal mit Grfängniß be straft worden. Nach ihrer letzten, im vorigen August er folgten Entlassung fristete sie offenbar gewerbsmäßig mit Verübung von namhaften Diebereien ihr Leben, Die lang« Reihe der in Frage stehenden Verbrechen zeigte, daß sie auf gewöhnlich sehr freche Weise ca. aller 14 Lage im mer wieder auf «inen Raub auSgegangen war, wenn der aus dem zuletzt verübten gewonnene Ertrag verzehMvar. Ihr Augenmerk war dabei vorzugsweise auf Gasthäuser gerichtet, weil sie die gegründete Bemerkung gemacht ha ben mochte, daß die Beaufsichtigung in denftlben häufig in sehr unverantwortlicher Weise vernachlässigt wird. Denn sie hatte elfmal in Gasthäusern höheren und niederen Ranges Gegenstände von nicht unbedeutendem Volumen glücklich sortgebracht, ohne nur ein einzige- Mal bemerkt oder angehalten worden zu sein. Zuweilen war sie,' ge ständiger Maßen, um zu stehlen, waS ihr vorkäme, dreist in die betr. Lokalitäten bei Hellem, lichten Lag« hineingr- gangen, zuweilen hatte sie sich auch Abend- ringeschlicheH dir Nacht über irgendwo in einer Kammer oder sonstigem
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