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Dresdner Nachrichten : 06.02.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186002063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-02
- Tag1860-02-06
- Monat1860-02
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.02.1860
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Tageblatt ft»r SkNLMi Unterhaltung und Geschäftsverkehr. nnt. bis 2 U) angenommen Durch^dte KAl- Post vierteljährlich Mitredacteur: Lyeodor Drokisch. Srsch ä Sp. . (Dvnnt . in der Expedition: Johannes-Allee u. WaisenhauSstr. 6. »Ngr. inzelne Nummern 1 Ngr 37. Montag, den 6. Februar 18SV. Dresden, den 6. Februar. — Vorgestern Abend feierte der Dresdner Ge- werbeverein in Braun's Hotel sein Stiftungsfest und mit ihm das Löste Jahr seines Bestehens. Ein Fest der Wied-rgeburt weckt die Erinnerung alter Tage und so konnte es nicht fehlen, daß an heiterer Tafelrunde in Ge sang und Rede der Vergangenheit gedacht und oft eben so geistreich wie scherzend mit der Gegenwart und deren Bestrebungen quf industriellem Gebiet in Paralelle gestellt wurde. Der erste, von Hrn. Prof. Schubert ausge- brachte Toast galr Cr. Maj. dem König, an den sich spä ter ein Hoch auf die Gaste anreihte, welches der Hr. geh. Rrgurungörath Hape für sich und im Namen der selben mit sinnig gewählten Worten dankend «rwiederte. Inzwischen der heiteren Tafellieder erklang noch so man cher Toast, so manche Gegenrede, theils von Hrn. Prof. Schubert, Hrn. Vereinscassirer Hrnsel Zun. und ganz besonders die improvisirten Toaste oeS Hrn. Eommissions- Rath Hartmann und des Hrn. Advocat Siegel,! welche um so schlagender wirkten, da sie Eingebungen des Augenblickes waren und im Gepräg des geistig Ernsten dennoch des heiteren Scherzes nicht entbehrten. Besonder- gewandt zeigte sich auf letzterem Gebiet Hr. Adv. Siegel und die erweckte Heiterkeit fand vorzüglich noch Nahrung durch eine kleine Liritation verschiedener Airappen, wobei rin Bereinsmftglied, Hr. Direktor Clauß, sich mit jovia ler Beredtsamkeit als trefflicher Auktionator erwies. Dem Vernehmen nach war der Erlös mit zur Gründung einer Gewerbschule bestimmt, welches kleine Stammkapital durch den ansehnlichen Huschuß von 25Lhaler vermehrt wurde als dessen Spender man dem Hrn. Redakteur, Advorat S. gerechten Dank zollte. — So gab der Dresdner Ge werbeverein abermals einen schönen Beweis treuvereintcn Zusammenhaltens und Ehre den Männern, die an der Spitze dieses Verein- stehen und in Verbindung mit den Mitgliedern ohne Rast auf Veredelung der Fabrikation, Vervielfältigung der Produktion und Erweiterung der Erwerbsquellen hinarbeitrn. Ja, die Industrie ist ein Segen des Landes, welcher die Fülle des geistigen Lebens erst zum Bewußtsein bringt. Die Industrie befreit den Menschen von den drückenden Fesseln, die seiner Lhätigkeit Schranken tztzen;, unter ihrem Ecepter hört da- Kasten wesen guf, fie allein befördert die Würde und die Freiheit des Menschen. -- Schließlich mag nicht unerwähnt blei- b,n, dass die fröhlich« Stimmung der Festgenoffen durch gut ausgeführte Concertpiecen deS Kirsten'schen Musik- EhorS sowie durch die treffliche Küche des Hrn. Hoteliers Braun bis in die Mitternachtsstunde noch wesentlich rege erhalten wurde. — Von der hiesigen königlichen Kapelle ward der dahingeschiedencn Frau v. Bock ein Atlaskissen mit einem Lorbeerkranz nach Koburg gesandt, in gleicher Weise ehrte der auö einigen Mitgliedern der königlichen Kapelle beste hende Quartett-Verein das Andenken der Verstorbenen. — Das auf Verlangen wiederholte Concert deS „Dresdrnr Orpheus" wurde von den zahlreichen Besu chern deS Lincke'schen BadeS mit wiederholtem Beifall ausgenommen. Herr Musikdirektor MannSfeldt leitete dasselbe mit vier Orchesterpidcen rin, die in bekannter künstlerischer Weise zur Geltung gebracht wurden/ Die durchweg ansprechenden elf Männergesänge, ernsten und heiteren Inhalts, waren Compositionen von Reißigrr, Otto, Abt, Kunz, B-it, Schulz, Schaffer, von denen mehrere sta o3po gerufen wurden. Auch Arndtö Vaterlandslied mit der Volksweise wurde zur Erinnerung an den vor Kurzem erfolgten Hintritt des Dichtergreises gesungen, und zwar auf stürmisches Rufen zweimal. Ein. tief em pfundener Text von A. Träger in Merseburg: „Wenn Du noch eine Heimath hast" rc. war vom wackeren Or« pheuSdirrctor I. G. Müller für Bariton mit Instrumen talbegleitung in Musik gesetzt, und fand diese gelungene Eomposition heute zum zweiten Male wohlverdiente Auf nahme. Einige humoristische Gesänge, darunter vor allen das bekannte Lied von den „Pappeln" (Gedicht von Ko- bell) machten den Beschluß. In Summa haben Ehor, Quartett und Solisten nur Schönes geleistet und dadurch den aufmerksam lauschenden Gästen einige Stunden ächt deutscher Gemüthlichkeit bereitet. Dank ihnen! — In den nächsten Tagen werden wir Gelegenheit haben, eine ziemlich bedeutende Mondfinsterniß während ihres ganzen Verlaufes zu beobachten. Dienstag den 7.' Frbr. in den Morgenstunden wird nämlich der nördliche (obere) Lheil deS Mondes durch den Erdschatten gehen. Der nordöstliche Theil deS Mondes wird zuerst üm 1 Uhr 56 Minuten den Erdschatten berühren; um 2 Uhr S Minuten wird die Verfinsterung 2,0 Zoll (1 Zoll ist der 12. Lheil deS Monddurchmessers) betragen; um 2 Uhr 20 Minuten 3,S Zoll; um 2 Uhr S4 Minuten 6,0 Zoll (der Mittelpunkt des MondeS tritt in diesem Augen blicke in den Erdschatten ein); um 2 Uhr 41 Minuten
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