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Dresdner Nachrichten : 12.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186003122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: Titelblatt fehlt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-12
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.03.1860
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auf den mit denselben abgeschlossenen 5jährigen Pachtcon- tratt, außerdem aber in 800 Stück deponirten «ctirn (aber nicht einmal Bollactien, ja nicht einmal zur ersten Rate gezahlte) besteh«, somit also von einer Garantie, wie solche auf dem geduldigen stummen Papier zu lesen, that- sächlich gar keine Rede war. DaS darüber gerichtlich bestätigte Dokument lautet allerdings auf 10,000 Lhlr., und da dieses daS von Ihrem Berichterstatter als ver schwunden bezeichnrte, in der Generalversammlung aber, nach Abwesenheit von länger als 5 Wochen, wieder erschienene ist, so dürste dieses geheimnißvolle Ver- schwinden solch gewichtigen Papier- wohl Manchem Anlaß geben, sich dazu rin großes ? zu machen, dem später wahr scheinlicher Weise ein großes ! folgen dürfte. Die vom Berichterstatter angeführten S70 Lhlr. baar sind 678 und wurden mit den 600 Lhlr. in Wechseln für von Noack, theilS für sich, theilS zum Vertrieb entnommene 2000 Stück Lctien, (durch deren Hilfe eS ihm unbestritten und einzig und allein nur gelang, die erste Generalversammlung fähig zu machen, sich zu constituiren) als erste Einzahlung ge leistet, während rS ihm beliebte, zur Deckung dieser ersten Rate sich ka. 800 Lhlr. Provision an diesen 2000 Stück Aktien, ä 20 pEt., als Zahlung gutschreiben zu lassen, den Rest derselben Rate aber (bis auf 22 Lhlr., welche zur Zeit noch nicht gezahlt slüj) durch eine der Verwaltung behändigte Liquidation, zur Höhe von ca. 1896 Lhlr. 29 Ngr. 5 Pf., bezahlt zu machen versuchte. In dieser Rechnung waren denn unter andern auch nicht 674 Lhlr., sondern nur 654 Lhlr Reisespesen für daS BegründungS-Eomitv in Ausgabe gestellt. — Der Spiritus vom Ostravorwerke endlich wurde nach Aussage des Zeugen, nicht in'S Kühl- faß, sondern in'S Lutterfaß gegossen, um zwischen den bei den Nachbarn in Zeiten ein einiges Freundschaftöbündniß, eine geistige Annäherung zu schaffen; Beweis genug, daß NoackS Fürsorge sich nach allen Seiten hin erstreckte. — Gin Aetionair, dem hintennach vom vielen Lacken der Bauch wedihut. LkonttjUlsc» posküealer Am 10. März zum ersten Male: „Die Fabier* Trauer spiel i» 5 Akte» von Gustav Frey'ag. Der taicmvolle Verfasser der „Valentine", deS „Waldemar" und der „Journal sten" hat sich, sicher gemacht durch die Erfolge jener leichteren Arbeiten, nun auch a» daS Drama höheren Sly'es gewagt. Seine „Fabier" behandeln den bekannten Zwist dieses AvtiSgeschlechOS mit den Mbejern und >e neu rühmlichen Kampf und Untergang im Kampfe gegen die Dejeiuer. Ist die ser Swff schon an sich unser, n, Publicum fern gelegen und mehr episch alü drastisch, so g bricht eü der Durchführung desselben trotz des unverkeiii,baren Fleißes deS geschätzten Verfassers vol lend« an rinheitlichem Interesse und an dem eigentlichen drama tisch n Element. Die einzelnen Sccnsn toben oder schleichen ohne nothwendrge» Zusammenhang fast wirkungslos vorüber unv am Schluffe verlasse» wir nach vierstündigem Aufmerken oaS Haus mit dem chaotischen Gefühle der Unbefriedigung. Die beste Scene, d>e nämlich im vierten Acte, wo Cäso FabinS seinen Sohn Marcus vcrmtheili, erinnert sehr an Sc. 2 und 3 Im 4. Acte von Alfieri'ö „BruiuS der ältere.* — Von Seiten der Darstellenden wurde nichts verabsäumt, dem Dichter gerecht zu werden. Größen erste» Ranges hatten bereitwillig auch minder hervortretende Rollen übernommen. Mit ächtcr Meisterschaft gab Hr. Dawiso» den MatcuS, gab Frau Bayer-Vürck die unrömtsche Römerin Fabia. Hr. Quautcr war ein ganz votzüglichrr SpuriuS, Hr. W a l- lher ein ebenso wackerer VotkStribune SlcaniuS; Hr. Wi n- „er gal, fich redliche Mühe mit seinem Eäso; auch die übrigen Fabier der Herren Porth, Kramer, Sontag, Jauner veldieiien daS b-ste Lob. Dem,och konnte daS Siück nicht so recht durchschlagen. Eü mag wol schwieriger sei», ein ergreifen des Trauerspiel zu schafft», als ein amüsantes Salonstück. O. * * Feuilleton und Vermischtes. * Aus Neuvorpommern wird der „Verl. Ser.-A.* folgende grauenerregende, aber wahre Geschichte mitgetheilt: Sin Gut-befitzer hatte unter seinen Arbeitern einen unverbesser lichen Trunkenbold, der durch keine Ermahnung und Strafe von seinem Laster abzubringen und fast immer berauscht war. An einem Abende war dieser Mensch wiederum sinnlos berauscht und richtet« allerhand Unfug an. Als dem Gut-be-tzer dies gemel det wurde, ordnete er an, daß der Betrunkene in ein unbenutzte« Kellerlokal gebracht wrrden sollte, um dort seinen Rausch aus« zuschlafen. Kurze Zeit, nachdem dieser Anordnung Folg» gelei stet worden war, ertönt» au» dem Keller »in lautes Hilfegeschrei. Ein Arbeiter trat an die Thür deS Kellers und hört« dm Be trunkenen laut rufen, man möge ihn doch um GotteSwlllen hin- au-laffen, da unten sei eS nicht zum Aushalten. Als der Knecht von diesem Geschrei des Eingcsperrten seinem Herrn Nachricht gab, erhielt er zur Antwort, der Trunkenbold soll« bis zum an dern Morgen im Keller bleiben, damit er endlich einmal gebessert werde. Dem Gutsbesitzer kam die Sach« aber doch so »tgen- thümlich vor, daß er fich selbst zur Kellerthür begab, um zu hö ren, was der Trunkenbold eigentlich wolle. Da er au- dem Keller aber nur ein leises Stöhnen und Wimmern vernahm, da rr für eine Folg» der Trunkenheit hielt, so nahm er keine wettere Notiz davon, sondern begab sich ruhig wieder in sein Zimmer. Mit ihm gingen all« Bewohner deö Gut- zu Bett, ohne fich um den Betrunkenen weiter zu kümmern. Wie groß war am andern Morgen daS Entsetzen, al« dir Gutsbesitzer, der fich in Person in den Keller begab, um den hoffentlich nun nüchternen Arbeiter zu befreien und ihn zur Besserung zu ermahnen, statt dessen «inen ganz zerfressenen Leichnam fand. Au< dem Körper de- Todten waren ganze Stücke Fleisch gerissen, so daß an vielen Stellen dir Knochen zu sehen waren. Sofort wurde der ganze Keller durch sucht und mit Fackeln durchleuchtet, aber alles Suchen war ver gebens, nirgends entdeckte man den Urheber dieser entsetzlichen That. Auf Anrathen deS sofort hinzugeholten Arztes, der frei lich dem Unglücklichen nicht mehr Hilfe bringen konnte, wurde in der nächsten Nacht eine groß« Kalbskeule in dem Keller aufge« bängt, aber auch dies Mittel führte nicht zur Entdeckung eines offenbar im Keller verborgenen UnihierS, denn man fand zwar am andern Morgen daS Fleisch bis auf den Knochen abgenagt, von dem gefräßigen Thier aber fand man keine Spur. Am dritten Abende wurde nun nochmals eine, und zwar mit sofort tödtendcm Gift geschwängerte Kalbskeule in den Keller gehängt und stehe da, am Morgen fand man neben der abgefreffenen Kalbskeule am Boden in einen Knäuel zusammengerollt ein« ko lossale Schlange. Da- Thier gehörte zur Art der Nattern. SS war infolge seiner Gefräßigkeit zum Platzen vollgesropst. Nun freilich war kein Zweifel mehr, auf welch« Weis« der unglückliche Trunkenbold den Tod gesunden. Familien - Nachrichten. Geboren» Ein Sohn: Hrn. A.M. Ritter in Leipzig. Hrn. Commissionsrath Hennig ln Dresden. Hrn. S. MiruS auf Ritter gut Marschwitz. Hrn. O. WInckler auf Rittergut Hainchen. Hrn Postamtsassistent A. Wunderlich in Riesa. Sine Tochter: Hrn. Echnittwaarcnhändler G. A. Ludwig in Dresden. Verlobt r Hr. H. Klecberg tn Dresden und Frl. M. Huhle in Dohna. Hr. BezirkSgerichtSaetuar E. Urban in Eibenstock und Frl. V. Worgitzka in Berlin. Hr. L. Käftmodel in Frauenstein und Frl. M. Schwenke in Liebenau bei Lauenstein. Hr. O. Con rad in Dresden und Frl. C Geudtner in Bautzen. Hr. E. G. Brückner in Mylau im Voigtlande und Frl. Th. LngilS in Köln am Rhein. Gestorben: Hr. Baron R. v Stieglitz in Dresden. Hr. Buchbindermstr. F. A. Meyer in DrcSden Frau E. L. Tögcl gcb. Weiß in Lockwih. Hrn. CH. G. Gemeiner in Dresden eine Toch ter, Selma. Frau I. vcrw. Penzlcr in Leipzig. Frau M. Gün ther geb. Zämmrich in Dresden. Frau F. Schreiber geb. Voigt länder in Nieder-Striegi- bei Roßwein. Frau M. W. vrrw. Re- viersörsterin Eckhardt geb. Kaden in Ncudöifchen bei Mittweida. Hr. vormal. Gutsbesitzer und AmtSlandschöppe I. G. Richter in Jahna. Frau I. D. Stoß geb. Schüler in Crimmitzschau. Hr. 0. mo<i. K B. Siegmund in Zittau. Hr. 0. m»6. I. E. L. Riedel au» Retchenbach i. V., zu HubertuSburg. Hr. Kauf». I.
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