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Dresdner Nachrichten : 26.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186004269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-26
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.04.1860
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1. 1 Tageblatt Unterhaltung und Geschäftsverkehr. («onnjt. bl» s L.) angrnoauntn Durch dt, «gl. Post vtrttchährltch Mi,»--»«-: „eod«r DroSisq. "-»».>» 117. «itredacteur: Lsteodok DroVisch. Donnerstag, de» 28. Äprü 18««. Dresden, den 26. April. —^ Vorgestern Abend in der 6. Stunde beehrte 3. Maj. die Königin Marie das auf der Brühlschen Terrasse im DoubletteNsaale durch mehrere neue Truppen berei cherte zsoplastische Cabinet der Herren Leven L Sohn mit einem Besuche und sprach sichtlich erfreut gegen die Besitzer ihr Wohlgefallen über dasselbe auS. — In Bezug auf die gestern gebracht« Nachricht von dem unerwartet erfolgten Ableben de- österr. Linanz- Ministers Kreih. v. Bruck enthalten die gestern eingetroffe- nen Wiener Blätter einige nähere Angaben, auS denen er sichtlich ist, daß dem traurigen Ereignisse die Demission teS Herrn v. Bruck vorausgegangen war. Urber die Ver anlassung, welche letztere herbeigeführt, fehlt zur Zeit noch jeder positive Anhalt. — In der am 18. d. M. abgehaltenen Stadtver ordnetensitzung war der unstreitig wichtigste Gegenstand der Tagesordnung der Bortrag der vereinigten VerfassungS- und Kinanzdeputation über die Erhöhung der Lehrerge- halte, sowie der Schulgeldersätze an den beiden hiesigen Realschulen (Referent Stadtv. Lengnick) Durch das neue Regulativ ist eine Vermehrung der Lehrfächer entstanden, und somit haben sich auch die Ansprüche an die Lehrer gesteigert. AuS diesem Grunde und um eine größere Gleichförmigkeit zu gewinnen, ist eine neue BesoldungS- scala ausgestellt und von dem Stadtrathe beschlossen wor den, nach welcher die Rectoren re 1200 Lhlr., die Con- rectoren je 800 Lhlr-, die dritten und vierten Lehrer je 600 Lhlr., die folgenden 3 je 550 Lhlr., die nächstfol genden 2 je 500 Lhlr, der zehnte Lehrer aber 450 Lhlr. lährlich, außerdem ditftlben für außerordentliche Stunden und zwar für englische Stunden L 20 Ngr., für franzö sische » 15 Ngr, für die übrigen: Zeichnen, Kalligraphie, Gesang, Turnen rc. ä 10 Ngr. honorirt werden sollen. ES werden dadurch 5526 Lhlr. mehr als bisher erfor dert. Durch diese neue verbesserte Einrichtung ist aber auch eine Erhöhung der Schulgeldersätze gerechtfertigt und vom Stadtrathe dieselben für die ersten 3 Klassen auf 3 Lhlr., für die übrigen 3 Klaffen aber auf 2 Lhlr. 15 Ngr. monatlich normirt worden. Die Majorität der vereinig ten Deputationen spricht sich für den Beschluß deö Stadt- raths aus. Die Minorität ist nicht mit der BrsoldungS- scala einverstanden. Nach der darauf entstandenen länge ren Debatte wurden schließlich die Anträge deS Stadt raths und der Majorität in allen vier Punkten einstimmig genehmigt. — Hierauf stellte Stadtv. Walther dett An trag: beim Stadtrathe anzusragen, inwieweit die Vorar beiten zur Erbauung der neuen Annenrealschule vorge schritten seien und ob in nächster Zeit eine deSfallsige Vorlage zu erwarten stehe. Derselbe fand einstimmige Annahme. — Auf Vorschlag der Wahldeputation hatte inzwischen da» Collegium zur Landtagswahldeputation di« Stadtv». Lürk, Großmann, Weltz, Meurr, und Sonntag gewählt. — Hierauf «mde die öffentliche Sitzung ge schloffen und zu einer nicht öffentlichen über gegangen. > — Oeffentlich« Gerichtsverhandlungen: Vorgestern befand sich ein Subjekt auf der Anklagebank, daS man seiner Merkwürdigkeit halber irgendwo sehen las- , sen könnte, der Tagelöhner Joh. Gottlob Zenker auS Alt- ! franken, zugleich mit seinem Bruder Joh. Christlieb, den § rr als Helfershelfer bei einem im Jahr« 1855 verübten ! Diebstahle, wie es uns scheint, ganz ohne Noth, in wenig ! brüderlicher Weise mit angezrigt hatte. Der Mann ist ! jetzt 55 Jahr alt, und die durch fortwährend erneute ! Strafverbüßungen herbeigeführten Unterbrechungen in s«i- ^ ner Lebenöcarriere waren jedenfalls Ursache, daß rr sich i niemals einen häuslichen Herd gründen und heirathen > konnte. Zum Zuchthaus« ist er nämlich zu verschiedenen ! Zeitperioden nach und nach resp. 4 Jahr, 7 Jahr 2Z Mo nat, 7 Jahr, 4 Jahr und 4 Monat (2. GradeS), 1 i Jahr und zuletzt 3 Jahre (zusammen 27 Jahr Sj M), zu Arbeitshaus resp. zweimal 4 Monate, 6 Monate und 1 Jahr (zusammen 2 Jahr 2 Mon.), außerdem zu einer i Masse von Gefängnißstrafen verurthrilt worden, so daß i er von seinem langen Leben weit über die Hälfte in den > Strakhäusern zugcbracht hat. Auch Christlieb scheint nicht ! der beste „Bruder' zu sein, denn auf seiner Straftabell« figurirte auch zweimalige LrbeitShauSstrase. Gottl. Zenker hat sich seit dem Jahre 1858 zur Verbüßung der letztge nannten Strafe von 3 Jahren im Zuchthapse zu Wald- . heim befunden und mag dort entweder eine edle Regung ! empfunden oder in Erfahrung gebracht haben, daß «in Abschlüßen mit seinem vergangenen Leben für ihn da» Ratbsamste sein mochte, damit er nach seiner Entlassung von dort wegen zu befürchtender Entdeckung früher be gangener Krrvelthaten nicht fortwährend in Angst zu sein brauche. Daher hatte er daselbst über alle noch unent- deckt gebliebene Coups und Sroßthaten eine förmliche Beichte abgelegt und sich freiwillig einer erneuten Unter suchung unterzogen und war deshalb zeitweilig zur Unter-
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