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Dresdner Nachrichten : 05.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186005052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-05
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.05.1860
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bevollmächtigte Dirttiottl persönlich überreichen. Da- GrschäftSpersonal überreichte seinem Chef als Zeichen der Verehrung eine silberne Votivtafel; die ehemaligen Zög linge des Hauses, welche, zum Lheil im fernen Ausland«, meist eine ehrenvolle selbstständige Stellung gefunden, sprachen dem früheren Lehrprinzipale durch eine besondere Deputation die Gefühle ihrer Hochachtung und Dankbar keit aus. So vereinigte sich Alles, um jenen Gedenktag zu einem wahrhaften Festtage zu gestalten, besten Ehren der überraschte Jubilar jedoch hauptsächlich seinen treuen Mitarbeitern zu vindiciren bestrebt war, indem er darauf htnwieS, daß seine eigene 25jährige Wirksamkeit auf die ihn* zu Lheil gewordenen Auszeichnungen einen An spruch nicht zu erheben vermöge, hierzu vielmehr eine länge« Periode und größere Verdienste gehören wür den. (S. Dfz) — Stadtverordnetensitzung am 2 Mai. Verschie dene Uebrlstände, welche sich bei der Deputation zur Prü fung der Jnexigibilität der Abgabenreste ergeben haben, veranlassen eine Abänderung deS § 8 der Geschäftsord nung gedachter Deputation. Hiermit im Zusammenhang stehend, kam auch daS Gutachten über die Reklamation des Stadtv. Fuchs gegen seine Wahl in die fragliche De putation zum Vortrag, welcher eventuell damals den An trag gestellt hatte: den Stadtrath zu ersuchen, den Mit gliedern dieser Deputation nicht ferner zuzumuthrn, mit der Renitentenliste in der Hand, einem Exekutor gleich, sich in die Häuser zu begeben, die in einem zweideutigen Rufe sind. Da nun Stadtv. FuchS sich geweigert hat, die Sleueilisten anzunehmen, und der Stadtrath sich über die dadurch liegenblribendr Arbeit beschwert, so sieht sich das Collegium in die Nothwendigkeit versetzt, auf Grund 8 173 der Allg. StädteOrdnung, denselben mit einer Geldstrafe von 2 Lhlr. zu belegen. — Im Aufträge der Finanzdeputation referirte Stadtv. Jordan über die Her stellung des durch Abbruch eines HauseS an der Neu städte» Kirche erlangten Platzes. Obgleich Herr Pastor v. Thenius und Andere sich für Anlegung eines grünen, mit Bäumen besetzten Platzes verwendet haben, so hat doch der Stadtrath es für geeigneter gehalten, denselben abpflastern zu lasten, weil er dann, z. B. zu JahrmarktS- zeiten, besser' benutzt werden könne und grüne Plätze sich genug in der Nähe befinden. Das Stadtverordnetencollcgium trat dem stadträlhlichen Beschlüsse bei und bewilligt« die zur Pflasterung nöthigen 11S3 Lhlr. 13 Ngr. 9 Pf. Be hufs der Beleuchtung dieses Platzes beabsichtigt der Stadt rath einen Candelaber aufzustellen, außerdem aber an der Kirche noch zwei Candelaber anzubringen. Das Colle gium bewilligte die hierzu geforderten 590 Lhlr. 23 Ngr. Es hat sich bei mehrfachen Gelegenheiten bei Wiederher- ftellung des Pflasters an Stellen, wo durch Legung von Gas- oder WafferleitungSröhren dasselbe aufgerissen wor den war, bei Privatbauten rc. ergeben, daß die Autorität des städtischen Straßenmeisters seiten der betr. Arbeiter oder Privatpersonen bezweifelt worden ist. Zur Besei tigung diese» Uebelstandes wurde dem gedachten Straßen meister zur Uniformirung rin BekleidungSgeld von jährlich 30 Lhlr. vrrwilligt. Der hiesigen deutsch-katholischen Ge meinde wurde aut ihr Gesuch 100 Lhlr. als Unterstützung gewählt. (Dr. I.) — Gestern Mittag passirte ein königlicher Wagen die Schloßstraße, als plötzlich bei der kleinen Brü- dcrgasie ein Pferd desselben durch das Einbrechen einer morschen Schleußenbohle mit dem Fuße in dieselbe stürzt,. In dem Wagen befand sich I. k. Hob. die Prinzessin Georg, welche sich durch diesen kleinen Unfall veranlaßt sah, den Wagen zu verlassen und den Weg zu Fuße sort- zusetzen. — Vom Herrn Hofglasermeister Scheffle» sind aus Anlaß seines fünfzigjährigen BürgerjubiläumS 15 Lhaler I mit der Bestimmung an di« ArmenversorgungSbihörbe ab gegeben worden, solche in Speisemarkrn an Arme zu ver- theilen. — Mademoiselle de PaSquier, bekannt durch ihr Talent für das Vorleser, französischer Dramen wird heute Mittags 12 Uhr im Saale de- „Hotel de Saxe" das Drama Victor Hugo's: „Angölo, der Tyrann von Padua lesen. — Vorgestern Abend erhing sich in hiesiger Friedrich stadt der Hutmachermeistrr W. in Folge von Melancholie in seiner Werkstatt. — Vorgestern Mittag gelang kleinem der unter den Buden der Leipziger Messe zu sehenden Wölfe, au- drm vor dem eigentlichen Käsige befindlichen Bretervrr- schlage sich durch zwei Latten hindurchzuwindrn, und nach dem er zuvor dem Burschen deS Besitzers, welcher dies zu verhindern suchte, einen Biß in die eine Hand beige- bracht hatte, durch eine Schlippe unter die Bude, deren Fußboden einige Ellen höher als die Straßenfläche liegt, zu entkommen. — ES verging über eine Stunde, ehe es möglich wurde, ihn aus seinem Verstecke, in welches zwei Leute herabgestiegen waren, ohne daß «S ihnen gelang, ihn darin einzufangen, auf den Fußboden der Bude durch die nämliche Schlippe, durch die er entkommen, wieder hervorzutrriben. — Nachdem dies aber einmal geschehen, warf man ihm schnell eine eiserne Kette um den Hals, wodurch er soweit gebändigt wurde, daß er wieder in seinen Käfig ringesperrt werden konnte. - Geschichtliche Erinnerung. Heute vor 47 Jahren sah cs in unserm Dresden gar wirr aus. Am 2. Mai 1813 war bekanntlich die große Schlacht bei Lützen und Großgörschen geschehen, und vom 5. bis 8. Mai nahmen die Russen ihren Rückzug durch Dresden, wobei am 8. Mai des Morgens die hölzerne Hilfsbrücke ab brannte, indem man Granaten in deren Grund legte. Am 8. Mai kam der Kaiser Napoleon mit seiner Armee in Dresden an. TagS darauf wurde die Stadt von den Franzosen besetzt, nachdem diesilben unterhalb der Stadt eine Floß brücke geschlagen und am 10. Mai die obige HilfSbrücke wieder herstellten. Am gleichen Lage räum ten dir Russen die Neustadt, die Franzosen besetzten solche und befestigten sie durch einen Brückenkopf. Zwei Tage darauf wurde auch ober- und unterhalb der großen Brücke eine doppelte Schiffbrücke geschlagen. — Am 2. d. M. ist der Quästor des Leipziger Uni- versiiätSgerichtS, Friedrich Wilhelm Kraus,, ein Ehren mann in der vollsten Bedeutung diese« Wortes, welcher die Achtung und Liebe seiner Vorgesetzten, seiner Mitbür ger und der ganzen Studentenschaft genoß, in der Pleiße oberhalb des KirschwehreS todt aufgefunden worden. Er war noch in der frühen Morgenstunde im Universüätsge-- richte gewesen, von wo er sich nach 7 Uhr entfernt hatte, um sich das Leben zu nehmen, wozu ihn kein anderes Motiv bestimmt haben kann, als seine langjährigen Un- terleibSleidrn, die in letzterer Zeit fast unerträglich für ihn gewesen sein sollen. — In Leipzig machten sich neulich die Arbeiter einer Maschinenbauanstalt ein Meßvergnügm eigener Art. Es wurden von ihnen einige Schacherjuden, die in den jetzigen Mefiwochen dem Geschäft nicht in Gewölben und Nieder lagen, sondern auf Weg und Straße nachgehen, mit der Aussicht auf Trödelgeschäfte nach der im Keller gelegenen Werkstatt gelockt, hier durch Verschluß der Lhüre sestge- halten und zur Zielscheibe von Spott, Neckereien und, wenn auch wohl nicht ernstlich gemeinten, Drohungen ge macht, ohne indeß Thätlichkeiten ausgesetzt gewesen zu sein. Nachdem man an ihrem Jammem und Flehen sich hin« j reichend erlustigt hatte, wurden die Juden ihrer viertel- ober halbstündigen Haft wieder entlassen. ES dürfte die ser Schabernack aber theuer zu stehen kommen, denn sie
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