Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 05.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186005052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-05
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.05.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sind sn-gesammt wegen widerrechtlicher Freiheitsberaubung zur Untersuchung gezogen und zum Lheil in Hast genom men worden. , — Am 26. April zog über die Fluren deS Dorfe» Stöntzsch bei Pegau das erste diesjährige Gewitter. An sich weder von Bedeutung, noch von langer Dauer, kostete es doch von zwei Personen der einen das Leben, der an dern di« Gesundheit. Zwei Dienstmädchen aus einem und demselben Gute waren eS, die sich GrasholenS halber im freien Felde befanden und, mit diesem Geschäft eben fer tig, nur noch die letzte Hand anlegten, das gesammelte und auf einen Lragkorb bereits aufgeladene Gras sestzu- binden. In dem Augenblick, als die Eine, aufrecht ste hend, den ausgethürmten GraShaufen auf dem Korbe zu sammendrückte und festhielt, während die Andere, auf der entgegengesetzten Seite des Korbes am Boden knieend, den übcrgeworfenen Korbstrick anzog und befestigte, Beide aber nicht der mindesten Gefahr sich versahen, fuhr ein Blitzstrahl herab und streckte dir Stehende sofort todt nie der, während er die Knieende bloS betäubte und an den Füßen lähmte. — Der vormalige Advokat Karl Friedrich JuliuS Märker in Laucha ist in Folge der wegen Unterschlagung und Anstiftung zu wahrheitswidriger Aussage wider ihn anhängig gewesenen Untersuchung von der juristischen und NotarialspraxiS removirt worden. — Am Donnerstag sollte von einem in Leipzig auf der Burgstraße wohnenden Schneidermeister das Dienst mädchen B. aus Möllbis, weil man Spuren von Gei stesstörung an ihm bemerkt hatte, abgeholt und dem Geor genhause zu ärztlicher Behandlung zugeführt werden. An statt sich dem Führer zu übergeben, flüchtete sie sie durch ein Dachfenster auf das ziemlich steile Dach, stieg gleich einer Mondsüchtigen auf demselben empor, lief auf die Dächer benachbarter Häuser und konnte nur durch große Borsicht und Mühe wieder an das Fenster gelvckr und durch dasselbe hineingezogen werden. — Wegen einer am 30. v. M. vordem k.Bezirks gericht zu Bautzen in Betreff der Bischosswerdaer Ein bruchssache abzuhaltenden Hauptverhandlung mußten die in Waldheim detinirten Sträflinge Täubert und Müller dort als Zeugen auftretcn. Bei dem Rücktransport ist es dem Karl Louis Läubert gelungen, am Dienstag Abend auf dem Bahnhöfe zu Waldhe rn den Transporteuren zu entspringen. Läubert ist zu 8 Jahren Zuchthausstrafe verurtheilt und war bereits seit dem 31. August v. I. eingelicfert. — Bekanntlich war bei der jüngst stattgefundenen nothwcndlgen Subhastation des Gitterseer Steinkohlenwer- kes dasselbe dem Staatsfiscus um 17,000 Thaler zuge schlagen worden. W e nun jetzt der Concursvertreter be kannt macht, ist der Staatsfircus bis mit 9. d. bereit, sein Erstehungsrccht für etwa 25,000 Thaler abzutreten, um durch den Mehrbetrag über die ErstehungSsumme hauptsächlich die Forderungen der Werköarbeiler und Knappschaft^asse zu decken. — Hauptgewinne der K. S. Landes»80t- terie. In der gestrigen Ziehung sielen 2000 Thlr. auf Nr. 26512; 1000 Lhlr. auf die Nrn.: 6916 7020 18135 19897 25394 28127 28243 30182 34338 35118 36283 36605 46692 46766 53898 60893 66595 Tagesgeschichte. Berlin, 3. Mai. Der .Stcaßb. Eo?r«spondent" — daS neue Organ der französischen Regierung, welches eine entento oorelislo auch zwischen Frankreich und Deutsch- herbeiführen soll, aber diessr Zweck, selbst wenn es mit EngelSzungen redete, wegen Mangel» an Abonnenten in Deutschland unmöglich erreichen kann — schreibt über die Debatte unserS Abgeordnetenhauses in der kurhrssischen * BerfaffungSangelegenheit! .Der energische Abgeordnete v. Earlowitz verlangt, Preußen solle, den seit 1848 an sich nicht mehr zu Recht bestehenden Bundestag einfach ignorirend, fortan selbstständig Vorgehen; die deutschen Völker würden, befreit von den ewigen Ränken und den Täuschungen der Diplomatie, sich Preußen ganz gewiß anschließen. Dieser Antrag war der einzig richtige und zeitgemäße/ Vermuthlich hat der Verfasser dieses Artikels vergessen, höheren O,tS Instruktion über die dort herr schende Ansicht in Betreff der Grsammtverfaffung von Deutschland rinzuholen und ins Telag hinein etwas ge schrieben, was ihm ein wohlverdientes Avertissement zu- ziehen dürfte. Unseres Erachtens, ist eS Louis Napoleon, wenigstens vorläufig, ganz angenehm, wenn Preußen in der bestehenden, seinem raschen und entschlossenen Handeln sehr hinderlichen Verbindung mit dem Bunde bleibt. — In Görlitz circulirt eine Dankadresse an den Abgeord- neten des dortigen Wahlkreises, Hrn. v. Earlowitz, wegen seines Verhaltens bei der Diskussion der kurhrssischen Frage. Paris, 1. Mai. Der Kaiser und die Kaiserin werden schon in diesen Tagen die Reise nach Nizza und Savoyen antreten und von dort auf piemontesischeS Ge biet sich begeben, um eine Zusammenkunft mit dem Kö nige von Sardinien zu haben, die vielleicht in Turin statlsinden wird. Alsdann hat sich auch Ehambery, Aix les BainS und Annecy des Besuche- deS neuen Landes- herrnS zu erfreuen, ob dieser dagegen die neutralisirten Grbietsiheile beglücken wird, bleibt vorläufig dahingestellt! Königliche» Hoftheater. „Die Stumme von Portier* kam vorgestern unter neuer Rollenbesetzung zur Darstellung. Fräul. Alvs leben zum ersten Male als Elvira hat als Anfängerin recht Löbliche- in ihrer sehr schweren und anstrengenden Parthie geleistet. Ihrer reinen, besonders in dir Höhe bedeutenden, nicht gerade starken Stimme gelangen mehre'« bedenkliche Stellen, und man freute sich ihrer Sicherheit im Gesänge; nur aber unrktc man noch zu sehr da- Arbeiten, waS niemals mit vollendet«« Kunstgesange sich verträgt, und einigt abwärts g'hende Passagen erschienen etwa- verwaschen. Vei Wiederholung wird ihr größere Beherr schung zu Theil werden, und sie Beifall erringen. — Die Stumme, in Fräul. Bose repräsentirt, war eine gelungene Lei stung, ihre Mimik fthr charaktervoll und der überall dollmet- schend.n Tonsprache angemessen, doch — keine Regung des Bei falls. Hr. Gichb»rg»r als Pietro war recht gut an seinem Platz». Hr. Borchers führte sein« wenig dankbare Partie entsprechend durch. Dem Hrn. Schloß als Masaniello konnte für seine gesangliche Production kein Applaus werden. Am be friedigendsten war noch seine Schlummerarie oder Gebet im 4. Act. Ein eigner Unstern schien über den Solisten zu herrschen; nicht fie, sondern mehr die Ehöre fanden Beifall. Auch die voller Knalleffekte dastehende Ouvertüre wurde sehr gut gespielt und mit Applaus ausgenommen. Di« überreichlich v,rtr«t«nen, andauernden Ballets, so musterhaft fie auch getanzt wurden, konnten nicht amüstren; eS scheint daS Publicum sich immer weniger für dergleichen Künste zu interesfiren. Die Gesammt- aufführung wird sich also den kaum mittelmäßigen anreihe». Noch können wir unser Bedauern nicht unterdiücken über di« mißglückt«, schrick.iche deutsche Version de- Scribe'schen TerteS. Wenn Opernterte überhaupt nicht viel Sinn haben, so kann doch solch eine Mißhandlung des französtschlN Uiterteö durch F. v. Lichtenstein wenig Dank ernten. b. 14. L. Feuilleton und Vermischtes. * Die Ankunft deS Frühlings wurde, wie Ja kob Grimm berichtet, noch im vorigen Jahrhundert vielfach im deutschen Vaterland gefeiert. In mancher Stadt waren die Thürmer angewiesen, den Frühlingsherold, den Storch, an-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder