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Dresdner Nachrichten : 18.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186003189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-18
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1860
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Tageblatt >UjI ftk O ?W.?»L?Kr!'7 Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. (Svnm. bl- 2 Ü) angenommen in der Expedition: ZohanneS-Allee u. Waisenhau-str. S. Mitredacteur: Theodor DroSisch. 78. Sonntag, den 18. Abonn. vierteljährlich -0 Rgr. bet unentgeldl. Lieferung in'« Hau«. Durch die Kgl. Post vierteljährlich L»Rgr. Einzelne Nummern 1 Rgr 18««. Dresden, den 18. März. — Vorgestern Vormittags halb 11 Uhr beehrte I. Mas. die verwittwete Königin Maria die hiesige 1. Bür gerschule (Johanniögaffe) mit einem Besuch« und wohnte der Prüfung der 1. Mädchenklaffe in Religion, Rechnen, französischer Sprache, Beschichte, Deklamation und Ge sang bis nach 12 Uhr bei, geruhte auch die Ausstellung der von den Schülern und Schülerinnen gefertigten zahl reichen Handarbeiten in Augenschein zu nehmen und durch den mitanwesenden Herrn Superintendenten 0. Kohlschüt- 1er Allerhöchstihre volle Zufriedenheit mit den Leistungen der Zöglinge genannter Schulanstalt öffentlich auSsprechen zu lassen. . . .. — Oeffentlich« Gerichtsverhandlungen: Am Freitage fand eine Einspruchsverhandlung statt, welche gegen drei Stunden dauerte und nicht ohne Interesse war. Im Monat Mai v. I. war der Fleischwaarrnverkäufer Fritzsche mit dem Gärtner Schulze hierselbst in der Seige- schen Wirthschaft zusammengetroffen und in Streit gera« then, bei welcher Gelegenheit Fritzsche seinem Gegner vor allen Anwesenden den beleidigenden Vorwurf gemacht hatte: „er lauere auch immer Abends unter seinen Ken tern auf die Betzen.' Schulze war darüber in die höchste Entrüstung versetzt worden und hatte Fritzschm inS Ge- icht gespuckt, auch ihm einen Puff in den Rücken gege« >en. Dieser hatte das ruhig hingenommen und Schulze war dann anS Büffet getreten, um sich eine Eigarre an- zubrrnnrn. Aus einer Ursache, welche nicht recht klar zu Lage kam, geht Fritzsche ihm dorthin nach, legt an ihn antretend die Hände auf Jene- Schulter und beginnt mit den Worten: »Höre, wie kannst Du denn . . .' Aber er kann den Satz nicht vollenden, denn in demselben Au genblicke packt ihn Schulze und haut ihn rücklings so fürchterlich an die Lhüre, daß diese ausspringt und — da Fritzsche ihn augenblicklich eben auch gefaßt hat und festhält — Beide auf den Vorplatz stürzen. Fritzsche aber hierdurch nicht nur verschiedene Contusionen am Kopfe und an den Schultern bekommt, sondern ihm auch beide Röhren des UnterschenkrlS gebrochen werden. Sr hat infolge dessen sowohl lange darniedergelegen und viel Schmerzen ausstehen müssen, als auch eine Verkürz ung des Beines erfahren, und wird in Zukunft stets am Stocke gehen müssen. Er wurde darauf gegen Schulzen klagbar, und dieser in erster Instanz wegen Körperver letzung aus Unbedachtsamkeit zu 3 Monaten Tefängniß und Erlegung von 50 Lhlr. Schmerzengrld rxcl. Kosten verurthrilt. Hiergegen hatte nun Schulze Einspruch er hoben, und behauptet, er habe sich im Zustande der Noth- wehr befunden, auch neue Beweisaufnahme beantragt. ES waren deshalb nun S neue Zeugen vorgeladen, außer diesen ein vierter auf Requisition in Berlin abgehört wor den. Jndeß lauteten die Aussagen derselben allenthalben ungünstig für den Angeklagten, weil sie sich dahin äußer ten, daS Hinzutrrten FritzschenS auf Schulzen habe nicht den Eindruck gemacht, al« beabsichtige er Gewaltthätig- keiten; letzterer daher keinerlei Veranlassung gehabt, sich trotz seiner Behauptung, jener habe ihn bei der Brust ge packt, für in den Zustand der Nothwehr versetzt zu be trachten und sich so gewaltthätig gegen Kritzschey zu be nehmen. ES sei ihnen vielmehr dessen Auftreten nur als ein ungebührlicher Angriff vorgekommen. Der Vrrthei- diger des Angeklagten, Herr 0. Schaffrath, suchte jedoch das Vorhandensein dieser Nothwehr zu beweisen, indem schon dadurch, daß Fritzsche, wie er selbst gesteht, dm Schulze bei den Schultern angegriffen habe, ein geschehe ner .Angriff' constatirt sei. Jndeß war sowohl Herr Staatsanwalt Held wie daS Bezirksgericht anderer Mei nung, und das Urtel der ersten Instanz wurde bestätigt. — Nach einigen wiederholten Gchlaganfällen starb vorgestern Nachts Herr Archidiaconus A. Ziller rm Alter von 70 Jahren. — Dem Vernehmen nach werden die Herren Ge brüder Eisoldt, bekannt durch ihr vorzügliches Lriospiel, ein Concert in nächster Woche allhier veranstalten. — Der am Freitag Abend im Stadtverordnetensaal« zum Besten der Begründung einer Freistelle für gebrech liche Kinder Dresdens vom Herrn Robert Nihsch«, Direk tor einer gymnastisch-orthopädischen Heilanstalt in hiesiger Antonstadt, gehaltene zweite Vortrag über Heilgymnastik erfreute sich eines zahlreichem Besuchs als der erste. ES erläuterte der Vortragende zunächst die Punkte, in wel cher die Heilgymnastik von der Turnkunst abweicht, be leuchtete die Einteilung der Bewegungen in aktive, du- plicirt« und passive durch Beispiele und ließ schließlich durch seine Gehilfen, Gymnasten, nachdem er diejenigen Krankheiten vorgezählt hatte, welche vorzugsweise durch diese Heilmethode gehoben werden können, an drei jugend lichen Patienten, einen mit einem orthöpädlschim Leiden Behafteten, einem Unterleibskrankrn und einem von früher Kindheit an Gelähmten, an den ausgestellten Geräthrn,
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