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Dresdner Nachrichten : 30.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186005308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-30
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1860
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Ist bet heiterem Himmel schon gegen Abend von 5 Uhr an dem bloßen Auge sichtbar. Um ihn leicht aufzufinden, gehe man mit dem Auge aus der scheinbaren Entfernung des östlich stehenden Mondes von der Sonne in gerader Linie bis auf die M'tte dieser Distanz und man wird wenig Mühe haben, den gesuchten Stern zu erblicken. — Das königliche stenographische Institut hat in neuester Zeit eine literarische Lhätigkeit entwickelt, die jeden Kenner unserer Kunst in Erstaunen setzen muß ES sind durch dasselbe jetzt erschienen: 1) das Ecko, 1. Lieferung 12 Ngr. 2) LteiwKiApiiv oi Universal Luropeun stiort- dau (on Ladelsberger's prineiples) killest 6»Kvr. 3) Eatalog der König!. Jnstuulsbibliothek 758 Werke betragend. 4) Zeibig, Geschichte und Literatur der Ste- nogrophie 1. Lieferung 12 Ngr. 5) Rätzsch, Lehrbuch der deutschen Stenographie nach Gadelöberger's System, 15 Bogen Typcndruck und 80 Tafeln Stenographie 1 Lhlr. 5 Ngr. Sämmiliche Wtike liegen uns vor und wir können nicht umhin über dieselben einige Worte zu sagen. Druck und Stenographie sind in denselben so vorzüglich, wie bis j«tz! wohl noch nichts ähnliches vor« Händen ist. Die ganze Ausstattung sämmtlicher Werke ist so schön wie bei keinem anderen vorhandenen ähnlichen Werke. Wenn wir dieß im Allgemeinen gesagt haben, müssen wir uns noch insbesondere mit dem Rätzsch'schen Lehrbuch beschäftigen. Dieses Werk, welches mit so gro ßem Verlangen erwart,t wurde und an welches große An sprüche gestellt waren, hat die gehegten Erwartungen nicht allein erfüllt, sondern übertroffen. Auö dem „Dr. Journ.' «sehen wir, daß in der Obeilausitzer Etenographenver- sammlung in Zittau das Verlangen ausgesprochen worden ist. man möge doch möglichst bald eine Versammlung al ter sächsischen Stenographen womöglich nach Dresden be rufen, um denselben cme Eentralstrlle zu beschaffen. Da daS königl stenographische Institut bereits materiell an der Sp tze sämmüichrr sächsischer Stenographen steht, so wäre es nur zu wünschen, wenn dasselbe auch <lo laoto an die Spitze der sächsischen Gabelsberger'schen Stenographen träte, um Einheit in die Vereine und m die Kunst zu bringen, vorausgesetzt, daß daS Ministerium diesen Ge genstand beifällig ins Auge saßt. —m.— — Auf Antrag der Zundrequisitenfabrikanten Kum mer und Günther in KönigSwalde hat daS Ministerium des Innern die von denselben hergestcllten und in Handel gebrachten phosphorfreien Zündhölzer durch den Herrn Professor Stein an der polytechnischen Schule allhier che misch und sonst genau untersuchen lassen und nimmt in Rücksicht dessen, daß diese Zündwaaren in mehr als einer Hinsicht den gewöhnlichen, wegen des PhosphorgehaltS schädlichen und gefährlichen Zündhölzern vorzuziehen sind und daher anstatt derselben zum allgemeinen Gebrauche empfohlen zu werden verdienen, Veranlassung, das- von dem genannten Sachverständigen abgegebene Gutachten zur öffentlichen Kenntniß zu bringen: „Die Verwendung des Phosphors, wie sie bei den gewöhnlichen Streichhöl zern statisindet, unterlirgt, selbst abgesehen von der großen Entzündlichkeit jener Substanz, the>ls wegen der nachthei- ligen Einwirkung der Irtzlern auf die Gesundheit der Ar beiter, theilS wegen ihres möglichen Mißbrauchs als Gift bekanntlich sehr erheblichen Bedenken. Schon längst ha ben deshalb die Regierungen ihre Aufmerksamkeit auf die sen Gegenstand gerichtet und die Bestrebungen der Fabri kanten, eine minder schädliche und minder gefährliche Zünd- maffe herzustellen, unterstützt. Der gewö.nliche Phosphor verliert, wenn er in den sogenannten amorphen Zustand ^ vers.tzt wird, ohne als Reibzündstoff untauglich zu werden, ! diese nachtheilgen Eigenschaften und eS schien deshalb zuerst, ! als ob der amorphe Phosphor am besten geeignet sein würde, den gewöhnlichen alS Zünder zu ersetzen. Nach dem jedoch der Anwendung desselben zu diesem Zwecke in der Schwierigkeit seiner Fabrikation nicht zu beseitigende Hindernisse sich entgrgcnstelltrn, hat man schließlich an verschiedenen Orten versucht, den Phosphor ganz zu be seitigen und phoSphorfreie Zünder zu fabriciren. In der neuesten Zeit haben auch die Fabrikanten Kummer und Gün ther zu Königswalde bei Annaberg derartige Zünder in den Handel gebracht, welche beim Gebrauche alle Bequemlich keiten der gewöhnlichen Phosphorzünder darbteten, ohne bei der Fabrikation oder sonst gefährlich, wie diese, zu sein. Nach der damit angestellten chemischen Untersuchung ent halten diese Zünder weder gewöhnlichen noch amorphen Phosphor, sind also in ter That phoSphorfrei. ES ist in der Zündmasse eine andere giftige Substanz, außer Blei und Antimon, welche in kleinen Mengen für Leben und Gesundheit, wie bekannt, ungefährlich sind, nicht vorhanden. Die zündende Substanz, welche die Stelle drS PhoSphorS vertritt, ist von der Art, daß bei ihrer Verarbeitung keine Gefahr für die Gesundheit der Arbeiter zu befürchten ist. Um die Entzündlichkeit dieser Zündhölzer zu prüfen, wur den dieselben auf den Boden geworfen, auch mit einem hölzernen Hammer geschlagen, der direkten Bestrahlung der Sonne aufgesetzt und in drei Zoll Entfernung von einem geheizten Stubenofrn gebracht, so daß der an den Hölzchen befindliche Schwefel sich röthete, ohne daß bet allen diesen Versuchen eine Entzündung eintrat. Die Ent zündungstemperatur selbst wurde endlich, um einen ge nauen Vergleich mit den gewöhnlichen Streichhölzern an stellen zu können, in geeigneter Weise bestimmt und beob achtet, daß die Entzündung bei -j- 170 " 6. erfolgte, wäh rend gewöhnliche phoSphorhaltige Zündhölzer, dem gleichen Versuche unterworfen, sich schon bei 87-s-o o. entzündeten. Die phosphorfreien Zündhölzer der Fabrikanten Kummer u. Günther verdienen hiernach den Vorzug vor den ge wöhnlichen phosphorhaltigen nicht bloS mit Rücksicht auf die Gesundheit der mit ihrer Fabrikation beschäftig ten Arbeiter und die gering:« Giftigkeit ihrer Zündmaffe, sondern eben so sehr wegen ihrer geringeren Feuergesähr- lichtest." — Bei hiesigem Leihhause sind die in den Monaten Januar, Februar, März und April 1859, ingleichen die auf 6 Monate Frist stehenden, in den Monaten Juli, August, September und Oktober 1859 versetzten Pfänder spätestens bis mit 4. Juni 1860 einzulösen oder nach Befinden zu prolongiren. Vom 5. Juni d. I. an findet eine Prolongation oder Wiedereinlösung dieser Pfänder weiter nicht statt. — In Reudnitz bei Leipzig ist am zweiten Psiagst- feiertaae ein 18jährigeS Mädchen früh gegen 8 Uhr auf dem Mge nach der Kirche von einem unbekannten Manne «''gefallen und niedergeworfen worden, um ihr Gewalt an« zuihun. Das Mädchen hat sich jedoch kräftig vertheidigt und ist eS ihr dadurch gelungen, sich loszurrißen und zu entfliehen. — Gegen die Redaktion des in Leipzig erscheinenden »General-Anzeigers", sowie den Verfasser eines in demsel ben enthaltenen Aitikels: „ES ist nicht zu verwundern", ist ein Criminalprozeß ringeleitet worden wegen Beleidig ung deS jetzt regierenden Kaisers von Oesterreich. DaS an geschuldigte Blatt enthält in einer späteren Nummer eine Rechtfertigung, in welcher es mit Geschick ausführt, daß der angeschuldigte Artikel nirgends den gegenwärtigen Kaiser von Oesterreich erwähnt habe, daß er nicht einmal die früheren Habsburger für daS »durch die Geschichte unwiderleglich ftstgestellte geistige UnterdiückungSsystem in . Oesterreich' alle persönlich verantwortlich gemacht, son- l dem in eir.igen Fällen ihre Minister und Hofjesuitrn. ! . — Das jetzige Zeitalter hat nicht Alles abgeflreist, waS der »alten, guten Zeit' eigen war; leider wurde we niger deS Guten, mehr des Ueblen beibehalten. Zu letz terem gehört der noch jetzt staik verbreitete Aberglaube.
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