Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 05.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186004052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-05
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.04.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tageblatt silr «rsch.tägl. Mor, - Spaltzeil« S (Sonnt, bi» in der Expedition u. Waisenhautstr. 6. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. »AM«« U.) angenommen Durch die «al. Post vierteljährlich .) angenommen Johannet-Alle» Nitredacteur: Theodor Drokifch. r»Rgr. Einzelne Stummer» M S6. Donnerstag, den 5. April 1860. Dresden, den 5. April. — Ge Maj. der König hat die zeitherigen Actuar« Karl Theodor Brückner beim Bezirksgericht Zittau, Ernst Theodor Volgmanr, beim Bezirksgericht Dresden und Ru dolph Emil Eubasch beim Bezirksgericht Löbau zu Ge- richtSräthen, beziehentlich bei den Bezirkötzer.chten Zittau, Meißen und Mittweida ernannt — Oesfentlichr Gerichtsverhandlungen: Vorgestern erblickt« man wieder einmal ein kostbares Dresdner Besteck auf der Anklagebank, den wegen Eigen thumsoergehen' schon wiederholt bestraften und zuletzr in der hiesigen Eorr.ct>onöanstalt befindlich gewesenen Bäcker gesellen, zur Alt angeblichen Tagearbeiter (eigentlichTage dieb und Bulnimler) Bindsetl,' mit ihm die verwittwcte Otto von hier. Der 28jährige Mensch erstattete seine Aussagen ohne ave Schminke, mit einer Bündigkeit, Gleich, giltigkeit und Wahrheitstreue, daß eS jeden Hörer in Er staunen setzte. Man glaubte übrigen» in ihm einen Berg- studenten zu sehen, denn er trug einen famosen Berg- matinSkittel mit Sammtbesatz, und man konnte die Be merkung machen, daß er ein tüchtiger Schnupfer war; denn « fütterte seine Nase wiederholt wie rin Alter. Er fcheinpckr einem eigenthümlichen Verhältnisse zu der am Eingatitzr ins Zeughaus wohnenden Familie Otto, Mut ter und Tochter, gestanden zu haben. Die-r Letztere hat daselbst, wie sich ergab, seit einig« Zeit eine Wirtschaft errichtet, während di« Mutter in einem anderen Hause, Bindseil aber bei ihr in Aftermiethe wohnt. Dir Mutter befindet sich jedoch den ganzm Lag über bei der Tochter, während Bindseil dort ab und zu gegangen und dann und wann hilfreiche Hand geleistet zu haben scheint. Bei Errichtung tzeS Etablissements mochte «ö nun zuvörderst an dem und jenem HauSrath gemangelt haben, daher wollte Bindseil von Zeit zu Zeit von der älteren Otto veranlaßt worden sein, denselben auf kostenlose Weise her beizuschaffen, während er bezüglich der Tochter deren Nichtwissen oder Nichtbttheisigung behauptete. In Folge dessen hatte er zunächst aus dem Hosraume eine» Hauses eine Wanne herzugebracht, dann aus der Hausflur deS Bezirksgerichts (!) die daselbst für Wartende hingestelltt Bank gestohlen, nachdem er zuvor sein Absehen, wiewohl vergeblich, auf ein anderes Stück HauSrath geworfen hatte. „Denn", meinte er sehr naiv, .die Dienstmädrl lassen manchmal welche in den Häusern stehen, hernach gehen sie weg und klatschen." Nicht mind« hatte man das Be- dürfniß empfunden, rin Paar hölzerne Sitzebänkchrn in der Behausung zu haben. Ohne große» Besinnen hatte «r S derselben von der gewöhnlichen Verkaufsstelle an d« Frauenkirche wegpracticirt und sie ebenfalls der älteren Otto übergeben; dann aus einem Hause auf der Weber gafft auf die an ihn ergangene Mahnung: .wenn wir nur welche hätten!- 2 Wafferkannen; später aus einem Hause auf der kleinen Schießgaffe noch ein« dergleichen stibiezt; ferner au» einem Hofe in der Badergaffe einen Hackestock in einem ihm von der älteren Otto dazu gelie henen Lragkorbe herbeigeschleppt. Kür diese Mühwaltun- gen hatte er zuweilen L bis 2 Ngr. als Douceur bekom men, manchmal, .wenn gerade Herren da waren-, auch nichts, oder je, .wenn es paßte-, Etwa». Aber auch auf die Herbeiholung von Mundbedürfnissen erstreckte sich seine aufopfernde Lhätigkeit. So erzählt« er, e» wären Abend» manchmal Bressteakö „gepräkelt- worden, und da hätte eS immer an Butter gefehlt. .Wenn wir nur welche hät ten!- diese Andeutung genügte ihm. Er schnoperte dah« eine- Lage« auf der Webrrgaffr, dem Eldorado der «»- gebirgischen Butterleute, umher und erblickte in dem Gast hofe .zur goldenen Weintraube- daselbst rin Fäßchen, in dessen vielversprechendem Inneren er natürlich Buttrr ver- muthete. FlugS paßte er die Gelegenheit ab, warf ein Luch über das Fäßchen, hob e» wie dazu berechtigt auf die Achsel und trug eS an den gewöhnlichen Ott. Sofort wurden die Reifen abgeschlagen, Mutt« Otto half dabei, aber, - Himmel! waS fand sich darin? Nicht» alSZucker- kant im spät« angegebenen Werth« von v Lhlrn. Da man mit solcher Süßigkeit die Beefsteak» nicht zu würzen Pflegt, so nahm et die ganze Quantität mit in seine Dach- ^ DWt« " " kämm«, vrrstecktt' all« Morg jetzt nur Die ält> Bellman> Eorrectio! ntt hatte, vi verheimlichen g rin. DiN erh hatte eru W dem indem ei »US einem einem Sparren und füllt« sich n di« Hosentaschen voll, so daß M Shell davon vorhandm war. bei der dtkch dm VenSd'arme» nach 14täg!grm Aufenthalte im ^e SeschtDe unumwunden eröff- Ken HauSsüchung den Zucktrkant z« und angegeben, e» wäre »Alaun- da- len Diebgahl, weiß „ausgezeichnet-, Wohnhaus« der jüngeren Ott» verübt, i Pservestalle, wo rin KartoffelhLndler seine BMA he bewährte, durch Smsteigm iw dä» Fenster einen Sack mit drei Biertelscheffel Kattoffeln «holt», Vi« Frau Otto! ebenfalls sofort in Empfang nahm^ ih«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite