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Dresdner Nachrichten : 09.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186004094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-09
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1860
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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Gönnt, bi» L ll ) angenommen Durch die Kgl. Post vierteljährlich in der Expedition: Johannes-All« u. Waisenhausstr. S. Mitredacteur: Theodor Droklsch. r,Rgr. inzelne Nummern I!Ngr 1VV. Montag» den S. April 188V. Dresden, den S. April. — Die Aufführung d«S .Elias" im Dom zu Mei ßen, hatte am verflossenen Charfrcitag auch viele Dresdner dahingezogen, denen die herrliche Musik Mendelssohns, die günstige Akustik des dortigen Doms, die zahlreiche Ver einigung guter Musik-, und GesangSkräste, die gediegene Besitzung der Solopartie«», geleitet von der sichern Hand des Herrn Musikdirektor Hartmann, einen von früheren Jahren gewöhnten ausgezeichneten Genuß versprach. Die Kirche war vollständig gefüllt bis in die kleinsten Räume und andächtig lauschte man an heiliger Stätte den erhe benden Klängen, welche in Chor und Solo die hohen Räum« durchströmtrn. Herr Mitterwurzer, Kräul. LilL und Herr BorcherS sangen mit gewohnter Meisterschaft, ersterrr Mit der ihm eignen innigen Hingebung; seine Arie „deS Herrn Wort ist wie ein Hammer- brach sich gewaltig Bahn in den gewölbten Räumen, während die schöne Stimme der Kraul. LitL nicht minder effektvoll rein und klar sich entfaltete. Dem strebsamen Herrn Musikdirektor wünschen wir für seine anerkennenSwrrthen Bestrebungen auch ferner einen ebenbürtigen Erfolg. — Fast «ille Lheaterjournal« bringen die Notiz, daß Herr Dawison sich mit einer Freundin seiner verstorbenen Gattin zu vermählen gedenke. Hier weiß man noch nichts von einem solchen Heirathöplan und nach der Stimmung, welche den noch trauernden Wittwer beseelt, zu schließen, beruht diese Notiz auf Erfindung eines mü ßigen Kopfe» oder übelwollenden Herzens. — Ressen ist Leben; wer reist, lebt doppelt. Damit wollen wir nun gerade nicht sagen, daß man Hunderte von Meilen hinauSsteuern müsse, nein! wir halten es hier mit dem Göthe'schen Spruch: .Schweife nicht hinaus ins Weite, sieh, das Schöne liegt so nah!- Und das Schöne, daö Herrliche der uns umgebenden Natur, erreicht es nicht im Elbthal seinen Höhepunkt? Deshalb keinen Wander stab ergriffen, keine Sorge um Päßkarte, kein Abschiedneh- men von Hof und Hauö, es ist hier von kleinen Ausflü gen die Rebe, welche sich auf einen halben, oder höchstens aus einen ganzen Tag erstrecken. Begebt Euch mit frohem Muth auf rin Fahrzeug der Sächs. Böhmischen Dampf schifffahrt und fahrt mit hinaus durch die schwellende Fluch der Elbe wo das nasse anbrauscnde Element mit seinen Schäumen und Wogen gerade jetzt einen wahrhaft majestätischen Anblick gewählt. Der Engländer hat ein Eprüchwort, welche» sagt: .Feuer und Wasser ist Unter haltung". Und welch«' Unterhaltung, wenn man jetzt bei der großen Fluth von dem Verdeck des Dampfschiffes in den Strom hernirderblickt. Eine Welle verschlingt die Andere, ein Treiben und Drängen und am Radkasten die Erfindung des menschlichen Geistes welche dem Element kühn die Stirn bietet und selbst in entgegengesetzter Strö, mung sich der Maschinrnkraft beugen und gehorchen muß. Welch ein Spielraum für die Phantasie und — welch eine Labung für daö Gemüth, wenn der Blick über die Ufer streift wo der neuerwachte Pulsschlag der Natur Le ben und Freude hinzaubert auf Felder und Wälder. Ja! „auf leisen Sohlen über Nacht, kommt doch der Lenz ge gangen I" rufen wir aus mit dem Dichter und freuen uns über dir Herrlichkeit der Natur in einer Zeit, wo kein brennender Sonnenstrahl uns darniederbeugt, kein Staub uns belästigt. Einsender dieses fuhr vor einigen Lagen mit dem Dampfschiff nur bis Pillnitz, bei der Breite deS ElbstromeS aber kam eS ihm oft vor, als wenn er «ine fremde Gegend vor sich habe, kurz, es war rin Genuß, der lang« Zeit in der Erinnerung fortlebrn wird und wer ein Gleiche» thut, wird dieß empfinden und unser Wort der Aufmunterung dazu gewiß dankend anerkennen. — Das neue Bock-Bier de» Hofbrauhauses findet rapide Verbreitung, da die guten Eigenschaften, die ihm beiwohnen, auch in der That allg«meineS Aufsehen erregen. ES stärkt, nährt und erfrischt, hat man den lieblichen Ge schmack einmerl inne, so kann man nicht wieder davon los. Dies Bier hat nicht die Bitterkeit des bairischen, ist aber auch nicht allzu süß; es enthält Feuer und Leben und zwei Krügel davon sind für «ine mäßige Natur gerade das richtige Quantum, um den „kleinen Spitz- nicht zu einem „Affen- umzvgestalten. Wir haben die Ueberzeugung, daß das dunkel-goldglänzende Getränk, zu haben im Berg- kellcr und im Hofbrauhause, schnell vergriffen sein wird. — In Letschen ist rin sehr generöses Publikum. Die Schauspielerinnen bekamen auf der Bühne goldene Ringe, Armbänder rc. geworfen. Bei der unlängst statt- gefundenen Bencsiz des beliebten Komikers sandte demsel ben Jemand einen silbernen Becher mit Fidibussen, die aus lauter Ein-Gulden-Noten bestanden. Der betreffende Komiker meinte, daß er die Fidibusse weder verbrennen noch aufbeben werde. — In Leipzig wurde am 7. d. eine unnatürliche Mutter, Christiane Bertha Kahleis, wegen Kindestödtung zu einer Zuchthausstrafe in der Dauer von vier Jahren verurthcilt. Sie hatte unumwunden zugestanden, ihr am 31. Jan. d. I. heimlich und unehelich geborenes Kind weiblichen Geschlechts einige Lage nach de.r Geburt, am Vormittage des 2. Febr , vom Hauptgange des Rosen- thols aus in die Pleiße geworfen zu haben, nachdem sie dasselbe unmittelbar nach der Geburt getödtet, den Ent-
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