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Dresdner Nachrichten : 14.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186004149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-14
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.04.1860
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«WL.« Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Gönnt, bl- 2 ll ) angenommen Durchs« K^l. Post vierteljährlich Ritrrdacteur: Theodor Drovifch. ä (Gönnt, bl- r ll.) in der Expedition: Johannes-Aller u. Waisenhau-str. 6 r» Ngr. inzelne Nummern 1 Ngr Sonnabend, den 14. April 18«V. Dresden, den 14. April. — De Maj. der König hat den von Sr. Maj. dem König von Schweden und Norwegen zum Eonsul in Leipzig ernannten 0. Mr. F. G. Schultz, Mitherrn deS donigen HauseS Vetter u Co., in der Eigenschaft als Consul anerkannt. — Ge. Maj. der König hat dem Eecretair Herzog beim CadettencorpS, in Anerkennung seiner "guten und treuen Dienste, bei Gelegenheit seine» 50jährigen Dienst- jubiläum», die goldene Verdienstmedaille verliehen. — Vorgestern haben I. Maj. die Königin und I. k. Hoh. die Prinzessin Sidonie und gestern Mittag II. kk. HH. der Kronprinz und dir Kronprinzessin daS pho tographische Atelier deS Herrn CH. Hahn (Waisenhaus straße) mit Ihrem hohen Besuche beehrt. — Die k. Finanzverwaltung hat jetzt auch die.lieber- sicht des Verkehrs durch Staatöcornmunicationsmittel im Königreich Sachsen für das Jahr 1859' veröffentlicht. Befördert wurden im gedachten Jahre 11,059 022 Stück »riefe (677 098 mehr als 1858), 121,610 Glück Tele- gramme (26,271 mehr) und 3,723,340 Personen (623,283 mehr) Die Frachtsendungen auf den Staatseisenbahnen betrugen 40,663,557 Centner (gegen 7 Millionen Centner mehr), auf den Staatsposten 1,856050 Stück (56.555 mehr), die Geld- und Werthsendungen rep fäsentirlen einen Werth von 193,432,628 Lhlrn. (5,706,688 Lhlr. wem- ger als 1858). — Nachdem bereit» daS Gerücht coursirte, daß der Canzlist Lehmann, der Mörder seiner eigenen Kinder, in letzterer Zeit bei seinem ausschweifenden Leben mehrfach mit Coupons ausgezahlt habe, rst eine genaue Untersuchung der von ihm zu führenden Bücher in der Staatsschulden buchhalterei vorgenommen und dabei gefunden worden, daß unter den von ihm zu löschenden Coupons 28 Stück L 10 Thlr. und 2 L 2 Lhlr. fehlen. — Wir hörten in diesen Lagen vielfach davon reden, daß Lehmann sich im Grfängniß erhängt habe. Wir können demselben auf das Bestimmteste widersprechen. Lehmann beträgt sich ruhig und gleichgiltig, wie dies in seinem Cha rakter liegt, und da er, nach den ausdrücklichen Be stimmungen der Strasprocrßordnung, als todeswürdiger Verbrecher am Lage einfach und des Nachts doppelt an geschloffen ist, auch in seiner Zelle stets zwei andere Ge fangene, die ihr« Strafe abzubüßen haben, ihm gewisser maßen zur Beobachtung und Bewachung beigegeben sind, so dürfte eine Selbstentleibung wohl kaum zu den Dingen der Möglichkeit gehören. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Wenn ein Beamter oder Staatsdiener infolge einer ent ehrenden Criminaluntcrsuchung verurtheilt wird, so kommt in der Regel zu der vom Gericht ausgtsprochenen Strafe indirekt eine noch weit härtere, der Verlust seiner Stellung und seines Broderwerbs dazu. Dieß ist bei den P>ofes- sionisten nicht der Fall; sie können nach wie vor der Ar beit nachgehen, zu welcher sie gesetzlich befugt sind, und die rollende Zeit bedeckt schließlich den früheren Fehltritt mit dem verhüllenden Mantel der Vergessenheit. Anders sollte die- mit dem Schlossergewerbe sein. Dem Schlosser wird bekanntlich viel anvertraut, er kann sich mit An Wendung seiner erlernten Kunst überallhin leicht Eingang verschaffen, und die Gesellschaft darf daher erwarten, daß man zu diesem Metier nur die grundehrlichsten Leute zu- lassk, unnachsichtlich aber sie von der ferneren Betreibung desselben ausschließr, sobald sie der Mißachtung fremder Eigcnthumsrechte einmal überführt worben sind. Denn der Jnculpat, der vorgestern vor dem öffentlichen Gericht stand, war der Schlossergeselle Jos. Mor. Fr. Böhme von hier, zur Zeit 26 Jahr, der seit dem Jahre 1854 wegen Eigenthumsvergehen jetzt bereits daS achte Mal in Unter suchung genommen, zuletzt sogar mit A,beitshausstre?e be legt worden ist. Dennoch hatte er nach seiner Mitte Ja nuar d. I. erfolgten Rückkehr von dort wieder Arbeit als Schlosser gesucht, freilich aber wenigstens hierorts nicht gefunden, da er den Meistern bekannt ist. Die Folge da von war, daß er am 26. Januar wegen zwecklosen Um« hertreibens auf 14 Tage in die hnsige Arbeitsanstalt ge- steckt wurde Nach seiner Entlassung von dort war eS ihm gelungen, von einer gewissen Krau Sennewald in Quartier genommen zu werden, woselbst er mit dem Privatcopisten Schmutzer und dem Lischlergesellen 'Rei chel eine und dieselbe Kammer bewohnte. Am 16. Februar ds. I. schon stahl er auö Schmutzers Koffer, dessen Schloß er schon vorher sachverständiger Weise als „Katzenköpf" bezeichnet hatte, mittelst Nachschlüssels einen Rock und aus einem Behältnisse ReichelS dessen silberne Uhr. Beide Gegenstände wurden sofort resp. für 2 Lhlr. und 1 Thlr. 5 Ngr. vermöbelt. Er hatte sich erst aufs Läugnen gelegt, nachher aber, als die Jnzichten zu schla gend gegen ihn auftraten, zugrstehen müssen. Nach A-' kel 300 traf das unverbesserliche Subjekt ein ^ Zuchthaus.
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