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Dresdner Nachrichten : 19.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186004196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-19
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.04.1860
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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Sonnt, bi» 2 u.) angenommen Durch dl» Kal. Post vtl in d« Expedition: JohanneS-Allee —»»Rar " u. Waisenhauistr. 6. Hittedacteur: EllE 0 6 0 k Dl 0 0 ls kll» in» pan». Kg> Post vierteljährlich Eln^tln» Nuvnm» ^ «o. Donnerstag» den 19. April 18«0. Dresden, den 19. April. — Se. Maj. der König ist gestern Mittag 12 Uhr nach Berlin gereist. — Se. Durch!, der Erbprinz Heinrich XIV. zu Reuß-Schleitz und Frau Gemahlin, grborne Herzogin zu Württemberg, Hoh, sind am Dienstag Nachmittag nach Gera abgereist. — Oeffentlichr Gerichtsverhandlungen: Am Dienstag war abermals einer von jenen Tagedieben auf der Anklagebank de- hiesigen Bezirksgericht» zu schauen, welche die unausgesetzte Aufmerksamkeit der Po lizeiorgane in Anspruch nehmen und nach kurzer Freiheit immer wieder in di« sichere Verwahrung der Strafhäuser zurückkrhren. Der Betreffende war der Tagelöhner C. F. A. Kaiser von hier, ein Mensch, der schon als Knabe gestohlen und die Kinderbefferungsanstalt Hierselbst frequen- rirt hatte und nach Entlassung auö der Schule auf dem Wege des Lasters so rüstig vorschritt, daß er wegen Un würdigkeit vom Militärdienste ausgeschlossen werden mußte. Seit dem Jahre 1840 ist er dreimal im Lrbeilshause und zweimal im Zuchthause gewesen, und auf die Frage des Herrn Vorsitzenden, wie oft er bereits criminell bestraft worden sei. antwortete er sehr pomadig: .Emaler zehne können'« sein." Am 6. März d. I. in der Nachmittags stunde von 2 bis 3 Uhr kommt die in dem dritten Stock werke des Hauses Nr. 12 auf der Amalienstraße bei ihrer Schwester wohnende Fräulein Naumann in die ihr gehö rige, unter dem Dache befindliche Bodenkammer, um dort irgend etwa» zu holen, als sie schon beim Hcrannahen an die Lhüre bemerkt, daß das vor derselben angebrachte Vorlegeschloß an der Kettel herunterhängt. Schon jetzt staunend, drückt sie die Thürklinke auf, aber wer beschreibt ihr Entsetzen, als sie in der Kammer einen fremden Kerl, dessen Li inwandschürze seinen Stand bekundet, vor dem offenen Kleiderschranke stehen sieht. Obschon, wie sie selbst gestand, in voller Angst, richtet sie doch an den Eindring ling die Frage: „WaS machen Sie denn hier?" und er antwortet: .Nichts, gar nichts, ich habe nichts", entfernt sich aber schleunigst durch die Thür die Treppe hinunter. Und in der That hat er auch nichts in den Händen, was auf einen geschehenen Diebstahl für den Augenblick schlie ßen läßt. Jndeß wächst dem Mädchen nunmehr der Muth und sie ruft um Hilf«. Auf das Geschrei tritt deren Schwester in de« Augenblick« unten aus der Thür, als der Kerl eben vorübergeht, und al- sie ihn anhalten will, ruft auch er ihr zur .Lassen Sie «ich doch gehn,, ich habe ja nicht«!" Die in der zweiten Etage wohnend« Madame Görlich hatte schon vorher, und zwar bei dessen Heraufgehen, den ihr sehr verdächtig vorkommenden Men- schen durch da« Vorsaalthürfenster sehr genau beobachtet und sah ihn auch jetzt wieder, durch das Geschrei über sich aufmerksam gemacht, eiligst bei ihr vorbei di« Treppe hinabschlüpfen. Der Vogel war nun auSg. flogen und auf angestMe Nachforschungen in jener Kammer ergab sich, daß ein Kleid und zwei Betttücher fehlten (zusa«««« auf Yen Werth von 3 Thlr. 10 Ngr. veranschlagt), di« der Dieb wahrscheinlich lim den Leib gewickelt und unter sei- , nem Rocke verborgen hatte. ES erfolgte nun Anzeige bei der Polizei, und diese erkannte sofort aus der Personal beschreibung unk art der elgrnthümlichen Art und Weise, wie der Diebstahl auSgeführt worden, den ihr wohlmar- kirten Kaiser. Bei der sofort erfolgten Arretur leugnete er die That hartnäckig, wobei ihm zu statten kam, daß er das Gestohlene schon vertrieben haben mochte und, man nichts bei ihm vorfand. In der Hauptverhandlung aber wurde sein LäugnungSsystem gänzlich zu Schanden. Denn die zum Beweise seines slibi (AnderSwogewesensrinS) von ihm aufgerufenen Zeugen ließen ihn nicht nur vollständig sitzen, sondern es recognoScirten ihn auch die erwähnten drei Frauenzimmer auf das Bestimmteste als den Mann, der am 6. März in so unberufener Weise sich in ihrem Hause befunden hatte. Daher erklärte denn auch Herr Staatsanwalt Held den JndicirnbeweiS al« vollständig erbracht, und Kaiser muß in Folge dieses abermaligen ausgezeichneten Diebstahl« nach Art. 300 wiederholt ein Jahr in« Zuchthaus. — Herr Bogumil Dawison, der sich einige Lage auf der Durchreise hier aufhielt, gastirt gegenwärtig in Prag. — DaS „Dr. I." enthält einen langen Artikel: »Einige Mittheilungen über die Ausführung deS Gesetzes, i das Jagdrecht auf fremdem Grund und Boden betreffend, : vom 25. November 1858". Darnach darf das betr. Gesetz als vollständig durchgeführt betrachtet werden und hätten sich di« bei dessen Durchführung erzielten Resultate j noch günstiger gestaltet, als bei Verabschiedung deS Ge setzes zu erwarten stand. Im Ganzen sind 58S2 einzelne Jagrechte angrmeldet und von diesen 140 nicht abgelöft, sondern an di« früheren Berechtigten zurückgegeben wor den. DaS.AblösungScapital für sämmtliche zur Ablösung
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