Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186004205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-20
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.04.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lu >> Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. L7.!,ttS-?NL (Gönnt, bi- 2 U ) angenommen . Durch dt« Kal. Post vierteljährlich in der Expedition: Johannes-Allee ' r»Rgr. Einzelne Rummrm u. Waisenhausstr. 6. Mitredacteur:LyeooorDrovisch. 1 Ztgr 1" Freitag, den 2V. April 186«. Dresden, dm 20. April. — Testern wurde auch in der hiesigen Kreuzschule Melanchthon gefeiert. Zuerst sang der Sängerchor daS „kooe quomoäo moritur justus^. Dann schilderte Herr ü. Götz die Wirksamkeit des großen Reformators vor« zugsweise in seinem Verhältnisse zu Luther. Dcr von den Chorschülrrn gesungene Choral: .Jesus, meine Zuversicht" schloß die Feier, welcher Herr Oberbürgermeister Pfoten« Hauer, Herr Consistorialrakh 0. Kohlschütter und Herr Stadtrath Gehe beiwohnten. — Der hiesige Pädagogische Verein beging seinerseits die Gedächtnißfeier MelanchthonS durch eine geistlich? Musikaufführung in der festlich erleuch teten Frauenkirche am vorgestrigen Abende. DaS Pro« gramm ist in diesem Bl. wiederholt abgedruckt gewesen, und so erwähnen wir nur im Allgemeinen, daß die Auf« sührung eine der Bedeutung der Feier angemessene und erhebende war. Die Directum des Requiems hatte Herr I. T. Müller, Dirigent des .OrpheuS", während unter Leitung des Herrn Musikdirektor Otto das Kreuzchor Vom sanote Spiritus vortrug. Fräulein Jda Dannemann auö Elberfeld (während der letzten Saison beim Gewand- haußconcert in L-ipz'g engagirt gewesen) sang die zwei Solovorträge mit schöner und in den weiten Räumen der Kirche zur Geltung kommenden Stimme, und die Orgel« Partie zum Choral wurde vom Herrn Stephan mit Ge« schmack und Geschick «xecutirt. Summa: es war diese Aufführung eine sehr würdige Einleitung d«S Melanchthon- GedächtnißtageS. — Zur Rangliste der k. sächs Armee für das Jahr 1860 ist soeben der erste Nachtrag erschienen, welcher bis zu den neuesten in der Armee stattgehabten Veränderun« gen reicht. — Zu der Versteigerung der Gemälde auS den Vor- räthen der hiesigen k. Galerie, welche am 16 , 17. und 18. April stattfand, hatten sich besonders viel auswärtige Käufer eingefunden. ES wurden vrrhältnißmäßig hohe Preise gezahlt. Ein Bild von einem unbekannten Mei ster wurde für 150 Lhlr., rin Lukas Cranach für 104 Lhlr. und «in Louis Sylvestre für 81 Lhlr. losgrschlagen. Eme Partie Gemälde von Anton Kern waren vor der Versttigerung wieder zurückgenommen worden. — Oeffentlich« Gerichtsverhandlungen fin den statt: Freitag den 20. April Vorm. 9 Uhr Verhand lungstermin in Privatanklagesachen zwischen Ludwig Wil helm Tischer in Dresden und Friedrich Eduard Jäger daselbst. Vorm, halb 11 Uhr desgl. zwischen Friedrich Gotthelf Partzsch und Carl August Schramm aus Tha- rand. — Vorm. 11 Uhr desgl. gegen Carl Leberecht E»r« lich wegen Diebstahls und Betrugs. — Vorm, halb 12 Uhr deSgl. gegen Johann Gottlob Schlemig wegen Wu cher. — Sonnabend den 2l. April Termin zu Abfassung eines Erkenntnisses wider Carl August Kuntzsch aus Nir- derpesterwitz wegen Diebstahls. — Mittwoch den 18. d. M- stand der 26jährige, mit seiner Ehefrau in de« Scheidung liegende Bäckermei ster Herrmann Emil Ackermann vor den Schranken drS ErimtnalgerichtS. Zn Pottschappel alS Bäckermeister etablirt, bezog er die Märkte mit Pfefferkuchen- und Con« ditoreiwaaren. Da er jedoch die hierzu erforderliche Concession nicht erlangte,*) seine Bäckerei in Pottschappel aber ihm den erforderlichen Lebensunterhalt nicht gewährte, sah er sich genöthigt, wieder als Bäcker geselle zu arbeiten und sich an verschiedenen Orten Con dition zu suchen; allein er scheint auf diese Weise immer Weiter und weiter herabgekommen und sehr bald auf dem Punkte angelangt zu sein, wo Frieren und Hungern selbst festere Grundsätze, als der Angeklagte gehabt haben mag, zu erschüttern und sehr bald gänzlich zu be seitigen Pflegen. Der Angeklagte war in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar d. I. in das Haus rinrS seiner früheren Prinzipale, des Bäckermeisters Hesse in Cossabaude, und zwar durch das unverschlossene, zum Schieben ringe« richtete Fenster eingestiegen und hatte daselbst, nachdem er vergebens versucht, den Geldkasten mit dem aus der Küche herbeigeholten Beile zu öffnen, aus einem anderen unver schlossenen Kästchen ungefähr 5 Thlr. baareS Geld, sowie aus der Stube selbst einen HauSprlz, einen Shawl und ein Taschenmesser entwendet, bei dieser Gelegenheit auch eine Vorgefundene Flasche Landwein, einen marinirten He ring und eine Semmel gleich an Ort und Stelle verzehrt. Uebrr jener Arbeit und dem darauf folgenden Souper waren seiner eigenen Angabe nach ungefähr 2 Stunden verflossen und er nahm jetzt seinen Rückweg wieder durch dieselbe Oeffnung, wo er ringestiegen war. Jndeß wurde *) Hoffentlich werden die Schranken bald fallen, welche zur Zeit so manchen bestrebsamen Menschen hindern, sich, lediglich des halb, weil ihm an sich ganz unhaltbare Berbielu»g«rrchte entgr- genstehen, sein Brod auf irgend ein, beliebige, wenn nux ehrliche Weise zu verdienen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite