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Dresdner Nachrichten : 11.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186005113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-11
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.05.1860
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Tageblatt für WS!r?«LW Unterhalt«»« und Geschäftsverkehr. <»«».. «»tck» r»,« -imiiii»-«« I»«»dor vr««isq. iS». KreitaS, den 11. Mai 18««. Dresden, den 11. Mal. — Ge. Exc. der Herr Staat-minister -reih. v. Frie se«, welcher am Dienstag fich nach Leipzig begeben hatte, vm daselbst die dem k. Finanzministerium unterstehenden Behörden und Anstalten zu inspiciren, ist vorgrsternAbend von dort zurückgekehrt. — Veffentllche Gerichtsverhandlungen: An der Mittwoch befand sich der ehemalige Gutsbesitzer E. G. Frank« au- Mohorn vor dem öffentlichen Gericht, angeklagt der Fälschung und des betrügerischen Banke rott«. Der Mann liefert« ein traurige« Beispiel davon, wie «tan au« einer behäbigen Lage Shells durch eigen« Unbesonnenheit und unnkiärlichen Leichtsinn, theil- durch WuchrrhäNde ln verhältnißmäßig kurzer Zeit zu Mangel und Verarmung herabstrigen kann. Denn ursprünglich war seine Situation «in« solche, daß er bei ordnungsge mäßem Haushalt sich heute noch ganz wohl befinden könnte, indem er sein väterliche- Gut nur mit geringer Hypothekenschuld übernommen hatte und auch da- Ein bringen der Krau «in sik solche Verhältniffe nicht unbe trächtliche« war. Jetzt ist Alle- spurlos verschwunden und auf eine weise verwirtschaftet worden, di« freilich ihm selbst «ine nicht geringe Verschuldung aufbürdet. E- trat nicht recht deutlich hervor, wie iS gekommen, daß er schon wenige Jahre nach Uebrrnahm« de- Gute- in fortdauernd« Geldverlegenheiten gerieth. Man wird die- an betreffen der HrimathSstell« wohl am besten zu brurtheilen wissen. So viel aber wurde kür, daß er nach und nach ein be dauernswerte- Opfer wucherischer Spekulationen gewor den war. So hatte er z. B. ein« gegen Wechsel erhal ten« ursprüngliche Summ« von SOO Lhlrn. durch soge nannte Prolongation im Laufe von 2 Jahren auf 2000 Lhlr., eint dergleichen von 700 Lhlrn. auf 8000 Lhlr., und eine dritte von 340 Lhlrn. auf 800 Lhlr. heran wachsen und diese letzteren Beträge sämmtlich (zusammen S800 Lhlr. anstatt wirklich empfangener 1340 Lhlr) hy pothekarisch auf sein TrundstülkSfolium «intragen lassen, außerdem aber auch sonst vielfach mit Wechselschulden manipulirt, so daß er an sogenanntem DiSconto, .Schaffe- gelbem* (unter denen einmal bei einem Wechsel im Be trag« von 1200 Lhlrn, in wahrhaft beffviellosrr Weise 400 Lhlr. figuriren), Advokaten- und Gerichiskofien im Laufe der Zeiten enorme Summm verloren haben mag. Zuletzt, als der Eredit schwächer wurde, half er sich da durch, daß er di« bürgschaftlich« Mitunterschrift seiner Ehefrau bei einigen Dokumenten im Besammtbrtragr von 400 Lhlrn. fälscht« oder fälschen ließ, durch solche« Fat- sum aber die betreffenden Darleiher zur Borst,eckung der in Krage stehenden Summen veranlaßte. Diese konnten aber später auch so kein Geld bekommen, denn bekanntlich gilt die Bürgschaft der Ehefrau nur dann, wenn sie vor Gericht vollzogen wurde. Heiterkeit erregt« hierbei de, Umstand, daß der eine der Zeugen, der alt« AuSzügler Jäkel, bei seiner Relation über dl« fragliche DarleihungS- geschichte sich aller Augenblick« nach link- an dm Znrul- paten mit den Wortm wendete: .kannst« dar leekenl' wa- diesem jedoch gar nicht einsiel. Roch war er beschul- digt, nach erfolgter Josolvenzanzeige ein« Summe von 40 bi« 50 Lhlrn. vereinnahmt, mithin der EoncurSmaffe! ent zogen zu haben. Die Beweisaufnahme ergab aber, daß dieS am einem Sonntag« vorher geschehen war, und zwar auf eine Weise, welche auch dann die Verschuldung F.'s in zweifelhaftes Licht gesetzt hätte, wenn die Berenmah- mung später geschehen wäre. E, war nämlich dem Schmidt Richter in Mohorn 36 Lhlr. für geliefert« Arbeit und dessen Bruder 4 Lhlr. schuldig gewordrn. Derselbe er fährt nun, daß ihm von einem gewisse» Henk« an jenem Sonntage ca. 50 Thlr. sü, geleistet« Fuhren aUSgrzahlt werden sollten. Da «S damals mit F. natürlich schon sehr wackelig stand, so fand er sich zur rechten Zeit in der Behausung de- AuHahlerS ein und streicht, als schon da« Geld auf den Lisch gezählt daliegt, ohne besondere Um stände zwar nicht 40 Lhlr., aber aus besonderer Eommi- srrativn doch 35 Lhlr. für fich und seinen Bruder weg und macht sich damit bezahlt. Franke läßt sich daS. wrnn auch mit sauerem Gesicht, zwar gefallen, aber Richter hat später da- so kurz vor der JrMvenzerkläruag fich ange- «ignrte Geld an den ConcurSvertreter wieder rinzahlen müssen. Von der Anklage de- betrügerischen Bankerott« wurde F. freigesprochen, wegen der begangenen Fälschung aber zu 1 Jahr Arbeit-hauS verurtheilt. — Au di« k. Polizeidirektion find eine Anzahl Bautz« ner Banknoten, welche von einem 7jährigen Mädchen am 4. l. M. aufgefunden worden sind, so wie ein bereit- am 16. März d. I. aufgefunden«- Lrdrrtäschchrn, einen Füns- thalerschein und mehrere einzelne Münze enthalteüd, abge geben worden. Indem genannte Behörde solche« zur öf fentlichen Kenntniß bringt, fordert dirselbe zugleich die rechtmäßigen EigeNthümer dieser Fundüück« auf, fich bin« men 6 Wochen zu meldet unter dem Bäuerlen, daß nach
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