Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 06.04.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186404065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18640406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18640406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1864
- Monat1864-04
- Tag1864-04-06
- Monat1864-04
- Jahr1864
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.04.1864
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Colmar; etste- AAchospitÄ in Altona, zweite» in Proviantcolonne in Kipsdorf. (Dr. I) —*— In der am 4. April stattgehabten Hauptversamm lung des K. S. Alterthumsvereines hielt Se. Txc. Herr Staats minister von Winter-heim einen höchst gediegenen Bortrag über die älteste Bevölkerung unseres Vaterlandes. Daß alle europäischen Culturvölker aus Asien — und zwar die Germa nen nach Jakob Grimm'S Ansicht um das Jahr 1300 vor Chr. Geb. — herübergekommen sind, ist nachgewiesen. Zuerst kommen zur See die Griechen und Lateiner nach ihren Halb inseln; sodann die Kelten und setzen sich zwischen den Alpen und Karpaten fest, wurden jedoch von den nach ihnen auf dem Nyrdwege zu Lande herziehenden Germanen (den eigentlichen Stammvätern der Deutsch-») verdrängt. — Die ersten Ein wohner Sachsens waren die Hermonduren, ein Zweig des gro ßen Suevischen Stammes; sie haben ihren Namen von ermia d. i. groß, und tour oder äus, d. i. Gebirge, also: die Groß gebirger, und dehnten sich vom Riesengebirge bis zum Thüringer Walde aus. Erst im 6. Jahrhundert kamen die Slawischen Stämme, welche unter Heinrich I. (den s. g Stadtegründer) gründlich geschlagen wurden. Nach ihnen erst traten die Thü ringer auf. — Ueber einen ebenso werthvollen Vortrag Sr. Exc. des Herrn Präs. vr. von Langen« über die Urgeschichte der Stadt Stolpen kann, da derselbe noch nicht zu Ende gediehen, erst später referirt werden. — Wo solche Kräfte für einen wissenschaftlichen Verein wirken, da muß doch Wohl ein Gedeihen ersprießen und Früchte bringen. — 8 Der Wirth des Lincke'schen Bades, Herr Gelhorn, bewirthete am Montag auf die solennste Weise einige dreißig der an diesem Tage hier durchpassirenden verwundeten Oester reicher, die er zu diesem Zwecke mittelst Omnibus vom Bahn hofe abholen und ebenso wieder zurückbefördern ließ; ein splen> dides Souper mit obligatem Wein, Bier, Kaffee und Cigarren versetzte die braven Krieger in die heiterste Stimmung, die sich in den rührendsten Danksagungen gegen den liebenswürdigen Wirth kundtzab. — 8. Die Concerte auf dem Lincke'schen Bade enthalten feit einigen Tagen wieder neue Anziehungskraft durch das Engage ment der Sängerinnen Frau Magsig und Fräul. Schmichow, sowie des Tenoristen Hrn. Hamm, die durch ihre verschiedenen und in ihrer Art recht gelungenen Gesangsvorträge eine ange nehme und wünschenswerthe Abwechslung in das Programm bringen. — Auf dem Eisenbahnzuge, der vorgestern Abend 17 Uhr von hier nach Leipzig abging, brach von dem ersten Personen wagen auf der Brücke bei Trachau die Achse. Während die Locomotive mit den Gepäckwagen bis Kötzschenbroda vorausfuhr, wurden sämmtliche Personenwagen hierher zurückgeschoben und später mittelst einer anderen Locomotive bis Kötzschenbroda nach gefahren. Der Aufenthalt, den der Zug dadurch erlitten, be trug nahezu eine Stunde. — Vor einigen Tagen sind in dem Stalle eines hiesigen Gasthauses zwei Pferde', die einem in der Nähe von Dresden wohnhaften Gutsbesitzer gehören, dadurch verunstaltet worden, daß man aus ihren Schweifen eine größere Parthie Haare ge schnitten hat. Man hat Verdacht auf eine unbekannte Manns person, die sich um die Zeit, wo der Frevel geschehen, in der Nähe des Stalles aufgehalten hat. Jedenfalls mahnt der Vor fall die Hausknechte für die Zukunft zu ganz besonderer Auf merksamkeit, da es leicht möglich in der Absicht des Subjectes liegen kann, die einmal mit Glück ausgeführte Industrie fort- zusetzen. — Eitle Dienstperson, Namens Bergmann, deren Herrschaft auf der Liliengasse wohnt, hat sich gestern Morgen in der Nähe des alten Annenkirchhofs in den Mühlgraben gestürzt; sie ist durch die Brücke durchgeschwommen und erst an den 3 Rosen aufgefangen worden. Ueber das Motiv der That herrscht noch undurchdringliches Dunkel. — -s In Bezug auf die gestrige Notiz über die verschieb denen Dienstmann- und Arbeitsinstitute sei noch zu erwähnen, daß nich» blvs fünf, sondern sechs solcher Institute bestehen. niochr^ArbeitSmann." Im klebrigen find Hon » nur das 1. rothe Dienstmanninstitut, der verein und der grüne Packträgerverein eoneesfionirt. Zu guter Letzt ist noch ein Siebentes zu erwarten, das unten an der Elbe dar Licht der Welt erblicken soll Sieben ist aber eine böse Zahl! Jndeß die Mitglieder von Nr. 7 sollen nur für den Dienst der Elbe, z. B. zum Schiffsziehen rc. destgnirt werden. — In neuerer Zeit ist zwar die Kerkerpoesie etwas in'S Hintertreffen gekommen, im Laufe dieser Tage aber tauchte sie doch wieder auf und zwar in humoristischer Färbung. Der castalische Quell floß auf der Wechselstube; das Resultat liegt sogar in einem gedruckten Programm vor uns, das dem Ver nehmen nach in mehreren Exemplaren an hiesige Bekannte der Concertgeber durch die Post gesandt wurde. Das Programm lautet wie folgt: „Sonntag, Nachmittag 4 Uhr großes Concert zum Besten der Lichtkaffe in den neu dekorirten Sälen Land hausstraße 9, 4 Treppen. Erster Theil: 1. „Die Herren von der Wechselstube" rc. Chorgesang, ausgeführt von säinmtlichen Jnhaftaten. 2- Großes Intermezzo auf 6 französischen Mund- harmonika's mit Guitarrebegleitung. 3. „Du hast ja die schön sten Augen" rc. Sologesang mit Guitarrebegleitung. 4. „Wer Mt denn's Bier umgeschütt't" rc Quartett mit Flöte und Guitarrebegleitung. — Zweiter Theil: 5. „Willkommen, Freunde, freuet Euch" rc. Chorgesang. 6. „Ich bin ein Wechs el:, kennt Ihr meine Schulden" rc. Sologesang mit Guitarre begleitung. 7- „Ei wie ist das Leben schön' rc. Chorgesang mit Instrumentalbegleitung. 8. „Schnaderhüpferl", umgehender Sologesang, ausgeführt von sämmtlichen Wechselinhaftaten. 9. Zum Schluß: „Wir sitzen so fröhlich beisammen" rc. Unter Auftreten des weltberühmten Buschmanns Ali. — Der Mild- thätigkeit werden keine Schranken gesetzt. Die Wechselinhaftaten." — Nahe Neudörfel bei Lichtenstein fuhr am 30. v. M. Nachmittags ein größeres Mädchen einen zweijährigen Knaben in einem Kinderwagen. Um einem mit Bauholz beladenen Wagen auSzuweichen, fährt sie scharf an einen Rand, der Mä zen wirft um, der Knabe fällt heraus unter ein Wagenrad und in demselben Augenblicke wird ihm von demselben der Kopf zerfahren. Frisch, Gesellen, seid zur Hand! Von der Stirne heiß Rinnen muß der Schweiß, Soll da- Werk den Meister loben; so konnte man gestern rufen, als in der Glockengießerei de» hiesigen Zeughauses 8 Glocken auf einmal für 4 Gemeinden bei Freiberg gegossen wurden. Lodernd schlugen die Flammen um den riesigen Feuerheerd, mit mächtigen Hebebäumen schürf ten schwarze Gesellen das weißglühende Metall, und ordnend trat der Meister an die Form. Wie zu einem Kampfe ver theilte er die Gesellen, jeden an seinen Posten, jeden mit Rüst zeug versehen. Jedes Stäubchen ward entfernt, jede Bahn geebnet, und mit pochendem Herzen folgte jeder der zahlreichen Zuschauer dem letzten Werk. Immer tobender brauste das sie dende Erz, da erhob sich der Meister, schweißtriefend, entblößte betend sein Haupt, mit ihm Alle rings umher, dann trat er in die Mitte seiner Gesellen — habt Acht, rief er — und zischend brauste das glühende Metall in die Formen hinein. Wie von siedenden Bächen umgeben, standen Meister und Gesellen in der FeuerSgluth, unaufhaltsam raste das Metall durch seine Gänge, aber mit voller Geistesgegenwart dämmte der Meister den Lauf zur rechten Zeit und lenkte den brausenden Strom in seine Formen hinein. Rauchend in des Henkels Bogen, schießt'» mit feuerbraunen Wogen. Zwei bange Minuten, kaum daß die lautlose Menge zu athmen wagte — eS ist vollbracht, rief der Meister, Gott gebe seinen Segen! Was in de- Dammes tiefer Grube die Hand mit Feuershilfe baut, Hoch auf de- ThurmeS GloSenstube da wird «S von un- zeugen laut. Noch dauern wird'- in späten Tagen und rühren vieler Menschen Ohr, Und wird mit dem Betrübten klagen und stimmen zu der Andacht Lhor. — Man erzählt sich, daß in der vorvergangenen Nacht mittelst ganz besonderer Frechheit ein Restaurateur auf der Frohngasse um die Summe an nahezu 800 Thalern bestohlen Worden ist. Der Dieb hat sich in die erste Etage geschlichen, ist
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder