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Dresdner Nachrichten : 07.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186006070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-07
- Monat1860-06
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.06.1860
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Arsch. tägt. Mora. 7 U. Inserate, ü Spaltzeile S Pst, werden b. Ab. 7 (Gönnt. bis 2 U.) anaenomwen in der Expedition: Johanne««Allee «. Waisenhaulstr. S. i' -.«.'O'plDg sll ^ ' — - Mt, -i'i > l». o tun ii I/, j. HZS7 Unterhaltung und GeschSfiSverkchr. LSUNWLTLUL . Durch die «al. Post viertelMK, .. Mitredacteur: Theodor DkohtflH. r»Rgr. in^elne Nummern Donnerstag^^ttlT^Jum Dresden, dm 7, Juni. — ivrffentlichr GerichtSverhandluflgen: Wer am vorigen Dienstage als Zuhörer in der gegert den Krieg-« reservistrn E. G. Weinert aus Mickten wegen Wechselfälschung abgehaltenen Hauplvrrhandlung zugegen war, konnte sich ein mal in seltener Weise veranschaulichen, wie das vielleicht durch Sparsamkeit und Kleist erworbene Gut rineS Vater- unter den Händen eines verschMenderilchen und leichtsinnigen Söh- neS in kurz«, Zeit spurlos verschwinden kann, selbst dann, wenn der Vater durch testamentarische Verfügung Alles ge- tban zu haben glaubt, um der frühzeitigen Vergeudung durch den ihm vielleicht nicht von der haushälterischen Seite bekannt gewordenen Sohn vorzubeugen. Denn Weinert hatte au- dem väterlichen Nachlaß nicht nur eine Baarsumme. von 500 Lhlrn. erhalten, sondern eS waren auch 2L00 Lhlr. auf der von des sen Bruder im Erbe übrrnommenesi Ziegelei zu Mickten der gestalt hypothekarisch für ihn .feste gemacht" worden, daß er während der nächsten 11 Jahre nur die Zinsen beziehen, bis dahin aber über das Capital weder durch Celsion noch durch Verpfändung verfügen konnte. Außer diesen 2700 Lhlrn. war ihm auch noch fern Anthetl an einer Forderung zugefallen, welche den Wrmert'schen Erben aus einem gegen die Leipzig- Dresdner Eisenbahncompagnie unternommene», aber jetzt noch schwebenden ExpropriqtionSproceß zusteht. Bon allen diesen Geldern nennt Weinert, der zu Anfang dieses Jahres erst in di« KriegSreserve übergetreten «st, auch nicht- mehr das Seine! Er hatte mit dem hiesigen Schär,kwirth Herrn Hahnel in .Stadt Außig" schon währerid der letzten Militairdienstjahr« Bekanntschaft gemacht, und in dessen Besitz scheint nach und nach das Meiste von dem oben angegebenen Vermögen ge langt zu sein. Denn er wohnte bei ihm, so oft er sich auf Urlaub befand, und da mag es herrlich und in Freuden her- geaangen sein. Denn dir Mirthe, die Zeche und andere un beschreibliche GMüff« wohl auch einige gegen den üblichen Zuschlag baar geleistete Vorschüsse ließen WeistertS Rechnungen nach und Nach zu eine, solchen Höhe anschwellen, daß nicht nur die baar aus dem Erbe empfangenen 500 Lhlr. bald alle waren, sondern er auch seinem splendiden Creditgebcr von je- rum einstweilen eisernen Stamme der 2200 Lhlr. trotz der be stehenden testamentarischen Bestimmung zuerst. 1200 Thlr. und schließlich auch noch dir letzten 1000 Lhlr. abträt.' WaS damit für ein Geschähen gemacht worden sein mäg, konnte man in der Hauptverhandlung aus dem Umstande erfahren, daß Hahnel leite Bedenken trug, die letztgenannten 1000 Lhlr. wiederum an den Weiriert'schrn Bruder, der jetzt Besitzer der Ziegelei ist und in 11 Jahren die 2200 Lhlr. auözuzahlrn hat, für 500 Lhlr. zu verkaufen. Nachdem nun W. allr- DiSponiblen sich entäußert hatte, ging eS schließlich in Ermeup- gelung anderwritrn BuccurfeS und bei der Rothwrndigkeit, i der gewohnten Lebensweise noch Möglichst lange zu stöhnen, auch über den Anspruch an di« EiseribahngeselliHaft her. Ep war Herrn Hahnel aufs Neue 350 Lhlr. schuldig geworben, daher überließ er ihm jenen wahrscheinlich nicht ganz faule» Rechtsanspruch für eine Nominalsumme von 500 Lhlrn. un ter Ausstellung einer gerichtlich vollzogenen Abtretungsurkunde jedoch mit der Bedingung, daß ihm Hahnel de» Rest von 150 Lhlrn. wo nicht selbst auSzahle, doch wenigsten- zu deren Her- beiscbäffung behilflich sei. Denn das Geld konnte ja nicht zeitig genüg todtgeschlagen werden. Aber er wartete trotz alle« Andräflgen- vergeblich auf Geld, und so sah er sich endlich genöthigt, sich anderwärts Hilfsmittel zu verschaffen. Er wen-x bete sich deshalb an den Schänkwirt- Herrn Stolle auf der Alaungasse, den er noch von der Soldatenzeit her kannte, her aber auch von Weinens Berhältniß bezüglich jenes Guthaben» an Hahnel schon vorher Kenntniß erlangt halt«. Derselbe er klärte sich zur Vorstreckung von Geldern in kurz auf einander folgenden Fristen bereit, unter der Bedingung jedoch, daß Hah nel d« darüber auszustellenden Wechsel girire. Weinert brachte auch wirklich ledeSnial daS Giro HahnelS herzu, und so. ge schah eS, daß ihm Stolle am 6. Juli v. I. einen Wechsel über 35 Lhlr., am 18. «inen dergl. über 26 Lhlr. und am 25. einen über 28 Thlr. unterschreiben ließ. Für all« drei war als Verfalltag der 6. August bestimmt. In Wahrheit, aber verabreichte er ihm für diese Nominalsummen hloS b«. 25, IS und 22 Lhlr. (in letzterem Falle 14 Lhlr. baar und eine silberne Laschenuhr für den Werth von 8 Lhlrn.); so nach hatte W. auf einen Zeitraum von nur wenigen Wochen anstatt 8V Lhlr. blo» 68 Lhlr. erhalten, Stolle mithin einen Profit von 23 Lhlrn. gezogen, wobei der muthmqßliche Min- derwrrth der Uhr noch gar nicht in Anschlag kommt. Da hier nicht ein sogenanntes Kaufgeschäft, sondern lediglich ein Dqr- lehnSgeschäst mit wucherischen Zinsen in Frage steht, so-At er,, wie zu vernehmen war, demnächst die Einleitung der Crimi- näluntersuchung zu erwarten. Der Zeuge Seidel, der bei An fertigung des ersten Wechsels zugegen gewesen war, sagte ge radezu, W. habe nur 25 Lhlr. verlangt und gebraucht, ade, , .35 hätten müssen geschrieben werden". A'S der verhängniß- volle v. August kam, hatte W. von Hahneln immer noch leb» Geld, er konnte daher nicht zahlen, und da Hahnel sich auch zu nichts verstand, wurde mit der Wechselklage gegen densel ben alS Girant verfahren. Aber, hilf Himmel! er hatte ja die Giros gar nicht geschrieben und beschwor dies in dem detr, Wrchsrlverhör. Natürlich mußte nun D- die Unterschriften desselbtn gefälscht haben und der Lriminalprozeß wurde -egm
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