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Dresdner Nachrichten : 09.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186006096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-09
- Monat1860-06
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.06.1860
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Tageblatt für Lisch, tägl. Mora. 7 U. Inserat«, ä Spaltzeile 5 Pf, werden b. Ab. 7 (Gönnt, bi» 2 ll.) angenommen in der Expedition: Johannes-Alle« u. Waisenhausstr. 6. Untcrhaltmig und GeschäftSverkchr. Mitredacteur: Lheodok DrvKtsiH. Abonn. vierteljährlich 20 Nar. bei unentgeidl. Lieferung in'< Hau». Durch die Kgl. Post vierteljährlich 2»Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. isi. Sonnabend, den 9. Juni 1861>. Dresden, drn 9. Juni. — Se. K H. der Herzog Earl Theodor in Bayern ist am 6. d. M. früh 1 Uhr von Leipzig hier ringctroffen, im Hotel «Bellevue* abgetreten und gestern Mittag gegen 1 Uhr nach Wien abgereist. — Ueber den am 4. d. verstorbenen Generalmajor der Artillerie a. D. H. Schmidt berichtet das „Dr. I.* Folgendes: Der Bkrewigte war 1789 zu Eckardtsberge geboren, trat 1807 als Kanonier in die k. sächs. Armee, ward 1809 Unterofsizier und machte als solcher den Feldzug in Oesterreich mit. Im Jahre 1810 zum Leutnant befördert, nahm er später an den Feldzügen von 1813 bis 1815 Thetl und wurde nach der Schlacht bei Podowna, wo er die Geschütze beim Regiment Prinz Clemens commandirte, mit dem Ritterkreuze des St. HeinrichsordrnS decorirt. Ebenso zeichnete er sich im Gefecht bei Kalisch und in der Schlacht bei Bautzen aus. Im Jahre 1818 avancirte er zum Oberleutnant und 1827 zum Haupt mann (und ward ihm im letztgenannten Jahre das Commando der Lrainbrigade übertragen, welches er bis 1849 führte und während dieser Zeit diese auf ein« vorzügliche Stufe der Aus bildung brachte), 1838 zum Major, 1846 zum Oberstleutnant, 1849 .zum Obersten. Während der Maltage übernahm er, nachdem der General HomiliuS geblieben war, das Commando der Artillerie und wurde 1850 Generalmajor. Unter seiner Direktion fand die Verschmelzung des Trains mit der Artil lerie statt und er ward für die Verdienste, die er sich bei die ser Reorganisation und überhaupt erworben, von Sr. M. dem Könige mit dem Comthurkrcuz zweiter Classe deS Verdienst ordens geehrt. Im Jahre 1851 in den Ruhestand getreten, ward er 1856 von einem Schlaganfalle getroffen und'war von da an etwas gelähmt, bis nach kurzem Krankenlager am 4. Juni d. I. ein« Lungenentzündung seinem Leben ein Ende machte. — Nachdem di« Arbeiten der Commission zur Bera- thung eines bürgerlichen Gesetzbuchs für das Königreich Sachsen uunmehr vollständig abgeschlossen worden sind, dürste eine Uebersicht über den Gang und Umfang derselben nicht ohne Interesse sein. Die Berathung über den Entwurf des bürgerlichen Gesetzbuchs umfaßte fünf Conferenzperioden, welche 229 eigentliche Commissionssitzungen und 83 Redac« tionösitzungen in Anspruch nahmen. Die erste dieser Sitz ungen ward am 24. Jan. 1856, die letzte am 3. April 1860 gehalten. Die Superrrvision erforderte 16 Sitzungen und ward am 24. Mai 1860 beendigt. Hiernach sind über haupt 328 Sitzungen gehalten worden. Den Vorsitz in der Commission hat ununterbrochen Se. Exc. der Herr Ober- appellationSgerichtSpräsident wirkliche Geh. Rath v. v. Langen» geführt. Die sämmtlichen Protokolle, 328 an der Zahl, sind von dem Oberappellationsgerichtssecretär Jährlichen abgrfaßt wor den. Am 4. Juni 1860 ist der vollständig redigirte Entwurf mittelst Vortrags des Herrn Vorsitzenden an das königl. Mi nisterium der Justiz gelangt. (Dr. I.) — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Zwei Kellner, Karl Heinrich Fritzsche und E. W. Elsing, beide auS Leipzig gebürtig, standen vorgestern unter der Anklage wegen Diebstahls bez. Beihilfe vor dem öffentlichen Gericht. Der Erster« sungirte als Oberkellner, der Zweite, z. Z. 16 Jahre alt, als Lehrling bei dem Herrn Hotelier Kornau in »Stadt Paris* hierselbst. Der kleine E. hatte sich zur Beihilfe an d«S Elfteren verbrecherischen That IheilS durch dessen Autori tät, theilS durch die ihm von Fritzschen gemachten ZukunftS- ausfichten verführen lassen und erschien als ein ganz schuldlo ses, unverdorbenes Bürschchen, das mit der Wahrheit hell und gerade herausging. Fritzsche halte nämlich beschlossen, sein Glück in Hamburg zu versuchen, dem Eldorado der Kellner. Hierzu aber brauchte er Mittel, denn obschon Leute seines Gewerbes und seiner Stellung sich in der Regel etwas zu er sparen pflegen, so scheint doch in seinem Beutel sich mehr Ebbe befunden zu haben als Fluth. Leute von zweifelhaftem Ge wissen Pflegen in solchen Fällen rS mit dem Mein und Dein nicht so genau zu nehmen, und so beschloß er, mit dem Gute seines Prinz pals sein eigenes Manko auszugleichen. Er wußte, daß derselbe in einen Schrank deS SpeisisaaleS zuweilen die vereinnahmten Gelder zurückzulegen pflegte, und auf dessen lockenden Inhalt war daher sein Absehen gerichtet. Aber wie hineinkommen? Das war die schwere Frage. In diesem Di lemma wendete er sich an Elsing, vertraute sein Vorhaben die sem an und lockte den bedauernswerthrn jungen Menschen mit dem goldenen Berge, ihm, wenn er nach Hamburg käme, auch ein vortheilhafteS Unterkommen zu verschaffen. Dieser genügte daher dem Ansinnen de» Herrn Oberkellners, zu probiren, ob unter den ihm zugänglichen Schlüsseln einer zu dem besagten Schranke passe. Unglücklicher Weise ward rin solcher gefun den und dieser Fritzschen bezeichnet. Mit Hilfe dessen holte sich dieser nun einmal 2 Ducaten und ein andermal 1 Duca- ten aus dem Schranke, eScamotirte auch fast um dieselbe Zeit eine Flasche Wein, die der Inhaber eines Zimmers nach einem mit etnigrn Herren eingenommenen Mahle übrig gelassen hatte. Die Ducaten wurden an irgend rin stilles Plätzchen seiner Wohnstube, der Wein in dem Kamin in Sicherheit gebracht. Doch der Prinzipal war deS Verlustes gewahr worden, die Ducaten wurden in ihrem Asyl entdeckt und auch die verein samte Flasche kam wieder aus ihrem dunklen Versteck, er selbst aber wurde, da rS entweder nahe log, «er den Diebstahl be-
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