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Dresdner Nachrichten : 02.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186007023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-02
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1860
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schönen Erfolg mehr sich selbst, als seiner Rolle; Frl. Berg als Wittwe Grimminger — wie immer in derartigen Birch- Pfeiffer'schen Fraucnrollen — unübertrefflich. Auch des affec- tirten Gecken in der kirschrothen Montur und des schwerfälli gen von Löwenfeld, von den Herren March ion und Wal ther repräsentirt, sei noch mit bestem Lobe «wähnt. Frl. Löhn als Rosa — ganz rosa, sonst aber mehr Prosa. Q.*" Feuilleton und Permischte-. * Garibaldi und die Andern. Wie gern brächten sie ihn um seine glänzenden Erfo'gc und seine unwiderstehlichen Siege. Seine Feinde, denen er in offener Feldschlacht gegenübcrsteht, und seine Freunde, denen er zu mächtig anwächst und die es nicht lei den können, daß ein einfacher Soldat in den Himmel wachse, was gäben sie darum, wenn es eines Tages hieße: .Gestern Mittag fiel Garibaldi auf den glücklichen Gedanken, sich ganz vom Kriegshandwerk zurückzuzichen!" Aber diese Nachrcht kommt nicht, er aber selbst, und immer neue Siege flicht er in den Jmmortellen- kranz seines Ruhmes. Wie gern brächten sie ihn auf die Seite der Royalisten, um dort mit ihm ein Wörtchen im Vertrauen zu reden, da es auf den Preis nicht ankommcn kann. Aber Garibaldi ist leider ein Charakter, weder durch Geld noch durch Dolche zu bestechen, und seinem Freischaarenhut gegenüber ist Alles nur ein schwacher, „letzter Versuch". Wie gern gäben sie ihm den Rest sämmtlicher Staatskassen Siciliens, um ihn los zu werden. Wie gern brächten sie ihn um Alles in der Welt dazu, sich auf einen Waffenstillstand von mindestens drei Jahren einzulassen! Aber was helfen fromme Wünsche? Sie fühlen cS wohl, ihre letzte Stunde hat geschlagen, denn sie sind cs auch. Ich aber kann nichts thun, als mich ungeheuer darüber freuen, ein „Lviva üüritisllli!'' rufen und, indem ich mir eine gute Cigarre anzünde, wünschen: Sanft ruhe ihre Asche! Falstaff. * Klassischer Mahnbriefsteller, allen Modewaaren- händlern ein kleines Ultimogeschenk: 1. Madame! Schiller sagt: Das Leben ist der Güter Höchstes nicht, Der Nebel Größtes aber ist die Schuld von 23 Thlr. 8 Ngr., um die ich Sie nun schon sechsmal ernst lich gemahnt habe. Ich bitte um endliche Abmachung. 2. Geehrte Frau Doctorin! Sie kennen die schönen Worte Leonorens an Torquato Tasso: Willst Du genau erfahren, was sich ziemt. So frage nur bei edlen Frauen an. Und deshalb frage ich bei Ihnen an, ob es sich ziemt, daß Sie meinem gebildeten Hausknecht die Thür weisen, wenn er die 130 Thlr. für die beiden Seidenroben cinkassiren will? Geschieht dies auch heute, so wRde ich die Rechnung einem Advocaten übergeben. 3. Lieber Herr Meyer! Göthe läßt in seinem Faust-Vorspiel den Direktor sagen: Greif' nur hinein ins volle Menschenleben, Und wo Du'S packst, da ist'S interessant. Auch ich habe also zu dem Polizeioffizianten gesprochen, als ich ihm den Freizettel auf Sie übergab. Wenn Sir nun diesen Griff für nicht so sehr interessant halten sollten, wie Göthe, so senden Sie mir heute bis 5 Uhr die 112 Thlr. nebst Kosten. * Ein telegraphischer Bock. Unlängst befand sich ein Wiener Handelsmann längere Zeit in Geschäften zu Mün chen, und ein Wiener HandlungShauS, das von ihm «inen Wechsel in Händen hatte, ließ durch seinen Advocaten einen provisorischen Wcchselarrcst über ihn verhängen, was durch eine telegraphische Depesche geschah. Da wird auf einmal der arme Wiener ganz malitiös aus seinen baierischen Bierträumen her- ausgerisse», von GcnSd'armen erfaßt und ins Eriminalge- fängniß abgcführt. Weshalb? Alles dieses durch ein Ver sehen in der bezüglichen telegraphischen Depesche, wo statt dem Worte Wechselt» etrag das Wort Wechsel betrug stand. Der Jrrthum erklärte sich erst später, nachdem der Wiener „ge brummt" und ein Verwandter bereits den Wechsel gedeckt hatte. — Neue Art, sich seiner Schulden zu entledi gen. Ein Neger, der viele Schulden gemacht hatte und häu fig um Bezahlung angegangen wurde, ließ sich taufen. Als sich seine Gläubiger wiederum einstellten und auf Zahlung dran gen, sagte er: „Ich bin ein neuer Mensch geworden; Ihr habt an den Mortli (dies war sein Hcidcn-Name) Forderungen, der Mortli aber bin ich nicht mehr und für einen Andern be zahle ich nicht." * ES giebt eine Art Theaterstücke, die nicht ausgcpfiffen werden können, und zwar aus dem sehr natürlichen Grunde, weil cS unmöglich ist, beim Gähnen zu pfeifen. * Land- und Gartenbauer machen wir auf das vom Zwickauer Verein zur Verbreitung guter Volksschriften ver sendete Buch aufmerksam, welches den Titel führt: .Kurze An leitung zum Gemüsebau in Deutschland, von I). C. Löffler." Tausende werden in dieser trefflichen Schrift Belehrung finden und zu der Ueberzeugung gelangen, daß ihr alter Schlendrian weichen muß, wenn sie ihren Boden drei- bis vierfach höher nützen wollen, als es bisher geschehen. * Der November heißt bekanntlich auch der „Wind monat". Für die italienische Schauspielerin Ristori und ihre mehr als mittelmäßige Gesellschaft wird er sich aber durch aus nicht windig gestalten, denn der Intendant der kaiserlichen Theater zu Petersburg, Graf Eaburow, hat die Ristori mit den Ihrigen zu einem Gastspiel für Monat November enga- girt, wofür die Summe von 300,000 Frs. gezahlt wird. Also mehr denn 75,000 Thlr. in Zeit von vier Wochen. * UeberallConcurrenz und Besser machen, selbst unter den Seiltänzern, wo bisher der bekannte Blondm als der Erste glänzte. Aber auch dieser hat seinen Rival in einem ge wissen De Lare gefunden. Auf einem Seile von 600 Fuß Länge überschritt er den Passaic unter Tausenden von Zuschauern, als er aber in der Mitte angrlangt war, machte er Halt, ruhte aus und verweilte mehrere Minuten. um sich in hieser Stellung — photographiren zu lassen. * Der Gesundheitszustand der Armee, schreibt man aus Berlin, soll viel zu wünschen übrig lassen. Bei ei nem Armeebcstande von 180,000 Mann giebt es durchweg mo natlich 24—25,000 Kranke, was zu den ernstesten Bedenken heraus ordert. Man schreibt die Ursache der nicht ausreichen den Ernährung zu. ßlieelerl»!;« «sods. Feine. sowie in Flaschen und Kannen von 6 bis 12 Ngr Landhausstr. I, I. Etage, empfiehlt ihre vorzüglich schonen Weine im Eimer von 13 bis 24 Thlr. SSr. Ein Helles Gewölbe, weiße und rothe, » Eim. 14 Thlr., Kanne 6 Ngr., empfiehlt als vorzüglichen Traubenwein G Ramsch, Amalienstraße Nr. 7. 2 Fenster guter Lage, Maritllstraßt, ist Mi- chaelis d. Z., oder nach Uebereinkommen früher, für 60 Thaler zu vergeben. Adressen posts ivstsnto wird Näheres erfolgen. Vvrzunehmcnder Baulichkeiten halber habe ich meine bisherige Wohnung auf der Pr a g e r- straße aufgegeben und wohne von jetzt an Lültichaustraße Nr 3, 1. Etage. str. Mi st Karl Weller, Prakt. Arzt und Augenarzt. Sprechstunden von 9—10 und 2—3 Uhr. K. Alterthumsmuseum (i. Palais d. gr. Garten») v. 8—IS, Nachm, v. 3 Uhr. Eintritt Person 5 Ngr-
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