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Dresdner Nachrichten : 12.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186007124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-12
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.07.1860
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Tageblatt fSr «rsch.tägl. Mora. 7 U. M.' ' Inserate, s ^paltzeile 5 Psi, werden b. Ab. 7 (Gonm. bi» 2 U.) angenommen in der Expedition: Johannes-Alle» u. Watsenhaulstr. S. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor DroKtslH. «bonn. vierteljährlich ro Rar. bet unentgeldl. Lieferung in'S -au-. Durch die -gl. Post vietteljährlich r»Rgr. Ein,elne Rümmer» 1 Ngr 184. Donnerstag, den 12. Juli Dresden, den 13. Zull. — Sr. Maj. der König hat dem Einnehmer bei dem Un- tersteueramte in Oschatz, Rendanten Christian Heinrich Wilhelm Berger die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Gold verliehen — Der Prinz Albrecht von Preußen, welcher nach ^ einem Besuch bei der Kaiserin Mutter in Wildbach nach Dresden zurück- gekehrt war, ist am Dienstag Abend nach Ungarn abgereist, wo er einige Wochen zum Gebrauch einer Badekur verweilen wird. In demselben Bade hatte der Prinz schon vor einigen Jahren sei« «en Aufenthalt genommen. — Der Prinz Löwenstcin ist vorgestern Abend von Berlin hier eingetroffen. — Oeffrntliche Gerichtsverhandlungen: Am Dien stage gab es bei der öffentlichen Hauptverhandlung einen Jn- dicienbeweis, der für den eingefleischten Juristen ein wahre- Gaudium war. Der betr. Jnculpat, C. G. Sickert aus Crel- lenhain, in Moritzburg erzogen und zuletzt in seinem Heimaths- orte Mügeln wohnhaft, laugnete alles ihm Beigemessene stand haft und ließ sich Alles beweisen Seines Zeichens eigentlich Dienstknecht, hatte er im Arbeit-Hause, woselbst er im I. 1856 wegen Diebstahls auf 15 Monate für die menschliche Gesell schaft einstweilen unschädlich gemacht worden war, das Cigar- renmachen gelernt und war seit 1858 einer von den vielen Schößlingen, welche aus jener Anstalt als Cigarrenmacher über all hin verpflanzt zu werden pflegen. Im vorigen Jahre fing er an, da- Geschäft selbstständig zu betreiben und mit seinem Fabrikat auf die Märkte zu ziehen. Sein Gewerbe mußte gut gehen,' denn er machte ziemlichen Aufwand. Da aber ein der artiger Verdienst von Anderen schwer zu berechnen ist, so blieb er von der Polizei unbehelligt, obschon er im vorigen Jahre wegen eines in Casabra vorgekommenen Einbruchsdicbstahls in Untersuchung genommen wurde, bezüglich dessen er jedoch in Mangel ausreichenden Beweises freigesprochen .worden ist. Am 13. Oct. v. I. war nun in der Behausung des Gutsbesitzers Menzel zu Wilschdorf bei Moritzburg e>n frecher Einbruch ver übt worden. Der Dieb hatte sich während der Nachmittags stunden, wo alle Bewohner derselben auf dem Felde beschäf tigt waren, in das offen stehende Gehöfte geschlichen und war durch eine Nebenthür in das Haus gekommen. Dort hatte er in dem Stockwerk zwei Kammern vermittelst eines Eisens, das er im Hause gefunden, gewaltsam aufgesprengt, und mit der Art und Weise, wie die Landleüte ihre Habseligkeiten zu ber- gen pflegen, genau bekannt, eine förmliche Wühlerei in Kisten, Kasten und Betten begonnen. Wirklich war es ihm gelungen, 50 im Bettstroh verborgene Thalrr auszugattern und in einer Lade anverweite 4 Thlr. 15 Ngr. zu entdeckte. Mit diesen hatte er sich ganz sachte aus dem Staube gemacht, und kein Mensch wußte, wer es gewesen sein könnte. Aber der hinkende Bote kam nach. Am 4. April d. I. war in Kötzschenbroda wenige Tage nach dem dortigen Jahrmärkte in ganz gleicher Weise ein Einbruch verübt worden. Doch hatten die Thüren dort den Instrumenten des unberufenen Eindringlings wider standen, er hatte kecklich eine im Gehöfte gefundene Leiter an das Kammerfenstcr gelegt, dasselbe beseitigt und war auf solche Weise am Hellen lichten Tage eingestiegen. Sein Lohn waren circa 55 in einer Kommode aufgefundcne Thaler. Nun aber war Sickert, der früher in Kötzschenbroda gedient hatte und mehreren Leuten, die ihn auch am Jahrmärkte feilhaltend ge sehen, bekannt war, an jenem Tage und zu derselben Nach» Mittagsstunde, wo der Diebstahl ebenfalls in Abwesenheit der Bewohner »erübt worden war, von verschiedenen Leuten bemerkt worden, wie er in da- Gehöfte gegangen und von da später wieder herausgekommcn war. Da sofort an die Polizeibehörde seines Orte- Anzeige erging, so wurde zwar bei ihm AuSsu« chung gethan, es fanden sich aber nur circa anderthalb Tha ler in seinem Besitz vor, und da er den'R>iebstahl läugnete, mußte der Beweis gegen ihn geführt werden. Der Umstand, daß der Diebstahl ganz auf ähnliche Weise wie der in Wilsch dorf verübt, namentlich ebenso „gewühlt- worden war, lenkte nun auch bezüglich jenes den Verdacht auf ihn, und die wäh rend der Voruntersuchung an Gerichtsstelle und jetzt zur Haupt verhandlung berufenen Zeugen aus Wilschdorf erkannten in ihm eben denselben Mann, der damals mit ihnen gesprochen, sich für einen Fleischer ausgegeben und gefragt hatte, ob irgendwo ein Stück Rind zu verkaufen sei. Namentlich war er vor Be gehung des Diebstahls in dem Menzel'schen Gute erschienen und hatte mit der Frau Menzel gesprochen, welche in ihrem kau derwelschen Jargon mit Bestimmtheit versicherte: „der Mensche is's!" Er aber behauptete, trotzdem, daß ihn außerdem noch mehrere Zeugen recognoscirten, kühnlichst, noch nie in seinem Leben in Wilschdorf gewesen zu sein, und nahm es höchst übel, als Frau Menzel ihn mit dem traulichen „Du' regalirte, in dem er meinte, er hätte noch nicht mit ihr Brüderschaft ge trunken. Namentlich mußte der Gutsbesitzer Zumpe ihn sich sehr genau besehen haben, denn er hatte versichert, er wolle ihn unter Tausenden herausfinden. Ebenso war'- in Kötzschen- broda. Hier machten drei als Zeugen berufene Knaben ihre Sache sehr gut; die Kerlchen behaupteten mit großer Zuversicht, er sei der Mann, den sie damals in das Pfützner'sche Gut hätten gehen sehen; ein Gleiches thaten auch mehrere erwachsene Zeugen und beschworen die-. Er wollte aber an jenem Tage gar nicht nach Kötzschenbroda gekommen, sondern in Meißen ge wesen. sein. Mit dem deSfallS versuchten Alibibewei« fiel er aber gänzlich ab. Herr Adv. Fränzel, der die Bertheidigung
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