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Dresdner Nachrichten : 13.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186007138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-13
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.07.1860
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^ > tägl. Mora. 7 u. Inserate, t Spaltzeile S Pf, werden b. Ab. 7 (G»nn< bt» r u.) angenom«,« tn der Erpeditiou: Zohannet-Alle« «. Watsenbautstr. 6. M I«5 für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitred acteur: Theodor Droütsch. Freitag. den^AMili «dann, vierteljährltch ro Rar. det unentgeldl. Ltesemng in'« Hau«. Durch die Aal. Post vierteljährlich r»Rgr- Einzelne Nummer« 1 Rgr MM. Dresden, den 13. Juli. — Se. M. der König hat genehmigt, daß der Polizei-Direc- tor v. Carlowitz hier das ihm von Sr. H. dem Herzoge von Altenburg verliehene Comthurkreuz II. Classe vom Herzog!. Sach- sen-Ernestinischen Hausorden, sowie daß der Bahnhofsinspector v. Bose das ihm von Sr. M. dem Kaiser von Oesterreich ver liehene golden« Verdienst-Kreuz mit der Krone annchme und trage. — I. K. H. die Prinzessin Amalie ist gestern Mittag 1 Uhr nach Tcplitz gereist. — Am 13. d. Vormittags 11 Uhr wird für die im vori gen italienischen Feldzug« gefallenen österreichischen Krieger in der katholischen Hofkirche rin Serlenamt abgehalten werden. — Di« königl. sächs. Armee hat «inen ausgezeichneten Führer verloren. Gestern früh ^8 Uhr ist Se. Exc. der Gouverneur der Residenz und Divisionär der Infanterie, Generalleutnant v. Frie- derici, nach langem Leiden und nachdem er die heiligen Stcrbc- sacramente empfangen, sanft entschlafen. Der Verewigte war ge boren den 18. Seht. 1800, trat 1813 in die Armee, avancirte 1818 zum Leutnant, 1829 zum Oberleutnant, 1839 zum Haupt mann, 1847 zum Major, 1849 zum Oberstleutnant und Ober sten. 1852 zum Generalmajor und 1857 zum Generalleutnant, und bekleidete seit 1859 den Posten als Gouverneur zu Dresden. Seine Brust zierten der Militär-St-Heinrichsorden (seit 1849) und mehrere ausländische hohe Orden. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Welche nachtheiligen Folgen zuweilen eine einzige Uebereilung haben kann, davon konnte man sich wieder einmal in der vorgestri gen Gerichtssitzung überzeugen. In Anklagestand wegen Wider setzlichkeit gegen die öffentliche Autorität befand sich der Schnei dergesellt C. F. Schmutzler von hier. Aus seiner Lebcnsge- schichte erfuhr man, daß er schon einmal wegen gleichen Ver gehens mit 3 Monaten Gefängniß bestraft 'worden, auch wie derholt mit der Polizei wegen Excesses in Conflict gerathen war, er scheint demnach etwas hitziger Natur zu sein und blind lings ins Zeug zu gehen, wenn ihm nach seiner Weise etwas nicht recht geschieht. Jndeß ersah man deutlich aus seiner gan zen Haltung und seinen Antworten, daß er das Geschehene be reue, was ihm auch die ausgesprochene Anerkennung des Herrn Staatsanwalt» Metzler erwarb. Jndeß vor dem strengen Buch staben des Gesetze- konnte das Alles jetzt nicht viel mehr hel fen. Schmutzler stand zeither, wahrscheinlich eben wegen seines ercessiven Verhaltens, unter polizeilicher Aufsicht, bei welcher für manche von ihr Betroffene bekannter Maßen das Unangenehmste ist, daß sie bei Strafe noch vor 10 Uhr in ihrer Behausung «sngetroffen sein müssen. Schon 8 bi- 14 Tage vor der jetzt in Rede stehenden Katastrophe war S. bereits einmal von dem CriminalgenSd'arm Herrn Hartmann zur Nachtzeit betroffen, je- doch damals nur nach Hause gewiesen worden, mit der An deutung, sich nicht wieder erwischen zu lassen. Dennoch stieß am 11- 3uni d. I. Herr Polizet-Jnspector Keller Nachts zwi schen 11 und 12 Uhr abermals auf ihn, unter den Fenstern der Birkholz'schen Restauration, wo gerade Tanzmusik war. Er erklärte sein Dortsein mit seiner Liebe zur Musik, er habe blos ein wenig zuhören wollen. Dies mochte nun dem Herrn In spektor nicht recht glaubhaft erschienen sein, denn er arret'rte ihn. S. gab nun himmlisch gute Worte, daß er ihn doch diesmal noch laufen lassen möge, er habe gerade jetzt hübsche Arbeit, und diese würde er einbüßen, wenn er in Arrest käme. Jndeß hatte der Herr Inspektor wohl seine Gründe, diesem Gesuch nicht statt zu geben, worüber wir uns daher eines Urtheils enthalten wollen. Genug, er mußte mit und fuhr nun während der unfreiwilligen Begleitung des Herrn ZnspcctorS mit seinen Bitten um Entlassung fort. Jedoch vergeblich war sein Bemühen. S. mochte nun endlich di« Sache überdrüssig bekommen und beim Eingang in die Palmstraße verweigerte er das fernere Mitgehen. Das war nun freilich sehr außer der Ordnung, noch mehr Dasjenige, was weiter geschah. Als der Herr Inspektor ihn jetzt festhielt, fing er an, sich mit allen Kräften zur Wehre zu setzen; er schlug mit beiden Händen auf seinen Begleiter los, packte ihn an der Brust, wobei er ihm das Vorhcmdchen zerriß, und konnte nur mit Hilfe eines her- zugerufencn Nachtwächters, der auch seine Portion Prügel mit weggekriegt haben mag, bis zur Bezirkswache gebracht werden. Auf das Klingeln des Herrn Inspektors erschien jetzt der Gens- d'arm Hänel, der den Transport ins Haus übemahm, dabei aber, weil sich S. mit aller Kraft einstemmte, mit ihm zum Fallen kam und sich die Unaussprechlichen zerriß. In der Wach stube erneuerte sich der Skandal, so daß man zur Fesselung des im höchsten Grade aufgeregten Menschen schreiten mußte. Nun sollte S. ins Polizeihaus geschafft werden; aber auch auf dem Wege dorthin fuhr er fort zu toben, suchte fich seiner Bande zu entledigen, warf sich auf die Erde und verführte überhaupt einen solchen Skandal, daß der begleitende Executiv- beamte einige Vorübergehende zur Beihilfe auffordern mußte, dieser selbst auch «ine Verletzung davontrug. Das war nun freilich sehr arg und nicht zu entschuldigen. Herr Staatsanw. Metzler nahm Gelegenheit, darauf hinzuweisen, wie gefährlich nicht blos, sondern auch unangemessen dergl. Auflehnungen gegen die öffentliche Auto rität seien, da bei uns in Sachsen jeder bei der Vorgesetzten Be hörde Hülfe fände, tM» er glaube, daß ihm bei solchen Veran lassungen zu viel fei. Und welche traurigen Folgen hatte der Vorfall für den WMeilten Menschen? Das Urtheil lautete auf 6 Monat« Arbeitshaus. ^ — Nächsten 18. Juli Borm. 9 Uhr wird die Untersuchung
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