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Dresdner Nachrichten : 22.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186007224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-22
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1860
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Tageblatt für Ersch. tägl. Morg. 7 U. Inserate, L Spaltzeile 5 Pf., werden b. Ab. 7 (Tonnt. bisLU) angenommen in der Expedition: Johannes-Allee und Waisenhausstraße 6. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. ^ S»4. Abonn. vierteljährlich SO Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in's Haus. Durch die Kgl. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. Sonntag, den 22. Juli 1860. Dresden, den 22. Juli. . — Uebcr die Reise Sr. Maj. des Königs, Allerhöchstdes sin Ankunft und Abreise in Reichenbach bereits gemeldet ist, Äegrn dem „Dr. I." Mittheilunge» aus Chemnitz, Zwickau, Lengenfeld und Reichenbach vor. Freudige Begrüßungen beglei teten die Ankunft und Abfahrt des geliebten Landeshcrrn, des sen Reise unter Gottes Schutz erfolgen möge. — Was die Zusammenkunft der be'den großmächtlichcn Fürsten,- Sr. k. k. Maj. des Kaisers von Oesterreich und Sr. k. Hoh. des Prinz-Regenten von Preußen betrifft, so theilt das „L. I." darüber mit, daß Se. k. k. Maj. der Kaiser von Oesterreich seine Reise nach Teplitz wahrscheinlich am 24. d. ) M. beginnen und am 25. in Teplitz eintrcffen wird. Se. k. Hoh. der Prinz-Regent von Preußen wird wahrscheinlich am 26. daselbst eintreffen, und wird die Abreise am 27. stattfin den. Daß Se. Maj. der König Johann von Sachsen seine Reise ins Gebirge verkürzt, dürfte damit nicht außer Zusam menhang stehen, da es wahrscheinlich ist, daß die beiden groß- mächtlichen Fürsten bei ihrer Durchreise einen Besuch in Pill nitz nehmen werden. — Am 19. Juli Abends kam Herr Kreisdirector von ^ Schimpfs nach Chemnitz, um die Ankunft Sr. Maj. des Kö nigs zu erwarten und sich von da aus dem königl. Neiscge- folge anzuschließen. Herr von Schimpfs besichtigte die Hart- mann'sche Brandstelle und unterrichtete sich von der Sachlage in sehr eingehender Weise. Hartmann wird, wie man hört, nicht Einen seiner Arbeiter entlassen^ Vorerst wird die Räu mung und Sichtung der Brandstelle, auf welcher mancher Ma- schinentheil begraben liegen dürfte, Viele beschäftigen, sodann aber wird die Energie und Entschlossenheit Hartmanns die Er richtung interimistischer Arbeitsstätten und den Aufbau, so wie l»ie Ausstattung der neuen Gebäude in einer Weise betreiben, >aß gar bald wieder die alte gewohnte Rührigkeit in jenen Dtäumen herrschen wird. (Dr. I.) — Wie das „L. I.* vernimmt, hat die k. Kreis dircction zu Le pzig, in Betreff derjenigen Mitglieder des dortigen Stadt- tathS, welche sich der Heidelberger Erklärung gegen Borries an- Geschloffen hatten, aus Rücksicht auf die Versicherung derselben, daß sie nicht geglaubt, etwas zu thun, was mit ihrem Amts- im Widerspruch stehe, zn-ar von Weiterem abgesehen, jedoch Meinung derselben, daß sie amtlich verantwortlich nur da len, wo sie im amtlichen Auftrag handeln, als eine irrige rzeichnet. ES soll also hiernach der in Pflicht ste hende Beamte jegliche Handlung seines Privatle bens seiner amtlichen Pflicht accomodirenl Das „L. tz." sagt deshalb: »Mit dieser amtlichen Pflicht kommt z. B. der Beamte in nothwendig« Collision, welcher einer anderen Ansicht über gewisse Staatseinrichtungcn ist, als sein Vorgesetz ter. Und wie steht es mit den Beamten, welche Stimmberech tigung bei Landtagswahlen haben? Soll auch das Schreiben des Stimmzettels und das Abgeben desselben «m Aet sein, wel chen der Be mte als Organ der Staatsgewalt vollzieht? ES scheint uns in jenem Ausspruch das Gcltcndmachcn eines sehr bedenklichen Princips zu liegen." — Diesem entgegen bemerkt nun das .Dr. I.":'„Diesem entstellten Berichte des Sachver halts und den daraus gezogenen Folgerungen wollen wir zu nächst die bezügliche Stelle der Verordnung gegenüberhalten, welche von der k. Kreisdircction zu Leipzig in der Sache er gangen ist. (Folgt die betr. Verordnung.) Nach dieser Ver ordnung wird eine servile Unterordnung der Privatansichten ei nes Beamten unter jede politische Meinung seines Vorgesetzten nicht verlangt, wohl aber war die Meinung, daß der Amts eid, in welchem ein Mitglied des Stadtraths auch genaue Be obachtung der Landesverfassung und der Gesetz» des Landes angelobt hat, dasselbe abhaltcn müsse, eine Erklärung zu un terschreiben, welche mit der Landesverfassung und den in recht mäßiger Wirksamkeit bestehenden Gesetzen in Widerspruch steht." — Dem „Dr. I." schreibt man aus Kamcnz, 19. Juli: Ein langer Leichenconduct, in welchem sich der Stab der in Bautzen garnisonirenden Leibbrigade, an seiner Spitze der Brigadier Oberst Freih. v. Falkenstein, befand, geleitete heute einen der ältesten Ve teranen der sächsischen Armxe zur letzten Ruhestätte. Oberst Wolf Friedrich v. Walther-Jeschky auf Biehla war cs, welcher am 17. d. M. das Ziel seiner Laufbahn fand. Sieben Generationen hin durch ist diese Familie ein Soldatengcschlccht gewesen, und wenn auch gerade jetzt Niemand von ihnen im Dienste ist, so wird doch dieser Name in der sächsischen Armee hoffentlich nicht verlöschen. Der Verblichene ist im Jahre 1779 geboren und trat 1796 als Leutnant in die damalige Leibgrcnadiergardc ein. Im Jahre 1809 half er unsere leichte Infanterie organisiren, deren Offiziercorps ihm, als er 1832 zur Linie versetzt wurde, einen di« Namen der von ihm mitgefochtenen Schlachten tragenden und heute seinen Sarg schmückenden Ehrensäbel überreichte. Im Jahre 1839 nahm er seinen Abschied und ist somit bis zu seinem Tode 64 Jahre Offizier und-darunter 37 Jahre lang Stabsoffizier gewesen. In 23 Schlachten und Hauptgefechten theilte er den Ruhm unserer Armee, und in der Schlacht von Wagram, dem Prüfsteine der sächsischen Tapferkeit, stand er mit fünf seiner Brüder, von welchen einer fiel (ein zweiter fiel an der Bcresina, ein dritter vor Mau beuge), und einem Vetter gleiches Namens im Feuer. Im Feld züge vom Jahre 1812 wurde seine Tapferkeit durch Ertheilung des k. sächsischen St. HcinrichsordenS und der französischen Ehren legion anerkannt, welche beide Orden auf weißseidnem Kissen dem Sarge vorangetragrn wurden. Sein Tod war schnell und schmerz-
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