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Dresdner Nachrichten : 28.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186009284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-28
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.09.1860
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1 ' >?) Tageblatt für Ersck.tSgl.Morg. 7U. Inserate, KSpaltzetle 5 Pf., werden b. Ab.7 (Tvn«t. bt- LU.) angenommen tn der Expedition: Johannes-Allee und Waisenhausstraße K. ^ 272. ' Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur - Theodor Drastisch. Freitag ocu '^8. September" Abonn. vierteljährlich 2» Agr. bei unentgeldl. Lieferung in'« Hau«. Durch die Kal. Post vierteljährlich r» Ngr. Einzelne Stummem 1 «gr iMs. Dresden, den 28 September. — Se. Maj. der König geru hen am 26. Septbr., über die> bei Oschatz und Mügeln für die diesjährigen Herbstübungen concen- trirte Armeedivifion bei Naundorf eine Revue abjubailen. Die Truppen standen unter den Befehlen de« Generalleutnants v. Radke in 4 Treffen nach folgender Ordre cle strusille. Die In fanterie (10 Bataillone, incl. 2 Jägerbataillone) unter General leutnant v. Hak« im ersten und zweiten Treffen, und zwar das erste Treffen unter Oberst Freihcrrn v. Falckenstrin, bestehend aus der Lelbbrigade und dem 4. Jägerbatalllon; das zweite Treffen unter Generalmajor v. Reitzenstern, bestehend aus der 2. Jnfan- teriebrigade und dem S. Jägerbatalllon. Die Reiterei (lO Schwa dronen) unter Generalmajor v. Nostrh bildete das dritte Treffen; auf dem rechten Flügel desselben stand das Gardereiterregiment unter Oberst Prinz Georg, auf dem linken Flügel das 2. Reiter regiment unter Oberst Freiherrn v. Fritsch Die Artillerie (2 rei tende Batterien ä 4. 2 Fußbatterien L 8 Geschützt) bildete mit der Sanitätsabtheilung das vierte Treffen unter Kommando des Oberstleutnant« Schmalz. Der gesammte Bestand unter den Waf fen betrug 6460 Mann, 1342 Pferde und 20 Geschütze. Se. Maj. der König erschienen um 10 Uhr, begleitet von Sr königl Hoheit dem Kronprinzen, dem Prinzen Gustav v. Wasa königl. Hoheit und einer zahlreichen Suite. Ihre Majestät dir Königin, Ihre königl. Hoheiten di« Kronprinzessin, die Prinzessin Georg, sowie die Prinzessinnen Sidonie und Sophie folgten Sr. Majestät zu Wagen. Nachdem Se. Majestät di« Fronten abgeritten, er folgte da« erste Defiliren in offenen Kolonnen: von der Infan terie mit Compagnien, von der Reiterei und Artillerie mit Zügen im Schritt; das zweite Defiliren von der Infanterie in geschloffe nen Bataillonscolonnen mit Compagnien; von der Reiterei in of fenen Lvlonnen mit Schwadronen im Trabe; von der Artillerie Mit Batteriefront, die Fußbatterien im Schritt, die reitenden Bat terien im Trabe. Nach dem zweiten Defiliren formirte sich die Infanterie in einer concentrirten Colonnenlinie, die Fußbatterien auf deren linkem Flügel; dahinter die beiden Reiterregimenter in coneentrirter Colonnenlinie, die reitenden Batterien ebenfalls auf deren linkem Flügel. Sr. Majestät geruhten unter dem Hoch der Truppen die Fronten nochmal« abzureiten und sprachen Allerhöchst- ihr« Zufriedenheit über die Haltung der Armeedivifion au«. (Dr I.) — Se. k. Hoh. der Prinz Georg ist vorgestern Abend um 9 Uhr von Frankfurt a. M. wieder hier eingetroffen. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Friedrich August Poser, Handarbeiter au« Werdau, trotz seine« Alters von einigen zwanzig Jahren schon achtmal mit Gefängniß, Zucht- und Arbeitshaus bestraft, war zu der an voriger Mittwoch stattgefundenen Hauptverbandlung auS dem Zuchthaus« zu Waldheim anher Wirt worden, woselbst er jetzt «ne ein jährige Strafe verbüßt wegen Verbrechen, deren Verübung in dieselbe Zeit fällt, wl« diejenigen, welche ihn im Laufe diese« Jahres dorthin brachten. Er batte sie aber bei der in Folge der letzteren angestellien Untersuchung verschwiegen und sie ka men erst nach seiner Verurtheilung an den Tag. weshalb nun eine andcrweitc Strafe für die neuentdeckten ausgeworfen wer den mußte. Wahrscheinlich würde, hätte er sie damals gleich mit gestanden, die früher verhängte Strafe deshalb nicht be deutend erhöbt worden sein. Cs war merkwürdig, mit welcher Ruhr und Offenheit dieser Mensch sowohl seine Verbrechen, al« die ihn dabei leitenden Motiven bekannt«. Do erklärt« er z. B. jedesmal, daß er gleich in der Absicht, zu betrügen und zu stehlen, oder wie er sagte, „um sich etwa« zu machen", an« > Werk gegangen, ihm auch niemals eingefallen sei, den Verletz ten etwas wicderzuerstatten. Daher charakterifirle der Schluß vortrag des Herrn StaatsannÄlt Held ihn auch al« einen Menschen, dessen Geständnisse, durch di« er sein« moralisch« Blöße so unverhüllt dargelegt habe, wie eS kauW noch vor- gekommen sei, nicht auf Reue, sondern lediglich" auf totaler Gleichgiltigkeit gegen Ehr« und guten Namen beruhten und di« vollständigste sittliche Versunkenheit documentirten. Am 27. Oct. 1859 erst aus dem Arbeitshaus« zu Zwickau entlasse«, lief er im Februar d. I. wieder au« der in einer Spinnfabrik ge fundenen Arbeit, und begann eine Diebsgeniereise in die Chem nitzer, Dresdner und Leipziger Gegend, stahl und betrog, wo und wie er nur konnte, und die Folg« davon war, wie schon erwähnt, die Verhängung einer einjährigen Zuchthausstrafe. Die jetzt erst aktenkundig gewordenen vier Verbrechen, die den Gegenstand der abermaltgen Hauptverhandlung bildeten,' hatte er alle auf ganz gleiche Weise verübt, und nenn eben dies« Gleichartigkeit von einem gänzlichen, Schwindlern von Profes sion sonst- nicht eigenen Mangel an Erfindungsgabe zeugten und die Bornirtheit bekundeten, welche schon aus dem Gesicht und der ganzen Haltung diese- Menschen spricht, so ist nur zu verwundern, wie es Leute geben konnte, welche sich von einem solchen Subjekte düpiren lassen konnten. Er mochte näm lich in Erfahrung gebracht haben, daß man sich Eingang zu Anderer Besitz am Leichtesten dadurch verschaffe, wenn man al« Abmiether offenstchender Quartiere auftrete, um dieselben so lange einzunehmen, bis der beabsichtigte Zweck erreicht ist. So ' hatte er sich hierselbst am 37. März d. I. bei einer damal unverehelichten, jetzt in Ortrand verheiratheten und von dort als Zeugin anher berufenen Dame als Postmristerssohn au« Schwarzenberg Namens Weise, eingeführt und das bei derselben freistehende Logis unter der Vorspiegelung bezogen, sein Bru der, der auch mit einziehen werde, käme de« anderen Tage« mit den Sachen und den benölhigtea Geldern nach. Unter
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