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Dresdner Nachrichten : 10.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186010109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18601010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18601010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-10
- Monat1860-10
- Jahr1860
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- Dresdner Nachrichten : 10.10.1860
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Tageblatt für Srsch. tä«l. «.ra. 7U. Jnser.te, dL»,lt,eil«5 Pf'.wrrtztn d.«b.7 (G»r»»t. hiß LU.) «ngen»mmen in der Ex»tditi»n: J»b«nnr--Allt« und Wdisenh«u«str»ße ß Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor -robisch. Mittwoch deu 10. Oktober ^ Abonn. »ierteljäbrlich 2« Nqr. be. unentgeldl. Lieferuni in'S Haus« Durch die Kgl. Post »ierteljährlich 22 Agr. Einzelne Kümmern 1 Ngr- >8«0. Dresden, den 10 Oktober. — Bei Gelegenheit der übermorgen stattfindenden Enthül lungsfeier des Denkmals unsers hochverdirmen E. M v. Weber können wir nicht umhin, ihm einige Worte zu widmen. Ec hat in der dramatischen Compofition besondere Epoche gemacht, vieles Neue geschaffen, die Instrumente mit einziger, tiefer Wirkung an-«wend«t, den Volksgesang veredelt und dem Sing spiele ein neues, wirksames Leben «ingehaucht. Die Geisterge sänge seines Oberon gehören z. B. zu den idealsten Eharak- terbMru, die j, in der MM aulgestellt worden find. Ex. war nicht nur einer der originellsten Tonsetzer, rin großer vir tuos, der im Pianofortespiel große Sigenthümlichkeiten bekun det«, eia eben so feuriger als besonnener und umfassender Di rektor, ein in den ästhetischen und grammatischen Theilen sei ner Kunst überall einheimischer Theoretiker, sondern auch einer der gebildetsten und geistreichsten Männer, die das Leben von einem höheren Standpunkt aus betrachten, als.die meisten Künst ler zu thun pflegen. Dies beweisen die Aufsätze und Abhand lungen, welche er in großer Zahl in verschiedene Zeitschriften über künstlerische Gegenstände lieferte, und dann seine wunder vollen musikalischen Dichtungen, welche da« Ohr zauberisch zu vergnügen. und ganz zu gewinnen wissen, ohne der ästhetischen Wahrheit abtrünnig zu werden. Sein Freischütz ist in der ganzen civilistrten Welt erklungen und hat mit diesem eine Po pularität gewonnen, wie fich seitdem kaum ein anderer Kom ponist ihrer rühmen konnte. Die ästhetische Wahrheit heilig zu halten verstehen, ohne diesem Heiligen das Zeitliche zu opfern, die Sinnenlust und den Reiz der Anmuth oder Lieblichkeit, als wären diese Dinge vom Bösen, von fich werfrn zu müssen, gerade die« ist es, was fich als das Eharakteristische der Kom position unser« Weber auszeichnrt und vorzüglich in dem Frei schütz sich vorwaltend ausgesprochen hat: daß seine Tondich tungen überall Wahrheit des Ausdrucks mit der entsprechend sten Anmuth fließender, ja selbst populärer Melodiken und mit süßem Harmoniezauber vereinigen. Diese Einigung, die« gleich zeitige Erfüllen per beiden Aufgaben des lieblichen, wie des geistigen Sinnes ist offenbar der Talisman, durch welchen es Weber gelang, uns bei der ersten Bekanntschaft lieb zu werden und für die Dauer werth zu bleiben. Insbesondere besitzen sein« Tonstück« den Charakter einer ganz eigenthümllchen Frisch« und ein gewisse« lyrisch - schwärmendes Etwas. Diese zum an ziehenden Ganzen verschmolzenen, so mannichfaltigen, theils lieb, lichen, Heil« ergreifenden, theils pikanten Motive find es, Nr» ben her > reinsten Quill« »olksthümlicher Melodie««, durch welch« der Freischütz Lieblings- und gleichsam Rattonaloprr, ja mehr als einer Nation geworden ist und ihn allein schon unsterb lich gemacht hat. Leider ereilt« ihn der Tod uur zu früh im fremren Land« und unter unbekannten Menschen. In London war es, wo der innige und treue Mensch, der große Künst ler, der liebende Gatte, den selbst in dem Gewühl« und dem BeifaUsrauschen Londons eine überschwengliche Sehnsucht nach seiner Heimath zog, im 41. Jahre den letzten Lebensathem aushauchte. Wie wir in Erfahrung gebracht, werden am Tage der Enthüllung de« Denkmals in den Eoncerten des Lincke« sche» Bades und der Brühl'schen Terrasse insbesondere Com- pofitionen von Weber aufgeführt werden, worauf aufmerksam zu machen wir nicht unterlassen wollen. — Ein schönes Erinnerungsblatt an den berühmten Ton dichter. dessen Andenken Donnerstag den 11. Ort. durch die Enthüllung seine« Monuments gefriert w'rd, ist in diesen Ta gen aus dem Atelier der Gebrüder Schwindler (Neustadt, gr. Meißner Gasse 9) hervorgegangen. Es ist die- ein« photogra phische Nachbildung der Todten-Maske C. M. v. Webers. Das Original befindet sich i« Besitze des hier lebenden Sohnes des Eomponisten, de« Eisenbahndirectors und Finanzraths Freiherrn ». Weber, welcher da« Recht der Vervielfältigung dem genann ten Institute, einem der ältesten photographischen Ateliers Dres dens, überlassen hat. Die Anordnung ist einfach und geschmack voll und die techi ischr Ausführung de- Blatte- recht gelun gen. Der mit einem Lorbeerkranze geschmückt« Kopf ist liegend und im Profil, in einer scharfen, klaren und lichtvollen Weise wiedergegeben, und vergegenwärtigt schön und würdig den Mei ster auf seinem Todtenlager. Sicher wird das Blatt allen Verehrern der Weber'schen Tonmuse «ine willkommene Gabe sein. — Wie wir nachträglich hören, ist der am 11. v. M. bei einem Bau« in der Ostraalle verunglückt« Maurer Wolf au« Hermsdorf seinen schweren Leiden im Stadtkrankenhause erlegen. Der jung« LSjährig« Mann, im vorigen Jahre erst verheirathet, hiaterließ die trguernd« Wittwe und ein verwaistes Kindchen. Oeffentlich belobt zu werden verdient hiernach wohl dir Handlungsweise der Maurer- und- Zimmergesellen sowohl, als auch der Arbeiter, die der schwergeprüften Wittwe in der Traürrwoche mit einer Geldunterstützung «ntgegenkamen, von der, wie sie jetzt sämmtlich. bei dm Dresdner Neubauten in Lhätigkeit find, fich uur Wenige ausgeschlossen hielten. — Roch am Schluß der jetzigen Lotterieziehung wendete Fortuna lächelnd ihr Antlitz nach Dresden. — Rümmer 39,080 war der glückliche Treffer der die 80,000 Thaler mit fich führte. Betheiligt dabei find die Colleetionen »on Weickert, Knobloch, Voigt in Poppitz und Ziegenbalg in Briesnitz. Schon in der Osterziehung war Letzterer so glücklich, die 80,000 mit zu rrwi- schen und wie damals, klebt« er auch gestern wieder rin Plakat an seine Kutsche, mit der er di« Stadt durchfuhr. Der Inte ressent von Aiegenbalg, dem das schöne Theil zugefallrn, ist ein
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