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Dresdner Nachrichten : 13.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186010137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18601013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18601013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-13
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.10.1860
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Tageblatt für «rsch. tägl. Mora. 7 U. Inserate, d-Ebaltjeile i Pf., werden b. Ab.7 biSS«.) an,enom«en t» der Expedition: Johannes-Allee Und Waisenhausstraße s. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitndacteur: Lhto-or AroLisch. Aboun. vierteljährlich LS Ngr. b<! unentgelbl. Liefcruni in's Haus« Durch die Kgl. Post vierteljährlich 2» Rar. Einzelne Au««rr» 1 Slgr. , 887. Sonnabend, den irr. Oktober 18«». Dresden, den 13. Oktober. — I. Maj. die Königin ist gestern Nachmittag halb 5 Uhr von Sanssouci wieder hier eingetroffen. — Gestern trafen hier etliche österreichische Quartiermacher ein, drei Offiziere mit den nöthigen Mannschaften und fuhren ohne Aufenthalt gleich mit dem nächsten Courierzug nach Frankfurt a. M. ab. Die Ankunft der ersten Truppensendung ist von mor gen Sonntag an in den frühesten Morgenstunden zu erwarten. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: In der gestrigen tffentliche» Sitzung des hiesigen Bezirksgerichts trat ein neuer Gaunerindustriezweig zu Tage. Angeklagt des aus gezeichneten Diebstahls war der schon wiederholt bestrafte frü here Cigarrenmacher und jetzige Maurer I. E. Bruno Schaaf genannt Mathe von hier. Am 20. Juli d. I., eines Frei tag«, erscheint Nachm, um 4 Uhr bei dem in dem Hause Nr. 38 auf der Wilsdruffer Straße seilhabenden Mützenmacher Herrn Großmann ein mit blauer Blouse, blauer Mütze mit Pelzrand und schwarzem Bärtchen angethaner Mann und fragt densel ben, wo die Besitzerin de« Hause« sei. Nachdem er die« er fahren, begiebt er sich zu Madame Albert — so heißt die selbe — und eröffnet ihr, wie er vom Nachbarhause her, wo er da« Dach auSgebeffert, die Bemerkung gemacht habe, daß da- ihrige sehr schadhaft sei, mit der gleichzeitigen Anfrage, ob er die betr. Stellen repariren solle. Dieselbe hat Anfang« nicht rechte Lust, auf die Offerte einzugehen, endlich aber willigt sie ein, der Mann geht fort und kehrt bald darauf mit einem Compagnon und einem Maurerfäßchen zurück, in welchem sich Kelle, Kalk und Ziegeln befanden. Jetzt geht die Arbeit los, nachdem Madame Albert die Leute selbst hinaufgeführt hat und einige Zeit dageblieben ist. bald aber abgerufen wird. Als sie fort ist, verfügt sich derselbe Mann iu mehrere Wohnungen des Hauses mit dem an deren Inhaber gestellten Verlangen, daß mau ihm die Bodenkammerschlüssel «ushändige, weil das Dach reparirt werden solle. Nach 2 Stunden find die Männer mit ihrer angeblichen Arbeit fertig, lassen sich dieselbe mit 20 Ngr. bezahlen und verschwinden. Cs ergiebt sich aber später, daß für diese 20 Ngr. nicht- weiter vollbracht worden ist, als das Einziehen eine» einzigen Dachziegels (I). Am andern Tage be- giebt sich nun Madame Albert auf den Boden, um nachzu- sehen, was denn für die 20 Ngr. für Herrlichkeiten fabricirt worden sein möchten. Bei dieser Gelegenheit wird sie mit Schrecken gewahr, daß an ihrer am Tage vorher den Leuten gar nicht geöffneten Bodenkammer da- Schloß nicht aufgeht. Sie muß daher den Schlosser holen lassen, und dieser entdeckt, daß rin abgebrochener Bart im Schloff« stecke. In dieser Kam- mer hatte nun die'Besitzerin 3 Koffer stehen,-von denen einer leer, dir beiden anderen mit Betten, Pretiosen und anderen Effecten gefüllt waren. Diese waren ihr nur erst vor wenigen Tagen von dem im Hause wohnenden Herrn Buchbindermeister Schmidt zur Aufbewahrung übergeben und einstweilen m jene Kammer gestellt worden. Sofort bemerkte sie, daß die Koffer nicht nur förtgerückt, sondern auch zwei derselben, und zwar die vollen, gewaltsam geöffnet find. Der herbeigerufenr Besitzer findet zu seinem großen Schreck, daß.die sämmtlichen Pretio sen, Denkmünzen und verschiedene andere Effecten (im/don ihm angegebenen Gesammtbetrage von 27 Thlr. 9 Ngr.) gestohlen find. Den Eingang in die Kammer hatten fich die Diebe ent weder durch das Fenster oder durch einen dem Bewohner dr eisten Stocks gehörigen Schlüssel verschafft; denn sie waren so frech gewesen, denselben mit abgebrochenem Barte wieder zurück- zulicfern. Die sofort angestcllten polizeilichen Erörterungen führ ten auf die Spur, daß Mathe mit einem leider unbekauvt ge bliebenen Cumpane der Dieb gewesen war. Denn da er so- wohl in der Voruntersuchung, al« in der gestrigen Hauptvrr- Handlung die Thäterschaft beharrlich läugnete, so konnte er na türlich auch einen Mitschuldigen nicht nennen. Jndeß sein Laug- nen blieb fruchtlos. Denn obschon von den entwendeten Sa chen auch nicht die Probe in seiner Jnhabung vorgcfunden wurde, so recognoscirten doch seine Identität Herr Großmann und Madame Albert auf das Bestimmteste. Hierzu kam, daß er an der Mittwoch vorher in der Wirthschast einer gewissen Madame Haast, wo er öfters verkehrte, ein solches Maurerfäß- che'n eingestellt hatte, wie dar ein« war, was er zu Madame Albert mitgebracht; dasselbe hatte er an demselben Freitag und zu derselben Stunde, wo die That geschehen, wieder von da abgeholt. Sonderbarer und höchst verdächtiger Weise läugnete er jedoch nicht nur, diese« Fäßchen dort eingestellt und abge« holt zu haben, sondern versicherte auch, daß er niemals in jener Wirthschast gewesen sei. Madame Haase aber und der beim Bringen und Holen de« Füßchens bei derselben zugegen gewesene Privatcopist Albert beschworen die Wahrheit ihrer Aus sagen. ES konnte daher nicht anders kommen, als daß Mathe'« Lügengewebe i» alle Winde zerstob und Herr Staatsanwalt Held dessen Schuld für erwiesen erachtete, während die von Herrn V. Schaffrath geführte Vertheidigung das Gegentheil behaup tete. Als Herr Staatsanwalt Held hierauf nochmals das Wort ergriff, kam et zwischen ihm und Hcn. v. Schaffrath zu einer kleinen Differenz, indem der Ersten vom »Vertheidigen ins Blaue hinein* gesprochen hatte, so daß Hr. v. S. den Ordnungsruf gegen den ersten« beantragen zu müssen glaubte. Auf die Bemerkung feiten des Herrn Staatsanwalts, daß er gegen einen Ordnungsruf pro- testen, indem in diesem Saale Niemand sei, der die Staatsanwalt schaft zur Ordnung rufen könne, und auf die diesen Worten fol gende Erklärung des Hrn. Vorsitzenden, Ger.-N. Einert, daß der Hr.
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