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Dresdner Nachrichten : 13.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186010137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18601013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18601013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-13
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.10.1860
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Staatsanwalt hier in seinem Recht« sei,provocirt«Hr.v. Schaffrath au dm Lutspruch de« Gerichtshof«. Nachdem dieser fich jur deSfaüpgen Berathung zurückgezogen, wurde nach erfolgter Rückkehr dem Hrn. Lu tragsteller eröffnet, daß da« Plenum sich der Ansicht de» Vorsitzenden an- geschloffen und er sich an die k. Staatsanwaltschaft beschwerend ju »enden habe, wenn er sich irgendwie verletzt glaube. ES folgten hierau von beiden Seiten noch einige detaillirende Arußerungen. Das Erkenntniß drt Gerichtshofs lautete auf S Jahr und 3 Monate Arbeitshaus. — Noch immer aber wandelt Mathe- Helfershelfer unverrathen in unsrer Mitte. Wohl mag ihm jetzt manchmal im Stillen das Herz vor Furcht erjlttern, daß sein damaliger, nun mehr verurtheilter Cumpan ihn jetzt doch noch verrathen dürste, nachdem er erfahren, daß sein Leugnen ihm nicht- geholfen hat. — Noch bemerken wir nachträglich, das die am vorigen Dienstag gegen den Dienstknecht I. F. E. Hersel au« ZiegerSdorf anbr räumt gew«s«ne Hauptverhandlung vertagt werden mußte, we hinsichtlich der früheren Bestrafungen dieser Menschen die erfor derlichen Unterlagen nicht vorhanden waren, daher erst jur Stelle geschafft werden müssen. Wir wollen dahingestellt sein lassen, ob nicht diese Erörterungen schon vor Lnberaumung der Hauptverhandlung hätten vorgenommen werden mögen, da diese« seit Kurzem schon der zweite Kall ist, wo deshalb «ine Vertagung «intreten mußte. — Um di« Feier der Enthüllung de- Weber'schen Denkmal« in geselligem Kreis zu begehen, hatten sich auf Veranlassung de« Herrn Kapellmeister Krebs vorgestern Abend nach Beendigung der Oper im geschmückten Saal de« Hotel de Pologne der größte Thril der königl. musikalischen Eapellmitglieder versammelt. Der eint mit den Gästen an 150 Personen zählend, eröffnet« Herr Ea pellmrister Krebs die Reihe der Toaste mit einem Hoch auf Se Moj. den König und da« königliche Hau«, worauf später Herr Hofrath v. Pa bst dem Gefeierten des Tage« mit sprachlicher Ge wandtheit ernste, tief au« dem Herzen kommende Worte verlieh Inzwischen dem Bortrag Weber'scher Lieder im Quartettgesang, au-geführt von Mitgliedern der Oper, ertönte im Verlauf der Tafelfreudr noch mancher Trinkspruch Herr Kapellmeister Krebs gedachte vor Allem de« Chef« der musikalischen Kapelle, Sr. Uze. de« Herrn geh. RatheS von Lüttichau, des Professor Riet schel, seine« Lollegen, de< ü. Rietz, den plötzlich überkommene- Unwohlsein verhindert hatte, im Kreise zu erscheinen. Daß Herr Räder, der Großmogul des Humors und rosenfarbiger Laune, nicht müßig an seinem Platz sein werde, ließ fich erwarten. Sine von ihm höchst launig abgefaßte Parodie auf .Lützow'S Jagd sang er keck vom Blatte ab, wo denn jede Strophe zündend ein- schlug. Gesellige- Beisammensein nach Beendigung der Tafel hielt die Vereinten noch einigt Stunden fest, welche um so schneller ver stoffen, da auch Frauen den Kreis zierten, in dessen Mitte der Frohsinn sich in schönster Entfaltung kundgab. — Den früher in Dresden etablirten Fleischermeister I welcher sich später nach Rhänitz bei Wilsdruf wendete, fand man vorgestern in der Nähe der Eisenbahn an einer Fichte erhängt. — Am 10. Oct. früh 4 Uhr versuchte der 47jährige Federviehhändler F. durch einen Sprung von der Marienbrücke in die Elbe seinem durch Nahrungssorgen gedrückten Leben ein Ende zu machen. Er stürzte jedoch auf seichten Boden und suchte dann selbst Rettung, indem er einem in der Nähe sah renden Schiffe zusteuerte, dessen Bemannung ihn aufnahm. F. wurde dem Stadtkrankenhause übergeben. (S. Dfj.) — Ll< am Mittwoch Abend in der 7. Stunde der Kut scher de- Herrn Hotelier Dremel mit 2 Pferden die Pirnaische Chaussee Pasfirte, kam bei dem großen Garten ein Wagen hin 1er ihm her, dessen Führer mit der Peitsche knallte. Hierdurch wurden de« Scheren Pferde scheu und durch glrlchzeitige« Hin- zukommen eine« Wagen« von der entgegengesetzten Richtung ka- men dieselben dermaßen in« Gedränge, daß die Deichsel de« von hinten kommenden Wagen« einem der Dremel'schen Pferde in den Leib fuhr, wobei beide Pferde sammt dem Kutscher in den Chausseegraben geworfen wurden. Da« verletzte Pferd blieb todt auf dem Platze, und erlitt der Kutscher «ine Kopfverletz ung, welche dessen sofortige Transportirung in« Stadtkranken- hau< nothwendig machte. (G. Dfj.) — In Bezug auf den in der Dienstagsnummer gebrachter» Artikel über «in« Etreitigkeit zwischen Abmiether und Vermiether auf der -roßen Brüder,aff« ersucht un« Erster» zu bemerken: daß er nicht habe den Ofen niederreißen wollen, sondern der Wirth di« Veranlassung zu dem unseligen Streit dadurch gegeben habe, daß er fich in seinem Eifer verleiten ließ, die Alkoventhür in Ab- miether« Zimmer auSzuheben. — Da« Krafft'schr Etablissement ist durch di« Kaufsumm« von 47,000 Thalrrn in die Hände de- Herrn Siegel übrige- gangen, den Besitzer de« Gasthofe- zur „Stadt Görlitz". Jeden- falls kann da« Publikum mit dieser Veränderung die Bürgschaft hinnehmen, daß e« in der Person de« Herrn Siegel einen höchst wackern, Herrn Krafft nachstrebenden Vertreter de« Etablissement« empfängt. — Line gefährliche Wette. In einem hiesigen be kannten Restaurationslocal«, dessen geräumige Nebenzimmer an gewissen Abenden von den Mitgliedern geschlossener Gesellschaften benutzt werden, sah man neulich zwei Herren im Schachspiel begriffen. Bei Anfang einer neuen Partie sagt der Eine im Scherz: „Ich will blo« «in Töpfchen Bier von Ihnen gewin nen.* Der Andere will dem Dinge nicht Glauben beimessen, bi« endlich sein Gegner ihm da« ominöse .Matt!" zuruft. Darob etwa« ergrimmt und seiner Geschicklichkeit vertrauend, bietet der Verlierer dem Triumphirenden eine zweite Partie an und sagt laut, daß e« mehrere in der Näh« befindliche Gäste hören: „Diesmal muß mir der Sieg werden, ich setze mein Hau« dagegenl* Natürlich gewann da« Spiel sofort an Interesse; mit gespannter Aufmerksamkeit folgen die Umstehen« den Zug für Zug und — abermals verloren. Man gratulirt dem Gewinner zu dem hübschen Wohnhaus«, was aber der Gegner nicht gelten lassen will, indem er nur gescherzt und damit ein Kartenhaus gemeint habe, dessen Werth er mit 7'/» Ngr. erlegen will. „Bewahre!" ruft der Andere, „so ha ben wir nicht gewettet, ich habe darunter Ihr, Ihnen eigen- thümlich zugehörige« Wohnhaus verstanden, hier, diese Herren find Zeugen.* Di« Lufgerufenen bejahen die Sache und — da fich der Verlierer weigert, beharrt der Sieger auf seinem angeblichem Recht, was ihn einig« Lage darauf zu dem Ent schluß führt, den streitigen Punkt richt«rlicher Entscheidung zu unterwerfen. Er hat bereit« die Sache einem hiesigen renom- mieten Rechtsanwalt übergeben, und die Zeugen bei diesem merkwürdigen Handel find höchst gespannt auf da« Resultat, das fich nächstens ergeben muß. — Die .D. A. Z." berichtet au« Leipzig, 11. Oktober: Sicherem Vernehmen nach hat di« hiesige deutsch-katholische Ge meinde bereit« wieder einen neuen Prediger in Aussicht, wrlcher an Entschiedenheit seine- religiösen Standpunktes dem entsetzten Prediger v. Beyer sehr nahe stehen soll. Et ist die« Herr v. tkeol. Schräder, welcher seit zehn Jahren einer freireligiö- en Gemeinde zu Holzhausen bei Preußisch-Minden vorgestanden >at. E< ist auch bereit« eine Probepredigt für den Reformer- ionStag festgesetzt. Gleichzeitig ist dem Genannten freilich die Predigerstelle in Berlin in Aussicht gestellt, und e« steht zu er warten, ob Herr v. Schräder, der ein hochbetagter Mann ist, den Muth haben wird, die doch wohl weit weniger sichere Stellung in Sachsen der preußischen vorzuziehen. — In Oberwiesenthal und dessen Umgegend, welche Engel- fardt in seiner BaterlandSkunde das .sächsische Sibirien* nennt, trat in der Nacht vom Dienstag zur Mittwoch ein derber Schnee- all ein, welcher der ganzen Gegend «in winterliche« Ansehen ver- irh. Unter scharfem Nordostwind und Gefrierpunkt-Temperatur währte da« Schneegestöber fast den ganzen Ta, fort. ES ist dies um so bedauerlicher, da ein Theil de« Getreide« noch der Reif« bedarf und viele Kartoffeln noch im Felde stecken, mit de nen e« in diesem Jahr überhaupt nicht zum Besten daselbst be stellt ist. — Zuverlässigen, keinen Zweifel mehr zulaffenhen Nach richten zu Folge ist da« Unternehmen, von Hof au« nach Böh men eine Eisenbahn zu führen, fichrrgestellt, indem die bayrische iegierung dem sich deshalb in Hof gebildeten Eisenbahn-Eon- ortium die nöthigen Geldmittel zum Bau einer Eisenbahn nach Söhmen durch die Hypothekenbank in München gewähren läßt und die Vorarbeiten zum Bau dieser Bahn bereit« tingeleitet
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