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Dresdner Nachrichten : 09.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186011091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18601109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18601109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-09
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.11.1860
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«rsib. tägl. Mora. 711. Inserate, d^paltzeile S Pf., werden b. Ab. 7 (Sonnt. btt SA.) angenommen in der Expedition: JohanneS-Allee Und Wqisenbaurstraß« 6. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredactmr: Theodor Arabisch. Abonn. vierteljährlich »o Rge. Let unrntgeldl. Lieferung in'« Hau». Durch die Kgl. Post vierteljährlich »» Rgr. Einzelne Nummer« 1 Ngr. '5' ^ 314 Freitag, den S. November MM Dresden, den 9. November. — Se. M. der König beehrte vorgestern Mittag 1 Uhr dar Hauptzrughaus mit einem Besuch und nahm eine Anzahl kürzlich angelangter, von der königl. preuß. Regierung der diesseitigen kauf- lich überlassener gezogener, gußstählerner Kanonenrohre, sowie ein daselbst ausgestelltes dergleichen vollständiges Geschütz in nähern Augenschein. — Mit gestrigem Tage haben I. Maj. die Königin Marie den bisher noch bewohnten Sommeraufenthalt auf dem Wein berge Wachwitz verlassen und wieder da- Schloß auf der Au' gustuSstraße bezogen. i. — I. K. H. die Frau Kronprinzessin hat gestern Nachmit tag die Villa bei Strehlen verlassen und das königl. Palais am Taschenberge wieder bezogen. — Se. K. H. der Kronprinz wird noch im Laufe dieser Woche von Wien zurück erwartet. — Aus dem Geh. Cabinet Er. Hoheit des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha ist an den Vorstand des Dresdner Or pheus in Folge einer telegraphischen Depesche an Se. Hoheit, fol gende Zuschrift gelangt: „Dem Vorstände des Dresdner Gesang, verein» Orpheus, hat der Unterzeichnete die Ehre in höchstem Auf träge für die durch telegraphische Depesche vom 27. v. M. Sr. Hoheit erzeigten freundlichen Aufmerksamkeit den verbindlichsten Dank zu sagen. Se. Hoheit befindet sich in Tyrol, daher die Verspätung. In vorzüglichster Hochachtung H.v. Meyern-Hohenberg. — Oefsentliche Gerichtsverhandlungen: Wie be reit« gestern gemeldet wurde, so fand an der Mittwoch bei dem königl. OberappellationSgerichte allhier unter dem Präsidium Sr. Exc. de» Herrn wirkl. Geheimrath 0. von Langen» die zweitin stanzliche Verhandlung gegen die von dem Bezirksgericht Leipzig wegen Brandstiftung zu «jähriger ArbeltShausstrafe verurtheilte jetzt 18jährige Dienstmagd Henriette Albrecht aus Falkenberg statt. Ihre am IS. April d. I. erfolgte Verurtheilung beruhte lediglich auf ihrem eigenen Geständnisse, auch hatte sie sich bald darauf zur Verbüßung der Strafe in die Anstalt Hubertusburg abfübren lassen, dort aber nach einiger Zeit zunächst gegen den Anstalt-- geistlichen unter Angabe glaubhafter Thatsache die Erklärung aus gesprochen, daß sie da» ihr beigemessenr Verbrechen nicht begangen habe. Hierdurch sah da- königl. OberappellationSgericht sich ver anlaßt, durch einen besonderen Commiffar (den Herrn Vicepräsiden- ten v. Thierbach) theils am Ort« der That eingehende Erörter ungen anstellen, theil« in HubertuSburg eine vorläufige genaue Befragung der Angeklagten vornehmen zu lassen, welches später auch noch besonder- durch den Herrn Oberstaatsanwalt V. Schwarze geschah. LaS Resultat davon war, daß da- k. Oberappellation«, grricht beschloß, bei -er zweitinstanzlichen Verhandlung eine noch, malig« VeweiSaüfnahmt stattfinden, zu dieftm Zwecke aber die An geklagte aus HubertuSburg Vorführer, und 5 Zeugen (GutSbr- sitzer Schade aus Seehausen, Gutsbesitzer Apitzsch aus Plaußig, OrtSrichter TrappieS ebendaher, GenSd'arm Richter aus Taucha und die Dienstmagd Jäckel au- Reudnitz) vorladen zu lassen, die Bertheidigung aber dem Herrn Adv. v. Stein allhier zu übertra- gen. Wer den Thatbcstand selbst theilen wir nun in möglichster Kürze FvlgendeS mit. Die Angeklagte Henr. Albrecht gehört zu, denjenigen jungen Frauenzimmern vom Lande, welche auf einer niedern Bildungsstufe stehend zwar nicht, wie der GenSd'arm Richter in seiner ersten Eingabe auf ganz unerwiesen gebliebene Weis« behauptet hatte, bösartig sind, wohl aber in ihrem Dienste sich zuweilen nachlässig, ungehorsam und kmdisch trotzig zeigen. Letztere Eigenschaften hatten zur Folge gehabt, daß sie öfter» mit den Herrschaften gewechselt, keine derselben hatte ihr aber jemals da- Zeugniß des Fleißes und der Ehrlichkeit zu versagen ver mocht. Während des Jahre- 1859 hatte sie nun bei dem Guts besitzer Apitzsch in Plaußig als Magd in Diensten gestanden, war aber aus diesem Verhältnisse am 31. Decbr. 1859 wieder getre ten, um nach Seehausen zu dem Gutsbesitzer Schade zu ziehen. In dem Hause ApitzschenS hatte sie nun mit mehrfachen Mißhel- ligkeiten zu kämpfen gehabt, angeblich, weil sie die unzüchtigen Zumuthungen des erwachsenen SoyneS zurückgewiesen und seitdem namentlich von diesem eine unfreundliche Behandlung zu erfahren gehabt hatte. Gleich neben dem Gute ApitzschenS wohne ihre Schwester, bei der sie unter sofortiger Mitnahme ihrer Lad« am genannten Tage ihren einstweiligen Aufenthalt nahm und bis zum Nachmittage des 2. Januar verblieb, wo sie ihren neuen Dienst in Seehausen antrat. Nun aber brach am 3. Januar früh 6 Uhr in einem zu dem Gehöfte ApitzschenS gehörigen Schup pen plötzlich Feuer aus, ohne jedoch erheblichen Schaden anzurich. ten. ES brannte ein dort lagernder Kohlenhaufen, und lnußtedaS Feuer von ruchloser Hand angelegt sein, weil seit dem Abende vorher Niemand aus dem Hause in den Schuppen gekommen, auch ein Brandgeruch oder Qualm von keinem der Hausbewoh ner bemerkt worden war, obgleich die neue Magd, Pi« Zeugin Jäckel, von jenen Kohlen sich mehrere Quantitäten nur erst am Nachmittage vorher geholt hatte. Dachte man auch damals an die Möglichkeit einer Rachsucht von Seiten der abgezogenen Al brecht, so stellten die geschehenen Erörterungen doch heraus, daß sie seit ihrer Tags vorher erfolgten Ankunft in Seehausen von dort nicht wieder weggekömmen war, die. ThLterschaft daher ihr nicht beigemessen werden konnte. Ihr neuer Dienstherr war ober mit ihrem Verhalten nicht eben zufrieden, und als am 8. März d. Z. in seinem Hause ein Gelddiebstahl verübt worden war, sich er den GenSd'armen Richter au- Taucha kommen und wie bei , den Übrjgen, Kirnstleüten auch bei der Albrecht, wenn -mch stk- folglos, fltttige Aufsuchung haiten. Don diesem Lage an begann nun ihr Unglück. Der GmSddarm batte bei dieser Gelegenheit
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