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Dresdner Nachrichten : 28.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186011289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18601128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18601128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-28
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.11.1860
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jug» von Dresden nach Pirna wird demnächst ins Werk ge« setzt werden, und zwar soll nicht nur Sonntag-, sondern auch Mittwochs Abends ein solcher Zug cxpedirt und dürfte damit bereits nächsten Sonntag der Anfang gemacht werden. — Ocffentlich« Gerichtsverhandlungen: Morgen Donnerstag den 29 Növ. Hauptverbandlung wider Marie Emilie Busch und Johanne Marie Schindler wegen Diebstahls und Tbcilnahme an solchem, Diebstahlsbegünstigung und Partirerei. Vors.: GcrichtSrath Gross. — Das Programm zu der nächsten Donnerstag stattfin denden Eröffnung der KoSwig-Meißner Zweigcisenbahn ist fol gendes: Früh 19 Uhr Versammlung im hiesigen Leipziger Bahn hofe und Einnahme eines einfachen Frühstücks. (Die Gäste aus Meißen und Leipzig treffen mit einem früh halb 8 Uhr in Leipzig abgehenden Extrazuge ein ) Früh halb 12 Uhr Abfahrt des Eröffnungszuges von Dresden nach Meißen. Mittags 1 Uhr Diner in Meißen. Nachm. 4 Uhr Rückfahrt der Gäste aus Dresden und Leipzig in Extrazügen. — Der Aelleste der in Sachsen lebenden Johanniter-Or- dens-Rittcr, Geh. Rath und Ober-Cercmonienmeister v. Preuß, hat unterm 24. d. der in Sachsen bestätigten Genossenschaft der Johanniter-Ritter ein Geschenk von 509 Thlrn. mit der Beding ung überwiesen, daß hierdurch die von den diesseitigen Johan niter-Rittern beabsichtigte allmälige Begründung eines Ordens- Spitals gefördert werde. — Der große steinerne Brunnen, der unförmliche Röhrtrog an der Ecke der großen und kleinen Meißner Gasse, wie lange wird wohl noch sein Dasein währen. Perscpolis Paläste sind gefallen, die Mauern der Bastille, der Malakoff, die alten Budiken am Jüdenteich und vor der Neustädter Kirche, nur der kolossale, allen Geschmack verhöhnende, Le» Weg versperrende Röhr trog steht noch. Wenn ein Dresdner Lohndiencr einem Fremden die Alterthümer der Residenz zeigt, da könnte er getrost sagen: hier aus diesem Trog hat dereinst BonifaciuS die Heiden getauft. Der Fremde zweifelt nickt, er glaubl's. Schiller'- Worte: «Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blühet aus den Ruinen," prallen hier an diesem Troge ab wie Erbsen an der alten Fcstungsmauer unten am Strande bei Helbig Er steht da als Trotzer, der jeden freien Verkehr hemmt, ein wahrer Stein des Anstoßes und wie Figura zeigt, wurde er zu einer Zeit erbaut, wo das Holz der jetzigen Omnibus- und Droschkenräder wahrscheinlich noch >n den Wäldern und heiligen Hainen der Druiden als Eichel keim in der Erde lag. In der Zeit, wo Dresden l 5,090 Ein wohner zählte, es noch keine Bahnhöfe, keinen Fremdenverkehr gab und der Bürger in kurzen Kniehosen bedächtig seines Aeges ging, da war vielleicht dieser Steincoloß kein Hcmmniß und im Noth- fall konnte darin die Fischcriunung ihr alljährliches Kischcrstechen abhaltcn. Jetzt aber beleidigt er Fuß und Auge zugleich. Er steht da wie eine alte Schildwache, die jedem Wagen, jedem Ge spann ein heiseres «Wer da?" zurust; in der Nacht kann man ihn für ein verwittertes Hünengrab halten, das in seinem Bauche alte Streitäxte und Knochen beherbergt. Darum hinweg mit diesem Ungethüm in einer Zeit, wo Baukunst und Ornamentik sich im schönsten Flor zeigt. Hinweg mit diesem Brunnen, der es Mit der Neuzeit so zu sagen ganz und gar verschüttet hat — Die Vorlesung des Herrn Prof. Wollen über englische Literatur findet heute Abend im bekannten Lokale statt. — Vor einigen Tagen erhielt der in der Gegend von Klingcnthal rühmlichst bekannte Lehrer, Herr Cantor Weber in Klingcnthal, durch die Gnade Sr. Maj. des Königs eine kost bare goldene Uhr nebst dergleichen Uhrkette übersendet. Der glückliche Beschenkte hat sich dieses königlichen Geschenkes — wie cs in dem an ihn in allerhöchstem Aufträge gerichteten Schrei ben heißt — in Anerkennung seines verdienstlichen Wirksamkeit als Lehrer und als Direktor der dort bestehenden Musikschule zu erfreuen. — In der am 25. Nov. abgehaltencn Gemeindeversamm lung der deutschkaiholischen Gemeinde zu Leipzig theilte der Vor stand, Herr Prof. Roßmäßler, zuvörderst mit, daß das Psarr- archiv »n der Verwahrung des Vorstandes bleibe, daS Psarr- siegel aber an dm Stadlrath habe abgeliefert werden müssen. — Bezüglich der Angelegenheit de- Herrn L. Schräder setzte der Herr Vorsitzende die Gemeinde von dem Eingang« rin« Briefes des Herrn 0. Schräder in Kenntniß. in welchem die ser die seine Amtsentsetzung betreffenden Umstände bespricht. Daraus ergab sich nach Ausspruch de- Vorsitzenden, e« werde gegen Herrn v. Schräder nicht der Vorwurf erhoben, daß er gegen die christliche Religion, sondern daß er gegen die «van- gelische Kirche, d. h. gegen die Form, welche die evangelische Kirche im Laufe der Jahrhunderte sich äußerlich gegeben, An griffe gemacht habe. Der zweite Grund der AmtSentsetzung be treffe da« Verhalten de- Herrn v. Schräder in Bezug auf einen von der Majorität der Nationalversammlung zu Frank- furt a. M. erlassenen Aufruf an da- preußische Volk, in wel chem dieses aufgefordert wurde, fest an der Nationalversamm lung zu halten. Der dritte Grund sei aus einer Aeußerung hergeleitet, die Herr v. Schräder in Bezug aus das an Obrig keiten zu Entrichtende gethan haben solle. Herr Prof. Roßmäß- lcr erklärt, nach sorgfältiger Durchgehung dieser Schrift gehe seine Ueberzcugung dahin, daß weder in religiöser, noch in po litischer Hinsicht diese Amtsentsetzung so viel Belastendes enthalte, daß die sächsische Staatsregierung deshalb genöthigt sein müßte, die Probeprcdigt und bcziehendlich die nachher eintretende geist liche Bestätigung zu versagen. Der Herr Vorsitzende hebt na mentlich di« Bemerkung des Herrn v. Schräder hervor, gerade darin, daß er sich der Kirchenlchre nicht unterworfen habe und mit aller Entschiedenheit der freien christlichen Religion zuge- than sei, liege ein Zeugniß für seine Fähigkeit, da- Amt eine- deutschkaiholischen Predigers zu verwalten. — Der Antrag de- Herrn Caoael: man möge die Staatsregierung in einem an- dcrweiten motivirten Gesuche darum 'angehen, dem Herrn v. Schräder die Pröbcpredigt zu gestcktten, oder die Gemeinde spe- cieller mit den Gründen bekannt zu machen, welche andauernd von Seiten der hohen Staatsrcgierung gegen deren Gestattung geltend gemacht werden; eventuell aber möge man mit moti« virter Beschwerde, bcziehendlich Petition, an die Ständeversamm lung gehen, ward einstimmig genehmigt. — Das Dr I. berichtet aus Krögis b. Meißen, 26. No vember. Mit welcher Rapidilät eine Kinderkrankheit um sich grei sen kann, haben wir in unscrm Kirchdorf?, dessen Schule von 14 Törsern besucht wird, ein auffallendes Beispiel. Nachdem nämlich die Masern sich bereit« in benachbarten Kirchspielen gezeigt und wir auf deren Besuch gefaßt waren, bemerkte der hiesige Lehrer vergangenen Dienstag unter seinen Schülern ein auffallende« Husten. Mttttvocks blieb ein großer Theil erkrankt aus der Schule zurück und einen Tag später waren von den 200 Kindern hiesiger Schule >60 masernkrank. Glücklicherweise ist diese Krankheit bis jetzt ganz gutartig. — Am 22. Nov. Mittags verunglückte in der Nähe des Dorfes Gerichtshain der 22 Jahr alte Pflegesohn d«S Gutsbe sitzer- Busch allda dadurch, daß sein mit Waldstreu beladener Wa gen umstürzte, er unter denselben zu liegen kam und der Leiter baum des Wagens ihn am Hinterkopse traf, so daß augenblick lich sein Tod erfolgte. Gießen. 23. Nov. Vor einigen Tagen verkündeten meh rere Mitglieder der Studentenschaft durch Maueranschläge, daß in Folge einer Verabredung der hiesigen Bierbrauer der Preis de- Schoppcns Bier von 4 auf 4'/r Kr. erhöht worden sei, und lu den die ganze biertrinkcnde Studentenschaft zu einer Berathung über Li« gegen jene Preiserhöhung zu treffenden Maßregeln ein. Der Beschluß der zahlreichen Versammlung ging dahin, daß sich jeder Student verpflichte, keinen Schoppen Bier zu 4Vs Kr. zu trinken, im Contraventionsfalle aber 1 fl. zum Besten der be drängten Schleswig-Holsteiner zu zahlen. Dieser Beschluß, der auch im übrigen Publikutil thatsächlichen Anklang fand, hatte die Wirkung, daß mehrere Brauer schon nach drei Tagen zum alten Bicrpreise zurückkehrten. Italien. Der Widerstand Gacta'S scheint sich seinem Ende zuzuneigen. Der König Franz hat sämmtliche Gesandte, welche ihm gefolgt waren, ersucht, die Stadt zu verlassen. Sie sind, wie man aus ihrer am 24. Abends in Rom erfolgten Ankupft er sieht, seinem Wunsche nachgekommen. Einer besonderen AuSjeich- ... . -, <,§ ck-ö
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