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Dresdner Nachrichten : 24.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186012249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18601224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18601224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-24
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.12.1860
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Tageblatt stir *rfch. tägl. «»»a. 7«. Inserat«, d^vpaltzeNe S Pf., «erden b. Ab. 7 lGonnt. bt- A Ä.) angenommm ln der Expedition: Johannes-Alle« »ad Walstnhaulstraßt «. M Z5S Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drsbisch. Montag, den 21 December Wann. »iwtchShrbch »» «-». »K »mentgtldl. Lieferung in'« Durch die Kgl. Post vierteljährlich 1» Si^. Einzelne Stumm«« 1 Agr. lftSO. Ein gestern Nachmittag ausgegebeneS Extrablatt ret Dr. Jour», bringt da« Rundschreiben »e« neuen österreich. Minister- von Schmer ling, demzufolge in ganz Oesterreich freie Religion-Übung, Wahrung der politischen und bürgerlichen Rechte der Unterthanen vor jeder Be einträchtigung durch die Religion, freiePresse, Oeffentlichkeit und Münd lichkeit in der Justizpflege, ausgedehnte Entwicklung der Landescultur und möglichste Förderung des Unterrichtswesen- re. zugesagt wird. Das Befinden Sr.Maj. des König- war vorgestern Nacht we niger gut, gestern jedoch beruhigend. Auch da- Befinden Ihrer Maj. der Königin war am gestrigen Morgen befriedigend. — Oeffrntlichr Serkcht-verhandlun-en: Am Sonnabend« wurde vor hiefigem Bezirksgericht gegen Lhristlan« Marie verehel. Büttner geb. Lehmann «ege» Meineid- verfahrene Dieselbe hatte von Ostern 1858 bi- dahin 188* in dem Haus, de- Herrn Geh. Fin.-Rath von Planitz gedient, wohin auch di. Ehefrau de« Gaszählers Richter allhier dann und wann zu kom men pflegte, weil sie für da- dort dienende Personal Schneider arbeiten verrichtete. Nebenbei gab sich Letztere jedoch auch mit Heirath-vermittelungen ab. und wollte sich bei der obengenannten, damal« noch unverehel. Büttner durch Berschaffung eines Manne«, wie der Herr Vorsitzende «ine Zeugin fragte, „einen Kuppelpelz" verdienen. Sie schlug derselben ihre» jetzigen Ehemann, welcher Wittwer und Vater von drei Kindern war, nachmal- aber auch einen Maurer, sowie ihren eigenen Bruder und noch andere zum Heirathen vor, letztere, indem sie der Büttnerin das anfänglich vorgeschlagene Heirathsproject mit ihrem jetzigen Ehemann wie derum au«jureden suchte. Go wenigstens bestätigte di« eine in der Hauptverhandlung eidlich abgehörte und den Eindruck voller Glaub würdigkeit hervorbringende Zeugin, das Dienstmädchen Sophie Peter«, noch jetzt im Dienst bei obengenanntem Hrn. v. Planitz, welche auch schon während der ganzen Dienstzeit der Büttnerin mit dieser zusammen daselbst im Dienst sich befunden hatte und daher die Eheproject-kaupeleien der Richterin und der Büttneri» au- eignen Wahrnehmungen ganz wohl kannte. Die Richterin ihrerseits versuchte jedoch entschieden und beharrlich in Abrede zu stellen, daß sie der Büttnerin noch andere Heirathscandidaten, al« deren jetzigen Ehemann, und namentlich einen Maurer oder ihren Bruder, in Vorschlag gebracht und dabei von jenem ersteren spä ter wieder abgeredet habe, bei welchen Versuchen die Richterin den bestimmten gegentheiligen Versicherungen der Zeugin Peter« gegen über allerdings N'cht den Eindruck sonderlicher Wahrheitsliebe zu- rückließ. Nun '^te die Büttnerin der Richterin für den Fall, daß sie durch dies« einen Mann oder, wie letztere behauptete, ihren jetzigen Ehemann „verschafft bekäme' — daß sie durch dirRich- l 1erin diesen heirathe — an Stelle eines Kuppelpelze« ihre da- i mal« getragenen goldenen Ohrringe im Werthe von etwa 2—3 Thlr. al« Remuneration versprochen, wobei dahingestellt bleiben kann, ob diese« VerHwechen zu wiederholten Malen und mehr oder Minder ernstlich -e-eoen und. -«meint worden sei. Genug »Herr die Richterin hatte die Büttnerin, nachdem letztere ihren jetzigen Ehemann geheirathet, alsbald zunächst um 2 Thlr. baar «»ge pumpt, und sodann, nachdem diese 2 Thlr. von ihr wieder zu- rückgefordert und sogar gerichtlich eingeklagt worden waren, eben falls gerichtlich im Laufe des heurigen Jahres auf Au-antwor« tung der angeblich ihr geschenkten goldnen Ohrringe belangt. Im Lause diese- Bagatellprozesse« war die Freisprechung der Büttnerin rechtskräftig davon abhängig gemacht worden, daß sie eidlich er härten solle, .«« beruhe nicht in Wahrheit, daß sie der Klägerin Richter in den Jahren 1858 und'1859 versprochen habe, dersel- ben die von ihr in diesem Jahre getragenen goldnen Ohrringe zu schenken, wen« ihr Wunsch, daß ihr jetziger Ehemann Büttner sie wirklich heirathe, in Erfüllung gehen sollte.' Die Büttnerin hatte diesen Eid geleistet und war hier auf von der Richterin wegen angeblich geleisteten Meineid« denun- cirt worden, welche infolge der deshalb anhängigen Untersuchung in der jetzigen Hauptverhandlung ihren AuStrag erhielt. Da nun in solcher durch die Aussagen abgchörter Zeugen und der Denun- ciantin Richter selbst, wie oben erwähnt, sich herau-stellte, daß die Ohrringe nickt für den Fall des bloßen ZnerfüllunggehenS de« Heirath-wunscheS der Büttnerin, sondern nur für den Fall, daß die Richterin der Büttnerin einen Mann-,verschaffe' — daß also die Richterin den Kuppelpelz durch ihr« Vermittelung erst wirklich verdiene (die Richterin hatte nach Obigem sogar abge redet) — versprochen worden seien, so nahm bereit- die durch Herrn Staatsanwalt Heinz« vertretene Staatsanwaltschaft in ihrem Schlußvortrage zu Gunsten der Angeklagte» die gegen dieselbe erhobene MeineidSanklage für nicht genügend erwiesen an. Nachdem daher überdies nun auch die durch Hrn. Adv. Fränzel vertretene Vertheidigung, welche noch vor Schluß der Beweisauf nahme durch Vorlegung einer quittirten Goldarbeiterrechnung den Beweis vorbereitet hatte, daß die von der Angeklagten getragenen und von der Klägerin al- ihr angeblich bereits im Jahre 1858 geschenkt recognoScirten Ohrring« von der Büttnerin erst am SV. April 1859 gekauft worden seien, sich mit kräftigen Worten der Unschuld derselben annahm, namentlich auf die mannichfachen Unwahrheiten in den Aussagen der Anklägerin und auf da« wenig Ehrenhafte, wa« überhaupt den gewcrbmäßigen HeirathSkupplern in der öffentlichen Meinung anklebe, hingewirsen batte, so verfehlte der gegen 1 Uhr erfolgte Richterspruch, auf unbeschränkte Freisprechung der Angeklagten lautend, nicht, einen wohlthuenden Eindruck in dem versammelten Publikum zu hinterlaffen. — Der vor einigen Tagen hier verhaftete und an Oesterreich auSgeliefert« ungarische Graf Telcky wird von auswärtigen Blättern al- KoffuthS Hauptagent bezeichnet. — Am 15. d. wurden im Beisein vieler gebildeter Männer im hiesigen Zeughaui« durch den in seinem Fache berühmten Hrn. Groß, 8 neue Glocken gegossen, 5 für'« Inland und 3 für'« Ausland bestimmt. — Wa- Einsender diese« erzählt und gezeigt
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