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Dresdner Nachrichten : 18.01.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186101182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-01
- Tag1861-01-18
- Monat1861-01
- Jahr1861
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- Dresdner Nachrichten : 18.01.1861
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der Ttadi in Bewegung, fand unterweg« namentlich in Dörfern eine ungewöhnliche Aufmerksamkeit und wurde in Lommatzsch selbst, wo er ungefähr um 4 Uhr ankam, von der ganzen Stadt mit allgemeiner Freude ausgenommen. Abend« ^8 Uhr vrrlietz der Aug mit bunten Laternen und Fackelschein bei Jlluminatinn der Straßen dir Stadt Lommatzsch und kam um S Uhr unter gemüthlichrr Heiterkeit, von keinem Unfall betroffen, wieder heim. Dem Ber» nehmen nach beabsichtigt die Stadt Lommatzsch und Umgegend, den Meißner» «inen ähnlichen Gegenbesuch zu machen. — Da« .Meeraner Wochenblatt* berichtet au« Werdau Folgende«: Am 12. d. R. kommt ein in Chemnitz in Dien sten gewesene- Mädchen, weiche« in ihre Vaterstadt, Neustadt a. O., zurückreisen will, auf dem Bahnhofe hier an und wird in bekannter Weise von dem betreffenden Gen-d'armen um Le gitimation gefragt, welche sie in thr,m Koffer, der mittelst Eil gut erst befördert werden konnte, gelegt hatte, und al« sie hier über selbstverständlich den Thatbestand mitgetheilt. wurde sie ver haftet und in «in Gesängniß gebracht, in welchem sie gestern Morgen erfroren aufgefund'en worden ist. Dt« Untersuchung gegen den betreffenden GenSd'armen soll bereit« ringeleitet wor den sein. LögeSgeschlchte. Berlin. Dem Erzherzog von Oestreich, Großherzog von Toskana, ist bei seiner Anwesenheit zur Leichenfeier von dem Kö nig« der Schwarze Adlerorden verliehen worden. Der Großherzog hat dagegen den König mit dem to«kanischen Hau-vrden decorirt. — SS ist aufgefallen, daß bei der Eidesleistung von vielen Mit gliedern beider Häuser des Landtag- nicht genau diejenige äußere Form beobachtet wurde, welche bei den Gerichten üblich ist, ob wohl der Minister de- Innern vor der Eidesleistung in dieser Beziehung die nöthigen Informationen gegeben hatte. Vor Ge- richt wird der Schwur bekanntlich geleistet, indem drei Finger der rechten und zwar unbedeckten Hand erhoben und dabei di« inner« Seite der Hand gegen den Körper gekehrt wird. Statt dessen streckten zahlreiche Abgeordnete die mit einem Handschuh bedeckte Hand und zwar in der Weise, daß sie innere Seite der Hand nach außen kehrten, weit vorne vor sich hin, ja wir wollen da« Factum registriren, daß aufmerksame Beobachter bemerkt haben wollen, daß di« Abgeordneten polnischer Nationalität durchweg so verfuhren. Au« Thüringen, 15. Jan. Die anhaltende Kälte, welche bei uns 24 Grad R, erreichte, vernichtet einen großen Theil des WildfiandeS, so daß in den letzten Tagen fast sämmtliche Hasen und Hühner zu Grunde gegangen find. Auch kommen viele Un> glückfälle durch den heftigen Frost bei den Einwohnern hiesiger Gegend vor. Ein ebenso origineller, als bedauernSwerther Fall von partieller Erfrierung ereignete sich in einem Dorf« bei Koburg. Der Lehrer de« Orte« erfror beim Orgelspiele di« Finger beider Hände derart, daß e« schwer halten dürfte, dir Finger wieder her- zustellrn. Der Herr Pfarrer entschädigt« nämlich seine Gemeinde für die kurz« Predigt mit dem Abfingen eines ellenlangen Kirchen liedes. Au- Altona. Der .Moniteur" vom 12. sagt Folgende-: .Bei Gelegenheit der schle-wig-holsteinischen Frage am Bundestag« hat, Briefen au- Deutschland zufolge, der dänische Gesandt« beim deutschen Bunde von seiner Regierung den Befehl erhalten, Frank furt zu verlassen, sobald der Bundestag die beantragte BundeS- execution gegen Dänemark annähme. Zugleich betont der „Moni teur" besonder«, daß Herr v. Neust zugestanden Hab«, er könnten gegen die Execution doch Einwendungen und Verhinderungen von außen kommen. (Darau- scheint hervorzugehen, daß man in Paris die Execution durchaus nicht günstig anfieht.) Wien, 14. Jan. Heber das Brandunglück, welchem Erz herzog Ferdinand Max auf der Herreise von Berlin nach Wien entgangen, erfährt man folgende Detail«: Mittwoch den S. um v Uhr Abends hatte der Separates, welcher lc, Erzherzog sammt Gefolge nach Wien zurückführte, kaum 30 Minuten Berlin ver lassen, als der preußische Salonwagen, in welchem sich der Erz. Herzog, dann FML. Schmerling, Graf BombrllrS u. A. befanden, durch Ueberhtizung in Brand gerieth. Die Flamme griff, genährt urch dir Menge des brrnnbarm Stoffe-, rasch um fich. Die Eommunication mit den anderen Wägen konnte nicht hergestellt «erden. Da erkletterte Graf Bombelle« mit L'^m«grfahr da« Dack de- Waggon«, worauf endlich die Zugführer den Ruf de« Grafen hörten und anhirltm. Mit Mühe gelang «S, di, Sam metmöbel und sonstigen brennbaren Stoff« zu entfernen; Schnee und Wasser, welche- die Herren und Diener de- Gefolge« in den Wagen warfen, löschte den Brand, dkd Wagen wurde ausgehängt und der Erzherzog nahm mit dem Gefolge in dem Couph «me« andern Waggon« Platz. In Breslau bestieg der Erzherzog den österreichischen Separatjug und setzte ungehindert di, Reis« nach Wien fort. — In Vrnetien, sowie in Südtyrol, gestaltet sich die Stimmung immer bedenklicher. Die Polizei hat sich veranlaßt gesehen, alle SicherheitS-Organe in Brnetien, Südtyrol und Friaul aufzufordrrn, den Fremdenverkehr mit aller Strenge zu Uder^ wachen, da diese Provinzen von piemontefischen Sendungen wim meln. Aufrührerische Proklamationen werden ungeachtet der Wach samkeit der Behörden in Meng« verbreitet. Dieselben find vor» zugsweise auf da« ungarisch« Militär berechnet, welche« darin zum Treubruch aufgefordert wird. Mit Smsührung der Banknoten hat man fich in Venelien so ziemlich versöhnt, da mau zur Ein sicht gelangt ist, daß r« nur der Staat ist, welcher darunter leidet. Frriburg, 12. Jan. In dem benachbarten Dorfe Au, Filial der Pfarrei Merzhausen, starb in der Neujahr-nacht rin Mann am Schlagfiuß. Sr hatte, da er den Tgg über in der Kälte gedroschen hatte und Abend- guter Laune war, über den Durst getrunken, und dir hierdurch herbrigeführte Gefäßsystem«- Ueberreizung veranlaßt« bei dem Umstande, daß er mit einem sehr großen Kropfe behaftet war, seinen plötzlichen Tod. Diesem Mann wurde nun von dem Geistlichen — Vicar Kutz — da« christliche Begräbniß versagt, der nur als bürgerlicher Staatsbeamter der Beerdigung anwohnte. Dies« Rücksichtslosigkeit brachte aber bei den Leidtragenden «ine solche Entrüstung hervor, -aß, al« der Geistliche auch noch zum Nutzen und Frommen der Anwesenden ein« Ansprache halten wollte, die mit den Worten begann: „So stirbt der Säufer!" er von den Leichenbegleitern unterbrochen wurde, welche von ihrer Seite laut zu beten anfingen, was der Priester vergessen zu haben scheint, und zuletzt denselben unter Vorwürfen und Verwünschungen zur Entfernung nöihigten. Diese Vorgänge find Gegenstand einer Untersuchung geworden. Kopenhagen, >0. Jan. Im LandSthing stand gestern da« Gesetz über die Wehrpslichtigkeit zur dritten Behandlung. Orla Lehmann hielt unter gespannter Aufmerksamkeit des Thing« und unterbrochen von häufigen und starken BelfallSäußerungen einen längeren Vortrag, in welchem er u. A. sggte: .Er ist t»er nicht der Ort, auf «me politische Debatte einzugehen, wozu mir vielleicht bald ein anderer Anlaß gegeben wird, und ich weiß nicht, was Deutschland im Sinne hat in Bezug auf Holstein. Aber da« weiß ich, daß die dänische Negierung nicht nut Deutschland wegen Schleswig unterhandeln kann, und daß der erst« deutsche Soldat, welcher di« Eider überschreitet, un- den Krieg dring: " Kopenhagen, 15. Jan. .BerlingSke Tldende" sagt, daß die Marinrwerftarbeiten, so weit «S die Witterung gestauri, auf da- Energischst« betrieben werden und rin provisorisches Gesetz über Einberufung von 4000 Matrosen bevorstrht. Telegr. Depeschen de« „DreSdn. Journ." Pari«, 17. Januar. Der.Moniteur' giebl heule folgende Erläuterungen. Die Sendung der französischen Flott« nacv Gaeta habe den Zweck gehabt, den König Franz II. zu beschützen. Der Kaiser halte darauf, einem unglücklichen Fürsten seine Symparhie zu bezeugen. Aber dem Prinzip« der Nichtintervention, weiche« seit dem Frieden von Billafranca sein ganze« Verfahren bezüglich Italien« geleitet, getreu, habe der Kaiser nicht beanspruch», an dem politischen Kampfe «inen thätigen Antheil zu nehmen. Durch di« Fortsetzung verlier« diese Demonstration ihren Charakter. Frank reich- Flagge, bestimmt, den Rück,ug de« König« zu beschützen, galt für eine Srmuthigung zum Widerstande und wurde eine ma» teriell« Stütze. Seit dem Oktober war König Franz verständigt, daß di« Franzosen nicht ewig vor Gaeta bleiben könnten. Um die Forderungen der Neutralität, mit der Absicht, den König zu schonen, zu vereinigen, habe Frankreich einen Waffenstillstand vor- geschlagen. Dir Feindseligkeiten würden demnach bi« zum Ist»
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