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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186604208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-04
- Tag1866-04-20
- Monat1866-04
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1866
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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des Sönigl. Bezirksgerichts Md des Raths der SM Leipzig. M 11V. Freitag den 20. April. 1866. Bekanntmachung. Der Fleischer Herr Carl Rudolph Ludwig beabsichtigt in dem Grundstück der Frau Caroline Bendix, Münzgaffe Nr. 20, ein Schlachthaus einzurichten. Indem wir dies auf Grund H. 26 des Gewerbegesetzes hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir Jedermann auf, etwaige Einwendungen hiergegen innerhalb einer für alle nicht auf Privatrechtstiteln beruhenden Einsprüche präclusiven Frist von vier Wochen bei uns anzubringen. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 17. April 1866. vr. Koch. vr. Günther. Die Volksversammlung im Odeon am Mittwoch Abend, zu welcher die HH. vr. Heyner, vr. Joseph und M. Lorenz von hier sowie die HH. Albrecht aus Fürth, Bentz aus Cannstadt, Herre aus Dessau, Hoddick aus Berlin, Kayser auS Pforzheim, Oehmig aus Meerane, Schmidt aus Ober stein und Strücker aus Langenberg alle deutsche Vaterlandsfreunde ringeladen hatten, fand eine so überaus massenhafte Betheiligung, daß sehr Viele, welche nicht rechtzeitig erschienen waren, keinen Ein tritt in den vollgefüllten Saal erhielten. — Die Verhandlungen eröfsnete der zum Vorsitzenden erwählte Herr Rechtsanwalt Winter mit einer die Bedeutung der gegenwärtigen politischen Lage schil dernden Ansprache. Nach ihm trat Herr Hoddick auf und be antragte und begründete folgende Resolution: „Wir aus allen deutschen Gauen auf Leipzigs denkwürdigem Boden vereinigten Männer fühlen uns heute lebhafter als je als Söhne eines Vaterlandes und verabscheuen den Krieg, in welchen unS eine unvolksthümliche Regierung stürzen möchte. — Die neuen Vor schläge der preußischen Regierung zur Berufung eines deutschen Parlaments aus directen Volkswahlen beweisen nochmals, daß jede Regierung in stürmischer Zeit im Volke ihre Kraft suchen muß. — Wenn nun das deutsche Volk auch alle Ursache hat, die von solcher Seite gemachten Zugeständnisse mit Vorsicht aufzunehmen, so müssen wir Dieselben doch unterstützen und mit allen Kräften auf baldige Einberufung des deutschen Parlaments hinarbeiten. — Erfüllung unserer nationalen Wünsche können wir aber nur dann erwarten, wenn die vorgeschlagenen Maßregeln von einer mächtigen, aufrichtig liberalen, deutschen Regierung ausgeführt werden." Nachdem Hr. Badewitz (wiederholt stürmisch unterbrochen) und Hr. Siegismund gesprochen, Letzterer auch einen Antrag einaebracht hatte, welcher die Sätze enthält, daß ein Krieg um SchleSwig-Holstein ein Verbrechen an der deutschen Nation sei, daß dem Volle allenthalben das Selbstbestimmungsrecht gebühre und daß ein Parlament aus allgemeinen Wahlen rmt eigner Initiative noth thue, schlug Hr. vr. G ö tz auS Lindenau folgende Resolutton vor: „Wir erklären einen Krieg im Interesse der Lösung der schleS- wig-holsteinischen Frage, die rechtsgültig nur durch Befragung der Schleswig-Holsteiner selbst gelöst werden kann, für einen Verrath am deutschen Vaterlande; wir erklären, daß daS deutsche Volk jede Bundesreform, die der Staatsmann anregt, der im eigenen Lande die Volksvertretung mit Füßen tritt, zurückweisen muß; nur ein freigewählteS, durch freie- Vereins- und Versammlungsrecht und durch eine durch Geschwornengerichte garanttrte Preßfreiheit ge schütztes Parlament, ein Parlament nach Angabe der Reich-ver- saffung von 1849 kann Deutschlands Recht auf Freiheit und Ein heit befriedigen und nur eine Umgestaltung der stehenden Heere zu einer Volk-Wehr kann Deutschlands friedliche Zukunft sichern. ES sprachen weiter noch die Herren Bebel und Prengel von hier, Kalb au- Bernburg und vr. Joseph von hier für Annahme der von Herrn Hoddick nn Namen deS Comite eingebrachten Re solution, Herr Pappermann auS Dresden für oie Götz'schen Sätze. Schließlich wurde die Resolution und der erste Punct deS Götz'schen Antrag- (Selbstbestimmung-recht der SchleSwig- Holsteiner) mit ungeheurer Majorität angenommen. Mrßbericht. IV. * Leip zig, 19. April. Unjerm Versprechen gemäß theilen wir noch Nähere- über da- Geschäft in Häuten und Fellen mit. Während von rohen trockenen Häuten und Fellen sehr viel am Platze war und ein großer Theil davon wegen zu geringen An gebots nicht abgegeben, sondern Commissionslagern überwiesen wurde, war von trocken und grün gesalzenen Häuten nur wenig an den Markt gebracht worden, und ist trotzdem noch ein guter Theil davon unverkauft geblieben. Die erzielten Preise stellten sich durchschnittlich folgendermaßen: Kips Prima 30—33, Secunda 25 )is 30, Tertia 20 — 25, Quarta 16 — 20 Thlr.: trockne schwere Buenos Ayres 33i/z Thlr., leichte 26 — 29 Thlr.; trockne Rio Grande Guatemala, gute Sorten fehlten fast ganz, sonst 24 bis 26 Thlr.; Ceara 21 — 23 Thlr. je nach Gewicht und Qualität; Pernambuco 21—23 Thlr., Barraccas 21—25 Thlr.; trockne Rio Grande Angostura fehlten ganz, eben so Puerto Capello und Mazatlan. Grün gesalzene Häute: schwere Saladeros Ochsen 20 >is 21 Thlr., leichte 15—18 Thlr.; schwere Montevideo Ochsen 19, Ächte 16 Thlr., Kuhhäute 13—141/2 Thlr.; Rio Grande Ochsen schwere 17, Kühe 131/2 Thlr.; Rio Janeiro Ochsen schwere 16^, Kühe 131/2 Thlr.; Australhäute 10 —13 Thlr. je nach Gewicht und Qualität. In andern Berichten über die gegenwärtige Ostermefse ist, im Gegensätze zu unseren Mittheilungen, behauptet worden, am Leder markt sel in gegerbten Sorten keine bedeutende Zufuhr zu bemerken ;ewesen; wir müssen indeß bei unserer früheren Darstellung allent halben verbleiben. Daß die bisherigen Verkaufsräume diesmal nicht ausreichten, sondern neue zur Benutzung hergerichtet werden mußten, spricht am deutlichsten für unsere Angaben; nebenbei ist nicht zu übersehen, daß in Folge der sich immer mehr ausbreitenden Gewerbefreiheit auch die Lederfabrikation in verschiedenen Ländern einen vorher nicht gekannten Aufschwung genommen hat und daß daher jetzt ganz neue Fabrikantenfirmen auf der Messe erscheinen. Auch über die Tuchmeste steht gedruckt zu lesen, daß sie ihr Ende bereits erreicht habe. Dieser Behauptung gegenüber muß hervor gehoben werden, daß diesmal die Tuchmesse sich außergewöhnlich lang hinauszieht und daß über daS Endergebnis derselben in diesem Augenblick noch kein völlig zutreffendes Urtheil gefällt werden kann. Die Rauchwaaren-Messe hatte, wie kaum anders zu er warten war, ebenfalls empfindlich unter dem Drucke der allgemeinen politischen Lage zu leiden; und da noch außerdem der verflossene milde Winter gerade dieser Branche nicht eben von Vortheil war, so konnte sich oaS Geschäft nicht in gewohntem Umfange entwickeln. Die wenig unfreundliche Witterung der Wintermonate beschränkte den Bedarf an Pelzwaaren sehr bedeutend, so daß die deutschen Kürschner viel Waare auf Lager behielten und deshalb jetzt wenig Kauflust zeigen. In Bezug auf die einzelnen Sorten ist etwa Folgendes zu bemerken: Nerw waren, in Folge der starken Nach frage von Amerika auS, so theuer, daß für Deutschland nur wenig gekauft werden konnte, weshalb der Artikel für diese Messe fast ganz ausfiel. Den Ersatz dafür mußten Bisam gewähren, welche des halb um 30 bis 40 Procent im Preise stiegen, infolge besten aber auch nicht so massenhaft abgesetzt wurden wie gewöhnlich. Leb haften Absatz fanden Fehrücken, gegenwärtig der billigste Artikel; namentlich waren dieselben für Amerika sehr begehrt. Auch Biber gingen ber mäßigen Preisen schnell und aut ab; dagegen war für Otter, Schuppen, Iltisse, Bären und Wölfe wenig Stimmung. In Rothfüchsen, von denen bis jetzt Griechen nur wenig kauften, wird wahrscheinlich ein größeres Geschäft sich später noch ent wickeln. Persianer Weißfüchse waren sür Frankreich sehr gesucht und wurden gut bezahlt. In Landwaaren machte sich das Geschäft lebhaft. Landfüchse holten 151/2 bi- 161/2 Thlr., Steinmarder 160 bis 165 Thlr., Baummarder 190 bis 220 Thlr., Iltisse
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