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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186604184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-04
- Tag1866-04-18
- Monat1866-04
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1866
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Seite der Kristk. — In diesem und in keipem anderen Sinne denn hab^n wix auch Ln der rn 'Rede ßebendey Prüfung die Lei stungen der jung«, zumeist kaum erst nur angehenden Künstler angeyört. D-S Programm enthielt fünf Vorträge auf dem Piano forte: Concert von Sterndale-Bennet (Rmoll, 1. Satz) — Herr Gustav Kogel aus Leipzig; Concert von Mendelssohn (v moII, 1. Satz) — Herr Max Erdmannsdörfer aus Nürnberg; Concert von Moscheles (6 änr, 1. Satz) — Herr Michael Quarry aus Cork; Concert von Chopin (k'moll, 2. und 3. Satz) — Fräulein Marie Schwarz auS Brombertz; Concert von Reinecke (2. und 3. Satz) — Herr Wilhelm Lerpholz auS Bischofsburg. Kerner kamen vier Violinvorträge zu Gehör: Concert von David (v moU, 1. Satz) — Herr Robert Graner aus Schleitz; daS Concert von Beethoven (1. Satz) — Herr Otto Kaletfch aus Cassel; Concert von Spohr („in Form einer Gesangsscene") — Herr Wilhelm Wenzel aus Cassel; Concert von Mendelssohn (2. und 3. Satz) — Herr Robert Heckmann. Dazwischen wurde nur eine einzige Gesangleistung producirt: Baßarie aus dem „Messias" von Hän del (Warum entbrennen die Heiden"), welche Herr Paul Richter aus Striegau ausführte. Der Preis des Abends gebührte vor Allem der jungen Pianistin Fräulein Schwarz: nicht nur zeichnete sich ihr Spiel durch beson ders klaren, sehr präcisen, eleganten und dabei kräftigen Anschlag au-, sondern auch, was wir vorzüglich betonen, durch Mannig faltigkeit feiner, mitunter überraschend schöner Nuancen, in welchen sich nicht geringe Selbstständigkeit hinsichtlich Zeichnung und Co- lorit, eine sehr anerkennenswerthe, schon wirklich künstlerische gei stige und seelische Reproductionskraft aussprach. — Nächstdem konnten als künstlerische Leistungen die Vorträge der HH. Leipholz und Richter gelten. Beide, der Erstere als tüchtiger junger Pia nist, der Zweite als ein recht gut geschulter Sänger mit schöner, sympathischer Baßstimme, haben übrigens schon früher der hiesigen Kritik öftere Gelegenheit zu belobender Erwähnung ihrer Leistun gen gegeben. — Herr Heckmann zeichnete sich durch vorzügliche technische Correctheit und Fertigkeit, so wie durch Reinheit der Intonation aus, eine Anerkennung, die wir, wenn auch in etwa- geringerem Grade, Herrn Kaletsch angedeihen lasten müssen. Da gegen fehlt es beiden jungen Eleven, besonders dem Erstgenann ten, noch an poetischer Varietät im Vortrag, an Freiheit und Selbstständigkeit im Ausdruck, mit einem Worte an innerer LebenS- und Seelenwärme. Diese letztere Begabung trat schon entschieden bei Herrn Wenzel hervor, der im ersten Theile der Spohr'schen Gesangsscene nicht selten selbstständig zu begreifen und innerlich zu fühlen schien, waS der Meister nut diesen Tönen auszudrücken beabsichtigte; auch fehlte es ihm nicht au recht anerkennenSwerther Fingerfertigkeit, aber eben um der angeborenen seelischen Begabung willen möchten wir ihm den wohlgemeinten Rath geben, sich auch noch etwas mehr dem eifrigen Studium der technischen Correctheit, refp. Reinheit der Intonation zuzuwenden. — Herr Graner und Herr ErdmannSdörfer, so wie der noch außerordentlich jugendliche Kunsteleve Herr Kogel bewiesen, daß sie viel technisches Talent besitzen, mit großem Eifer und Fleiße ihren musikalischen Studien obliegen und beachtungSwerthes Verständniß den Anweisungen ihrer Lehrer entgegenbnngen. — Aus dem Pianovortrage de- Herrn Quarry, eines Eleven von schon gar reiferem Alter, konn ten wir nur entnehmen, daß derselbe von ungemeiner Ausdauer, sehr festem Willen und unermüdlichem Fleiße zum Einstudiren beseelt sein müsse; daß aber trotzdem hin und wieder die technische Präcision bei gewissen Passagen nicht zu Tage kommen wollte. — Was die vorgeführten Compositionen betrifft, so fanden sich, wie man sieht, von den Meistern der Tonkunst Mendelssohn zweimal, Beethoven, Händel, Spohr und Chopin je einmal vertreten ; die übrigen vier Werke waren ypn den drei Herren Haupt-Professoren des Violin- und Clavierspiels am Conservatonum und einem ehemaligen Zöglinge desselben, Herrn Sterndale - Bennet. Wes halb das letztere Werk mit gewählt wurde, blieb unS unverständ lich; um MendelSsohn'sche Schule und Richtung zu studiren (von der Bennet doch nur ein sehr schwacher, wenn auch fast sklavischer Reflex ist), wäre für die Zöglinge ein Originalwerk doch wohl bei weitem vorzuziehen. Dagegen ist eS eine Verletzung der dem Muster Spohr schuldigen Pietät, aus dem Adagio seiner Gesangs- sceue die schöne Stelle in ^.8äur zu streichen. Da hätte lieber so manche- Tutti in anderen Concerten gekürzt werden dürfen, wenn vielleicht mehr Zeit zu gewinnen die Absicht war. Aourij v. Arnold. *. Leipzig, 17. April. Morgen (Mittwoch) feiert eins der verdienstvollsten und würdigsten Mitglieder unserer Universität, Herr Hofrath und Domherr Professor vr. Hänel, Senior der Iuristenfacultät, sein fünfzigjährige- Jubiläum als Doctor der Rechte. Die Facultät. deren ältestes Mitglied er ist, wird diesen Tag in angemessener festlicher Weise begehen; die höchste Behörde, daS Ministerium deS CultuS und öffentlichen Unterricht-, wird dabei durch Herrn Staat-minister v. Fallenstein vertreten sein. * Leipzig, 17. April. In vergangener Woche haben Hier selbst Commissare der schlesischen Eisenbahnen mjt Vertretern der in der Route Görlitz-Leipzig liegenden Eisenbahnen Verhand lungen gepflogen, welche eine Erweiterung de- sächsisch-schlesischen EisenbahvvHbande- und eine Neyisiay de- Verbandtaxis- (An wendung der un Localverkehr eingetteteven Frachtherabsetzungen x. auch im VerbäudverkeLr) bezwecktem ^ * Leipzig, 17. Aprll. Nächstkünstigeu 30. April wird Hin selbst von den betr. Ständen deS Leipziger Kreises ein ritter- schaftticher Kreistag abgehalten werden. L. L. Leipzig, 17. April. ES dürste für die hiesigen Bühnen freunde vielleicht nicht ohne Interesse sein, wenn wir sie erinnern, daß auch Julis Rettich Gast unseres Theaters gewesen ist und zwar drei verschiedene Male. Zuerst erschien sie 1837, als gerade ihr nachmals so großer Ruf sich eben gründete. Sie entzückte in jenem Jahre hier besonders in der von Halm bekanntlich für sic geschriebenen „Griseldis", so wie 1842 als Parthenia im „Sohn der Wildniß", während ihr Gemahl wenigsten- einen „Erfolg der Achtung" gewann. Das dritte Mal kam sie zu unS mit Josef Waaun und spielte (1860) die gleichfalls speciell für sie geschaffene Elisabeth in Laube's „Effex", Dorothea im „Testament des großen -m- ürsten", Lady Macbeth, Gräfin BouaeS in „Don Juan d'Austria", o wie Thusnelda im „Fechter von Ravenna", also nochmals eine Rolle, zu der ihre künstlerische Persönlichkeit und Begabung den Dichter rnspirirt hat. 1° Leipzig, 17. April. Renz ist wieder da! DieS zieht von Neuem allabendlich Hunderte nach dem Tempel seiner Kunst, und mag die „Afrikanerin" auch ein gut Theil Fremde und Einhei mische nach Thaliens Hallen locken — der Circus ist trotzdem aefNt zum Erdrücken! Ueber Herrn Dir. Renz selbst und seine Schul- und Freiheilspferde zu sprechen dürste überflüssig sein, und so wollen wir nur constatiren, daß wir die bekannte Eleganz, Promptheit, Raschheit und wohlthuende Ruhe bei allen Productionen wiedrr- fanden. Damen und Herren leisten Vorzügliche-, bei mehreren der erfteren, deren Leistungen wir schon in ihrem zarten Alter zu beob achten Gelegenheit hatten, bemerkten wir außerordentliche Fortschritte; in Herrn Hager sehen wir nicht nur einen sicheren und gewandten, sondern auch höchst eleganten Schulreiter, und seine Concunenz mit Herrn Brandt auf zwei Springpferden erinnert uns lebhaft an die früher gesehene zwischen Mad. Adeline Loifset und Madcm. Hölle. Was die Komiker und Clowns anbelangt, so zweifeln wir, ob Herr Dir. Renz je solche gehabt hat, die in ihren akrobatischen und andern Leistungen so vorzüglich waren, wie namentlich die Herren Mariani rc. An einem zum Abwerfen geschickt dressirten Esel fehlt es auch nicht, an dem sich gewiß noch Niemand die alts gesetzten 25 Thlr. Prämie verdient hat! Eine eingehendere Be sprechung der Einzelleistungen behalten wir uns vor. H Leipzig, 17. April. Heute Morgen in der siebenten Stunde fand man unterhalb deS sogenannten HochzeitwebreS den bereits bedeutend in der Verwesung vorgeschrittenen Leichnam eines unbekannten etwa 50 Jahre alten ManneS in der Elster auf. — Im öffentlichen Interesse theilen wir mit, daß Taschendieb« zur Messe hier einaetroffen sind. Es sind gestern und vorgestern mehrere Taschendiebstähle von mehr oder weniger Betrag, dir ersten in dieser Messe, verübt worden, ohne daß es bis jetzt ge lungen ist, den Thätern auf die Spur zu kommen. In einem Falle wurde einem Meßfremden die Brieftasche mit 51 Thalnu aus der Tasche entwendet. DaS Publicum sei also zur Vorsicht ermahnt. — Durch ein Droschkengeschirr wurde gestern Abend in der großen Fleischergasse eine ältliche Frau umgefahren und dabei am rechten Fuße verletzt, in Folge dessen man sie m eine nahe Woh nung bringen mußte. — Heute Nachmittag hatten wir abermals FeuerlLrm hier. ES brannte im Comptoir des Kaufmann Lippert, Klostergaffe 15. Man hatte daselbst, um ein Faß Syrup flüssig zu machen, ein starkes Feuer im Ofen unterhalten, wodurch ein Holzkasten und die Holzwand am Ofen in Brand gesetzt worden war. ES wur den die Löschmannschaften herbeigezogen und der Brand ohne wei tere Gefahr bald beseitigt. * Leipzig, 17. April. Nach anderthalbtägiger Verhandlung verurtheilte heute daS königl. Bezirksgericht unter dem Präsidium deS Herrn GerichtSrath Ahnert und bei Vertretung der Anklage und der Vertheidigung durch die Herren Staatsanwalt Löwe und Advocat Freytag die Taschendiebin Caroline Catharine verehel. Nowack auS Landsberg, 36 Jahre alt, wegen verschiedener Dieb stähle zu einer dreijährigen ArbeitshauSstraje. — Bei Dresden am großen Gehege ist am 14. April ein nt, ein Stock und eine Partie Schriften aufgefuuden worden. -)er Inhall der letzteren läßt annehmen, daß ihr Besitzer, der weiland vielgenannte Ernst Graf, welcher sich für einen Sohn Napoleons I. hielt, diese seineHabseligkeiten absichtlich hier niedergelegt habe, um den Finder derselben darauf aufmerksam zu machen, daß er in den Fluten der Elbe den Tod gesucht habe. — In der letzten Sitzung der Stadtverordneten zu Zwickau stellte Herr Haustein den Antrag auf ein Gesuch an den Rath: zu erwägen und den Stadtverordneten Vorschläge darüber zu eröffnen, welche Veranstaltungen für Ermöglichung eurer allgemeineren Be nutzung der Stadtbiblio.the.k sowie^zur Verhüftwg emer wei teren Entwerthung derselben durch Herbeiführung zeitgemäßer Ergänzungen zu treffen sein möchten, und wie- zur Begründung diese- Isä. ' für da aü B Bank, m bes N sachun rungSi 4. Ap Dorfe Lrude meldet Mut» Ehre, Glockei Glocke! Tobe würdet Da- g ta- ar bei jen MC ßesbm t>r>d» tt'/, Saii» kr. 1 Sr»»» K'o, Srii», kr. < M La». ksäo» tut» i VW» i 8»tr. r. 8.L r»»U k»ä.-< r»»i Kip». Kip». 4t». Vr«L.
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