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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186605136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-05
- Tag1866-05-13
- Monat1866-05
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1866
- Autor
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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 133. Sonntag den 13. Mai. 186«. Verschiedenes. H Leipzig, 12. Mai. Mit anerkennenöwerther Sorgfalt wird, wie man sich tagtäglich überzeugen kann, an der Verschöne rung unserer Promenaden - und Parkanlagen gearbeitet, und es ist in der Thal eine wahre Lust, jetzt nach dem Wiedererwachen der Natur einen Spaziergang, wie ihn wohl nur wenige Städte so mitten in ihrem Innern bieten, durch unsere Promenaden machen und die von dem frischesten Grün eingerahmten Gänge durchwandern zu können. Einer Hauptpartie sehen wir aber jedenfalls in den um den Schwanenteich gelegenen Parktheilen, die eine durch den Theaterneubau bedingte tyeilweise Umgestaltung erfahren haben und wohl bald zu ihrer Vollendung schreiten wer den, entgegen. , Mit allgemeiner Freude ist die ebenso praktische wie erhabene Zierde, die neue Fontaine mitten im Schwanenteiche, von unserer Einwohnerschaft begrüßt worden und zu jeder Tages stunde kann man eine Menge Zuschauer daselbst bemerken, die sich an dem wahrhaft imposanten Spiele der Fontaine ergötzen, deren aus gewaltiger Höhe herabstäubende Wässer die brillantesten Regenbogenfarben im Sonnenscheine wiederspiegeln. Nunmehr ist auch die Gasanlage dort verändert und erneuert worden, und es sollen, wie wir hören, nicht weniger als 24 Gascandelaber rund um den Schwanenteich angebracht werden, was nicht wenig zur glänzenden Hervorhebung des Ganzen beitragen wird. Der fortschreitende Theaterbau mit seinen zum Theil schon jetzt erkenn baren äußern Schönheiten und Vorzügen läßt'auf ein würdiges Bauwerk hoffen und somit dürften unsre Erwartungen auf etwas möglichst Vollkommenes sicherlich erfüllt, die ängftlichenBefürchtungen derer aber, die mit Thränen den Schneckenberg schwinden sahen, durch dasjenige, was seine Stelle eingenommen, gewiß beseitigt werden. — Unsrer gestrigen Miltheilung über die Selbstentleibung eines hiesigen Conditorgehülfen müssen wir bedauerlicher Weise schon heut die Notiz von einem gleich traurigen Ereignisse folgen lasten. Die Ehefrau deS RohproductenhändlerS Kurth aus der Ritter straße, welche fett längerer Zeit an Geistesstörung litt, und deß- halb heut in eine Krankenanstalt untergebracht werden sollte, fand heut Vormittag Gelegenheit, kurz bevor diese Maßregel zur Aus führung kam, sich der Beaufsichtigung zu entziehen und ihrem Leben durch Erhängen ein Ende zu machen. Sie hatte sich wäh rend der kurzen Zeit in ein Zimmer ihrer Wohnung eingeschloffen und dort, von ihrer Krankheit bewältigt, Hand an sich gelegt. — Einem heute ausgegebenen Befehl zu Folge haben die Mannschaften unsrer Jägervataillone aus ihren Quartieren sich nicht zu entfernen oder wenigstens stets in der Nähe sich aufzu halten, da stündlich die Ordre zum AuSmarsch eintreffen kann. — Unsere Kriegsrrservisten sind, wie wir hören, m die active Armee einaereiht worden. Früher wurden Depotcompagnien auS ihnen gebildet, die den Garnisondienst beim Ausmarsch der Truppen zu versehen hatten. — Auf der Gerberstraße wurde heute Mittag ein 60 Jahr alter Schuhmacher Namens Becker von hier von einer Droschke um gestoßen und überfahren. Ein Rad ging dem alten Manne über die linke Schulter, jedoch glücklicherweise ohne ihn gefährlich zu verletzen. — Heute um die Mittagszeit traf man am sog. Kuhstrang wehre zwei Handlangerbutschen, die mit dem Plündern der auf den dortigen Pappelbäumen befindlichen Vogelnester beschäftigt waren. Sie nahmen die jungen Vögel aus und zerstörten die Nester, wurden aber dafür von der Polizei gefaßt und zur Rechen schaft nach dem Polizeiamte abgeführt. * Leipzig, 12. Mai. Die Allg. Deutsche Credit- anstalt Hierselbst verzinst die bei ihr oder für sie bei M. Kaskel in " zenden Gelder vom 14. d. ab mit 5<>/o. den von uns erwähnten großen für verschiedene Banken sett eini ger Zeit hier angekommen sind, ist auch noch eine Sendung von 200,000 Thlr. anruführen, welche von Breest und Gelpcke für die Wale der Gothaischen Bank vor einigen Tagen hier emtraf. * Leipzig, 12. Mai. Soeben wird uns mitgetheilt, daß zur Herstellung der Kriegsbereitschaft auch die Einberufung ämmtlicher Mannschaften geordnet worden ist, die wegen Unter - Mäßigkeit bisher haben zurückgestellt werden müssen. Nach den erlassenen Verfügungen haben sich die betreffenden Leute bereit zu halten, auf Ordre sofort bei bestimmten Truppenkörpern sich ein- rufinden. Ebenso sind die Einberufungsordres an sämmtliche Ersatzmannschaften heute eingetrosfen. * Leipzig, 12. Mai. Die Fahrpreise auf der neuen Eisen bahn von hier nach Grimma sind, wie wir schon früher mit- zutheilen im Stande waren, für Tourbillets auf resp. 12, 18 und 24 »«?, für Tagesbillets auf resp. 16, 24 und 32 ^ festgesetzt. Der erste Zug nach Grimma wird am Montag früh 6 Uhr 15 Minuten von hier abgehen. * Leipzig, 12. Mai. ES ist durch die Presse die Nachricht hier verbreitet worden, daß vom heutigen Tage an die sämmtlichen aus Preußen nach Sachsen führenden Eisenbahnen und speciell die Berlin-Anhaltische Bahn wegen der beginnenden preußischen Truppentransporte keine Civilpersonen mehr nach Sachsen befördern würden. Diese Nachricht ist, wie wir zuverlässig ver sichern können, grundfalsch. * Leipzig, 12. Mai. Auf Anordnung des Ministeriums des Innern sind die Anzeigen der Obrigkeiten über stattgefundene Brände in Zukunft nicht mehr an die Amtshauptmannschaften, sondern direct an die Kreisdirection einzureichen, von welcher sie dem Ministerium des Innern vorgelegt werden. * Leipzig, 12. Mai. Das Directorium der Landständi schen Bank der Oberlausitz macht Folgendes bekannt: „Da dieselben Erscheinungen, welche im Jahre 1859 hiesige Bank ver anlaßen, zu Unterstützung von Privat-Geldinstituten und zu Be friedigung der Bedürfnisse des Grundbesitzes Darlehne zu momentan höherem Zinsfüße aufzunehmen, in erhöhter Maße bei den drohen den kriegerischen Verwickelungen hervortreten, so nimmt das Unter zeichnete Directorium keinen Anstand, den Credit der Bank zur Aufnahme von Darlehnen von 5000 Thlr. an auf wärts unter Ausstellung von Sparbank-Büchern gegen 5 Procent Verzinsung und beiden Theilen freistehende, einhalbjäyrige, an keine Termine gebundene Kündigung zu benutzen. Die Einzahlungen können in Leipziger und Weimarschen Banknoten, so wie in Noten der sächsischen Bank zu Dresden, endlich selbstverständlich in könig lich sächsischen Cassenbillets uns Noten hiesiger Bank, durchgängig zu dem vollen Nennwerthe, so wie auch in Silber geleistet werden. Dresden, 11. Mai. Wie sehr sich die Furcht vor etwaigem Kriege bereits des Publicums bemächtigt, davon liefert unsere Sparcasse deutlichen Beweis. Sie wird jetzt von Rücknehmern der Einlagen so bedrängt, daß gar nicht Alle expedirt werden können und daß Viele unverrichteter Sache wieder abziehen müssen, um anderen Tages ihr Heil weiter zu versuchen. Daß dazu gar keine zwingende Veranlassung vorliegt, wird jeder ruhig Ueber- leaende nur zu gut wissen, denn ohne Zweifel sind die Erspar niste sicherer aufgehoben bei der Sparcasse als im eigenen Hause, selbst den schlimmsten Fall des Kriegsausbruchs nicht ausgenom men. — Die von Agitatoren zusammengetrommelten sogenannten „Volksversammlungen" werden vom verständigen Publi cum fast gar nicht beachtet und als das angesehen, waS sie wirk lich sind, als — total überflüssig. Man belächelt die von diesen Versammlungen „einstimmig" genehmigten Resolutionen, die mit unter Dinge beanspruchen, welche zu unserem Glücke nie realisirt werden dürften. . (Bud. Nachr.) Dresden, 10. Mai. Gestern wurden unsere Hausfrauen von einer wahren Panik ergriffen, denn es hatte sich das Gerücht verbreitet, Preußen werde kein Salz mehr an Sachsen verkaufen. Die Salzverkäufer wurden deshalb förmlich belagert, da jede Haushaltung sich verproviantiren wollte. Daß daS Gerücht, wie in der Regel, nur einem müßigen Kopfe entsprungen ist, darf wohl al« unzweifelhaft angenommen werden, denn selbst im Falle eine- Krieges werden doch Staatsverträge nicht ohne Wettere-
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