Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186605145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-05
- Tag1866-05-14
- Monat1866-05
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1866
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. W 134. Montag den 14 Mai. 1866. Bekanntmachung, die Besprengung der Straßen betr. Durch die neue Wasserleitung ist die Versorgung der Stadt mit Wasser auch für die Straßenbesprengung in ausgedehnter Maße möglich geworden. Wir haben daher im Gegensatz zu anderen mit ähnlichen Wasserkünsten versehenen Städten, in denen das Wasser zu diesem Zwecke nur gegen Bezahlung abgegeben wird, beschlossen, daS zur Bewässerung der Straßen erforderliche Wasser bis auf Weiteres unentgeldlich an die Anwohner abrugeben, müssen aber das Besprengen der Straßen, zur Vermeidung weiterer Belastung des städtischen Haushalts, den Letzteren selbst überlassen. Am besten wird der beabsichtigte Zweck erreicht werden, wenn sich die Anwohner von Straßen oder wenigstens zusammenhängenden größeren Straßentheilen nach dem Vorgänge anderer Städte zu soge nannten Sprengvereinen zusammenschließen und daS Besprengen ihrer Straße oder bez. ihres StraßentheilS gemeinsam besorgen lassen. Alle Diejenigen, welche von diesem unseren Angebote der unentgeldlichen Ueberlassung von Wasser zur Straßenbewässerung an der Stadtwafferkunst Gebrauch machen wollen, fordern wir hierdurch auf, sich deshalb im Bureau der letzteren anzumelden. Wir gewärtigen uns der zahlreichsten freiwilligen Betheiligung unserer Mitbürger an dieser Maßregel und glauben daher von einer zwangsweisen Einführung derselben absehen zu dürfen. Die von städtischem Eigenthume begrenzten Straßen werden auch ferner durch die öffentliche Verwaltung bewässert werden. Leipzig, den 9. Mai 1866. Der Rath der Stadt Leipzig. Schlerßner. vr. Koch. Bekanntmachung. Der am L. Mai d. I. fällige zweite Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 23. August 1864 erlassenen AuSführungS-Verordnung vom 24. August desselben IahreS mit zwei Pfennigen von der Steuer-Einheit zu entrichten und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufaefordert, ihre Steuerbeitrage nebst den städtischen Gefällen au 1,i Pf. von der Steuer-Einheit von diesem Tage ab und spätestens binnen 14 Tagen nach demselben an die Stadt-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlicken Maßregeln gegen die Restanten eintreten müssen. — Leipzig, den 28. April 1866. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Taube. Sitzung der Stadtverordneten den 16. Mai Abends 6'Ir Uhr. Tagesordnung wird noch bekannt gemacht werden. Verschiedenes. ) Leipzig, 13. Mai. Se. Excellenz der Herr Staatsminister Freiherr von Beust traf gestern Abend von Dresden hier ein, übernachtete im Hotel „Stadt Nürnberg" und reiste heute Morgen mittelst der westlichen Staatsbahn weiter nach München. Leipzig, 13. Mai. (Schluß der Hauptprüfungen am hiesigen Conservatorium.) Die sechste und letzte Prü fung der ConservatoriumS-Zöglinge fand gestern Nachmittags in der Kirche zu St. Nicolai statt und betraf ausschließlich Oraelvor- träae. Ein eigenes Werk brachte nur der, bereits auS der fünften Prüfung uns als recht tüchtiger Componist im Kirchenstyle be kannt gewordene Herr Oscar Wermann auS Dresden zu Gehör (Doppäfuge in Omoll). Die übrigen Vorträge bestanden in Vor führungen der Werke vom Altmeister Bach: Präludium und Fuge (DmoU) — Hr. Alois Scherer aus Risch im Canton Zug; Prä ludium (L3 moU) — Hr. Hermann Ley aus Apenrade in Schles wig; Fuge (ämoll) — Hr. Paul Reichardt auS Eisleben; Großes Präludium und Fuge (Lmoll) — Hr. Wilhelm Kanzler aus Heidelberg; und Toccata (k'äur) — Hr. Heinrich Gelhaar auS Steinau m Kur-Hessen; von Händel: Concert (0moll) — Herr Charles Swinnerton-Heap (der gleichfalls als sehr aner- renaenSwerther Techniker im Clavierspiel und in Quartett - Com- pofition sich bereits in vorhergehenden Prüfungen erwiesen); von Mendelssohn: Zwei Sonaten in v moll — Herr Friedrich Link auS Höchst a/M. und in k' moll — Herr Heinrich Greiner auS Heidelberg; und von Schumann: die L äur-Fuge (aus den Fugen über den Namen „Bach") — Herr Ernst Halven auS Raven. — Auch diese Prüfung reihte sich an die vorhergehenden als eine den Bestrebungen und Resultaten des ConservatoriumS würdig ent sprechende an. Bon einem tüchtigen Orgelspieler verlangen wir vor Allem Präcision in Bindung und Lösung der Töne, über haupt Fertigkeit m der Behandlung sowohl der Manuale <llS auch der Pedalclaviatur, und schließlich geschmackvolle Anwendung der Register. Da rum daß directe Anziehen und Einschieben der Letzteren von de« Herren Professoren deS OryelspielS (Herrn Musikdirektor Richter mld Herrn vr. Papperitz) besorgt »«de, so konnte sich selbstverständlich der eigene Geschmack hmstchllich der Wahl de- Colorits von Seite der Vortragenden nur in der Anwendung der bezüglichen Manuale bekunden. Um den Nicht-Fachmusikern unter unseren Lesern die folgende Analyse der Vorträge anschaulicher und verständlicher zu machen, hält eS Referent für nothwendrg, vorher noch ein Paar kurze Worte über den Zusammenhang der Manuale der hier betreffenden Orgel mit deren Stimmenwerken zu sagen *). Der Manuale sind vier: das unterste entspricht der Vor dumanL, das nächste den Clarinetten und Fagotten (resp. Violinen zug), das dritte den Hoboen und Flöten, das vierte dem Echogesange, von den Franzosen „voix ä'anges" (Engelsstimmen) genannt. DaS dritte Manual kann auch mit dem zweiten gekoppelt (ver bunden) gebraucht werden, waS namentlich bei Forlestellen (mit hörbarer Anwendung der Mixtur-Züge) stattfindet. DaS Pedal ist fähig mit jedem dieser verschiedenen Klang-Charaktere in Ueberemstimmung gebracht zu «erden. — Mit Hinweisung auf diese Einrichtung der Orgel, so wie auf die oben gestellten An forderungen au ein wirklich tüchtiges Orgelspiel, dürfen wir nun, waS die erwähnte Präcision des Spiels betrifft, dieselbe als allen genannten iuuaen Künstlern in zu lobender Weise eigen anerkennen. AlS specielle Pedalvirtuosen thaten sich Herr Wermann, so wie auch die Herren Gelbaar und Swinnerton-Heap hervor. Den geschmackvollsten Tonfarben-Wechsel, zufolge wohlberechneter An wendung aller vier Manuale, bekundete der Letztgenannte und sodann ihm zunächst die Herren Greiner und Link, zum Theil auch Herr Halven; doch müssen wir nach Recht und Billigkeit dabei zugleich bemerken, daß eben auch die von ihnen vor- aeführten Composttionen sich am Meisten zu solchen feineren Licht- und Schattenfärbungen eigneten, während der strengere Cha rakter der übrigen Werke an und für sich schon die AuSsührenden auf den Gebrauch nur der beiden Mittel-Manuale gleichsam be schränken mußte. Demzufolge dürfen wir immerhin hoffen', auch die übrigen Herren dernnst als tüchtige Organisten sich auSzeichue« zu sehen. — Schließlich dürfen wir noch Herrn Wermann nicht die Amerkennung versagen, seine „Doppelfuge" als ein recht ge diegene- Werk dieser gebundensten aller contrapuvctischen Formen Go deutlich nämlich e< Jemand vermag, ohne selbst speeiell Orgel, kundiger zu sein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite