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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186605301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-05
- Tag1866-05-30
- Monat1866-05
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1866
- Autor
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Bekanntmachung. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen Beischleußerr-Carron an die Stadtcasse zu zahlen haben und damit pr. Termin Ostern 1866 im Rückstände geblieben sind, werden zu dessen sofortiger Berichtigung aufgefordert. Leipzig, den 26. Mai 1866. Des RathS Finanz-Deputation. Zur Bequemlichkeit deS Publicum- wird vom 1. Juni d. I. an die städtische Sparkasse in den Wochentagen von 8—12 Uhr Vormittags „ von 2 —4 Uhr Nachmittags geöffnet fern, um Einzahlungen und Rückzahlungen ohne Ausnahme Möglich zu expediren und Kündigungen entgegenzunehmen. ^ ihhause und zur Tpareaffe. Leipzig, den 29. Mai 1866. DeS RathS Deputation zum Leihhause Politische Uebersicht. Der preußische Gesandte in Kassel, General Röder, hat wegen der Neutralität KurhessenS eine Note an daS auswärtige Amt in Kassel gerichtet. Graf BiSmarck stellt darin drei Puncte dem Kurfürsten zur Erwägung. Erstens, heißt eS, kann Kurhessen eine bewaffnete Neutralität zusagen, allein diese würde Preußen nicht nur nicht acceptiren, sondern sogar als Kriegserklärung be trachten, mit einem Worte also: bewaffnete Neutralität soll nicht sein. Zweitens kann Kurhessen unbewaffnete Neutralität wollen ; diese würde, so läßt Graf Bismarck versichern, von Preußen zwar respectirt werden, aber — eS könne dann keinerlei Garantie dar über übernehmen, wa- anS Kurheffen werde. Endlich dritten- — könne sich Kurheffen bewaffnet zu Preußen stellen und in diesem Falle garantire Griff BiSmarck den Besitzstand! Die officiöse „ Oesterr. Z tg." zweifelt nicht mehr an dem Zustandekommen deS CongresseS, findet dessen Chancen zwar nicht gerade hoffnungsreich, aber auch nicht hoffnungslos, und präcisirt die Stellung Oesterreichs diesem letzten Versuche gegen über, den Frieden zu erhalten, wie folgt: ,, Wenn die österreichische Regierung in den Congreß eintritt, so wird sie die Ueberzeugung gewonnen haben, daß sie eS thun kann, ohne daS Recht und die Ehre deS Landes zu schädigen, und sie erfüllt in diesem Falle einfach eine Pflicht gegen ihre eigenen Völker und gegen Europa, wenn eS einen letz nicht abweist. Ihre Sie kommt weder, um auf der Spitze ves (Schwertes Forderungen für Oesterreich zu stellen, noch mit gestrecktem Gewehre die For derungen Anderer zu acceptiren. Oesterreich hat zunächst keine Vorschläge zu machen, sondern nur sie entgegen zu nehmen und zu prüfen." Die Bemerkung der Berliner „Provinzialcorrespondenz", daß ein Angriff Oesterreichs gegen Preußen in Italien wie ein gegen diese- selbst gerichteter feindlicher Act betrachtet werden würde, wird von dem ofstciösen Blatte der italienischen Regierung, der ,,Opi- vione", mit folgender Auslassung vergolten: „ES wäre m der That dre größte Thorheil, wenn wrr unserm Feinde Muße gönnten, unfern Alliirten zu erdrücken, um daun seme ganze Macht auf un- selber niederschmettern zu sehen. Nachdem Oesterreich 200,000 Maun in seinem Viereck zusammengezogen hat, kann eS sich bei pohlwollenden Freunden den Anschein eines schuldlosen Opfer- , .... M 'gen. dieselbe Sprache führen würde, wenn eS einen Vortheil gegen Preußen errungen hätte und sagen könnte: Ich habe jetzt keinen andern Feind, als Italien?" Ueber die Congreßunterhandlungen sagt dasselbe officiöse Blatt: „ Die Differenzen zwischen Oesterreich und Italien sind derartig, daß jeder Weg zu einem freundschaft lichen Uebereiukommen verschlossen ist, wie auch der Weg zu einem Einverständniß zwischen Preußen und Oesterreich. Au- diesem Grunde ist e- Nicht angethan, dem Versuche für den Zusammentritt de- CongresseS irgend welche» glücklichen Erfolg zu prvphezeihen." Vom Landtage. *DreSden, 29. Mai Morgens. Einige Stunden nach der gestern erfolgten Landtagseröffnung im Schlosse (wobei der preußische Gesandte nicht gleichzeitig mit den übrigen Gesandten, sondern etwas später allein eintrat, was zu dem Gerüchte Veranlassung gegeben haben mag, derselbe werde der Eröffnungsfeier nicht bei wohnen), Nachmittags 4 Uhr hielt die H. Kammer bereits ihre erste öffentliche Sitzung, welche der Präsident Hab er körn (auS Zittau) mit folgender Rede eröffnete: .Meine Herren! Nur in dringenden Angelegenheiten erfolgt die Ein berufung eine- außerordentlichen Landtages, und daß die derzeitigen poli tischen Constellationen den Ruf: ,,daS Vaterland ist in Gefahr'* recht fertigen, beweisen die kriegerischen Maßregeln, welche bei un-, ring- um uns getroffen werden, beweisen die niederschlagenden Nachrichten über ein- getretene Stockungen im Handel und Verkehr, sowie die wegen drohenden Au-bruchS eines Bruderkriegs von Angst erfüllten Gemüther der Menschen. Um die Stimme de- Lande» zu vernehmen, deshalb hat auch unsre Staatsregierung einen außerordentlichen Landtag einberufen und wobl daran gethan, denn wo so große Interessen auf dem Spiele stehen, wie jetzt, da muß der Staatsregierung Alle» daran gelegen sein, zur Recht fertigung de- von ihr eingenommenen Standpuncre« und aller ihrer Maßregeln, welche so tief in da» Glück und Vermögen der Einzelnen und de- ganzen Staate- eingreifen, der Zustimmung der Kammern ge wiß zu sein. Um in keiner Weise dem Ausspruch der Kammern vorzu- greifen, deshalb enthalte ich mich heute jeder Andeutung und Auseinander setzung über die Ursachen der jetzigen Bedrängniß. über die Folgen der selben, über die Mittel zu deren schleunigster Beseitigung.und Wieder herstellung normaler Zustande, — nur die persönliche Ansicht spreche ich aus: möge eS, jedoch auch ohne Schädigung der deutschen und sächsischen Ehre und Interessen, gelingen, den Frieden zu erhalten, möge dazu jeder Theil da- Seinige beitragen und sich der schweren Verantwortlich keit vor Gott und den Menschen bewußt bleiben, welche Denjenigen trifft, welcher ohne Noth Blutvergießen und die Gräuel eiue» Bruderkrieg- verschuldet. Lassen Sie un- in patriotischer einträchtiger Weise unsere Aufgabe schnell und glücklich lösen und nunmehr ohne Weitere« zu den Geschäften de- Tage- übergehen.** , Emge-angen warm bereits zwei Regierungsvorlagen, wovon die eine emen in geheimer Sitzung zu behandelnden Gegenstand betrifft, während die andere, ein königl. Decret, welche- zur Bestreitung deS durch die gegenwärtigen politischen Verwickelungen nöchia gewordenen außerordentlichen Aufwandes LiS zur Höhe von 4,650,000 Thlrn. aus dm verfügbaren, nach Befinden durch besondere Creditmaßregeln zu verstärkenden Caffenbeständen und zu den bereit- gemachten unabweiSlich nothwendigen Ausgaben die ständische Genehmigung beansprucht. Der zur Aufstellung der Armee erforderliche außerordentliche Aufwand berechnet sich auf 969,120 Thlr.; der Bedarf für die Unterhaltung der Armee, so lange sie auf dem Kriegsfüße steht, wird aber die budgetmäßig dafür bereit- bewilligten Summen voraussichtlich um circa 460,000 Thlr. monatlich übersteigen. Die Fortdauer diese- außerordentlichen Mehraufwandes für den achtmonatlichen Rest der jetzigen Finanz- Periode würde sich daher auf 3,680,000 Thlr. für die Unterhaltung der Armee über die budgetmäßige Bewilligung und mit Hinzurechnung de- einmaligen Aufwand«- von 969,120 Thlr. auf 4,649,120 Thlr. berechnen, zu deren Deckung die obenerwähnte runde Summe von 4,650,000 Thlr. beantragt ist. Bon einer Erhöhung oder der
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