Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186605107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-05
- Tag1866-05-10
- Monat1866-05
- Jahr1866
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1866
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und Anzeiger. AMME drS SSnigl. Blzirlsgkkichts md de» MHS dkl NM Lripzi». W 13«. Donnerstag dm 10. Mai. 1886. Bekanntmachung. Den bei den Hausbesitzern neuerlich einquartierten Mannschaften sollte nach Bestimmung deS Königl. MilitaircommandoS keine Verpflegung gewährt werden und es ist auch demgemäß den Quartiergebern die nöthige Weisung ertheilt worden. Laut einer unS gestern Abend zuaekommenen Verordnung der Königlichen Militärbehörde ist jedoch den betreffenden Mannschaften auch die (auS der Rückseite der QuartierbilletS ersichtliche) CavtonnementSverpflegung, jedoch ohne Brod, zu gewähren, waS wir zur Nachachtung, der Betheiligten hiermit zur Kenntniß bringen. Der Rath -er Stadt Leipzig. Leipzig, den 9. Mar 1866. vr. Koch. Schlnßner. Volksversammlung. * Leipzig, 9. Mai. Die auf gestern Abend inS Odeon ein- berufme Volksversammlung war, wie in der letzten Zeit alle der gleichen Versammlungen, sehr zahlreich besucht. Auf mehrseitiges Verlangen wurde Herr Steinert zum Vorsitzenden gewählt. Der erste Redner war Herr Professor Wuttke. Nach einer längeren Darlegung der schleSwig-holstemischen Frage kam derselbe endlich auf die bekannten Beschlüsse deS Stadtraches und der Stadtverordneten vom 5. und 6. Mai und charäkterisirte dieselben alS Erzeugnisse der Feigheit, während die politische Lage energi sche- Gerüstetsein gegen vre von Preußen drohende Vergewaltigung verlange. Zum Schluffe trug Redner folgende Resoluttonen vor: 1) Wir erklären das Vorgehen des hiesigen Stadtraths wie der hiesigen Stadtverordneten gegen die von der Staatsregierung getroffenen VertheidigungSmaßregeln für «»patriotisch und unheilvoll. 2) Wir fordern die StaatSregierung auf, die Vertheidiaungs- maßregeln auszudehnen und allgemeine Volksbewaffnung zum Schutze deS Landes anzuordnen. 3) Wir hauen für dringend geboten, daß Sachsen sich der Hilfe feiner Bundesgenossen schleunigst versichere und beharrlich jeder Sonderbefirebung Preußens in Schleswig-Holstein wie ua übrigen Deutschland entgeaentrete." (Unterstützt.) Herr Cr am er vertheidigte die Veranstalter der Versammlung gegen den Vorwurf, daß sie, im Gegensätze zu den friedliebenden Beschlüssen der städtischen Collegien, die Kriegspartei repräsentirten, und apostrophirte die Versammlung, sie solle nicht der Sache Schleswig-Holsteins und vielen früher zu Gunsten des Recht- der Herzogthmner gefaßten Beschlüssen untreu werden. Im Uebrigen meinte er, eS nütze nicht, daß Sachsen ungerüstet den kommenden Ereignissen entgegengehe, auf jeden Fall müsse man die Ehre wahren u. s. w. Auch Herr SiegiSmund glaubte, die Beschlüsse der städti schen Collegien seien nicht volksthümlich, weil sie nur die Macht, nicht da- Recht berücksichtigten. Im Uebrigen schien der Redner (wenn wir recht verstanden haben) trotz alledem eine neutrale Stel lung alS das WünschenSwertheste und Zweckmäßigste für Sachsen zu betrachten. Herr Bebel empfahl die Wuttke'schen Resoluttonen, stellte aber noch mehrere anderweite Anträge, welche gegen Nattonalverein, Goihanerthum, preußische Spitze rc. gerichtet waren, jede Unter stützung der preußischen Politik als schädlich darstellten , die Ein berufung eine- constituirenden Parlament- und die Errichtung allge meiner VolkSwehr empfahlen und für den Fall eine- deutschen Bruderkriege- die Erhebung des deutschen Volks zur Vertheidigung seiner Ehre erwarteten. Herr vr. Joseph hielt es für seine Pflicht, die Beschlüsse der städtischen Collegien zu vertheidigen, und beantragte ferner, eS möchten alle deutschen Volksstämme aufgefordert werden, ihre Regierungen zur Abrüstung zu bewegen, damit die große Tages frage auf friedlichem Wege durch em deutsche- Parlament gelöst werden könne. Nachdem Herr Liebknecht zum Zweck der Vermeidung de- Kriege- ein scharfe- Auftreten gegen Gothauer und Rationalverein empfohlen, erschien auf der Tribüne Herr Müller, der al- ,,em- facher Arbeiter^ sich gegen de» die Arbeit und den Verdienst ge fährdend« Krieg erklärte. Seine von denen der Veranstalter der Versammlung vielfach abweichenden Ansichten fanden viel Beifall und ebenso viel Widerspruch und gaben das Zeichen zu einer Verwirrung, die durch den Versuch des Vorsitzenden, dem Redner das Wort abzuschneiden, nicht vermindert wurde. Wir übergehen die unerquicklichen Einzelheiten, die daS Ende der Versammlung bildeten. Schließlich wurden die Wuttke'schen und Bebel'schen Resoluttonen zur Abstimmung gebracht; der Vor sitzende erklärte, trotz vielfachem Widerspruche, dieselben seien an genommen worden. Der Ioseph'sche Antrag wurde alS in Folge dessen abgelehnt betrachtet. Lladttheater. Die Aufführung des „Freischütz" am 8. Mai erhielt da durch für unS Anziehungskraft, daß Frl. Karg zum ersten Mal die Agathe sang. Da Aennchen in derselben Oper früher gerade zu den hervorragendsten Rollen der geschätzten Sängerin gehört hatte, berührte eS nun doppelt eigen, sie statt dessen im Besitz vorgenannter Partie zu erblicken — doch gestehen wir, unschlüssig ru sein, welcher von beiden Leistungen wir den Preis zuerkennen sollen. Agathe nimmt zwar keinen Platz unter den hoch drama tischen Rollen, den bedeutendsten Aufgaben des ganzen Prima- donnenfacheS ein, aber sie verlangt eine mit juaendlichfrischem Organ begabte, technisch geübte und sichere, mit Innigkeit und Empfindung Vortragende Künstlerin. Frl. Karg nun zeigte all diese Eigenschaften m so schöner Vereinigung, daß der Eindruck durchaus angenehm und harmonisch war. ES wird unS Niemand bestreiten wollen, daß hinsichtlich der Stimmmittel erwähnte Dame in der That unsere erste Sängerin ist. Zieht man nun noch ihr regeS Vorwärtsstreben, ihren unermüdlichen Fleiß in Betracht, die Fortschritte, die sie bisher noch mit jeder neuüber nommen« Partie gemacht, so darf man wohl bedauern, daß eS doch sehr den Anschein gewinnt ^ als sollte unsrer Oper eine so achtungSwerthe Kraft, die noch me Zukunft vor sich hat, verlor« gehen. Die Vertreter der übrigen Rollen im , Freischütz", Herr Rebling Max, Herr Hertzsch Caspar, Frl. Suvanuy Aennchen, sind von der Kritik schon früher anerkannt und erhielt« Seiten deS Publicums auch diesmal verdienten Beifall. vr. Emil Kneschke. Verschiedenes. * Leipzig, 9. Mai. Neuester Anordnung zufolge ist den Le d« Hausbesitzern unserer Stadt einquarttertm Mannschaften auch CantonnementSverpflegung (mit Ausnahme von Brod) - ähren, über welche die Rückseite der QuartierbilletS da- agt. tä * Leipzig, 9. Mai. Herr C. Fr. Käubler, bisher in Zittau, ist zum Obersteuerinspector und Dirigenten deS Hauptsteueramt- Leipzig ernannt worden. . Leipzig. Gesammtresultat der Inscriptton auf hiesiger Uni versität bi- zum 4. Mai d. I.: 150 Inländer, 178 Nicht- Sachsen — 328. — Bei der philosophischen Facultät hat mit dem 1. Mai Herr Prof. vr. Wuttke da- Deeanat übernommen. * Leipzig, 9. Mai. Dem Vernehmen nach ist der bei der . ^en k. Staatsanwaltschaft angestellte Diener und Bote Io- «ne- Morche vom 1. künftigen MtS. ab al- Wachtmeister z« dem k. Gericht-amte Großenhayn versetzt Word«. hiesig. Hann,
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