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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186604281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-04
- Tag1866-04-28
- Monat1866-04
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1866
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KiWgerIagMM Anzeiger. «»MM de« lMigl. BrziiMcrich» md »k» M-r »cr SMl Schzi». W 118. Sonnabend den 28. April. Bekanntmachung. 1866. Es soll die 31 Vs Ellen lange, 5—resp. 6 Ellen Hobe Einfriedigung des HofeS zum Leihhausgebäude, bestehend in 2, rum Theil auS Sandsteinquadern gemauerten und 3 eisernen Feldern, einschließlich des zweimaligen ThoreS mit 2 gußeisernen Säulen und dergleichen Prellpfählen, so wie allen zur Einfriedigung gehörenden Fundamentes Sonnabend den 28. dS. MtS. Nach mittags 3 Uhr auf Abbruch an den Meistbietenden unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen versteigert »erden. Die Versteigerung findet an der Hofseite des LeihhauSgebaudes statt. Leipzig am 24. April 1866. DeS Raths der Stadt Leipzig Bau-Deputation. " " Bekanntmachung. Folgende städtische Wiesen sollen zur Gras-, Heu- und Grummet-Nutzung an die Meistbietenden verpachtet werden «nd zwar: Auf die sechs Jahre 186« bis mit 1871: 1) 2 Acker — OR. Connewitzer Bauerwiesen, Abtheil. 21. Schimmels Wiese, Abrheil. 1. - - - 2. - - - 3. - - - 4. - - - 5. Füllenweiden am Kuhthurme. 2) 9 3) 7 4) 4 5) 3 6) 4 7) 10 8) 3 Acker — mR. Ranstädter Viehweide, .Abtheil. 2. - . 3. - - -6. - - --22b. Krumme Wiese bei Leutsch. Auf das laufende Jahr 186«: 13) 8 Acker 155 lDR. Frauenwiese, Abtheil. 1) Flur 14) 9 - 80 - - - 2j Leutsch. 8) 6 - — 10) 1 - 207 11) 2 - 80 12) 4 - 209 Wir fordern Pachtlustige auf, sich Dienstag den 8. Mat d. I. Vormittags 11 Uhr an RathSstelle einzufinden und ihre Pachtgebote zu thun. Die Auswahl unter den Bietern, so wie jede sonstige Entschließung wird dem Rache Vorbehalten. Die Versteiaerungs-- und Pachtbedingungen liegen in der Marstall - Expedition zur Einsicht aus, wo auch über die Lage der zu verpachtenden Wiesen und sonst Auskunft erlheilt wird. Leipzig, den 21. April 1866. DeS RathS der Stadt Leipzig Oekonomie-Deputation. GrffeMche Gerichtssitzung. Leipzig, 26. April. In nicht wenigen Fällen wird dem bei Entscheidung verübter Verbrechen gleichzeitig nach deren inneren Gründen forschenden Richter ein Zweifel darüber beigehen, ob er die Ausführung und daS Gelingen auf Rechnung der Schlauheit und Planmäßigkeit der Thäter setzen, oder dem Seiten der Ver letzten offen an den Tag gelegten Leichtsinn, oder aber der geistigen Beschränktheit der zum Opfer Gefallenen zuschreiben soll. Noch schwieriger aber gestaltet sich daS augenblickliche Urtheil, wenn selbst solche Leute zu den Bettoffenen zahlen, denen man nach ihrer äußern Lebensstellung billigerweise eine vor den gewöhnlichsten Lharlatanerien schützende Blldung zutrauen möchte. Daß zumeist daS weibliche Geschlecht abergläubischen Vorstellungen und Ein flüsterungen noch heutigen Tage- zugänglich ist, erklärt sich be kanntlich auS seinem mehr dem GemüthSleben zugeneigten Charakter, und man wird daher stets gern zu einem billigeren Urtheil hier über geneigt sein. Dw Anwendung sympathetischer Mittel für Beseitigung alter -örpergebrechen findet besonders unter den Frauen warme Für sprecherinnen; in gleicher Weise auch das sog. .Kartenlegen". Diese Kunst", aus der Lage der Karten in die Zukunft zu blicken und „wahrzusagen", hat in jeder größer« Gemeinde ihre im Verborgnen wirkenden Vertreter und Jünger, weil sie — einträglich ist. Gegen die zu Opfern gern bereite Dummheit kämpfen nach einem be kannten Spruche selbst die Götter vergebens. ES werden sich deshalb stets Leute finden, die, jeder anstrengenden Thätigkeit abhold, zu ihrem eigenen Unterhalt auf diese menschliche Schwäche „specukren". Als ein würdige- Beispiel einer solchen Persönlichkeit führte uns die heutige Hauptverhandlung die Manchem vielleicht nur unter dem vulgären Namen „Chocoladenrieke" bekannte Händ lerin Friederike Louise Amalie geschied. Starke von hier, 46 Jahr alt, vor. Bereits 12 Mal wegen Diebstahls und Bettugs rc. mit Gefäugniß und Arbeitsbaus, überdies aber auch verschiedene Male polizeilich bestraft, wurde sie im Anfang der zweiten Hälfte deS vorigen Jahres wiederum wegen einer Mehrzahl Betrügereien zur Verantwortung gezogen. Sie hatte mehrere Monate zuvor unter der Aegide emer Kartenschlägerin „Friederike Albrecht" eine KaufmanuSfamilie kennen gelernt und dem weiblichen Theil derselben vorgespiegelt, sie habe unlängst eine in der Auflösung begriffen gewesene Liaison zwischen einem Fräulein in Wurzen und einem Engländer durch Sympathie wieder hergestellt und solle nunmehr auS Dankbarkett für ihre Bemühungen von dem „Fräulein" unmittelbar nach der demnächst bevorstehen den ehelichen Verbindung eine Ausstattung im Werthe von mindesten- 100 Thaler erhalten. Sie, die Albrecht, würde den betreffenden Frauen gern Einiges davon „billig" über lasten, wenn sie geneigt waren, ihr vorläufig mit Geldmitteln, deren sie zu einigen kleinen Ausgaben benöthigt sei, zu helfen. Diese Vorspiegelung „zog" und die Albrecht erlangte nach und nach von zwei Setten 14 Thlr. und 34 Thlr., über welche sie später einen Empfangsschein ausstellte. Um die Ungeduld der Frauen einigermaßen zu oefriedigen, überbrachte sie eine durch eine dritte Person geschriebene briefliche Zusicherung, angeblich von jenem Wurzener Fräulein herrührend. Inzwischen hatte die Starke sich l eine Verwandte der Ist Sympathie zu be- z, da- sich zur Sympa- un-s- und Wäschstücke, rückgeaeben würden, rige Vorgeben wußte anderwärts gelungenen bereit erklärt, ein Halßübel, an l Familie seit langen Jahren gelitten. seitigen, falls man geneigt sei, ihr thie besonders eigene, oder getragene welche letztere nach Beendigung der anzuverttauen. Dieses gleichfalls was sie durch Erzählungen von ihr be ^ Heilungen gebührend zu unterstützen. Der Erfolg war em überaus günstiger. Sie erhielt zu dem bereuten Zwecke Bett-, Wäsch- und Kleidungsstücke im Werthe von zuMNnen nahezu 60 Thlr., ein Stück Lernwand im Werthe von 23 Thlr., sowie mehrere Gold- rc. sachen im Gesammtwerthe von 8 Thlr. ausgehändigt, um sie so fort zu — versilbern und den Erlös in ihren Nutzen zu ver wenden. Natürlich wurde da- Körpergebrechen nicht geheilt. Auch selbst daS Haupt der Familie verstand die Starke durch Täuschun gen in ihr Netz zu locken und zu Gewährung baarer Darlehne zu bestimmen. Aber sogar die größte Lauamuth hat ihre Grenzen. Um nun bei dem Ausbleiben der Heilung des HalsübelS so wie der vielgerühmten Aussteuer den wiederholten Drohungen mit polizei licher Anzeige vor der Hand zu begegnen, erfand die Starke ein neue- Märchen, nach welchem ein ihr gewogener „alter Herr", welchem sie von freundlicher Unterstützung der Kammannsfamilie Mittheilung gemacht habe, aus Anerkennung dem Kaufmann sein aus der Wqt- und dann auf der Wiesenstraße belegeneS HauS- grundftück im Werthe von 15,000 Thlr. um den dritten Theil de- Preises verkaufen wolle; auch überreichte sie zur größer«
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