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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186606027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-06
- Tag1866-06-02
- Monat1866-06
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1866
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. M ISS. Sonnabend dm 2. Juni. Bekanntmachung. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen Beischleusien-Canon an die Stadtcafse zu zahlen haben und damit pr. Termin Ostern 1866 im Rückstände geblieben sind, werden zu dessen sofortiger Berichtigung aufgefordert. Leipzig, den 26. Mai 1866. DeS Raths Finanz-Deputation. Politische Ueberficht. ar Der Feldzeugmeifter Benedek, der Oberbefehlshaber der öfter reichischen Nordarmee, hat sein Hauptquartier seit dem 28. Ma in Olmütz genommen. Die Heere stehen nun einander gerüstet gegenüber; sie werden aber kerne Feindseligkeiten beginnen, so lange man noch einige Hoffnung auf den Congreß in ParrS bauen darf. Auch in Italien ist keine Störung zu erwarten, denn man hat zu bedenken, daß eine Freiwilligen-Armee von 30.000 Mann und mehr sich nicht improvistren läßt. Die Aus rüstung und Einübung der Mannschaften erfordert jedenfalls noch mehrere Wochen, und wenn der Congreß resultatlos bleibt, so wird das Zeitgewinnen trotz der großen Geldopfer, die eS nöthig macht, dennoch für Italien einen wichtigen Vortheil bieten. Garibaldi wird während der Congreß - Verhandlungen ruhig in Caprera bleiben. Ueberhaupt scheint er nicht die Absicht zu haben, nach Florenz zu kommen, wo er ohne Zweifel mit Demonstrationen behelligt werden würde, die ihm lästig sind. In Preußen mehren sich noch immer die Adressen an den König mit dringenden Bitten, den Frieden zu erhallen; auch gehen einige so weit, um Aenderung des ganzen bestehenden Re- gierungssystemS nachzusuchen. — Die Wahlen zu der neuen Sitzung des Landtags werden m der Mitte des jetzigen Monats erfolgen. Nach dem Wunsche des Kaisers Napoleon werden die Mimster der auswärtigen Angelegenheiten selbst zu dem Congreffe nach Pari- kommen. WaS daS Zustandekommen eines deutschen Parlaments betrifft, o haben zwar mehrere Regierungen ihre Bereitwilligkeit auSge- prochen für dasselbe zu wirken, aber es scheint sehr zweifelhaft zu ein, daß man auf den preußischen Antrag eingeht, wie er jetzt vorliegt. vom Landtage. Dresden, 31. Mai. Das an die Zweite Kammer gelangte allerhöchste Decret, Maßregeln in Bezug auf die HandelSkristS betreffend, findet für nöthig, zu Linderung der die gegenwärtigen polittschen Verwickelungen begleitenden Handelskrise «mge Ermäch tigungen der StaatSregierung zu Verwendung eine- TheileS der nach Befinden durch außerordentliche Creditmaßregeln verstärkten Caffenbestände in den durch die nachstehende Motivrrung angedeu teten Richtungen in Anspruch zu nehmen. Diese Motiven lauten: ,,Eine Geld- und Handeükrise von ungewöhnlicher Intensität ist infolge der polittschen Verwickelungen eingetreten, darüber ist keine Täuschung mehr möglich. Soweit dieselbe nur die Umlaufs mittel betrifft, scheint sie nach Ueberwindung deS ersten panischen Schreckens und infolge der ruhigen und verständigen Leitung der Credittnstttute, so wie des immer mehr Platz greifenden Zusam menwirken- deS Handelsstandes, den Höhepunct bereits Überschritten zu haben. Der Staat würde auch wenig in der Lage sein, hierbei ander- zu helfen, als dadurch, daß er, soweit die- durch seine Cafsenstellen möglich ist, die fehlenden und gesuchten Sorten wieder im Lande zu verbreiten sucht. Ander- ist eS mit der Krisis beschaffen, welche die Creditver- tniffe betroffen, und theils in dem wankenden Vertrauen über- >t, theilS m der für dre Zettelbanken eingetretenengebiete " -Wendigkeit der Einschränkung ihrer Di-contirungen und barde, thell- in der Unmöglichkeit ihren Grund hat, viele an sich ganz ante Wertpapiere gegenwärtig veräußern oder selbst als Pfandobjecte benutzen zu rönnen. Dieser Theil der Krisis ist im Steigen begriffen und wird ultimo Mai und meäio Juni seinen höhepunct erreichen. An Umfang und Intensität der Krisis von 1857 vielleicht gleich, unterscheidet sich die gegenwärtige, soweit Deutschland betroffen wird — denn die gleichzeitige englische KrisiS, welche im Einzelnen wohl auch ihre Rückwirkungen auf Deutsch änd haben wird, beruht sehr wesentlich auf einer vorhergegangenen Periode übertriebener Speculation — dadurch, daß sie eigentlich n eine Zeit vergleichsweise gesunden Geschäfts und reellen Bedarfs' Ar die meisten Industriezweige hineinfällt. Wenn die polittschen Verwickelungen nicht eingetreten wären, hätte man eigentlich, mit Ausnahme oer Nachwehen der Baumwollkrisis, einer auf reellen Lonfum gegründeten ausreichenden Thätigkeit entgegen sehen können, in einzelnen Zweigen sogar einer vorzüglich lebendigen Production. Nicht der Rückschlag einer Periode übertriebener Erzeugung, nicht der Mangel an den sonstigen Bedingungen einer regelmäßigen Production ist daran Schuld, wenn bald auch die Arbeiten sich mindern werden, sondern die Zurückziehung und Unterlassung von Bestellungen, deren Bettag man ber den gestörten Creditverhält- uifsen nicht decken zu können glaubt, oder selbst auch die wettere Furcht vor der Rückwirkung, welche ein Krieg auf den Absatz vieler Maaren haben muß, endlich seiten der Fabrikanten die wachsende Schwierigkett, sich die Mittel für die Auslohnungen zu verschaffen. Man kann also annehmen, daß mit Beseitigung der den Credit lähmenden Ursachen sich auch bald wieder ein gesundes Geschäft entwickeln werde. Unter diesen Umständen handelt eS sich zunächst weniger um Maßregeln, wie ma« sie anwendet, um emem durch andere Ur sachen bedingten Nothsiande direct entgeaenruwirken, sondern mehr darum, über die Creditstockungen der nächsten Termine hinwegzu kommen. HandelScorporattonen und Gemeinden können und sollen ier Viele-thun, indem sie durch Interpositton ihres Credtts die Acke zum Theil ausfüllen, welche durch die gedrungene Geschästs- eductton der Banken entstanden ist. An Werthobjecten fehlt es licht sowohl, als an der Möglichkett, sie zu veräußern, oder sich mittelst derselben, als Unterpfand, Geld zu verschaffen. Daher sind Vorschußbanken, welche gegen Unterpfand von Maaren oder sonstigen guten Sicherheiten Vorschüsse an inländische Industrielle geben, jedenfalls das nächste Mittel, von welchem man sich eine Wirkung versprechen kann. Bereit- in frühem Fällen haben solche ihre gute Wirkung ge- than und die Staatsregierung beantragt daher, derartigen von Gemeinden oder HandelScorporattonen geleiteten und überwachten, oder auch durch solide Bankinstitute unter Aufsicht der Regierung auSgeführten Geschäften angemessene Vorschüsse zum Betriebe geben zu dürfen. Wie m früheren Fällen wird hoffentlich auch diesmal wett weniger erforderlich sein, als man anfänglich geglaubt hat. Wie fttiher wird es aber auch jetzt einzelne Fälle geben, welche sich nicht recht für den Geschäftsbetrieb einer solchen Vorschußbank wegm der Natur der zu gewährenden Sicherhett oder au- andern Gründen eignen. Auch für solche Fälle ist die Regierung früher von den Standen zu einzelnen Vorschüssen ermächtigt worden und mit sehr wenigen Ausnahmen ebenfalls mit gutem Erfolg. Man hat also auch vieSmal eine Ermächtigung in diesem Sinne zu be anspruchen. Wie viel dazu nöthig sein werde, läßt sich allerdings nicht be rechnen. Man glaubt aber beantragen zu sollen, daß die Ermächtigung zu Vorschüssen therls an von Gemeinden - theitt unter zur
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