Dresdner Nachrichten : 02.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186311020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-11
- Tag1863-11-02
- Monat1863-11
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- Dresdner Nachrichten : 02.11.1863
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E Nl -. ^ ^ . ,.v ^ : ilMj. i'i j «arte»! 1». ^ tU'si «> HagekkaLL für UnterhaltuW und Geschiistsvcrkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. »- »«« Montag den 2 November 1863. Dresden» den 2. November. — Zu der gestern stattgesundenen 50jährigen Dienstjubi- läumSseier de« Herrn Festungscommandanten General-Leutnant von Treitschke reiften II. königl. Hoheiten der Kronprinz, sowie der Prinz Georg und ein großer Theil des Generalstabes mit dem Vormittags 9 Uhr abgehenden Zuge der böhmischen Bahn, nach Pirna, dort standen zwei königl. Wagen sowie 6 Extra- Posten und Privatgeschirre, in welchen die hohen Herrschaften nach der Festung Königstein fuhren — Königliches Hofiheater. Das sonst übliche Con- zert zum Besten des Pensionsfonds für den Singechor des Hof- Iheater« hatte diesmal die Form einer Opernvorfiellung ange nommen. Es wurde Don Juan gegeben und zwar neu in Scene gesetzt und mit neuen Dekorationen; gewiß ein Ereigniß. dem gegenüber der schon mehrere Tage vorher eingetretene Aus verkauf der Plätze völlig erklärlich ist. Die Vorstellung entsprach ihrem Zwecke. Die Besetzung der Parthieen ist mit großer Sorgfalt getroffen und verdient ganz entschiedene Anerkennung. Ist sie auch nicht durchweg im Sinne des Werkes, so ist sie doch für die gegenwärtigen Kräfte unserer Hofbühne die mög lichst beste. Frau Jauner-Krall ist als Zerline und Frau Bürde- Ney als Donna Anna von früher rühmlichst bekannt, Herr Weiß als Comthur und Herr Freny als Leporello. Frau Krebs- Michalefi hat die Elvire übernommen und namentlich Herr Mtterwurzer den Don Juan. Jedenfalls ist aber Herr Schnorr von Carolsfeld ein ganz vorzüglicher Ottavio, wie man nicht leicht einen zweiten finden möchte Diese Parthie ist bei den meisten Tenoristen wegen ihrer vermeintlichen Undankbarkeit in Verruf; Herr Schnorr von Carolsfeld zeigte ebenso in seinem Gesänge wie in seinem durchdachten, chevaleresken Spiele, was diese Parthie eigentlich ist. Auch Herr Hablawetz sei diesmal als Masetto recht anerkennend erwähnt. Was die neue Jnscenesetzung an belangt, so ist der Fleiß aus vielen einzelnen sauber ausgeführten Detail- deutlich genug zu erkennen, mit dem man an die Ver besserung der alten Gestalt der Oper gegangen ist, aber das Ganze ist noch nicht in's rechte Geschicke gebracht. Die Schloß gartendekoration im maurischen Geschmacks ist höchst zweckmäßig, allein die Einrichtung der 3 Orchester in der darauf folgenden Eaaldekoration ist eS gar nicht. Die budenähnliche Estrade rechts ist geschmacklos; obenein enthält sie Blasinstrumente, während im entfernten Hintergründe Violinen spielen, die man nicht hört. DaS frühere Arrangement dieser Orchester war bester. — Und warum sind die Teufel am Schlüsse der Oper noch nicht abgeschafft,,die doch gar nichts da zu suchen haben? Auch könnte hier und da, wo die Plattheiten des Textes zu auffallend sind, durch eine möglichst getreue Uebersetzung etwas geschehen, wenn auch mit Vorsicht Jedenfalls wäre die Oper Don Juan, als Stern erster Größe, eine allseitig geordnete Jn cenirung Werth. Der Herr Regisseur möge im Hinblick auf das noch zu Erreichende die geschichtlichen Quellen, namentlich was über die erste Prager Aufführung gesagt ist, nicht unterschätzen. - - - - Armin Früh. Anzeige» 1. dies. Blatt«, »a« MZ«tt >v 8000 er>kr«int. finden «in» -rfolqekiid» V-rvr >wna — 's Auf dem Johanniskirchhofe sind merkwürdige Fund* gemacht worden. Bekanntlich ist jetzt dort eine neue Straße er» standen, die wahrlich, wenn alle Neubauten (und es fehlen ihrer nur noch wenige) fertig sein werden, zu den schönsten der Re sidenz gerechnet werden kann. Die breiteste ist sie gewiß. Wir- misten, daß beim Anfänge des Grundgrabens von dort, weil es der Friedhof war, unzählige Fuhren voll Menschcnknochen und Schädeln, nach dem weiten Kirchhof auf der Blasetvitzer Straß« geschafft wurden. Neuerdings mußte auch der Fahrdamm auf- gerissen werden wegen Legung der Gasröhren. Da stießen die betreffenden Arbeiter auch auf eine Gruft, deren oberste Deck« abgenommen werden mußte. Darin lag noch eine weibliche Leiche in seidnem Kleide, neben ihr ein Schlüssel und an ihrem Kopfe eiü kleines Messer mit goldenem Griff. Die Gruft würde wieder geschlossen. Wie viel Jahrhunderte werden noch über die Gruft dahinziehen, ehe sie wieder geöffnet wird, wie viel Wagen darübet Hinrolle», wie viel Erdenpilger darüber hinweg.' zieh». Curios ist der Umstand, daß an jenen Stellen, wo man, früher in die Gräber und Grüfte Hinabstieg, jetzt der Bierschröter dort in die Bierkeller hinabklettert. lompora matantvr. - Den Durchbruch der Moritzstraße betreffend. Unser sich von Tag zu Tag vergrößerndes Dresden bedarf bei seinem auffallenden Mangel an breiten Straßen nothwendig einer breiteren Mittelstraße, um als solche den Verkehr zwischen den übervollen, engeren und kürzeren Straßen und Gassen aus- gleichen und den Mittelpunkt der Altstadt mit der äußeren Umgebung derselben auf geradem Wege vermitteln zu können. Daß diese Hauptverkehrsstraße, ihrer Anlage zufolge, allein die Moritzstraße sein könnte, wenn sie nicht abgesperrt wäre, das liegt auf der Hand. Führt^man dieselbe über die Promenade, den schönen Johannisplatz der beiläufig gesagt, ohne diesen Durchbruch fast zur Sackgasse verdammt bliebe - und durch den Seitentheil des Gartens S K H. deö Prinzen Georg nach der Hauptallee des großen Gartens weiter, so würde jener Zweck für die Residenz vollständig erreicht werden. Da es sich aber hier um einen Geldpunkt handelt, indem das entgegenstehende Kreißig'sche HauS und zwei Häuser der JohanniSgafle, um be- festigt zu werden, erworben werden müßten, so würde hier di« wirklich nothwendige Aufstellung eines Expropriationsgesetzes — ohne welches nie etwas Großes ausgeführt werden wrrd — für unsere Stadt ganz am Platze sein, denn abgesehen von der möglichen Opferwilligkeit der hier in Frage kommenden Besitzer, sn würde durch ein solches Gesetz jeder Privatwldei sprach zu Ungunsten des Ganzen sofort beseitigt, die Häuser nach ihrem wahren Werthe, weder zum Schaden der Verkäufer, noch der Käufer, bezahlt und eine die ganze Stadt verschönernde, zweck mäßige, kaum noch lange aufschiebbare Anlage geschafft weiden önnen. Daß S. K. H. Prinz Georg den Durchbruch durch den einen Seitentheil des Prinzl. Garten- genehmigen würde, ,ält man sich von Hochdessen Großmuth versichert, und das um - mehr, als es der wesentlichsten Vervollkommnung der ganzvr Rtfidrnz und in-Vesonddre der' Verlängerung einer Strafft -H,
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